Ok also dann doch meine Meinung: Prinzipiell finde ich jeden Sport positiv, ob Damen, Herren und neuerdings offene Kategorien. Körperliche Betätigung, besonders als Mannschaft hat nicht nur gesundheitliche und kognitive Vorteile, sondern hat auch eine soziale Komponente.
Ich persönlich habe aber keine Zeit mich zusätzlich mit Damensport im Allgemeinen, Frauenfußball im Besonderen zu beschäftigen. Da ist schon die Austria (Herren) ein zu großer Zeitfresser. Wer hingegen dies kann und will, nur weiter so. Die wenigen Spiele, die ich gesehen habe in der letzten Zeit haben mich davon überzeugt, dass die Lücke im technischen und taktischen Bereich immer mehr geschlossen wird. Kommen wir zum körperlichen: Diese Lücke wird wohl nie geschlossen werden, ist aber für das heutige Spiel enorm wichtig. Allerdings auch nur, wenn man die Vergleiche mit den Herren zieht. Im Damensport ist das hinfällig, da alle die selben Voraussetzungen haben.
Zu den etwas kontroversen Diskussionspunkten:
Damen sind im Allgemeinen Herren körperlich unterlegen. Hier kommen bei Damen viele Faktoren hinzu, unter anderem: Knochendichte, Reaktionszeit, Muskelaufbau, allgemeine Körpergröße, Antritt, Schnelligkeit, Sprungkraft, allgemeine Körperkraft, usw. Sobald ein Mann durch die Pubertät gegangen ist, kommen die oben genannten Faktoren und einige mehr zu tragen. Es gibt schon einen Grund warum zwischen Damen und Herrensportarten unterschieden wird und dieser lautet nicht Diskriminierung, sondern Konkrrenzfähigkeit. Somit können beide Seiten sich untereinander messen ohne unfaire Voraussetzungen (sofern ohne Doping und sonstigen unlauteren Methoden).
Bezahlung: Ja im Frauensport ist die Bezahlung oft nicht so hoch wie im Herrenbereich, das liegt aber meiner Meinung nach hauptsächlich am Faktor Umsatz. Fußball gehört heutzutage zur Unterhaltungsindustrie und ist ein Milliardengeschäft. Je mehr Umsatz und in weiterer Folge auch Gewinn (wobei der aus Sicht eines Buchhalters nicht unbedinngt allzu hoch sein sollte, Sprichwort Steuerlast) ich erwirtschafte, umso höher auch die finanzielle Kompensation. Und da sind wir noch weit entfernt im Damensport, von den Umsätzen welche die Herren erwirtschaften. In den USA wurde lange Zeit argumentiert, dass für gleiche Arbeit, gleicher Lohn zu bezahlen sei. Ein Argument welchem ich mich prinzipiell anschließe, allerdings ist das auf den Fußball nicht per se anwendbar. Wenn wir also die Nationalmannschaft der Damen und der Herren in den USA hernehmen, erhalten neuerdings beide vom Verband die gleiche Kompensation. Allerdings setzt die Damenmannschaft (trotz Weltmeistertiteln und Olympiasiegen) nur etwa ein Zehntel des Umsatzes der Herren um, obwohl diese im Herrenbereich nicht unbedingt zu den Top-Favoriten gehören. Zum Vergleich: der Toni von der Sechserstiege hat vielleicht ja eine schöne Stimme, er wird halt nur nicht das Gleiche verdienen wie etwa die Rolling Stones. Weibliche Models verdienen im Vergleich ungleich mehr als deren männliche Kollegen, selbiges zum Beispiel in der Pornobranche. Dies hat natürlich mit dem System der Marktwirtschaft zu tun, Stichwort Angebot und Nachfrage (sehr vereinfacht). Sollten sich in diesem Bereich die Umsätze angleichen wäre ich stark dafür die Gagen im Damenbereich genauso zu gestalten wie bei den Herren.
Zu den ewigen Vergleichen was wäre, wenn ein Damenteam gegen ein Herrenteam antritt: erst vor einiger Zeit hat eine U-15 Burschenmannschaft eine Profiauswahl der Damen in den USA haushoch geschlagen, für weitere Beispiele gibt es das Internet, es gibt eine Fülle an Videos inklusive anderer Sportarten. Ich finde es unfair, man sollte sich wenigstens auf ungefährer Augenhöhe messen, darum gibt es verschiedene Ligasysteme oder Gewichtsklassen. Wenn sich Frauen mit Frauen messen, ergeben sich durchaus interessante Partien die toll anzusehen sind.
Fazit: Wenn wir alle die ständigen Vergleiche sein lassen würden und uns einfach nur an der Tatsache erfreuen, dass die schönste Nebensache der Welt global gesehen immer beliebter und über die Geschlechtergrenzen hinweg immer professioneller organisiert wird, anstatt permanent alles auf Geschlechter herunterzudividieren, wäre der Gesellschaft im Allgemeinen mehr geholfen.