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Derby: Austria geht nicht ins Happel!
Anders als Rapid will Austria nach dem Platzsturm im Hanappi-Stadion ihre Heim-Derbys weiter in der Generali-Arena austragen.
Die Generali-Arena soll weiterhin Rapid-Spiele erleben.
Das bekräftigte AG-Vorstand Markus Kraetschmer einmal mehr am Rande des 100 Jahre-Jubiläumsspiels gegen die FigoAllStars letzte Woche.
Rapid-Präsident Rudolf Edlinger hat ja angekündigt, ab sofort und bis auf weiteres die beiden Heimspiele gegen die Austria im großen Ernst-Happel-Stadion zu spielen.
Dort sei mehr Platz und die Sicherheit der Besucher eher zu garantieren, als im 34 Jahre alten Hanappi-Stadion.
Der Stadtrivale will diesem Punkt aber nicht Rechnung tragen, nicht freiwillig auf Stimmung und Heimvorteil in der vergleichsweise engen Generali-Arena verzichten.
"Dafür haben wir die letzten Jahre zu viel in die Sicherheit und die Infrastruktur in unserem Stadion investiert. Mehrere Millionen Euro sollen nicht umsonst gewesen sein", sagt Kraetschmer.
Austria kann niemand ins Happel-Oval zwingen
Der Wirtschaftschef der Violetten betont, dass es seit dem Skandalmatch gegen Athletic Bilbao in der Europa League 2009 nicht mehr zu Sicherheitsproblemen gekommen sei.
Auch der Bengalen-Werfer Richtung Salzburg-Sektor nach dem Liga-Finish Ende Mai wurde identifiziert und mit Stadionverbot belegt.
Kraetschmer: "Es geht nicht darum, dass wir jetzt mit dem Finger auf Rapid zeigen. Probleme mit Risiko-Fans müssen ernst genommen werden. Das tun wir auch bei der Austria. Wir brauchen aber endlich und umfassend die Hilfe der Politik, um viele Dinge noch besser zu bewältigen."
Etwa wenn es um den Datenschutz und die Weitergabe von Personalien geht, damit Stadionverbote österreichweit besser exekutiert werden können.
Alle Bundesliga-Klubs müssten gemeinsam mit der Liga, dem ÖFB und der Politik an einem Strang ziehen, Sicherheitsstandards weiter verbessern und auch umsetzen.
Risikospiele sollen aber dennoch weiter nach intensiver Vorbereitung in der jeweiligen Heim-Arena stattfinden können.
"Die Generali-Arena ist von Polizei, Magistrat und Bundesliga als sicheres Stadion genehmigt. Wir erfüllen auch für Risikospiele alle behördlichen Auflagen", sagt Kraetschmer.
Die Spiele gegen Rapid der letzten Jahre seien in Wien-Favoriten nahezu ohne Sicherheitsprobleme über die Bühne gegangen.
Sollte es, entgegen aller Hoffnungen, in Zukunft aber doch auch bei der Austria wieder zu Eskalationen im und um das Stadion kommen, werde man die Sachlage neu bewerten.
Im Happel-Stadion wäre der Heimvorteil, zumindest für Violett, bei einem Fassungsvermögen von 50.000 Fans, nicht mehr garantiert.
"Ins große Stadion kann uns nur eine behördliche Sperre der Generali-Arena zwingen, nicht aber eine etwaige Bitte der Bundesliga", argumentiert Kraetschmer.
Der Finanz-Vorstand führt auch ein wirtschaftliches Argument an. "Das Happel-Stadion rechnet sich von den Kosten her erst ab 25.000 Besuchern. Alles darunter ist ein Verlustgeschäft."
Zudem könne man Werbe- und Logenpartner, Abonnenten, Sponsoren sowie VIP-Gäste im großen Stadion nicht so intensiv betreuen, wie in der maximal 13.400 Fans fassenden Generali-Arena mit integriertem Pub, Megastore und eigener Gastronomie.
ich hoffe halt, dass es dann bei uns zu keinen von uns provozierten Ausschreitungen kommt.