Neun Verträge laufen aus
Neun Spieler plus das
Trainerteam haben nur noch bis Sommer einen Austria-Vertrag. Auch
deshalb fiebert die Chefetage der Stronach-Entscheidung, ob und in
welcher Form er als Sponsor erhalten bleibt, entgegen.</h2>
Es
war eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier der Austria-Businesspartner, zu
der neben dem gesamten Trainerteam und der Austria-Chefetage auch sportnet.at
geladen war. In informellen Gesprächen wurde angeregt über die Zukunft
der Wiener Violetten diskutiert. Das magische Datum für die
wirtschaftliche Zukunft ist der 15. Jänner 2008.
Bis dahin muss sich Frank Stronach entscheiden, ob und in welcher
Form er mit seinem Magna-Konzern Partner der Austria bleibt. Bis dahin
sind in sportlicher Hinsicht auch Markus Kraetschmer und Thomas Parits
die Hände gebunden. Obwohl neun Spielerverträge plus die Kontrakte des
Trainerteams im Frühsommer 2008 auslaufen.
Safar, Blanchard und Co.
Die betroffenen Akteure sind: die Goalies Safar und Kuru, die
Verteidiger Ertl, Standfest und Gercaliu, im Mittelfeld Blanchard,
Vachousek, Radomski, Mair und Lasnik sowie Stürmer Pichlmann. Dazu der
Vertrag mit Trainer Zellhofer und seinem Betreuerstab.
Aufgrund der engen budgetären Situation werden in der Winterpause
keine Transfers getätigt werden. Welche Spieler im Sommer mit
Sicherheit den Verein verlassen werden und wen man unter allen
Umständen behalten will, ließ sich Kraetschmer im Gespräch mit sportnet.at
nicht entlocken. "Mitte Jänner können wir mit allen betroffenen
Personen zu verhandeln beginnen. Wir haben aber schon jetzt eine Liste
mit Spielern, die wir sicher abgeben, die sich im Frühjahr noch
beweisen müssen und denen, die mit Sicherheit ein neues Angebot
bekommen."
Kann der sportliche Kurs gehalten werden?
Die Frage, die für die Zukunft von Coach Zellhofer entscheidend sein
dürfte ist, ob die von ihm und Parits seit einem Jahr verfolgte
sportliche Österreicher-Philosophie weiter bestehen kann. "Natürlich
will der Trainer wissen, welche Perspektiven ihm der Verein bietet und
wohin die Reise geht. Wenn er die neuen Budgetvorgaben kennt, muss er
sich entscheiden, ob er sich mit dem möglichen Kurs identifizieren
kann", meinte Kraetschmer.
Aus der Sicht des Managers soll Zellhofer aber an Bord bleiben. Er
leiste großartige Arbeit und ist auch von den Fans akzeptiert. "Die
Austria ist kein Verein, die jeden Trainer nehmen kann. Die Anhänger
haben hohe Ansprüche. Ein Trapattoni wäre mit seinem Defensivkonzept im
Horr-Stadion längst gescheitert", glaubt der Jungvater.
Auf Seite 2 wagt sportnet.at einen Blick in die Glaskugel! Wer geht, wer bleibt? Wir sagen es ihnen!
Die Austria verlängert mit:
Zellhofer und allen Betreuern, Safar, Standfest, Ertl, Lasnik.
Chancen auf einen Vertrag haben:
Blanchard, Vachousek.
Den Verein verlassen werden:
Gercaliu, Radomski, Kuru, Pichlmann.
sportnet.at-Analyse:
Safars Leistungen bis zu seiner Verletzung sprechen für sich. Alles
andere als ein neuer Vertrag wäre unverständlich. Bei Standfest gibt es
eine Verlängerungs-Option seitens der Austria. Die sollte gezogen
werden. Ertl spielt seinen Part in der Abwehr zumeist solide mit
geringer Fehleranfälligkeit. sportnet.at-Kolumnist
Lasnik hatte einen starken Sommer und einen, auch verletzungsbedingten,
schwachen Herbst. Er muss sich im Frühjahr noch beweisen.
Blanchard wird wieder um ein Jahr verlängern oder seine Karriere
beenden, sollte dann aber als Nachwuchstrainer gehalten werden. Bei
Vachousek wird abzuwarten sein, ob er nach seiner langen Verletzung
Chancen hat, je wieder zu alter Stärke zu finden. Gercaliu entwickelte
sich unter Zellhofer stark, wird aber nach Ende seines Leihvertrags zu
Red Bull Salzburg zurückkehren.
Radomski war lange verletzt und passt nicht mehr ins neue
FAK-Konzept. Er ist zudem einer der letzten mit einem Vertrag aus der
goldenen Magna-Ära. Im defensiven Mittelfeld hat Metz die besseren
Chancen. Pichlmann verletzte sich zu den schlechtesten Zeitpunkten.
Kuru wird nicht an Safar und Fornezzi vorbei kommen.