FAK: Acimovic will verlängern
Milenko Acimovic ist Austrias wertvollster Spieler. Mit seiner Kreativität hat er den Violetten im Herbst wichtige Punkte gesichert. Immer bescheiden, kann er sich vorstellen, auch die nächsten beiden Jahre in Wien zu verbringen.
Acimovic ist Fußballer mit Leib und Seele. Ein Ferserl hier, ein Gustostückerl da. Immer mit einem Lächeln im Gesicht. „Ich fühle mich sehr gut. Jedes Trainingslager ist viel Arbeit. Doch ich bin bei der Austria sehr glücklich. Deshalb mache ich alle Übungen mit Freude“, lässt der bald 32-Jährige sportnet.at in Marbella wissen.
“Trage die Verantwortung für eine starke Leistung“
Die Genieblitze des Slowenen waren in den ersten 22 Saisonspielen für die Austria wichtig, wie das tägliche Brot. Starallüren gibt’s trotzdem keine, obwohl er mit 14 Saisontoren nicht nur Austrias Toptorschütze ist, sondern damit im Dezember auch die Europa-Rangliste der besten Mittelfeldspieler angeführt hat. „Ich fühle mich nicht wie ein Superstar. Ich will einfach nur guten Fußball spielen. Natürlich ist mir klar, dass meine Leistung über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.“
Vom „FK Acimovic“ will er deshalb nur bedingt etwas wissen. „Ich habe eine gute Beziehung zu meinen Mitspielern. So etwas zu behaupten wäre respektlos. Ich weiß aber, dass ich viel Verantwortung trage. Das letzte Match vor dem Winter in Mattersburg ist ein Beispiel dafür. Das Spiel stand lange 0:0. Ich wusste, mir muss etwas gelingen, damit wir siegen." Acimovic erzielte einen Doppelpack.
“Bald müssen alle ihren Mund halten“
Oft als „Fußball-Diva“ kritisiert, hat Acimovic seinen Ehrgeiz nicht verloren. „Ich bin nicht auf alle Treffer stolz. Ein Tor bedeutet mir nichts, wenn es keine Punkte bringt oder wenn wir wie in Salzburg 1:5 verlieren.“ Sein schönstes hat er in dieser Saison beim Heimsieg gegen den LASK erzielt. „Der direkt verwandelte Eckball hat mich sehr gefreut. Ich habe das oft geübt und es hat endlich geklappt. Doch ich muss es noch einmal schaffen. Denn jetzt sagt jeder, das war nur Glück. Gelingt das Kunststück wieder, müssen alle ihren Mund halten."
“Gemeinsamer Nenner ist nicht schwer“
Obwohl Acimovic auch mit fast 32 noch immer bei vielen Topklubs gutes Geld verdienen könnte, will er bei der Austria bleiben. „Weil es in unserer Mannschaft keine Egoisten gibt. Alle sind bemüht. Niemand hat Starallüren. Der gute Charakter ist ein wichtiger Grund, warum ich so gerne bei der Austria bin.“ AG-Vorstand Thomas Parits wird aller Voraussicht nach die Option auf eine einjährige Vertragsverlängerung ziehen, strebt aber einen Zweijahresvertrag an. „Beim letzten Mal war die Vertragsverhandlung eine Sache von fünf Minuten.“
Wie es aussieht, erhält der Klub Unterstützung von seiner Nummer 30. „Wir werden Gespräche führen. Ich denke es wird nicht schwer sein, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Meine Familie mag das Leben in Wien genauso wie ich. Ich kann noch ein paar Jahre spielen. Es ist gut möglich, dass ich länger als nur bis 2010 ein Violetter bleibe.“
“Ich habe schon viel Geld verdient“
Eine Rückkehr nach Slowenien schließt er derzeit aus. „Manchmal bekomme ich eine Krise und möchte einfach nur nach Hause, weil ich seit über zehn Jahren unterwegs bin. Ich spreche mit meiner Frau oft darüber. Ihre Meinung ist sehr wichtig. Denn wir haben in Österreich nicht viele Freunde und vermissen unsere Verwandten. Doch der slowenische Fußball ist im Moment auf keinem guten Niveau. Nicht das Niveau das ich bräuchte, um mich wohl zu fühlen.“
Geld ist für Acimovic nicht mehr so entscheidend wie früher. „Die aktuelle Situation des Vereins erfordert mein Verständnis. Es ist nicht mehr so viel Geld da wie noch vor ein paar Jahren. Der Klub gibt was er kann und ich verstehe das. Wenn ich nur ans Geld denken würde, müsste ich gehen. Denn der Austria-Vertrag ist der schlechteste meiner Karriere. Doch ich habe schon viel verdient.“
Der Freund von Inter-Star Dejan Stankovic hofft, dass auch seine Kumpels Blanchard und Bak bleiben. „Denn wir sind eine gute Partie. Die Austria muss aber auch in die Zukunft schauen, weil wir nicht mehr die Jüngsten sind. Andererseits können wir den jungen Spielern noch viel beibringen.“
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