32. Runde, SV Mattersburg - FK Austria Wien, Samstag, 23.04.2016, 16.00 Uhr

  • Bin froh, dass auch nächste Saison die nette Ausflüge in die Südstadt und Mattersdorf uns erhalten bleiben, auch wegen dem unterhaltsamen und fachkundigen Mattersdorfer Publikum inklusive Sprecher(gestern hatte leider kaum Gelegenheit sein Talent unter Beweis zu stellen) , immer eine Reise wert !

  • Das wichtigste an diesem Spiel war, dass nach dem 1:0 weiter gespielt wurde und nicht ein gang zurück geschalten wurde.
    ob man jetzt bei so einem spiel die richtigen schlüsse daraus ziehen kann sei einmal dahin gestellt. aber für das finale sollte es eine ordentliche motivationsspritze gewesen sein.

  • Kuster hat sich öffentlich entschuldigt.


    Sehr geehrte Medienvertreter, liebe Fußballfreunde,
    ich möchte die Gelegenheit ergreifen und mich öffentlich für mein Fehlverhalten gegenüber Herrn Hameter entschuldigen. Persönlich habe ich das bereits am Samstag unmittelbar nach dem Spiel getan.
    Ich habe mit dieser Aktion nicht nur meinem Verein und meinen Mitspielern geschadet, diese steht auch in völligem Gegensatz zu meinen sportlichen und privaten Wertvorstellungen. Respekt ist für mich persönlich ein zentraler Wert – auf und neben dem Platz! Diesem Anspruch an mich selbst bin ich leider am Samstag nicht gerecht geworden. Das bedauere ich sehr.
    Schiedsrichter sind ein unverzichtbarer Teil des Fußballs. Ihre Entscheidungen sind auch in emotionalen Spielsituationen zu respektieren und zu akzeptieren.
    Ich bin mir meiner Vorbildwirkung als Fußball-Profi – vor allem gegenüber Kindern und Jugendlichen – bewusst. Ich übernehme die volle Verantwortung für mein Fehlverhalten, trage die daraus resultierenden Konsequenzen und werde umso härter an mir arbeiten.
    Mit sportlichen Grüßen
    Markus Kuster

  • "Scheiß Judenverein!"


    ..... und stolz drauf, Fan dieses Judenvereins zu sein.


    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • Bei allem Respekt, diese Sperre ist viel zu hoch. Wenn jemand von hinten hineinrutscht und den Gegner verletzt, ist das 100mal schlimmer.
    Aber die Herren Schiedsrichter muss man besonders beschützen.
    Kuster hat sich in einem offenen Brief entschuldigt und sich bis jetzt nichts großartiges zu Schulden kommen lassen.

  • Der SV Mattersburg bekam heute Nachmittag Kenntnis von vereinzelten diskriminierenden Rufen aus dem Zuschauerbereich während des Meisterschaftsspiels gegen den FK Austria Wien am vergangenen Samstag.


    Wir distanzieren uns auf das Entschiedenste von den getätigten Rufen und verurteilen sie auf das Schärfste.


    Die Teilnahme an integrativen Maßnahmen wie der FARE-Aktionswoche ist für den SV Mattersburg nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern Jahr für Jahr ein echtes Anliegen. Integration, Offenheit und familienfreundliches Ambiente sind für uns nicht nur Schlagwörter, sondern gelebte Realität. Es ist auch hinlänglich bekannt, dass im Pappelstadion kein Platz für Rassismus und Diskriminierung ist.


    Wenn vereinzelte Personen gegen diese Wertvorstellungen verstoßen, gehen wir in aller Entschiedenheit dagegen vor. So hat unser Ordnerdienst beim Spiel gegen den FK Austria Wien eine Person des Stadions verwiesen, die durch lautstarke Beschimpfung von eigenen sowie gegnerischen Spielern, Schiedsrichter-Team und Funktionären störend aufgefallen ist. Die diskriminierenden Rufe wurden am vergangenen Samstag leider nicht wahrgenommen, ansonsten hätten wir umgehend reagiert.


    Der SV Mattersburg wird der Österreichischen Fußball-Bundesliga umfassend zur Aufklärung der Vorfälle zur Verfügung stehen. Wir werden versuchen, den Rufer ausfindig zu machen und ihm mitteilen, dass für ihn beim SV Mattersburg ebenso kein Platz ist wie für Diskriminierung!

  • Hmmm, ich bin aber schon dieser Meinung. Gewisse Dinge müssen Tabu sein und daher streng bestraft werden, den Schiri hauen, die Ballbuben oder -mädchen, Zuseher etc. etc. (hat es alles schon gegeben).


    Genau! Hier sollten wir uns ein Beispiel am Rugby nehmen: https://www.youtube.com/watch?v=5YUF9LSXAkY


    Apropos nicht zu tolerieren: Ich bin neugierig, ob die Bundesliga bezüglich des antisemitischen Krakeelers reagieren oder es wieder einmal als eine "b'soffene G'schicht" abtun wird...

  • Bei allem Respekt, diese Sperre ist viel zu hoch. Wenn jemand von hinten hineinrutscht und den Gegner verletzt, ist das 100mal schlimmer.
    Aber die Herren Schiedsrichter muss man besonders beschützen.
    Kuster hat sich in einem offenen Brief entschuldigt und sich bis jetzt nichts großartiges zu Schulden kommen lassen.


    Laut Regularien ist aber eine Sperre von mindestens 8 Spielen bei sowas vorgesehen, somit hat er e die kleinste Strafe bekommen.

  • Mattersburg hatte 400! Jahre lang ein jüdisches "Ghetto" (im positiven Sinn) mit Synagoge und berühmter Thoraschule, bis 1938, dann wurden die Bewohner vertrieben, die Gebäude wurden zum Großteil 1941 gesprengt und abgerissen. Die Judengasse gibt es heute noch, das Ghetto befand sich zwischen dieser und Richtung zum Pappelstadion. Wenn man vom Pub am Hauptplatz zum Away-Sektor geht, kommt man zuerst an der Judengasse und dann an einem Hochhaus und einer größeren freien Fläche dort vorbei, dort war ua das Ghetto.


    Der Fotograf der folgenden Aufnahme steht ~ 1920 sozusagen am Auflagepunkt des Pappelstadion, das Südbahn-Viadukt kennt jeder Auswaertsfahrer, hinten die Wehrkirche, davor am Hang der jüdische Friedhof (zerstört aber noch vorhanden), auf der Wiese hinter dem Viadukt heute der Parkplatz, hinter den Bäumen/Büschen in Bildmitte damals das Ghetto:



    Bild-Quelle: Bildarchiv Österreichische Nationalbibliothek


    Ein Plan vom Ghetto, mit damaligen und heutigen Straßennamen. Das Viadukt und das Pappelstadion ist gleich außerhalb am rechten Rand, der Eintrag "Blickrichtung ..." entspricht zufällig ziemlich genau dem oberen Foto!:



    Quelle: wikipedia


    Die Judengasse in Mattersburg, 1925:



    Bild-Quelle: Bildarchiv Österreichische Nationalbibliothek


    Die Synagoge (EDITH!: links!) und ein Kleidergeschäft im Ghetto:



    Bild-Quelle: Bildarchiv Österreichische Nationalbibliothek


    Ein kurzer Stummfilm, gefunden auf http://www.aeiou.at, aufgenommen 1930 im Mattersburger Ghetto: Video

    I'm a rocker! I'm a roller! Right out of controller!
    I'm a wheeler! I'm a dealer! I'm a wicked woman stealer!

    6 Mal editiert, zuletzt von Schwejk Josef () aus folgendem Grund: Videolink eingefügt, "rechts" durch "links" getauscht

  • Fortsetzung:


    Aufmärsche gab es im Frühjahr 1938 nicht nur am Wiener Heldenplatz:



    Bild-Quelle: Verein "Wir erinnern"


    Spreng- und Abrissarbeiten im Ghetto:





    Bilder-Quellen: Verein "Wir erinnern"

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    I'm a wheeler! I'm a dealer! I'm a wicked woman stealer!

  • Einige Ghetto-Häuser wurden damals nicht zerstört und gibt es sogar noch heute:


    heute Cafehaus:


    heute Jugend-Lokal:


    Bilder-Quellen: Verein "Wir erinnern"


    Übrigens!:
    einer der vertriebenen Juden gelangte über Amerika nach Jerusalem und gründete dort einen neuen Stadtteil namens MATTERSDORF! ;-)))
    Zum Nachlesen auf Standard.at


    Wer sich mehr mit dem Thema beschäftigen möchte:
    - Das Jüdische Mattersburg bei wikipedia
    - Jüdischer Friedhof Mattersburg bei Wikipedia
    - Die sieben Jüdischen Gemeinden im Burgenland auf wikipedia
    - Homepage Verein "Wir erinnern" mit vielen weiteren (historischen) Fotos und Informationen


    My 2 Cents zum Vorfall:


    Dass es auch heute noch Groupies gibt in Mattersdorf ist mir bei den Auswaertsspielen bis jetzt noch nie untergekommen.


    Zum Glück für die/den Rufer haben das die Veilchen auf der Haupttribuene (ua Altspatzen, Soccerholics, etc) nicht mitbekommen ...


    Und:


    Forts amoi auswaerts!!! :winking_face:

    I'm a rocker! I'm a roller! Right out of controller!
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    Einmal editiert, zuletzt von Schwejk Josef () aus folgendem Grund: Standard-Link eingefügt

  • @ Rote für den Goli:


    Seine Emotion ist verständlich aber ein NO-GO.
    Er hat sich zwar sofort nach dem Spiel beim Schiri GLAUBHAFT und ehrlich entschuldigt (das erzählte der entspannte Schiri selbst im sky-Interview, daher auch nur die Mindeststrafe), aber so was darf natürlich nicht ungestraft bleiben:
    dem Spielleiter ~ 3 x 3 Mal auf die Schulter schlagen und ihn Nase/Nase ~ 6 Meter zurück-/bedrängen.
    Ein gegnerischer Spieler hätte ziemlich sicher sich fallen lassen und den Sterbenden gemacht ...


    P.S.:
    in 35 Jahren Fandasein auch noch nicht vorgekommen:
    wegen einer Runde Hopfenblüten-Tee holen DREI FAK-Tore live versäumt, aber TROTZDEM "live" gesehen, weil in der Mattersdorfer-Haupttribünen-"Kantine" mehrere Bildschirme und Beamer hängen!


    TAUGT MA die Mattersdorf-Kantine! Und einen guten Wein haben sie auch! :smile:

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