Da ja jetzt mehr oder weniger der neue Sportdirektor fest steht, erlaube ich mir als einer derjenigen, die Thomas Parits wohl am längsten von allen hier erlebt haben, einen Rückblick zu versuchen.
Ich habe Thommy als Spieler Mitte der Sechziger erlebt und schon damals zeigte er diesen Ehrgeiz, der ihn später auch als Trainer und SD auszeichnen sollte. Er war nicht nur ein sehr flinker, sondern auch ein torgeiler Stürmer, auf den man sich verlassen konnte. Der sehr spartanische Trainerstil (sogar trinken war verboten, die überwachende Kontrolle vor einem Spiel war rigoros und humorlos) von Ernst Ocwirk (mein Vorbild als Spieler damals) konnte ihm nicht schaden, er wuchs in ein Team hinein, welches in erster Linie offensiv ausgerichtet war, so dass ein ev. italienischer Einfluss (Ossi kam ja von Sampdoria) keine große Rolle spielen konnte.
Parits war immer für Tore gut, kein Laufweg war ihm zu lang, sein Einsatz war immens.
Als er uns Richtung Deutschland (Köln, Frankfurt) und später Spanien (Granada) verließ, verfolgte ich, wo immer es eben ging, seinen Weg und freute mich, dass er überall erfolgreich war. Dass er dann auch noch bei einem unserer größten Triumphe als Spieler dabei war, nämlich beim unvergesslichen Semifinale gegen Dynamo Moskau und dann im Finale gegen Anderlecht, machte ihn auch für jüngere Anhänger legendär.
Als Trainer wurde er dann Meister mit seiner Austria und J. Walter war wohl auch bei seiner versuchten Vertragsänderung/Verlängerung sein späteres Vorbild, als dieser ihn kurz und bündig entließ, als er mehr Geld verlangte. Sehr lange Gespräche oder gar Initiative dabei zu ergreifen, waren nicht unbedingt seine Stärke, auch wenn er stets geduldig und sehr freundlich zuhören konnte. Doch seine Arbeit machte er mMn sehr gewissenhaft und mit vollem Einsatz, wenn auch vielleicht ein etwas offensiveres Agieren bezüglich der Nachwuchsmannschaften möglich bzw. wünschenswert gewesen wären.
Auch wenn ich mich damals bei der Kündigung von Daxbacher, vor allem über die Art und Weise, wie sie zustande kam, sehr geärgert habe und sie ihm lange nicht verzeihen konnte, so muss ich doch feststellen, dass er im Großen und Ganzen eine hervorragende Arbeit geleistet hat.
Klar können nicht alle Transfers einschlagen bzw. richtig sein, das gelingt nicht einmal den ganz großen Vereinen, aber wir verdanken ihm - vor allem durch sein taktisch kluges Vorgehen dabei - Spieler wie Junuzovic, Baumgartlinger, Rogujl, Jun, Hosiner, Barazite, Damari und viele andere, die wir bei unserer Austria richtig genießen konnten bzw. aus denen er dann auch noch tw. richtig gutes Geld machen konnte. Dass wir unter seiner Führung auch zum ersten Mal die CL erreichen konnten, setzte seiner Arbeit die verdiente Krone auf.
Das übertünchte zwar ein wenig die fehlende Philosophie bei uns, aber das lag wohl nicht nur an ihm.
Jedenfalls kann man zu Ende seiner Laufbahn bei uns feststellen, dass er nicht nur ein sehr guter Sportdirektor war, sondern auch einer der ganz großen Austrianer, die unseren Klub geprägt haben.
Für mich reiht er sich in die Reihe von Schwarz, Sindelar, Ocwirk, J. Walter und Prohaska als einer der derjenigen ein, die wir nie vergessen werden.
Thommy, ich wünsche Dir alles Gute für deinen Lebensabend und noch viel Freude mit Deiner Austria!
Danke für alles!
Du bist und bleibst eine Ikone!
Danke Thomas Parits!
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Danke Thommy Parits für tolle violette Jahre!
Ich wünsche Dir auch alles Gute und weiterhin viel Freude mit unserer Wiener Austria. -
@Tifoso
toll zusammengefasst, bravo -
Sehr gut zusammengefasst, ich hab ihn (als Kind, aber doch) noch als Spieler erlebt, hab ihn als Trainer extrem schätzen gelernt, und als Sportdirektor ist er endgültig zu einem der ganz großen des Vereins aufgestiegen!
Ein Sir tritt ab, der mit seinem eloquenten Auftreten zur Austria gepasst hat wie die Faust aufs Aug... Danke TP für alles!
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kann mich tifoso nur anschliessen.. danke für alles!
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Danke Herr Thomas Parits!
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Er war schon ein guter, einzig seine Trainerentscheidungen sind sein einziger Makel, insgesamt hat er aber die Austria weitergebracht, sein Nachfolger wird es in jedem Fall schwer haben. Alles Gute!
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Cui honorem, honorem:
Zitat"Violetter Kaiser": Großes Fest für Tommy Parits - Rathausmann erhalten
Meister als Spieler, Trainer und Sportchef: Austria-Legende Tommy Parits erhielt am Donnerstagabend in Wien den Rathausmann.
Wenn einer nach einem halben Jahrhundert im Fußball-Geschäft die Karriere beendet, muss ein Fest her. Dachte sich Wiens Bürgermeister Michael Häupl , nachdem Thomas Parits Anfang des Jahres seine Agenden als Sportchef der Austria an Franz Wohlfahrt weitergegeben und die "Fußball-Pension" angetreten hatte.
Fest für Parits
Am Donnerstag stieg das "Fest für Parits", wurde er im Wiener Rathaus von Wegbegleitern wie Herbert Prohaska oder Teamchef Marcel Koller ebenso gefeiert wie von der aktuellen Kampfmannschaft. Und, passend zum Rahmen: Von Häupl ("Mir imponiert am meisten der Mensch Parits") mit dem Goldenen Rathausmann ausgezeichnet.
Wie Beckenbauer
Parits ist etwas gelungen, das ihn zum "violetten Kaiser" macht: Wie Franz Beckenbauer bei den Bayern schaffte es Parits, mit dem Herzensverein als Spieler (1969, 1970, 1978, 1979), Trainer (1985) und Funktionär (2013) Meister zu werden! Thommy gerührt: "Wenn man mit 17 von Siegendorf zur Austria kommt und als Vorstand den Klub verlässt, kann man auf eine wundervolle Laufbahn zurückblicken".
Was Häupl Parits nie vergessen wird: dass der Burgenländer, der 2006 von Frank Stronach als Generalmanager geholt worden war, den Klub nach dem Ausscheiden des Milliardärs 2008 nicht verließ, großen Anteil am Aufbau der "neuen Austria" hatte. -
Danke Tommy, alles erdenklich Gute!!!
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Man soll bekanntlich dort aufhören, wo es am schönsten ist.
Insofern ist es schade, dass sich TP nicht mit/nach dem Einzug in die Champions League in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat.
Somit wird manchen statt der durchwegs sehr positiven Arbeit von 2007-2013 bzw. den vorigen Erfolgen als Trainer und Spieler, die aktuelle sportliche Misere (auch) in Erinnerung bleiben - bzw. die unrühmliche Entlassung von Sir Karl - für die er sich als sportlicher Leiter nun einmal mitverantwortlich zeigen muss.
Aber kein Mensch ist fehlerfrei, ich bin TP trotzdem sehr dankbar, für Cupsieg, Meistertitel und Champions League und dafür, dass er die Austria nach Stronach sehr stark mitgeprägt hat.
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...und nur so nebenbei hat Parits nicht schlecht verdient,....., geleistet, na ja, dass sollen andere beurteilen
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...und nur so nebenbei hat Parits nicht schlecht verdient,....., geleistet, na ja, dass sollen andere beurteilen
Nicht schlecht liegt immer im Auge des Betrachters, jetzt rattern bei mir wieder mal die Zahnräder im Kopf :p
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...und nur so nebenbei hat Parits nicht schlecht verdient,....., geleistet, na ja, dass sollen andere beurteilen
Ich denke es ist ganz normal, dass Leute in verantwortungsvollen Positionen gutes Geld verdienen...
Zu 90% hat er seinen Job gut gemacht - somit gönne ich ihm sein gutes Salär (wie viel es auch immer war)
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