Der "Problemfall" Schiedsrichter

  • Ich habe lange überlegt, ob ich so einen Thread eröffnen soll, denke aber, dass er SInn macht.


    Dieser Thread soll


    a) Ursachen für das gehäufte Versagen heimischer Schiedsrichter ergründen


    b) Das Wissen in der Regelkunde verbessern (d.h. strittige Situationen noch einmal beleuchten)


    c) durchaus auch Fehlentscheidungen (v.A. gegen uns, aber auch gegen andere Vereine) festhalten.


    Ich will mich erstmals Punkt a) widmen.


    Unter der Voraussetzung, dass man den Schiedsrichtern bei Fehlentscheidungen keine Absicht unterstellt gibt es folgende Argumente, die in der öffentlichen Diskussion oft angeführt werden:


    1.) Das Fernsehen. Sowieso Ausrede für alles. Schlechte Erziehung, Gewalttaten und PISA. Im Fußball Ursache (und Lösung?) allen Übels. Durch vor- und zurückspulen kann ein und dieselbe Aktion 100mal angesehen werden. Auch Jahre danach vergisst die DVD nicht. Der Haken an der Sache: Spielübertragungen gibt es schon länger als die letzten 5 Jahre, in der meiner Meinung nach eine Häufung von Fehlentscheidungen feststellbar sind. Auch haben sich nicht die Kameraeinstellungen exponentiell vermehrt, wie oftmals kolportiert. Eine Fehlentscheidung bleibt Fehlentscheidung, und man kann nicht dem Medium, das sie aufdeckt, die Schuld geben, dass es eine Fehlentscheidung war.


    2.) Die Schiedsrichter. Zufällig(?) gab es vor ca. 5 Jahren bzw. in den letzten Jahren einen großen Umbruch in der Schiedsrichtergeneration. Viele arrivierte, erfahrene Schiedsrichter gingen in "Pension". Die Nachfolger kommen qualitätsmäßig nicht an ihre Vorgänger heran, was sich vor allem im internationalen Vergleich (d.h. in internationalen Partien) zeigt.


    3.) Das Spiel ist schneller geworden. Natürlich hat sich der Fußball in den letzten 15 Jahren verändert, ist wesentlich dynamischer geworden. Eine Forderung, die ja oft auch an die österreichischen Nationalspieler gestellt wird, sich diesem Trend endlich anzupassen. Wieso nicht bei den Schiedsrichtern? Spieler, die den Aktionsradius des Mittelkreises haben können nicht mithalten, dies sollte wohl auch für Schiedsrichter gelten.


    4.) Der fehlende Nachwuchs. Meiner Meinung nach das beste Argument. 2. bis 3.klassige Schiedsrichter werden nicht freiwillig eingesetzt, es fehlen einfach bessere! Während bei den Vereinen in den letzten Jahren endlich ein Umdenken stattgefunden hat (Stichwort Akademien), ist bei den Schiedsrichtern (und somit dem ÖFB) davon nichts zu bemerken. 2 Lehrgänge pro Jahr und ein bisschen Feedback nach den Partien müssen genügen. Die Bezahlung ist mäßig bis miserabel, auch hier fehlt der Anreiz und eröffnet vielleicht sogar dunklen Gestalten Möglichkeiten.


    Die Versäumnisse seitens des ÖFB bzw. der Bundesliga als Wettbewerbshüter sind offensichtlich. Da es in den vergangenen Jahren durch Fehlentscheidungen zu klaren Wettbewerbsverzerrungen gekommen ist, kann man meiner Meinung nach nicht zur Tagesordnung übergehen.


    Hier ein Link zu den in ÖSTERREICH geltenden Regeln

  • Schiedsrichter sind keine Fussballer, da hast schon das Problem. Wie soll jemand etwas beurteilen, wenn er es in der Form nie ausgeübt hat.
    Welcher normaler Mensch bitte wird Schiedsrichter und lasst sich von allen hassen. Allein da stimmt ja schon was nicht.

  • ich kenne zwei Leute die eine Ausbildung zum Schiedsrichter machen, beide total fussballbegeistert, regeltechnisch absolut sattelfest... aber für einen Fußballer halt einfach nicht gut genug gewesen, aber um am sportlichen Geschehen (um nicht zu sagen am Ball :D) zu bleiben, haben sie sich dazu entschlossen nebenbei die Schiri-Ausbildung zu machen... und es taugt beiden sehr ;)


    Meine Beiträge entsprechen ausschließlich meiner persönlichen Meinung und nicht der einer Gruppe.

  • Welcher normaler Mensch bitte wird Schiedsrichter


    Er zB.:


    :thumbup:


    Im Ernst:
    die Leistung der Schiris - jene vom Riedmatch war ja die Spitze des Eisberges - ist in den letzten Jahren wirklich immer schlechter geworden!
    Man stellt sich ja die Sinnfrage, ob man sich als Zuschauer und Fan diesen Wettbetrug in Zukunft noch antun soll ......

    I'm a rocker! I'm a roller! Right out of controller!
    I'm a wheeler! I'm a dealer! I'm a wicked woman stealer!

    • Offizieller Beitrag

    mmn. stellt sich die Frage wo der Aktionismus der Fans bleibt?


    Wo sind die Leute die 2 - 3000 Trillerpfeifen aufstellen und die nächsten 2 -3 Spiele JEDE Schiri Aktion in Grund und Boden Pfeifen? Wo sind die Spruchbänder die Wirkungsvoll im TV kommen gegen den Gott ähnlichen Status der Pfeifenmänner?


    Vor noch nicht allzu langer Zeit hatten wir noch diesen Aktionismus und die Kreativität so etwas umzusetzen.


    Es wird vom Verein verlangt gegen solche Pfeifen vorzugehen, doch der Verein kann nur den "ordentlichen Dienstweg" einhalten. Viel mehr und vor allem Medienwirksam könnten wir hier auftreten, aber wir (inkl. mir) Sundern lieber im Internet oder am Stammtisch...

  • Er zB.:


    :thumbup:


    Im Ernst:
    die Leistung der Schiris - jene vom Riedmatch war ja die Spitze des Eisberges - ist in den letzten Jahren wirklich immer schlechter geworden!
    Man stellt sich ja die Sinnfrage, ob man sich als Zuschauer und Fan diesen Wettbetrug in Zukunft noch antun soll ......


    schlapfen verloren?

  • ich spiel selber fußball in der 6. höchsten spielklasse .......und sogar da ,,unten´´ haben wir ein problem mit diesen idioten........und es wird immerr schlechter.....

    O-Ton Schneckerl Prohaska : Do san a poa Huankinda dabei ;) :rofl:

  • Gebietsliga? Dort sind eh schon etwas bessere Schiris wenn ich mich nicht täusch. Wobei "Flaschen" auch noch bis (mindestens) 43 oder 45 pfeifen dürfen ... sofern sich da nichts geändert hat.


    RUHE IN FRIEDEN - Michi - Auf immer einer von uns !


    RIP 05.05.2010

  • @ om........ naja 2 mal hast an guten und 15mal einen kompletten Idioten.......aber is leider so bei uns......so Leute wie an pierre-luigi collina wirds bei uns nie geben.....weder Bundesliga nocht sonst i-wo....

    O-Ton Schneckerl Prohaska : Do san a poa Huankinda dabei ;) :rofl:

  • meine meinung:


    ich glaube,dass sich immer weniger für den beruf(ung) schiedsrichter interessieren,


    und das fussball gernerell in den letzten jahren viel schneller geworden ist und da das schiedsrichterauge in vielen fällen nicht mehr mitkommt !! :pinch:


    trotzdem: ried war ein witz !!! so kann man das nicht stehen lassen.es muss etwas passieren ! :cursing: :cursing:

  • Schiedsrichter sind keine Fussballer, da hast schon das Problem. Wie soll jemand etwas beurteilen, wenn er es in der Form nie ausgeübt hat.
    Welcher normaler Mensch bitte wird Schiedsrichter und lasst sich von allen hassen. Allein da stimmt ja schon was nicht.


    Zu "Schiedsrichter sind keine Fussballer": No na ned - sonst wären´s ja Fussballer...


    Zu "Wie soll er etwas beurteilen was er noch nich ausgeübt hat": Ich kenne mehr als genug, die gespielt haben und Schiri geworden sind... natürlich keine Profis - die wissen auch warum sie lieber Trainer als Schiri werden...


    Und zum letzten Satz "Welcher normale...." Wir brauchen diese ?? warum auch immer Freiwilligen sonst gebe es diesen Fussball nicht mehr. Ähnlich wie bei der Polizei... dort gibt es auch gestörte mit dem Wahn zum Selbstdarsteller und "Normale"....


    Wer wird Tennis-Schiedsrichter oder gar Linienrichter beim Tennis? Noch blöder oder?

  • Die Bezahlung ist mäßig bis miserabel, auch hier fehlt der Anreiz und eröffnet vielleicht sogar dunklen Gestalten Möglichkeiten.


    Meine Rede!!
    <träumen on>Vorschlag meinerseits: jeder Verein zahlt z.B. € 20.000.-- pro Monat in die Verbandskasse und von dort aus werden wirkliche --> Profischiedsrichter & Linienrichter bezahlt die nix anderes machen als Kondition trainieren, Regelkunde mittels Videostudien vertiefen, umfangreiche Spielsituationsanalyse, Fehleranalyse, Kommunikationstraining etc. Weitere Kursvorschläge erwünscht ....<weiterträumen off>


    Warum werden keine Schieds-Linienrichter Kombinationen erstellt, die jede Woche gemeinsam am Platz stehen und so systematisch "eingespielt" (werden) sind?


    Ein weiterer Vorschlag wäre nach einer Oarschleistung endlich einmal Eier haben und sagen:


    JA! Ich habe einen Sche..ss zusammengepfiffen und das war eine Fehlentscheidung etc.


    es würde mMn menschliche Größe zeigen


    Viola per sempre


  • http://www.oefb.at/schiedsrich…cheid-ungen-der-news20173

  • Ich weiß nicht, warum es manche so toll finden, wenn Schiedsrichter im Nachhinein ihre Fehler zugeben. Darum kann sich der Verein auch nichts kaufen. Selbst wenn Dintar nach dem Ried-Match seine Fehler zugibt, bleibt die Niederlage.


    Ich wäre ja dafür, daß es für die Schiedsrichter nach jedem Fehlpfiff Sanktionen geben sollte. In welcher Form auch immer. Sperre oder Zurückstufung oder Geldstrafe. Irren ist menschlich, aber es fällt schon lange auf, daß speziell die Austria runtergepfiffen wird und die Schimmligen immer rauf (sogar in tiefgrünen Zeitungen wie "Österreich" oder "Krone" wird das mittlerweile thematisiert). Was hindert einen Verein, einen Teil seines Budgets für die Schiedsrichter aufzubrauchen, die mit dem einen oder anderen gezielten Pfiff meiner Mannschaft mehr helfen können als ein neuer Spieler? Was hindert einen Schiedsrichter, sein kärgliches Gehalt mit dieser Regelung aufzubessern. Es kann ja den Schiedsrichtern eh nichts passieren, und wie der ÖFB ja gleich mal feststellen muß, kann eine Schiedsrichter nicht abgelehnt werden...


    Und wenn wir schon bei Verschwörungstheorien sind. Meiner Meinung nach duldet die FIFA diese Manipulation durch die Schiedsrichter schon seit Jahren. Anders ist dieses vehementen Ablehnen des Videobeweises nicht zu erklären.

    "Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: "Das ist technisch unmöglich!"" - Sir Peter Ustinov


    Bürotechnik ist kein Verbrechen - www.gruenling.at

  • Also zu a:
    Die Ausbildung der Schiri's lässt einfach zu wünschen übrig. Die Grundausbildung ist sicher ok, aber für den Profifußball brauchts auch Profi-Schiris, die sich das ganze Jahr mit nichts anderem beschäftigen (und zumindest halbwegs genug verdienen, dass das Schmiergeld schon wikrlich hoch sein müsst... dzt glaub ich das nicht).


    Weiters gibt's meiner Ansicht inzwischen einfach zu viele Situationen, die auch ein Profi-Schiri nicht sehen würd. Im Profi-Fußball gehts um soviel Geld, da kann man einfach technische Unterstützungen nicht einfach weglassen... das trifft für mich vor allem auf Schwalben und Rangeleien zu (nicht solche wie jetzt am Wochenende).


    Dann ist was die Öffentlichkeit macht noch ein Witz. Dass die Schiris immer die bösen sind ist mal das eine, aber auch bei den Regeln selbst. "Experten" reden da ständig von Foul/Hands/Abseits u.ä. und kennen oft wirklich nicht die Regeln. Aber dass in Ö zuviele "Experten" herumlaufen ist auch nichts neues.
    Außerdem wird in der Öffentlichkeit so oft was eindeutiges übersehen. zB war das 1-1 von Ried klar irregulär. Nacho stößt Ortlechner weg, sodass der nicth zum ball kommt und dann hört man auf laola1, dass sich Ortlechenr verschätzt, was schlicht und ergreifend nicht stimmt und auch klar zu sehen war. Und keinem fällt das auf?


    Mein Punkt ist, dass die Öffentlichkeit endlich die Schiri's mehr schützen sollte, weil die sind ja die ärmsten schweine! Bei jedem Schirifehler sollte man nicht auf den Schiri schimpfen, sondern die FIFA/UEFA, die den Schiri's einfach überhaupt keine Hilfe zukommen lässt. Wenn die Öffentlichkeit nämlich endlich ernsthaft darauf pocht, dass die Fehlentscheidungen weniger werden müssen, muss sich auch die FIFA bewegen (so ja sogar schon gesehen nach Deutschland-England, da wars weltweit in den Medien und plötzlich konnt sich der seppl doch was vorstellen).


    Ein letztes noch, und das trifft die Schiris wieder direkt:
    die Regeln, so wie sie bestehen sind ziemlich wasserdicht und sinnvoll (bis auf das leiberl-ausziehen beim Tor), nur werden die Regeln nicht und nicht konsequent angewendet.
    Natürlich kann man einwerfen, dass wenn man das tun würde, das spiel komplett zerpfiffen wird. Stimmt, stimmt aber nur weil halt nie wer damit angefangen hat, das Spiel wieder in die richtige Richtung zu führen. Und DAS können die Schiris sehr wohl. Wenn sie öfter für etwas gelb geben würden, wie's in den regeln steht, werden die Spieler merken, dass sie das eben nicht mehr so leicht machen können und werden nach und nach damit aufhören und so kann man das spiel endlich wieder zum FußballSPIEL machen.


    Und damit das vlt hier mal alle lesen, das Regelbuch: http://www.dfb.de/index.php?id=11103
    (ist zwar vom DFB, die Regeln sind aber wohl überall gleich)

  • Ich sag immer: Videobeweis einführen und die Sache hat sich.
    Die FIFA argumentiert ja dagegen immer damit, dass Fußball vom Amateurbereich bis in die Weltklasse dasselbe Spiel bleiben soll. Das ist ja sehr ehrenhaft, aber wen schert es wirklich, ob im Amateurbereich was verpfiffen wird? Ganz anders schauts in den jeweiligen ersten Ligen und v.a. natürlich in internationalen Bewerben aus. Da gehts um Millionen, die ein Verein durch einen Fehlpfiff erhält oder nicht erhält. Überlegen müsste man sich natürlich, ab welcher Stufe der Videobeweis eingeführt wird (Profifußball, nur erste Liga oder überhaupt nur internationale Bewerbe). Sicher alles nicht so einfach und viel Politik dabei, aber wenn man will, würde das schon gehen.
    Wie es ja in manchen bisherigen Beiträgen schon angeklungen ist, bin auch ich der Meinung, dass der Hauptgrund, warum kein Videobeweis eingeführt wird, ist, dass die Spiele dann nicht mehr so leicht geschoben werden könnten.
    Ich will aber der Mehrheit der Schiedsrichter hier gar nix unterstellen. Das Spiel ist in den vergangenen Jahren/Jahrzehnten einfach immer schneller geworden und die Schiris sind auch nur Menschen und können nicht alles sehen. Dass man die Schiedsrichter-Teams um Torrichter erweitert, mag zwar ein richtiges Zeichen sein, aber anzeigen dürfen die ja offensichtlich nix (zumindest hab ich den Eindruck) bzw. tun sie es alle heiligen Zeiten einmal.
    Für den Videobeweis müsste man natürlich auch klare Regelungen treffen, damit das Spiel nicht komplett zerpfiffen wird.
    Beispielsweise könnte man es jedem Team ermöglichen, wie in der NFL 2 Entscheidungen pro Halbzeit anzufechten. Ob man während des "Nachschauens" dann die Zeit stoppt oder als Nachspielzeit anhängt, ist ja unerheblich. Aber von Zerpfeifen kann in dem Fall dann keine Rede mehr sein. Auch die Trainer könnten nicht aus Jux jeden Einwurf anfechten, sondern müssten sich genau überlegen, ob die strittige Situation tatsächlich eine "Challenge" wert ist.
    Natürlich müsste man auch regeln, was alles angeschaut werden darf. Insbesondere bei Elfmeterszenen, Eckball oder Abstoß, welches Team wirft ein, schweren Fouls, usw. sollte das ja kein Problem sein. Kritischer wirds halt bei Abseitssituationen: was macht man, wenn einer der allein aufs Tor zugelaufen wäre, zurückgepfiffen wird? Gibts Elfer? Da müsste man sich halt was überlegen. Aber wenn man will, würde das alles gehen. Ich glaub nur nicht, dass die zuständigen Organe ernsthaft daran interessiert sind.


    So, jetzt handelt der Thread eigentlich von Schiedsrichtern und ich hab nur über den Videobeweis geschrieben. Aber dieser ist aus meiner Sicht nunmal der einzig mögliche Ausweg aus diesem Dilemma.

  • Dass man die Schiedsrichter-Teams um Torrichter erweitert, mag zwar ein richtiges Zeichen sein, aber anzeigen dürfen die ja offensichtlich nix (zumindest hab ich den Eindruck) bzw. tun sie es alle heiligen Zeiten einmal.


    Die Torrichter treffen mehr Entscheidungen als man glauben mag.
    Und ja, sie düfen nichts "anzeigen", sondern sprechen nur! (weil sie in der Regel vor den Fansektoren stehen und dann noch mehr zum Freiwild werden würden)

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