Die Konkurrenz im Fokus

    • Offizieller Beitrag

    Das Interview vom Naumoski ist echt der Hammer... wie schön er die Schuld bei Anderen sucht (Mitspieler, mehrfach, und dann noch ein Schiri), das nennt man Verantwortungsgefühl...


    Apropos... der geschmähte Manuel Ortlechner ist Kapitän beim Meister, der Herr mit dem überdimensionierten Ego beim Absteiger... noch Fragen? :nana:


    Genau meine Meinung, abgesehn davon zeigts dass er nichtmal Ahnung davon hat was am Spielfeld passiert. Für ihn ist "Fußballspielen" nur dass man möglichst viele Spieler überspielen kann. Zum Fußball gehören aber auch Stellungsspiel, defensivverhalten, Spielintelligenz, etc. Nur weil Orti (der technisch GARANTIERT nicht schwach ist) nie vorn zum Solo ansetzt, heisst das nicht dass er nicht genügend Partien für uns entschieden hat. Wenn er mehrfach durch perfektes Stellungsspiel oder starke Tacklings ein Tor verhindert, dann ist das genauso entscheidend wie ein Solo vorn das zum Tor führt.


  • Ich plädiere schon lange dafür, dass sich Vereine nach ihrem Potential ausrichten sollen. Klar gebührt dem Dorfverein Respekt dafür, dass sie es sportlich bis in die höchste Leistungsstufe geschafft haben. Vom sportlichen Aspekt her besteht also kein Zweifel, dass sie es sich verdient haben, dort zu spielen.


    Doch das alleine reicht einfach nicht aus. Ein Blick auf die Besucherzahlen zeigt: Grödig hat - trotz des Meistertitels - den zweitniedrigsten Zuschauerschnitt der Ersten Liga. Es wurde am Ende gerade einmal mit Müh und Not die 1.000-er Marke geknackt, was im Umkehrschluss bedeutet, dass es in der Region kein Interesse für diesen Profiklub gibt.


    Das zeigt auch das dilletantische Verhalten der Politiker in Grödig sowie dem angrenzenden Anif, welche den Werbewert bzw. die Umwegrentabilität eines Profiklubs in der höchsten Leistungsstufe einfach ignorieren und die Himmelsstürmer im kalten Regen stehen lassen.


    Eigentlich ein Trauerspiel sowas. Die Gretchenfrage lautet also: wer trägt Schuld an der Misere? Der Verein, der viel früher auf die (Euphorie-)Bremse treten hätte müssen. Die Gemeinde, die dem Verein einen gewissen Grad an Unterstützung zusichern müsste (sie verdienen ja auch an der Kommunalsteuer einiges vom Verein). Die Bundesliga, die die Einhaltung ihrer Kriterien endlich einmal scharf einfordern müsste und nicht wie das zahnlose Krokodil ihr Dasein aus reiner Systemerhalter fristet?!

  • Eigentlich ein Trauerspiel sowas. Die Gretchenfrage lautet also: wer trägt Schuld an der Misere? Der Verein, der viel früher auf die (Euphorie-)Bremse treten hätte müssen. Die Gemeinde, die dem Verein einen gewissen Grad an Unterstützung zusichern müsste (sie verdienen ja auch an der Kommunalsteuer einiges vom Verein). Die Bundesliga, die die Einhaltung ihrer Kriterien endlich einmal scharf einfordern müsste und nicht wie das zahnlose Krokodil ihr Dasein aus reiner Systemerhalter fristet?!


    also mit verlaub, die schuld ist zu 100% bei der bl zu finden, die nicht imstande ist, für ichr vorzeigeprodukt und der angeblich höchsten spielklasse in ö verbindliche (!) kriterien für die teilnehmenden vereine einzufordern. eine rasenheizung zb kostet soviel wie ein kaderergänzungsspieler und ist in der sommerpause problemlos zu realisieren, warum das nicht schon längst in den lizenzunterlagen gefordert wird, weiß wohl nur die burgenländisch-steirische bl-doppelnullspitze ...


    hauptsache wegen den amas und der niedrigen zuschauerzahlen in der 2. liga haben sich die dorfvereine aufgeregt, dass mit gröding ein absoluter quotenkiller punkto fernsehzuschauer kommt ist egal. da war der alte (!) platz in altach ein schmuckkästchen gegen diesen besseren dorfplatz, in der wr. liga findest bessere fussballplätze. gröding ist nur bedingt ein vorwurf zu machen, die haben sich sportlich qualifizert, aber das waren unsere amas ja auch und trotzdem war es kein problem die wieder in die rl zu verbannen ...

    "austrianer ist, wer sich über alles aufregen kann"


    For, as long as but a hundred of us remain alive, never will we on any conditions be brought under Green rule. It is in truth not for glory, nor riches, nor honours that we are fighting, but for freedom - for that alone, which no honest man gives up but with life itself.

  • Die offene Schuldfrage die ich angestellt habe, kann sicher nicht eindeutig geklärt werden. Dazu trägt jede der drei Parteien seinen Teil bei.


    Der Verein SV Grödig: Wie gesagt, der Verein spielt weit über seinen Zenit und kann in der Region kaum Zuseher begeistern. Eine kleine Milchmädchenrechnung ergibt, dass bei einem Zuschauerschnitt von 1.050 Besuchern je Match, in der gesamten Saison (18 Spiele plus Cup) lediglich 20.000 Zuschaer in die Untersberg-'Arena' kamen. Wenn man davon ausgeht, dass jeder Besucher im Schnitt € 20-25 im Stadion lässt (Mittelwert: VIP's mehr, Kinder deutlich weniger, usw.), kommt man auf einen Umsatz von € 400.000 - 500.000 welcher direkt im Stadion generiert wird. Abzüglich Steuern (10-20 %) und Kosten (Personal, Fressalien, usw.) bleibt da nicht einmal die Hälfte als Reingewinn über. Für einen Profispielbetrieb in der Ersten Liga benötigt man aber erfahrungsgemäß knappe € 1,5 Mille. In der Bundesliga sogar das doppelte, sprich € 3 Mille. Der Budgetanteil der Zuschauer bewegt sich bei den meisten Vereinen zwischen 20 und 30 %. Im Umkehrschluss heißt das im Fall Grödig € 600.000 - 1.000.000 (Reingewinn) welche im Stadion generiert werden müssen, wozu sie bei der obigen Rechnung > 3.000 Zuschauerschnitt bei einem guten Sponsorenpool brauchen, um schwarze Zahlen zu schreiben. Dazu müssen sich die Grödiger aber ziemlich nach der Decke strecken, um nicht eine Bauchlandung hinzulegen. Fazit: ein großes Risiko, da es schlicht und einfach an Interesse fehlt.


    Die Gemeinde Grödig (bzw. Bund/Land): Aus volkswirtschaftlicher Sicht zählen Fußballklubs heutzutage nicht mehr zu den Klein- sondern meist zu den Mittel-Betrieben, gemessen an der Zahl der Beschäftigten bzw. dem generierten Umsatz. Wie bereits oben erwähnt, wird zum einen im Stadion einiges umgesetzt, was wiederum versteuert und an den Fiskus abgeführt werden muss. Das sind einige hunderttausend Euro im Jahr. Zum anderen sind die Fußballklubs - gerade in solchen kleinen Gemeinden wie Grödig - oft einer, wenn nicht der größte Arbeitgeber des Ortes in dem sie spielen. Zählt man den Profikader, den Betreuerstab, die Masseure, Jungendtrainer, Zeugwarte, Management-/Backoffice-Leute sowie die im Rahmen der Spiele beschäftigten Teilzeitkräfte zusammen, kommt man schnell auf über 100 Dienstnehmer. Da wird - gerade bei den in die höchste Progression fallenden Besserverdiener wie den Profikickern - einiges an Lohnsteuer fällig. Davon profitiert aber nicht nur Bund und Land sondern auch die Gemeinde selbst, welche die Kommunalsteuer 1:1 einheimst. Darüber hinaus profitieren auch zahlreiche Zulieferbetriebe sowie Gastronomie des Ortes (analog der Region), von den Zuschauern die zu den Spielen in das Dörfchen kommen. Vom Werbewert - Grödig kennen nun wahrscheinlich 70 statt 30 % der Österreicher - einmal abgesehen. Da ist die Gemeinde durchaus gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.


    Die Bundesliga: Zu guter letzt muss man berechtigter Weise auch die Bundesliga an den Pranger stellen. War ja einige Zeit dort um zu wissen, wie dort der Hase läuft. Auch, wenn ich dort im Guten gegangen bin, kann ich mir meine Kritik nicht verkneifen, wenn ich mir ansehe, was auf der einen Seite alles angedacht war und was auf der anderen Seite davon umgesetzt wurde. Da fehlt es zum einen an der letzten Konsequenz. Zum anderen muss man sich aber auch die Institution "Bundesliga" einmal näher anschauen, um zu begreifen, was die Bundesliga ist? Das kann man als Außenstehender oft nicht so einfach begreifen. Hab mir dazu oft meine Gedanken gemacht und bin zu folgendem Fazit gekommen:


    Die Bundesliga ist mehr oder weniger eine Hybrid-Organisation: Sie besteht als eigenständiger Verband (2 höchste Leistungsstufen) aus ihren 20 Mitgliedern (dazugehörige Fußballklubs) um den Spielbetrieb zu sichern. Dieser Verbund stellt wiederum den 10 Verband (+9 Landesverbände) des ÖFB dar. Die Bundesliga als Institution hat des Weiteren ein Vermarktungsmandat für diverse Werbe- (Naming-Right) Übertragungsrechte (TV). Summa summarum ist sie eigentlich immer als Schnittstelle aufzufassen, was zwangs Demokratie immer wieder zu Reibungspunkten führt. Dieser Status quo mag zwar legitim sein, da jeder seine eigenen Interessen verfolgt. Das Problem ist aber vor allem jenes, dass die Akteure in der Bundesliga nicht unabhängig sind, sondern von den Vereinen (direkt bzw. indirekt) bestimmt werden. Als logische Konsequenz versuchen die Akteure so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten und fungieren somit seit langem als repräsentative Systemerhalter. Diesen Kritikpunkt kann ich mir nicht verkneifen. Mein Diskussionsstandpunkt hatte immer den Fan im Mittelpunkt, statt schwammigen Verbandsparagraphen bzw. Gentlemen-Agreements hätte ich - wenn möglich - immer den Weg zivilrechtlich verbindlicher Verträge gewählt, die notfalls auch per Gericht eingeklagt werden hätten können, da ich als Big Picture das Wohl der Bundesliga im Vordergrund sah und nicht das Wohl eines einzelnen Vereines. Aber wie so oft im Leben zeigt sich, dass das Demokratieverständnis dazu führt, dass sich die Mehrheit von der Minderheit diktieren lässt und nicht umgekehrt. Und das Trauerspiel nimmt seinen Lauf ...

  • Die Aufstellung ist sehr löblich, allerdings halte ich es wie ZKK relativ einfach mit der Schuldfrage.


    Es war der Bundesliga bekannt das Vereine wie Grödig in die oberste Spielklasse aufsteigen können.
    Dem entsprechend hätte das Regulativ schon vorab gewisse Maßnahmen zu u.a. der Infrastruktur vorschreiben müssen.
    Vielleicht wäre dann zwar vielleicht der eigentliche Meister garnicht aufgestiegen... aber ganz ehrlich, glaub garnicht das es soweit gekommen wäre.


    Oder andersrum ausgedrückt, Grödig hat im Prinzip alles aus ihrer Sicht richtig gemacht.
    Blöd werden sie sein und großartig in etwas zu investieren von dem sie direkt keine Vorteile haben.


    Du kaufst dir auch nur eine Jahresvignette für die Autobahn weil du MUSST, nicht aber weil sie so super hübsch auf der Scheibe aussieht und schon garnicht weil du so stolz darauf deinen Beitrag zum Aufbau einer Infrastruktur zu leisten. Dein Autohändler sagt dir prinzipiell ist es nicht sein Bier, die Konsequenzen musst du selbst tragen.
    Zähneknirschend zahlst du also, auch wenn du das Geld viel lieber in etwas Tuning investiert hättest um bei der Ampel dann doch ein wenig schneller wegzukommen als deine 'Konkurrenten'....;-))


    Btw: der Punkt hinsichtlich Rasenheizung ist ein Paradebeispiel. Einerseits will man ein Premiumprodukt anbieten bzw. es als solches vermarkten, andererseits (um beim Autovergleich zu bleiben) wird beim Gurt gespart. Braucht man zwar zum Glück so gut wie nie, aber wenn bewahrt er vor enormen Schäden.

  • ...Oder andersrum ausgedrückt, Grödig hat im Prinzip alles aus ihrer Sicht richtig gemacht.
    Blöd werden sie sein und großartig in etwas zu investieren von dem sie direkt keine Vorteile haben.
    ...
    Btw: der Punkt hinsichtlich Rasenheizung ist ein Paradebeispiel. Einerseits will man ein Premiumprodukt anbieten bzw. es als solches vermarkten, andererseits (um beim Autovergleich zu bleiben) wird beim Gurt gespart. Braucht man zwar zum Glück so gut wie nie, aber wenn bewahrt er vor enormen Schäden.


    Zu deinem ersten Punkt: der SV Grödig ist ein Sport-/Fußballverein, der primäre Vereinszweck ist also die sportliche Betätigung. Klar kann man nun sagen, dass dazu gehört, dass man die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellt, der Straßenbau auf öffentlichem Grund (nicht Vereinsgelände) gehört da aber sicher nicht dazu. Ich weiß jetzt nicht, ob es sich um eine Bundes-, Landes- oder Gemeindestraße handelt, aber da sind andere Instanzen gefordert, um die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellen, die für die Befriedigung des öffentlichen Interesses geeignet ist. Und dieses ist hier einfach gegeben.

    Zu Punkt zwei
    : Da schließt sich der Kreis wie ich in meinem vorigen Posting geschrieben habe, dass ich prinzipiell den Fan im Mittelpunkt des Ganzen gesehen habe. Ich bin so ziemlich der einzige gewesen, der ziemlich strikt gegen Rasenheizungen war und das aus gutem Grunde. Erstens kann es nicht sein, dass wir überall im täglichen Leben über Energiesparen bzw. -effizienz reden und dann 8.000 m² Rasenfläche im Winter 'beheizen' (de facto handelt es sich um ca. 16 °C warmes Wasser), was nicht nur in der Anschaffung, sondern auch in der Erhaltung hohe Kosten verursacht, die anderswo (z.B. verbindlich in Nachwuchs) besser investiert wären. Wenn man das in Relation der 2-3 möglichen Einsätze pro Jahr rechnet, ergibt das wirtschaftlich einfach wenig Sinn.


    Und gerade bei den 2-3 Einsätzen schließt sich der Kreis zu meiner Argumentation (vgl. Fan im Mittelpunkt): Wenn es wirklich so kalt ist, dann macht es einfach keinen Spaß, ins Stadion zu gehen. Es wird immer wieder mit dem Verletzungsrisiko der Spieler argumentiert (in Wirklichkeit gibt es aber so gut wie keine Verletzungen zu erwähnen, die auf den harten Boden zurückzuführen wären), weshalb man eine Rasenheizung braucht. Ich habe noch nie gehört, dass sich jemand Gedanken darüber macht, dass sich tausende Fans bei widrigen Verhältnissen auf die Straße wagen, um bei ihren Herzensklubs dabei zu sein. Das ist in meinen Augen die wirkliche Gefahr und das habe ich als einziger bei den Diskussionen immer wieder hochgehalten. Diskutiert wurde darüber aber nie, weil es am Ende des Tages rein um die TV-Übertragung geht und um nichts anderes ...

  • das wochenende war wieder bezeichnend :rofl: die spielen 2 tage davor gegen paris, bauen sich noch ihren offenen tag dazwischen und verlieren gegen einen regionalligisten der eine woche in der vorbereitung steckt :finger: wir machens einfach umgekehrt und panieren :biggrin: die wollen doch verarscht werden :rofl:

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    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • :rofl:


    Na o.k., sie bemühen sich in Gröding, keine Frage ...
    Entlang der Seitenlinien die bisher frei waren (~3/4 ...) haben sie Zusatztribünen aufgestellt, bei der einen Hintertorlinie zwischen Tor und Corner einen "Away-Käfig", allerdings mit Sitzen (?), vermutlich um auf die geforderten 3500 Sitzplätze zu kommen.

    I'm a rocker! I'm a roller! Right out of controller!
    I'm a wheeler! I'm a dealer! I'm a wicked woman stealer!

    2 Mal editiert, zuletzt von Schwejk Josef ()

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