Zuschauerschnitt Unaussprechlichen/Wir

  • Ein nur kurzer Blick in die nahe Vergangenheit (15 Jahre) allein genügt schon, um zu sehen, dass sich der Horrplatz zu einer GA entwickelt hat, wie man sich dies vor 15 Jahren kaum vorstellen konnte. Damals (und davor sowieso): 1 000 Leute auf der Holz-"Tribüne" Süd, 1 500 auf Nord und gleich viele auf der West. Ost für Sonnenanbeter, Spielplatz für Kinder oder Auswärtsfans. Ausnahme im Wesentlichen nur das Derby.
    Vor fünf Jahren: Süd 1 800, Nord 2 000, Ost 3 000, West (ohne Auswärtsfans) leer
    Vor zwei Jahren: Süd 2000, Nord 2 500, Ost 3 500, West (ohne Auswärtsfans) leer
    Diese Saison: Süd 2 800, Nord 2 900, Ost 3 500, West 500 (ohne Auswärtsfans)
    Die Zahlen betreffen den Durchschnitt und sind von mir geschätzt, werden aber nicht so falsch sein.
    Was zeigt das?
    Einmal, dass man mit dem Ausbau (Ost) den Schnitt verdoppelt hat und dass der Bau der Süd auch dem durchschnittlichen Besucher einen Anreiz gab, wieder ins Stadion zu gehen, nachdem der Prater langweilig und passé war.
    Zudem zeigt die Entwicklung gerade der letzten zwei Jahre, dass der Zuschauerzuspruch auf den Sitzplätzen deutlich angestiegen ist.
    Gerade deshalb und weil man ja die Entwicklungen aus anderen Stadien sehr gut kennt (Hütteldorf, BVB, Bayern) ist ein Ausbau dieser Möglichkeiten das Wichtigste für eine Erhöhung unseres Zuschauerschnitts, unserer Einnahmen und auch in Bezug auf die Unterstützung der Mannschaft.
    Man muss immer erst die Möglichkeiten schaffen, um Erwartungen erfüllen zu können.
    Neben dem sportlichen Erfolg unserer Mannschaft (uns seinem sympathischen Team) gibt es nichts Wichtigeres als ein Ausbau der Nord!
    Der Einzug in die CL wird das hoffentlich beschleunigen.
    Unter der derzeitigen Führung mache ich mir keine Sorgen, dass man es nicht auch so oder so ähnlich sieht.
    Allen ein schönes Meisterjahr 2013!

  • Hab mir als Ausgangspunkt meiner Diplomarbeit die Zuschauerzahlen der Bundesliga, Austria bzw. dem SCR angeschaut. Hab jetzt die letzten beiden Saisonen noch einmal hinzugefügt und die Grafik abgespeichert.

    Auch wenn es unbestritten ist, dass es Korrelationen zwischen dem Erfolg bzw. Tabellenplatz und dem Zuschauerschnitt gibt, sind diese statisch nicht signifikant.


    Trotzdem kann man anhand der Grafik einige Dinge erkennen:


    - Der angesprochene Zuschaueranstieg in Hütteldorf (Thread Thema) 2002/03
    - Positiver Zusammenhang von Investitionen (Bauten Süd- [1997/98] bzw. Osttribüne [2007/08]) und Zuschauerschnitt
    - Dass seit dem sich Stronach sukzessive zurückgezogen hat, auch der Zuschauerschnitt gestiegen ist, obwohl der sportliche Erfolg ein wenig sank
    - Dass wir seit drei Jahren ein wenig über dem Liga-Durchschnitt sind
    - Der positive Trend im letzten Jahr erstmal zurückgegangen ist

  • unser schnitt ist top. ich denk da nur ein paar jahre zurück...... ned sudern, freut euch über die die im stadion sind!


    für einen Austrianer ist das Glas immer halbleer ;)


    Meine Beiträge entsprechen ausschließlich meiner persönlichen Meinung und nicht der einer Gruppe.

  • unser schnitt ist top. ich denk da nur ein paar jahre zurück...... ned sudern, freut euch über die die im stadion sind!


    Nein, er ist nicht top. Er ist besser als noch vor Jahren, aber anhand der Grafik kann man erkennen, dass das ob der lobenswerten Investitionen in die Infrastruktur auch dem allgemeinen Trend der Bundesliga entspricht.


    Hier mal ein kleines Zahlenspiel der Zuschauerzahlen dieser Saison:


    97.546 (Offizielle Zuschauer im Stadion)
    84.248 (zahlende Zuschauer bei Bundesliga deklariert)
    -----------------------------------------------------------------
    13.298 (nicht-zahlende Besucher bzw. Freikarten)
    =================================


    Macht einen Schnitt von ca 8.400 Zuschauern je Spiel. Wenn man nun diese Zahl um das Derby berichtigt, kommt man nicht mal noch auf 8.000 Zuschauer, abzüglich der Auswärtsfans sind es sogar noch weniger. Wenn man davon dann noch die ca. 6.500 Abos (Abotrick) abzieht, kommt man gerade einmal auf 1.000 Zuschauer, welche sich eine Tageskarte kaufen.


    Wobei man vielleicht ironisch sagen müsste, GsD sind es nicht mehr, da die Ticketverkäufer mit diesen paar Zuschauern schon maßlos überfordert sind, genauso wie die Damen und Herren der Gastro.


    Sorry, dass ich da jetzt den Finger so auf die Wunden legen muss, aber ich hätte jetzt gerne gewusst, was nach der ganzen Relativierung top sein soll?!


    Und nein, das ist keine Nörgelei, das nennt sich Perfektionismus, weil ich mir zu 1911 % wünsche, dass wir auch in diesem Bereich top sind!

  • Du sagst es ja selber, Du wünscht dir das, andere sind halt mit der Entwicklung/dem Ist-Zustand, schon durchaus zufrieden.
    Diese Einstellung finde ich persönlich auch absolut okay, ich kann auch ganz gut damit leben, zu mal ich ja Gott sei Dank nicht irgendwie involviert bin in die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Vereins. Dem entsprechend werden die damit Betroffenen schon ihre Arbeit machen, und wenn nicht, interessierts auch nicht weiter, weil eh nicht änderbar für den Fan.

  • Ja, ich wünsche es mir und ich glaub so gut wie jeder Fan tut das auch. Zufriedenheit ist immer subjektiv. Zufrieden heißt aber nicht Sehr Zufrieden und ich glaub, genau das sollte aber unser Anspruch sein. Leider sind so viele Probleme hausgemacht und für jeden Fan ersichtlich. Jetzt kann man natürlich in typisch österreichischer Manier sagen: "jo mei, do kann ma jo eh nix mochen".


    Da hast du schon Recht, dass man es als normalsterblicher Fan nicht ändern kann. Den sportlichen Erfolg deiner Lieblingsmannschaft kannst du aber noch viel weniger beeinflussen und trotzdem zereißen sich die Fans ob im Stadion, am Stammtisch, hier im Forum oder anderswo ihr Maul darüber, was man nicht alles besser machen könnte. Das ist Fußball, das ist auch legitim.


    Kritik kann vielerlei Hintergrund haben. Sie kann konstruktiv und profund sein, wenn jemand eine Ahnung von der Materie hat und Verbesserungsvorschläge macht, weil er was verbessern möchte. Sie kann auch aus eine Unwissenheit oder Naivität heraus geschehen, auch wenn man die positive Motivation nicht absprechen kann. Leider kann Kritik auch dazu hergenommen werden, um Leute zu verletzen oder zu demotivierten.


    Man sollte sich daher immer zuerst Gedanken über Motivation und den Background der Kritik machen ;)


  • Ich vergleiche die Zahlen, die vor 30 jahren da waren mit denen vor 20 Jahren vor 10 Jahren und heute. ich bin mit den Besucherzahlen im moment auch nicht glücklich, sie sind ok. MEHR kann es immer sein. Man bedenke das Austria Wien noch nie so wirklich ein Magnet war. Wenn bei uns NUR ~ 13.000 Karten verschenkt werden, ist unser Schnitt sau geil. Ich hab mein erstes Abo 1994 erworben. da waren 2.800 Zuseher Wahnsinnig viel, von Abos kaum zu sprechen. heute 19 Jahre später diskutieren wir, warum wir es nicht schaffen dauern SOLD OUT zu sein? Ok jedem das seine. Wir sind nicht Rapid, werden es NIE sein, und das ist Gut so! wir solten unseren eigenen Stil verfolgen und nicht versuchen wem nachzueifern! Lieber hab ich im Stadion Ehrliche Fans, die kommen weil die Austria Spielt. Und ned Massen, weils auf dem Flötzersteig (baumgartnerhöhe) grad wieder Generalreinigungmachen, oder weils die Karte geschenkt bekommen haben. Am besten sagen es die Bayern: MIA, SAN MIA!


    Den Zuschauerzuspruch seh ich als erfolg des Marketings und der Mannschaft an. Marketing im gesamten wohlgemerkt, und ned so wie in Greenbaycity das ein Clouwn ins Waldviertel fährt und vor seiner Haustür mit Gratiskarten herumwirft.


    Wenn ich von meiner Beginnzeit an wegrechne bis heute, hat sich der schnitt von 2.500 auf ~ 9.000 erhöht. und das ist es was uns Stolz machen kann. Nicht sudern, warum wir ned dauernd ausverkauft sind. Sondern genießen das was da ist. UND versuchen es zu verbessern!

    Austrianer ist, wer es auch bleibt! Friedrich Torberg



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    2 Mal editiert, zuletzt von timtailer ()

  • Wir werden nie der Verein in Wien sein, der kontinuierlich die Massen bewegt. Das wurde schon über Generation so geschrieben. Genauso wie wir im großen und ganzen ein anderes Klientel anziehen wie die Grünen. Ich möchte nicht sagen, daß wir 8.000 Schöngeister im Stadion haben, aber die einfache Außendarstellung im Westen zieht halt seit jeher auch einfache Menschen an. Und die sind bekanntlich beim Fußball immer in der Überzahl. Ist ja grundsätzlich auch gut so, sonst geh ich eh lieber ins Burgtheater wenn ich das nicht möchte.Es steht der Austria auch gar nicht, wenn man versucht sich zwanghaft "bodenständig" zu geben. Dazu gibts mit Schweinderlrudi & Co. eh eine Alternative. Dort kann man beispielsweise höhnisch zuschauen, wie die Awayfans des Stadtrivalen beim Einlass schikaniert werden, dort kann man seinem Alltagsfrust freien Lauf lassen und normale Matchbesucher des gegnerischen Vereins auf der Sitzplatztribüne provozieren und anpöbeln. Und all das kann man, so hat man den Eindruck, unter dem Schutzschirm des Vereins machen. Nicht, daß das bei uns nicht auch mal vorkommen würde, aber die Regelmäßigkeit und der Umgang des Vereins damit ist dann doch etwas anderes.


    Weil auch der "St.Hanappi"-Frevel angesprochen wurde. Ich bin Jahrgang ´77 und habe die ersten 25 Jahre meines Lebens im 10ten gelebt. Der Ausdruck "St.Favoriten" war mir immer geläufig. Ich hatte sogar auf meiner Kinderzimmertür ein Pickerl "St.Favoriten - City von Wien". Und dann stellt sich der Pepi H. in seiner Euphorie als R****-Trainer vor die Kamera und "erfindet" etwas, was die Medien begeistert aufschnappen und sich noch Generationen von Grünen auf ihre Fahnen heften werden. Schließlich wurde wieder eine von ihren vielen Legenden erschaffen.


    Die vermitteln halt griffige Botschaften, mit denen sich der einfache Fußballbegeisterte leichter identifzieren kann und die auch die Medien leichter verarbeiten können. Bei uns wirkt immer alles etwas komplexer und wenn man auch mal etwas einfach vermitteln möchte, wirkt das dann oft ein bißl sperrig. Etwa "Viola per sempre - Austria Forever...." vs. "R**** des is mei Leben, R**** wirds immer gebn"


    Die Marketingausführungen vom Braunauer in Ehren und es hört sich so an als hätte er Ahnung von dem was er da schreibt. Trotzdem sind wir, auch wenn wir an den Auswüchsen des modernen Fußball nicht vorbeikommen, noch immer ein Fußballverein zu dem man geht, weil einem das Spiel der Mannschaft und die Atmosphäre im Stadion gefällt. Wenn das paßt, kommen euch die Leute und sind (ganz wichtig !) mit HERZ dabei. Irgendein Eventpublikum aus irgendwelchen Marketingmaßnahmen braucht eh keiner. Die finden eh in Wals-Siezenheim ihr zu Hause.


    Wichtig wäre halt nur, die Leute aus eigenem Interesse kommen, nicht zu vergraulen. Und in diesem Punkt hat die Austria noch viel Luft nach oben. Wenn man das, verbunden mit einer neuen Nordtribüne und dem U-Bahn Anschluß, in den Griff bekommt, werden wir in Zukunft noch sehr viel Freude mit unserem Zuschauerschnitt haben.

  • Danke mal für eure beiden Beiträge timtailer und T-Bone Walker.


    Ich finde einfach, dass der Vergleich von Vergangenheit auf Gegenwart zu kurz greift. Kann mich durchaus noch an Spiele erinnern, wo sich 2-3 Tausend Leute im Horr verlaufen haben (oder sogar nach 2000 gegen Kärnten 1.500). Wie gesagt, es ist schön, dass heute mehr Leute ins Stadion gehen als früher, deswegen würde ich aber nicht gleich das Prädikat top verwenden, da es auch dem allgemeinen Trend entspricht (siehe Grafik oben).


    Wir sind wohl immer verdammt dazu, uns in irgendeiner Form am Erzrivalen aus der Vorstadt zu messen. Gerade im Hinblick auf das Thread Thema bin ich mit den Zuschauerzahlen nicht wirklich zufrieden. Qualität vor Quantität mag eine vernünftige Prämisse lauten, aber bei uns ist auch nicht alles Gold was glänzt und im Satanappi ist bei Weitem nicht alles Abschaum, was da rumläuft. Finde da sollte man die Kirche schon im Dorf lassen und sich keine Ausreden suchen.


    Ihr seid doch auch der Meinung, dass bei uns um einiges mehr ginge. Ich habe niemals gesagt, dass ich das um jeden Preis irgendwelche Leute ins Stadion karren würde. Es ist sicher kein Fehler, eine Zielgruppe zu definieren, die vernünftig ist und diese dann gezielt anzusprechen.


    Und ganz wichtig: Die Austria sollte niemals eine Kopie der Hütteldorfer werden und ihren eigenen Stil behalten. Das soll aber keineswegs irgendwelche indirekten und kurzsichtigen Kampagnen rechtfertigen, die in meinen Augen gemacht wurden. Gerade die Austria war in ihrer Geschichte (Dressensponsoring, Homepage) eigentlich immer ein Vorreiter und sollte dies auch auf dem Gebiet Fanakquise/-zufriedenheit/-bindung sein. Leider haben da der Erzrivale und die schwarzen Grazer die Nase vorn. Auch dort kann man Vergangenheitswerte mit 3-4 Tausend Zuschauern finden, die noch gar nicht so lange zurück liegen.


    Das bringt mich auf einen anderen Punkt, den jedes erfolgreiche Unternehmen durchführt: Projektcontrolling, sprich die Erfolgsmessung der gesetzten Maßnahmen. Leider habe ich nicht das Gefühl, dass da bei uns besonders systematisch gearbeitet wird - wie leider bei den meisten Fußballklubs in Österreich, wo ich aus eigener Erfahrung sprechen kann.


    Ich habe leider keinen Einblick in die Daten (falls überhaupt vorhanden) was die Nachhaltigkeit der Werbekampagnen bzw. Gratiskartenaktionen betrifft. Man kann und sollte aber die Adoptionsrate (vom Erst- bis zum Wiederkauf - z.B. Prozentanteil der Leute die wieder ins Stadion gehen) einmal messen. Man sollte den sich den ganzen Prozess einmal ansehen und Schwachstellen ausfindig machen und diese beseitigen ...


    ... an dieser Stelle erspare ich mir ausführliche Verbesserungsvorschläge, da die leider sowieso fürn Hugo sind. Was ich damit sagen wollte, ist, dass seit Jahren kein geringer Aufwand betrieben wird, das Stadion zu füllen. Prinzipiell finde ich das ja gut. Vielleicht versteht ihr jetzt aber, warum ich der Sache auf den Zahn gefühlt habe (Rechnung weiter oben). Wenn man nämlich die Zahlen relativiert bleiben nur noch knapp 1.000 Zuschauer über, die aus freien Stücken auf ein Spiel gehen und dafür Geld zahlen. Das sind in einer Millionenstadt wie Wien inkl. direktem Einzugsgebiet (ca. 2 Millionen) gerade einmal 0,05 %. Das ist in meinen Augen schon verdammt wenig und hat sich in meinen Augen das Prädikat top absolut nicht verdient!

  • Wenn man nämlich die Zahlen relativiert bleiben nur noch knapp 1.000 Zuschauer über, die aus freien Stücken auf ein Spiel gehen und dafür Geld zahlen.


    Also wieso du das immer auf die 1000 reduzierst versteh ich nicht. Auch die 6000 Abobesitzer bezahlen freiwillig Geld um aufs Spiel zu gehen. Zumindest hat mich noch nie wer gezwungen mein Abo zu verlängern. Und gerade bei den Abozahlen gab es ja in den letzten Jahren überdurchschnittliche Zuwachsraten.


    PS.: Und wo siehst du da einen Trend der sowieso allgemein ist ? Seit dem Jahr 2007 ist unser Schnitt von 6000 auf über 8000 gestiegen, in der ganzen Bundesliga hingegen von 8000 auf knapp 7500 gesunken. Wir hatten in den 5 Jahren 4mal einen Zuwachs, die Bundesliga ist im gleichen Zeitraum 4 mal im Minus gewesen. Also wo sind wir da sowieso nur im allgemeinen Trend ?

  • Also wieso du das immer auf die 1000 reduzierst versteh ich nicht. Auch die 6000 Abobesitzer bezahlen freiwillig Geld um aufs Spiel zu gehen. Zumindest hat mich noch nie wer gezwungen mein Abo zu verlängern. Und gerade bei den Abozahlen gab es ja in den letzten Jahren überdurchschnittliche Zuwachsraten.


    PS.: Und wo siehst du da einen Trend der sowieso allgemein ist ? Seit dem Jahr 2007 ist unser Schnitt von 6000 auf über 8000 gestiegen, in der ganzen Bundesliga hingegen von 8000 auf knapp 7500 gesunken. Wir hatten in den 5 Jahren 4mal einen Zuwachs, die Bundesliga ist im gleichen Zeitraum 4 mal im Minus gewesen. Also wo sind wir da sowieso nur im allgemeinen Trend ?


    @ Abos: Das ist der berühmte Abotrick: Dividiert man den Abopreis durch die Anzahl der Spiele, kommst du in etwa die Hälfte des Preises einer Einzelkarte. Prinzipiell finde ich diese Art der Kundebindung ja gut, aber dass die Relation da so weit auseinanderklafft?! Entweder sind die Einzeltickets vergleichweise so teuer oder die Abos so billig. Ich glaub eher ersteres, was wiederum auch der Grund ist, warum wir einen so hohen Anteil an Abonnenten und so wenige Tageskartenbesucher haben. Meines Wissens nach, kennt man bei der Austria den Begriff Zutrittsquote (wird in anderen Ländern wie Deutschland analysiert) nicht und eine Preiselastizität hat man ebenfalls nie eruiert. Das macht wiederum ein systematisches Bearbeiten schwierig.


    @Trends: Wenn man Trends statistisch analysiert, geht man meist vom Median (obere und/oder untere Ausreißer eliminiert) aus und nicht vom Mittelwert (wie im Beispiel). Bis vor vier Jahren hinkten wir dem allgemeinen Trend hinterher. In den letzten drei Jahren, waren wir ein wenig über dem Durchschnitt, im letzten Jahr erlitten wir dem gleichen Einbruch wie der Schnitt der Liga.

  • Also wieso du das immer auf die 1000 reduzierst versteh ich nicht. Auch die 6000 Abobesitzer bezahlen freiwillig Geld um aufs Spiel zu gehen. Zumindest hat mich noch nie wer gezwungen mein Abo zu verlängern. Und gerade bei den Abozahlen gab es ja in den letzten Jahren überdurchschnittliche Zuwachsraten.


    PS.: Und wo siehst du da einen Trend der sowieso allgemein ist ? Seit dem Jahr 2007 ist unser Schnitt von 6000 auf über 8000 gestiegen, in der ganzen Bundesliga hingegen von 8000 auf knapp 7500 gesunken. Wir hatten in den 5 Jahren 4mal einen Zuwachs, die Bundesliga ist im gleichen Zeitraum 4 mal im Minus gewesen. Also wo sind wir da sowieso nur im allgemeinen Trend ?


    seh ich genauso. wenn einer vor 10 jahren von 6000 abonennten gesprochen hätte, hättens den zur strafe nackt und mit einem grünen schal am vtk angebunden. da hat sich in den letzten jahren schon etwas getan bei uns. natürlich wird man sich immer mit dem stadtrivalen messen müssen. ist ja überall so. fakt ist, daß diese beiden vereine seit einem jahrhundert 2 grundverschiedene philosophien vertreten haben, wovon die eine seit jeher die massentauglichere war. dazu kommt die verwurzelung in einem stadtteil, samt besserer verkehrsanbindung. alles dinge, die im vergleich bei uns mit dem bekenntnis zum horr erst seit relativ kurzer zeit greifen bzw. mit der u1 anbindung noch immer in gang sind. so ein prozess geht nicht von heute auf morgen. natürlich könnte man sich von vereinsseite deine (@braunauer) denkanstösse teilweise zu herzen nehmen und sich gewisse analysen zu nutze machen. das kann nie falsch sein. auf der anderen seite sollte man auch nix überstürzen. so wie eine vereinskultur wachsen muß und eine fankultur wachsen muß, so muß auch der zuschauerzuspruch kontinuierlich wachsen. nur dann ist er mM auch nachhaltig und größtenteils gloryhunterfrei. in österreich ist das sowieso ein schwieriges thema, weil fußball eben nicht den stellenwert anderer länder hat. wenn man das berücksichtigt und sich unsere entwicklung der letzten jahre anschaut, dürfen wir nicht unzufrieden sein.


    viel mehr wäre es mir ein anliegen, uns fans ein wenig in die pflicht zu nehmen. von einem stadionerlebnis kann man bei uns nur in echten spitzenspielen oder international sprechen. auch wenn mich einige dafür steinigen werden, aber die grünen haben halt ihren weg gefunden, um den stadionbesuch auch für den normalen zuschauer zu einem erlebnis zu machen. nicht falsch verstehen, ich geb auf den staubsaugersupport herzlich wenig. aber unter otto normalverbesucher sind halt erfahrungsgemäß auch viele, die das schätzen. soll ja auch ö3 der meistgehörte sender in ö sein :-)))
    bei uns hab ich das gefühl, daß wir seit längerem komplett in der sackgasse stecken. die einen, die supporttechnisch gerne den weg des stadtrivalen kopieren möchten (auch wenns offziell immer bestritten wird) und auf der anderen seite diejenigen, die den alten, gewachsenen austriastyle beibehalten möchten. eine zweckgemeinschaft findet man eigentlich nur dann, wenn das spielfeld brennt. dann kann auch der support bombastisch sein, weil alle an einem strang ziehen.
    sollten wir es jemals schaffen, wieder unsere originalität zurückzugewinnen, spontanen support aus dem hut zaubern und leute auf der tribüne haben, die singen statt am iphone facebooknachrichten zu schreiben, kann man auch damit seinen teil zur steigerung des zuschauerschnitts beitragen.

  • Eine Beurteilung ob etwas Sehr Gut, Gut, Befriedigend, Zufriedenstellend oder Nicht Genügend ist, ist immer schwierig, dieser Herausforderung müssen sich nicht nur die Bildungsinstitutionen täglich stellen. Eine Beurteilung rein aufgrund der Vergangenheitswerte greift da leider viel zu kurz. Man wird sich in einer zunehmends globalisierten Gesellschaft immer mehr an anderen messen müssen. Auf diesen Vergleich poche ich eben, weil man nur so besser werden kann.


    User mambo hat anderswo schon einmal zitiert: "wer aufhört besser zu werden, hört auf gut zu sein", eigentlich eine Anleihe von Sokrates der gesagt hat: "Wer glaubt jemand zu sein, hat aufgehört jemand zu werden". Genau das sollte uns zu denken geben, bzw. unsere Motivation sein!


    Ich beschäftige mich nun seit einiger Zeit intensiv mit dem Thema "Kaufverhalten von Fußballfans" und sehr zentral mit dem Thema Stadionbesuch. Hab mir Konzepte von ausländischen Klubs durchgelesen und mir das teilweise vor Ort angeschaut. Hab das dann mit Österreichs Stadien verglichen und es war erschreckend, wie weit hinten wir da sind. Hab in weiterer Folge meine eigenen Analysen durchgeführt und Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet, denn leider sind eben zu viele Probleme hausgemacht.


    Damit man meine Beiträge in diesem Thread nicht falsch versteht: Ich möchte jetzt nichts schlecht reden bei uns und auch keinem der Verantwortlichen persönlich ans Bein pinkeln. Was ich machen möchte, ist eine beinharte fachliche Analyse, die erlaubt sein sollte. Man betreibt ja gar nicht so wenig finanziellen Aufwand, die Schüleraktionen gibt es schon seit über 10 Jahren. Man könnte ja mal erheben, wie viele Schüler von anno dazumal heute aus freiwilligen Stücken ins Stadion gehen. Um die Nachhaltigkeit zu eruieren bzw. gegebenenfalls nachzujustieren.


    Vielleicht bin ich als BWL-er ja etwas geschädigt, aber ich stütze mich halt bei meinen Argumentationen gerne auf Zahlen, die ich z.B. weiter oben herausgerechnet habe. Absolute Vergleiche taugen leider meistens nichts, man muss die Werte immer erst relativieren oder gewichten. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass es primär mein Ziel in diesem Thread ist, bei den Usern ein wenig ein Feingefühl zu erzeugen.

  • Die Differenz zwischen bezahlten Karten und tatsächlich im Stadion befindlichen Zuschauern ist, denke ich, hauptsächlich auf die Schüler -bzw. Mitgliederaktion zurück zu führen. Gratiskarten für Sponsoren sind natürlich auch dabei. Man darf aber ohne große Erhebungen (wäre eh kompliziert und teuer) damit rechnen, dass einige davon auch in Hinkunft Austriaspiele besuchen werden. Zumindest habe ich das schon in meiner Umgebung gehört/erlebt. In Salzburg wird mit den Karten viel mehr getrickst, hört man (werde mich da noch schlau machen).Tatsache ist, dass man mit 9 700 Zuschauern im Schnitt so gut liegt wie seit 1969 nicht mehr. Damals gab es allerdings die Derbys im Happel vor 40 000! Der Schnitt wäre bei uns noch höher, wenn das Sitzplatzangebot besser wäre, davon bin ich überzeugt. Lassen wir die Kirche im Dorf. Wer in den letzten Jahrzehnten die Austria im "Stadion" erlebte, weiß zu schätzen, was in den letzten Jahren bei uns abgeht und kann sich auch vorstellen, dass noch lange kein Ende der Fahnenstange zu sehen ist.
    Ich bin für ein halbvolles Glas und wünsche mir, dass die Entwicklung so weiter geht.
    Und nur so nebenbei. Wenn man Einwohnerzahl und Stadionbesuche in Europa ins Verhältnis bringt, sind wir in Österreich ganz vorne dabei.
    Und da rechne ich in Wien nur die Bl und nicht all die anderen Vereine, die es in vergleichbaren anderen Städten wie z.B. in Mailand oder Neapel gar nicht erst gibt.

  • @ tifoso


    Dein Halbvolles Glas nehm ich dir nicht. Auch wenn ich hier viel kritisiere, würdige ich so manche gelungene Aktionen wie den Bau der OST-Tribüne oder die 2-er Abos gegen Red Bull und WAC (wobei ich hätt das dritte Spiel in der Reihe das Derby gleich noch mitgenommen) sehr wohl. Bei anderen Maßnahmen bin ich eben der Meinung, dass sie sehr ineffizient sind und sich der Aufwand anderswo besser rentieren würde.


    Bei dieser Diskussion fallen sehr oft die Stichworte U-Bahnverlängerung, Verbesserung des Sitzplatzangebotes durch Um- oder Neubau der Nordtribüne, damit der Zuschauerschnitt weiter steigt.


    In der Wirtschaft spricht man bei der kurz- bzw. langfristigen Planung von zwei Dingen die man machen sollen:


    Kurz- bis mittelfristig: Doing the things right* - also die Dinge wie sie sind richtig machen
    Mittel- bis langfristig: Doing the right things** - also die richtigen Dinge machen


    * Genau darunter verstehe ich die täglichen Maßnahmen der Fanakquise/-bindung die ich andauernd hier anspreche. Diese können mit wenig finanziellen Aufwand eigentlich gleich heute gesetzt werden. Da ist Hirnschmalz und Herzblut gefragt!


    ** Darunter fallen die von dir angesprochenen finanzintensiven Investitionen in die Infrastruktur oder Konzepte die den Fokus einige Jahre in der Zukunft haben (Akademie). Das ist schon viel schwieriger und setzt (Finanzierungs-)Konzepte und Weitblick voraus.

  • Interessante Diskussion. Würde man, wie früher, Derbys im Happel spielen, wäre der 10.000er Schnitt schon mehr als locker erreicht worden. Deshalb ist der aktuelle Zuseherzuspruch umso bemerkenswerter. Eine neue Nord mit 8000 Sitzen (zweigeteilt, 4 unten, 4 oben) wäre wahrscheinlich mittig mit mind. 4.000 gefüllt. Das wären 1.000 mehr als jetzt. Dafür gäbe es dann eben bei den meisten Spielen große Lücken.
    Facebook: fast 80.000 Freunde - viel zu wenig, bis gar keine Werbung, für den Kauf eines Abo/einer Matchkarte.
    Viola Park: Das Stadion steht bereits, Anrainer-Proteste erwarte ich daher nicht. Wäre auch einigermaßen seltsam...

  • Also wieso du das immer auf die 1000 reduzierst versteh ich nicht. Auch die 6000 Abobesitzer bezahlen freiwillig Geld um aufs Spiel zu gehen. Zumindest hat mich noch nie wer gezwungen mein Abo zu verlängern. Und gerade bei den Abozahlen gab es ja in den letzten Jahren überdurchschnittliche Zuwachsraten.


    PS.: Und wo siehst du da einen Trend der sowieso allgemein ist ? Seit dem Jahr 2007 ist unser Schnitt von 6000 auf über 8000 gestiegen, in der ganzen Bundesliga hingegen von 8000 auf knapp 7500 gesunken. Wir hatten in den 5 Jahren 4mal einen Zuwachs, die Bundesliga ist im gleichen Zeitraum 4 mal im Minus gewesen. Also wo sind wir da sowieso nur im allgemeinen Trend ?


    Beachten muss man außerdem, dass wir den Großteil der Herbstsaison nur 5000-5500 Abonennten haben, wodurch schon mehr Tageskarten verkauft worden sind. Auf die 6000 Abos aufwärts kommen wir erst seit dem Verkauf der Frühjahrsabos.


    Natürlich ist noch mehr drin, und das werden wir dann im Frühjahr auch sehen. Und worauf ich noch immer hoffe, sind ermäßigte Ostkarten ab der Saison 13/14!

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