ich habe jetzt lange nur zugesehen (gelesen), ursprünglich wollte ich mich zu dieser sache gar nicht äussern.
zuerst: bin weder ultra, noch in einem fc mitglied, noch sympathisiere ich mit irgendeinem. ich selbst bin mit dem ultra stil weder besonders glücklich, noch lehne ich diesen restlos ab. aber einige dinge möchte ich doch an dieser stelle zu bedenken geben:
langsam artet die diskussion in eine reine pro-/contra ultra diskussion ab: wie man sehen kann, habe ich mich für die stellungnahme bedankt (erster post), allerdings nicht um meine unterstützung auszudrücken, sondern weil ich es positiv finde, dass wir informationen aus erster hand erhalten haben, was denn jetzt genau geschehen ist. in den sozialen medien, wie auch in der presse kursierten ja die wildesten meldungen was nicht alles passiert sei und auch in unserem forum kamen sofort und unreflektiert vorwürfe auf, man benehme sich wie eine wilde affenhorde. und das alles, ohne genau zu wissen, was eigentlich geschehen ist.
möglicherweise sehe ich schlagzeilen und meldungen differenzierter als andere, auch ich war nämlich mal den medien die eine oder andere meldung wert, die vorverurteilung war beschlossene sache und so mancher kommentar im netz hätte mir das recht auf eine verhandlung abgesprochen und mich gleich am nächsten laternenmast aufgeknüpft. glücklicherweise wurde im zuge der ermittlungen festgestellt (per video und zeugenaussagen), dass ich mit der sache nichts zu tun hatte und das verfahren gegen mich wurde binnen tagen eingestellt. wenn man allerdings der presse geglaubt hätte, würde ich wohl in irgendeinem loch verrotten, deswegen habe ich es mir zur gewohnheit gemacht, immer zuerst beide seiten anzuhören (falls möglich).
ich gehe seit jahren mit meinem nachbarn ins stadion, meist auf die ost, vorher auf die west. auch ich kann mich noch an die spontanen gesänge, vulgo "englischer support", erinnern (minutenlanges "come on you violeeeeeets!"), aber auch daran, dass es bereits auf der west ein megaphon mit vorsänger gab. und möglicherweise sage ich jetzt etwas schokierendes: es gelingt uns trotz tausender leute um uns herum und ohne mikro tatsächlich den ein oder anderen gesang anzustimmen, in welchen dann die tribüne mit einfällt. und das trotz der "bösen ultras". im gegenteil: unser vorsänger ist ja auch dankbar, wenn kreativer input kommt, und ich stehe nicht 2m vom manny weg, sondern meist am rand bzw. ganz hinten. alles was es braucht ist, dass ein paar leute um dich in den gesang einstimmen und schon singen alle. funktioniert auch im happel und das wie gesagt zu zweit.
und wieso manche von euch den "wandertag" anprangern und als selbstdarstellung abtun verstehe ich nicht, ich fand es hat spass gemacht und auf dem video sieht es doch auch nett aus. es wurde dabei auch niemand beleidigt oder diffamiert und wehgetan hat es auch nicht!
dann so wortmeldungen wie: steht ihr gerne mit dem rücken zum spielfeld? wer tut sowas? manny und noch 2-3 andere, die versuchen die ganze klatscherei usw. zu koordinieren. hier werden also auch von den ultra-kritikern durchaus auch verallgemeinerungen gemacht, genauso wie nicht jeder bei der aussprache vermummt war.
nochmals: ich will hier niemanden beleidigen oder angreifen, genausowenig möchte ich sämtliche aktionen gutheissen (im gegenteil), aber die ganze diskussion ist von einer objektiven ebene abgeglitten und bewegt sich in richtung "ultra oder nicht" - hier gibt es halt unterschiedliche meinungen und die kommen im laufe der jahre immer wieder hoch und es sind auch immer wieder die gleichen befürworter und kritiker.