ZitatAlles anzeigenHat das Methode?
Tabelle und Torschützen.
Vorweg das FIFA-Regelwerk, das für alle Mitgliedsverbände des Weltfußballverbands und damit auch für Österreich gilt: Regel Nummer 11 - Abseitsstellung.
"Ein Spieler wird dann für seine Abseitsstellung bestraft, wenn er nach Ansicht des Schiedsrichters zum Zeitpunkt, zu dem der Ball von einem Mitspieler berührt oder gespielt wird, aktiv am Spiel teilnimmt, indem er ins Spiel eingreift, einen Gegner beeinflusst oder aus seiner Position einen Vorteil zieht."
So weit die Fakten. Damit ist klar, dass die Abseitsentscheidung von Andreas Feichtinger und Dietmar Drabek im Bundesliga-Schlager Salzburg gegen die Wiener Austria korrekt war. Alles andere ist Unkenntnis der Regeln oder Propaganda aus dem Reich von Red Bull.
Die Nerven liegen blank
Die 0:1-Heimniederlage vor 22.200 Zuschauern am Sonntag im EM-Stadion Wals-Siezenheim zeigte einmal mehr, dass beim hohen Titelfavoriten und Budgetkrösus der heimischen Liga die Nerven blank liegen.
Supertechniker Zlatko Junuzovic, der zuvor in 90 Minuten viel zu selten seine Klasse hatte aufblitzen lassen, sorgte mit seinem herrlichen Freistoß in der 91. Minute dafür, dass die vorbereitete Meisterfeier in Salzburg zum Rohrkrepierer wurde. Das zeigt auch ein Video auf YouTube.
Sekt auf Eis war bereitgestellt, die Bundesliga-Offiziellen saßen in einer der VIP-Loungen des Getränkekonzerns von Dietrich Mateschitz, und die Schale stand bereit zur Übergabe. Doch in Salzburg hatte man die Rechnung ohne die Traditionsvereine aus der Hauptstadt gemacht.
Der Thriller am "Super-Donnerstag"
Sowohl die Wiener Austria, die nach ihrem 24. Meistertitel greift, als auch Rekordmeister SK Rapid, der bereits zum 33. Mal den Teller nach Hütteldorf holen kann, können zu Christi Himmelfahrt ihren Fans noch himmlische Fußballgefühle bescheren.
Zwar kann Tabellenführer Salzburg am "Super-Donnerstag" als einzige Mannschaft aus eigener Kraft Meister werden, doch wer die Spieler nach der ersten Liga-Heimniederlage der Saison am Boden liegen sah, der hat daran berechtigte Zweifel.
Mit 73 Punkten liegen die "Bullen" eine Runde vor Schluss nur noch einen Zähler vor den "Veilchen" (72) und drei Punkte vor den Grün-Weißen (70). Rapid (+40) hat jedoch die bessere Tordifferenz als Salzburg (+39) und die Austria (+24). Damit kommt es am Donnerstag um 16.00 Uhr zu einem echten Thriller.
Drei Meisterteller sind unterwegs
Dabei stehen folgende drei Spiele auf dem Programm: Sturm Graz gegen Salzburg, Austria gegen Ried und Mattersburg gegen Rapid.
Ein Sieg reicht Red Bull zur dritten Meisterschaft nach 2007 und 2009. Gewinnen die Salzburger nicht, dann ist die Austria bei einem Heimerfolg gegen Ried im Horr-Stadion Meister. Verliert Salzburg in Graz und kann die Austria nicht gewinnen, dann geht die Schale bei einem Sieg in Mattersburg an Rapid.
Die Bundesliga ist jedoch für alle drei Fälle gerüstet. Sowohl in Graz (wo das Original beim Tabellenführer vor Ort ist) als auch in Wien-Favoriten und Mattersburg wird ein Exemplar des Meistertellers vorhanden sein.
Spuckattacke auf den Assistenten
Salzburg verspielte durch die zweite Niederlage in Folge (zuvor hatte man in der ganzen Meisterschaft ingesamt so oft verloren) einen beruhigenden Vorsprung. Nach dem Schlusspfiff brachte dann der Glaube, um den Titel betrogen worden zu sein, das Fass zum Überlaufen.
Referee Drabek und sein Assistent Feichtinger wurden trotz der richtigen Entscheidung von Spielern und Trainer Huub Stevens bestürmt und beschimpft. Beim Abgang wurde Feichtinger dann noch von einem Vereinsangestellten von Red Bull bespuckt und mit mehreren Gegenständen beworfen, erst ein Ordner sorgte für einen halbwegs normalen Abgang in die Kabine.
Red-Bull-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer verlor ebenfalls die Übersicht. Der Deutsche sprach von einem Wiener Schiedsrichter (Drabek ist so wie seine Assistenten Oberösterreicher) und von einer systematischen Bevorzugung der Wiener Vereine. Der Verfolgungswahn in Salzburg hat seit Sonntag eine neue Dimension erreicht.
Christian Tragschitz, ORF.at
wow ein guter artikel von orf.at !