Eine Doku - ein Traum Gänsehaut pur!

  • man sollte vielleicht mal nachdenken, warum 10000 leute kommen, die die klatschhilfen auch mit freude benutzen, ohne das es eine gewachsene fankultur gibt.


    ich finde es vermessen zu sagen, es hat "nur" mit kampl und co zu tun. sehr viele leute gehen auch bei uns nicht mehr ins stadion, weil es massive polizeiaufgebote geben muss um die gewachsene fankultur voneinander zu trennen. die leute( nicht alle, aber es soll ja nicht nur hardcorefans geben) fühlen sich nicht sicher um mit ihren kindern ein spiel mit austria oder rapid zu besuchen.


    ich bin mir sicher, wirf bei uns oder rapid den harten kern raus und gib den leuten klatschhilfen in die hand, beide vereine hätte zuseherzuwachs. ob es uns gefällt oder nicht. das ist der lauf der zeit.
    so wie es generationen vor uns nicht gefallen hat, dass soviele mädchen auf der fantribüne sind, dass fahnen geschwenkt wurden, dass überhaupt ultras bei uns ins stadion gefunden haben..


    Dazu muß man natürlich auch sagen: Wer definiert eigentlich was Fankultur ist und wie sie sich zu äußern hat.
    Genau, diejenigen die sich als die Fans bezeichnen und meinen das nur ihr Weg "der Richtige" sei.
    Nicht das ich damit jetzt sagen will ein Fan von Klatschhilfen und Co. zu sein (bei uns wurden die damals in den 90ern auf der West ausgeteilt, 99% endeten übrigens als Wurfgeschoß Richtung Goalie), aber es sind die Zeichen der Zeit die weg von der ganzen "Fankultur" hin zum "Produkt" Fussball gehen.


    Und bzgl. Kampl und Co. bzw. "hartem Kern":
    Da sitzen im Schnitt 10.000 in Siezenheim TROTZ der bescheidenen medialen Ligapräsenz, TROTZ der Dorfvereine, TROTZ fehlendem Image der gesamten Liga. Im Umkehrschluß könnte man jetzt festhalten welches Potenial hier eigentlich noch schlummern würde wenn weitgreifende Reformen einhergehend mit gutem Marketing und TV Unterstützung durchgesetzt würden! Allerdings würdest du dann natürlich immer weiter weg von der "traditionellen" Liga gehen die derzeit besteht. Aber mark my words: In wenigen Jahren schon wird hier ein Umdenken aller Vereine stattfinden. Bei den einen sanfter, bei anderen härter, das wird sich zeigen. Die Vereine werden erkennen wieviel Erfolg das Konzept hinter RB dem Verein langfristig bringt und sie es sich einfach nicht leisten können gewissen "Balast" mitzuschleppen. Und auch wenn es aktuell total absurd klingen mag, ich wette darauf das der Trend durch die Vorderpurkersdorfer ausgelöst wird. Erst dann werden wieder alle auf den Zug aufspringen! Sie haben die mediale Präsenz und mit ihrem neuen Stadion wird auch eine neue Propagandawelle auf AT zurollen. Man wird sich schon alleine wegen der Sponsoren und dgl. bemühen in ruhigere Fahrwasser zu kommen, auch fantechnisch.


    Zitat

    und lieber wieder beim Hangrutschwettbewerb im TV zuschauen. Da ist die Chance am Erfolg mitnaschen zu können nämlich bei weitem größer.


    Fussball im ORF hast du prinzipiell nur wenn die Hütteldorfer spielen. Insbesondere EC. Ansonsten hat wohl jede CL Sendung auf Puls4 mehr Zuseher als eine ganze Bundesligarunde von der oft nicht einmal die Ergebnisse im Abendsport gezeigt werden. Zusammen mit den aktuellen Anpfiffzeiten ist das mit ein Grund für die Misere im österr. Fussball.


    Und bzgl. Brettlrutscher:
    Ich habe letztens in einer Zeitung eine Aufstellung bzgl. Einschaltquoten dieser "Weltsportart" gesehen.
    Das waren für ein Rennen 3.5 Mio weltweit(!!). Davon alleine knapp eine Million in AT. Nur soviel dazu wie sehr uns die Medien (vor allem wegen des Tourismus) suggerieren wie wichtig dieser Sport nicht ist! So wichtig das man im Gegenzug die beliebteste Sportart der Welt bei uns quasi aus dem Programm verbannt und stattdessen österr. Skimeisterschaften mit ausländischer Beteiligung in der Prime-time im Hauptsender bewundern kann! Glaub in Nordkorea sehen sie auch nicht weniger inländischen Fussball als wir...

  • man sollte vielleicht mal nachdenken, warum 10000 leute kommen, die die klatschhilfen auch mit freude benutzen, ohne das es eine gewachsene fankultur gibt.


    ich finde es vermessen zu sagen, es hat "nur" mit kampl und co zu tun. sehr viele leute gehen auch bei uns nicht mehr ins stadion, weil es massive polizeiaufgebote geben muss um die gewachsene fankultur voneinander zu trennen. die leute( nicht alle, aber es soll ja nicht nur hardcorefans geben) fühlen sich nicht sicher um mit ihren kindern ein spiel mit austria oder rapid zu besuchen.


    ich bin mir sicher, wirf bei uns oder rapid den harten kern raus und gib den leuten klatschhilfen in die hand, beide vereine hätte zuseherzuwachs. ob es uns gefällt oder nicht. das ist der lauf der zeit.
    so wie es generationen vor uns nicht gefallen hat, dass soviele mädchen auf der fantribüne sind, dass fahnen geschwenkt wurden, dass überhaupt ultras bei uns ins stadion gefunden haben..


    Diese Suderei, warum man sich mit Kindern nicht ins Stadion traut, finde ich höchst lächerlich. Ich hab mir als Kind am Osthügel vor der einen oderen anderen Gestalt der Zuckerbäcker auch ins Hoserl gemacht. Da wurde der Linienrichter mit dem Abstechen bedroht und ich bin mit großen Augen und voller Tanga daneben gestanden. Und ich habs überlebt. Mein Sohn geht heute mit und hats bisher auch überlebt. Ich kann diese Phrasen eigentlich nicht mehr hören. Wer ins Stadion gehen will, der geht. Und keiner muß um sein oder das Leben seines Kindes fürchten.


    Und sollte bei uns jemals eine Kultur wie in Siezenheim forciert werden (manches erinnert in Ansätzen eh schon daran) geh ich zum Kegeln oder zum Preisschnapsen.

  • Diese Suderei, warum man sich mit Kindern nicht ins Stadion traut, finde ich höchst lächerlich. Ich hab mir als Kind am Osthügel vor der einen oderen anderen Gestalt der Zuckerbäcker auch ins Hoserl gemacht. Da wurde der Linienrichter mit dem Abstechen bedroht und ich bin mit großen Augen und voller Tanga daneben gestanden. Und ich habs überlebt. Mein Sohn geht heute mit und hats bisher auch überlebt. Ich kann diese Phrasen eigentlich nicht mehr hören. Wer ins Stadion gehen will, der geht. Und keiner muß um sein oder das Leben seines Kindes fürchten.


    Und sollte bei uns jemals eine Kultur wie in Siezenheim forciert werden (manches erinnert in Ansätzen eh schon daran) geh ich zum Kegeln oder zum Preisschnapsen.


    vielleicht solltest einmal anfangen darüber nachzudenken, dass es leute gibt, die sich gar nicht mit leuten umgeben wollen, wo einer mit abstechen bedroht wird. geschweige denn mit ihrem kind. wie gesagt, nicht jeder ist ein hardcorefan, es soll auch leute geben, die sich einfach nur ein spiel ansehen wollen.

  • …„GFJ77“ und „T-Bone Walker“ …,
    danke für diese (heutigen) sehr guten Stellungnahmen zu diesem Thema, vollste Zustimmung!!!
    Ausnahme…siehe abstechen… da bin ich bei voll bei „Taktiker“…


    Leider gibt es hier viel zu wenig gute Stellungnahmen wo sich wer etwas konkret zu einem Thema überlegt hat, egal ob man dem dann zustimmt oder nicht, meistens aber wird nur oberflächlich genörgelt oder es werden „Besserwisserische Weisheiten“ ohne Fakten dargeboten, dass ist mit ein Grund warum ich z.b. sehr, sehr wenig schreibe, außer es Platz mir wieder der Kragen (wie bei meinen ersten Stellungnahe), schade, denn es gibt hier doch einige User wo ich vermute, dass man Faktenbezogen fußballerisch philosophieren könnte.


    … „Taktiker“…,
    und ich bin mir sicher, wirf bei uns oder Rapid den harten Kern (eigentlich nur diese Gehirnamputierten) raus
    und gib den Leuten KEINE Klatschhilfen in die Hand (ist nicht notwendig),…
    (echte Fußballfans gehen wegen dem Fußballspiel mit seinem ganzen Spektrum ins Stadion,… Eventfans weil sie irgendwie dabei sein wollen,…),
    sondern verpflichte Junuzovics, Baumgartlingers, Blanchards, Rushfeldts, Kampls, Sorianos, usw,usw,………,
    und stelle eine zeitgemäße moderne Infrastruktur zur Verfügung und die „Hütte“ geht über,
    zumindest hätten wir (Austria, Rapid) einen 20 – 30 tausender Schnitt,
    aber nur unter den oben erwähnten Voraussetzungen.


    Und ob uns das gefällt,… DAS wäre der Lauf der Zeit….

    SOME PEOPLE BELIEVE, FOOTBALL IS A MATTER OF LIFE AND DEATH,
    I'AM VERY DISAPPOINTED WITH THAT ATTIDUDE.
    I CAN ASSURE YOU IT IS MUCH, MUCH MORE IMPORTANT THAN THAT!

  • vielleicht solltest einmal anfangen darüber nachzudenken, dass es leute gibt, die sich gar nicht mit leuten umgeben wollen, wo einer mit abstechen bedroht wird. geschweige denn mit ihrem kind. wie gesagt, nicht jeder ist ein hardcorefan, es soll auch leute geben, die sich einfach nur ein spiel ansehen wollen.


    Wenn ich mir da diverse Fussballspiele im Unterhaus oder im Nachwuchs anschaue, wo die Spielerfrauen, Mütter von Nachwuchskickern anwesend sind, oder generell normal wirkende Fussballanhänger, also was da teilweise reingebrüllt wird, ist oft schlimmer als bei uns im Horr oder sonst wo. Und überhaupt, wie sich Pensionisten oft aufregen können, herrlich :)

    • Offizieller Beitrag

    vielleicht solltest einmal anfangen darüber nachzudenken, dass es leute gibt, die sich gar nicht mit leuten umgeben wollen, wo einer mit abstechen bedroht wird. geschweige denn mit ihrem kind. wie gesagt, nicht jeder ist ein hardcorefan, es soll auch leute geben, die sich einfach nur ein spiel ansehen wollen.


    Ja, das geht ja noch weiter! Ich kann schon einschätzen wie sehr das "I stich di oh du hurrnkind" Ernst gemeint ist. Kinder können das möglicherweise nicht so ganz. Meine zumindest nicht, und ich hab jetzt auch keinen wirklichen Drang dazu ihnen das direkt beizubringen, dass man im Grant auchmal andere mit dem abstechen bedrohen kann, dass das eh nicht so schlimm ist.


    Oder - hab ich auch schon miterleben dürfen - wie Kindern mit Austria Schal in Hütteldorf der Schal von Erwachsenen Halbaffen runtergerissen worden ist. Und auf sowas hab ich einfach keinen Bock! Dass irgendwelche Vollidioten mit dem kompletten Hass auf ihr eigenes Scheiss Leben "Tod und Hass dem FAK" herumbrüllen, und ich meinen Kindern erklären muss, dass sie eigentlich eh keine Angst haben müssen. Dass der vermutlich in Wirklichkeit am Liebsten Kuschelrock hört, und eigentlich vermutlich eh ein leiwander Kerl ist.


    Meine Kinder sollen Spaß am Fußball haben, sowohl aktiv als auch im Stadion, man soll sich ärgern, man soll sich freuen. Man soll die eigene Mannschaft anfeuern, einen Grant auf Gegner und Schiri aufbauen, sich über Niederlagen ärgern, über Siege freuen, und nach der Partie trifft man sich wieder mit ein paar grünen Freunden, um sie zu häckeln dass sie schon wieder Punktelieferant sind.


    Fußball ist so ein geiler Sport, und das sollen sie mitbekommen. Nicht, dass irgendwelche Halbaffen das ganze als Kriegsersatz hernehmen, und ich mir Sorgen machen muss ob meine Kids sich nicht vor Angst halbert anmachen, weil irgendwelche Gestalten glauben sich vor ihnen wichtig zu machen. Von der ganzen Bengalen Kacke auf beiden Seiten ganz zu schweigen.


    Edit: Hab jetzt insofern übertrieben, dass ich grundsätzlich kein Problem hab mit den Kindern auf normale Spiele zu gehen, wo halt ein paar Zuschauer von mir aus sich komplett auslassen. Diese komplett Hass-Geladene Stimmung bei einem Derby lass ich aber im Moment lieber aus.

  • vielleicht solltest einmal anfangen darüber nachzudenken, dass es leute gibt, die sich gar nicht mit leuten umgeben wollen, wo einer mit abstechen bedroht wird. geschweige denn mit ihrem kind. wie gesagt, nicht jeder ist ein hardcorefan, es soll auch leute geben, die sich einfach nur ein spiel ansehen wollen.


    Das war ja auch nur ein zugegeben heftiges Beispiel. Nicht daß ich das gutheiße oder gar forcieren würde. Genauso hätte ich sagen können, daß ich im Auto meines Vaters keinen Kindersitz hatte, zu Hause sein mußte wenn es draußen finster wurde (und so ganz ohne Handy) und alleine zum Fußballtraining gegangen bin. Mir ist schon klar, daß sich die Zeiten geändert haben und auch ich bin bei manchem weit vorsichtiger was ich meinen Kindern zumute als es noch meine Eltern waren. Aber daß ich mich mit meinem Kind nicht mehr ins Stadion traue würde mir nicht in den Sinn kommen.


    Fußball ist nun mal mit Emotion verbunden. Fußball war immer ein Sport für alle Gesellschaftsschichten und muß authentisch sein. Das ist es in Siezenheim einfach nicht. Und jeder Schritt der sich bei uns in diese Richtung bewegt, macht das Erlebnis Fußball kaputt. Das gleiche gilt für die Premiere League wo man Leute per SMS melden kann, wenn sie sich von ihrem Sitzplatz erheben oder für eine Fußball WM, wo Prozentsatz X der Tickets bereits an Sponsoren vergeben sind. Keine Stehplätze, dafür sterile VIP-Boxen. Das erinnert eher an Ecclestones Paddockclub als an emotinale Erlebnise, dich ich noch meinen Enkelkindern erzählen kann.

  • ich bin mir sicher, wirf bei uns oder rapid den harten kern raus und gib den leuten klatschhilfen in die hand, beide vereine hätte zuseherzuwachs. ob es uns gefällt oder nicht. das ist der lauf der zeit.
    so wie es generationen vor uns nicht gefallen hat, dass soviele mädchen auf der fantribüne sind, dass fahnen geschwenkt wurden, dass überhaupt ultras bei uns ins stadion gefunden haben..


    Genau! Wir haben so viele SV/HV wie noch nie, aber lass uns doch noch mehr FC´s verbieten und noch mehr SV/HV verteilen. (Jz geht es nicht um die Berechtigung). Aber wie lustig waren die Einträge immer wieder, man möge nicht mit einem gewissen FC in der Kurve stehen???? Man fahre nicht auswärts, weil gewisse Fans dabei sind. So, jetzt sind diese Fans weg. Warum fährt man jetzt nicht auswärts? Warum haben wir nun einen Schnitt von unter 7.000? Obwohl er schon (in der Erfolgszeit) schon bei 10tsd lag? Also sollte die Austria noch mehr Fans aussperren, damit die Pappklatenschen-Fans und Internet-Fans sich wieder ins Stadion trauen. Nur, ob die wirklich ins Stadion kommen, wenn im Winter am Abend bei Minusgraden angepfiffen wird, oder im Sommer lieber ins Freibad gehen als die Austria im Stadion zu unterstützen?
    Einen (zum Scheitern ;) verurteilten) Versuch wäre es wert. Oder? Einfach mehr SV vergeben und man wird sehen wie die Zuschauerzahlen raufschießen werden. Oder eben doch nicht....
    Btw: Die Wahrheit liegt am Platz!

    "Man sieht seinen Wert auf dem Platz und nicht beim surfen im Internet!"

    • Offizieller Beitrag

    In Österreich wird irgendwie oft nur das "entweder/oder" gesehn, entweder man hat die "Tod und Hass", oder die "Ich sitze mit meiner Ratsche im Stadion, und schau mir mit einem Jasmintee in der Hand das Spiel an" Zuschauer im Stadion.


    Warum ist es in Deutschland möglich, dass man mit der ganzen Familie ins Stadion geht, der Fansektor mit 25.000 Zuschauern trotzdem bis auf den letzten Platz gefüllt ist? Ich glaub die Frage sollten wir uns stellen.


  • Es geht darum, warum es überhaupt 10000 Leute gibt die diese klatschen mit Begeisterung benutzen.


    Weil das die selben Leute sind, die beim ORF anrufen um für irgendwelche Trottelshows zu "voten", die beim Beachvolleyball begeistert mit Idiotenhut zu "Thats the way ahahaha" tanzen, die sich im Internet einen Eiswasserkübel über den Schädel leeren und darüber selbst am meisten lachen. Das sind die, die sich im Elektromarkt um eine Spielkonsole prügeln und sich am 6.Dezember bei der 10% auf alles Aktion beim Hausverstand eine Stunde an der Kassa anstellen. Hauptsache dabei.

  • Und? Ist denen ihr Eintrittsgeld weniger wert? nochmal, mir gefällt es auch nicht. Aber das ist der sog. Markt, wo der Verein zusätzliche Gelder lukrieren kann.
    Mit Abos alleine wird es nicht gehen.
    Btw soll es nicht wenig Leute geben die es null verstehen, dass man grohlend auf einer fantribune steht und sich einige biere genehmigt.

  • Genau! Wir haben so viele SV/HV wie noch nie, aber lass uns doch noch mehr FC´s verbieten und noch mehr SV/HV verteilen. (Jz geht es nicht um die Berechtigung). Aber wie lustig waren die Einträge immer wieder, man möge nicht mit einem gewissen FC in der Kurve stehen???? Man fahre nicht auswärts, weil gewisse Fans dabei sind. So, jetzt sind diese Fans weg. Warum fährt man jetzt nicht auswärts? Warum haben wir nun einen Schnitt von unter 7.000? Obwohl er schon (in der Erfolgszeit) schon bei 10tsd lag? Also sollte die Austria noch mehr Fans aussperren, damit die Pappklatenschen-Fans und Internet-Fans sich wieder ins Stadion trauen. Nur, ob die wirklich ins Stadion kommen, wenn im Winter am Abend bei Minusgraden angepfiffen wird, oder im Sommer lieber ins Freibad gehen als die Austria im Stadion zu unterstützen?
    Einen (zum Scheitern ;) verurteilten) Versuch wäre es wert. Oder? Einfach mehr SV vergeben und man wird sehen wie die Zuschauerzahlen raufschießen werden. Oder eben doch nicht....
    Btw: Die Wahrheit liegt am Platz!


    Sorry Virus, aber das ist jetzt schwarz/weiss Malerei.
    SV's/HV's etc. sollten das letzte Mittel sein um etwaige Probleme anzugehen. Noch dazu wo oft Personen im Dunstkreis vielleicht auch unschuldig zum Handkuss kommen. Aber viele verstehen es trotz mehrmaliger Verwarnung offenbar nicht anders und die Zeiten haben sich einfach geändert. So wie auch schon T-Bone angesprochen hat, früher war vieles (auch Abseits vom Platz) einfach derber und gefährlicher und dennoch haben wir es überlebt. Am Platz waren die Alteingesessenen Respektspersonen zu denen die Jungen ehrfürchtig aufblickten. Nur haben sich die Umstände geändert. Fussball ist nicht mehr nur ein Zeitvertreib für ein paar eingefleischte, fanatische Typen. Der Sport wurde zu einer gigantischen Industrie und hat sich weiterentwickelt. Ganz klar, keinesfalls alles ins Positive. "Erlebnis" muß nicht gleichgestellt sein mit extremen Verhältnissen wie in SBG. Und die Ansprüche der Gesellschaft gerade hinsichtlich Freizeitgestaltung haben sich geändert.
    Nur muß man sich eben entscheiden welchen Weg man gehen will. Möchte man weiterhin ein kleines gallisches Dorf sein das sich wie wild allen positiven wie negativen Neuerungen verwehrt, oder will man weiterhin auch gerade im internationalen Vergleich mit dabei sein.
    Um einen weiteren Auto-Vergleich zu bemühen: Klar, der 1967 Ford Mustang ist gigantisch, der Motor zu spüren, zu hören, das ganze Auto ein Traum. Dennoch wirst du bei der Anschaffung eines neuen Autos wohl auch eher den aktuellen xy (beliebiges Modell deiner Wahl) bevorzugen. Einfach weil er bequemer, sparsamer, sicherer oder was auch immer ist.
    Und hier komme ich wieder zu den Kindern. Es wird immer Leute geben die behaarlich ihre Kids auch auf Spiele unter den aktuellen Bedingungen mitnehmen. Ist ja auch gut so. Nur: es werden immer weniger und ein sehr großer Teil tut das nicht mehr. Zum einen weil sie sich selbst um die Sicherheit sorgen, weil sie mit der Holden jedes Mal auf neue drüber streiten dürfen, oder ganz einfach weil es die Kids garnicht mehr interessiert, sie mittlerweile andere Interessen haben. Und geh einmal aktuell in eine Schule abseits der für fanatische Leute bekannten Gegenden. Ein SEHR großer Teil der Schüler dort nennt dir mittlerweile als Lieblingsmannschaften nicht mehr Austria oder Rapunzel, nein, Barca, Chelsea, Bayern und Co. werden dort genannt. Die kennen die meisten Spieler dort besser als die der österr. Liga. Und warum? Sind diese Kids oder deren Eltern nicht fussballinteressiert? Sind sie automatisch "Konsumenten" entsprechend (den extremen) Siezenheimer Verhältnissen? Sind sie automatisch nicht begeisterungsfähig und könnten auch im Stadion emotional aus sich herausgehen?
    Nein, hier sind eben die schon so oft besprochenen Faktoren wie insbesondere das Image des österreichischen Fussballs. Und das wiederum kommt nicht von der mangelnden Spielqualität (welche die meisten noch garnicht unterscheiden können) sondern vielmehr durch Berichterstattung über Randale und miserable, nein, teils HUNDSmiserable Infrastruktur, etc.
    Die Menschen und ihre Bedürfnisse haben sich geändert, der Fussball hat sich geändert. Der Fussball ist kein Randereignis mehr, er ist gesellschaftsfähig geworden! Man muß sich nur überlegen ob man Teil davon sein will oder nicht. Keiner braucht Verhältnisse wie bei RB. Es gibt auch Mittelwege und wir sollten versuchen einen zu finden. Aber zu glauben das früher alles besser war ist pure Romantik! Und jeder der sich einen einen besonderen Moment zurück wünscht, der sollte sich bewußt machen das kein Moment der Welt sich je wiederholt, man die Zukunft jedoch in der eigenen Hand hat. Die Zukunft wird passieren, daran wird sich nichts ändern. Wie sie allerdings aussehen wird, diese Weichen kann und muss man jetzt stellen.
    Fix ist jedoch das diese Zukunft ohne Randale rund um den Fussball gebaut werden wird, man darauf hinarbeiten wird es als Erlebnis für die ganze Familie zu positionieren. Denn alles andere wäre für jeden vernünftigen Fussballverein dieser Welt langfristig das aus. Ganz brutal ausgedrückt muß halt jeder für sich entscheiden ob er diesen Weg gehen will. Falls nicht, wird er sich mittelfristig wohl ein anderes Hobby suchen müssen. Denn auf derartige Befindlichkeiten wird keiner Rücksicht nehmen.


    PS: Sorry für den Schreibdurchfall, reiß mich jetzt wieder zsamm...;-)

    • Offizieller Beitrag

    Zum "Früher war alles noch gefährlicher"... Ich kann mich erinnern, ich weiß nicht mehr genau wann es gewesen ist, muss so 25 Jahre her sein. Da sind wir ein paar Freunde (Grün/Violett) regelmäßig auf die Spiele gegangen, halt immer auf die Heimspiele der Mannschaft, die grad in Wien gespielt hat. Das heisst, Austria spielt zu Haus => Ab ins Horr, Rapid spielt zu Haus => Ab ins Hanapi, und sich dort über die Niederlagen der grünen freuen. Und selten aber doch, nach vielen Diskussionen, dann halt auchmal im Fansektor der unaussprechlichen.


    Vielleicht haben wir einfach nur Masn gehabt dass wir überlebt haben. Und vielleicht waren die Partien, die nicht Derbies sind wesentlich harmloser als die Derbies selbst. Aber ich bin mit 2 oder 3 Freunden auf der West im Hannapi gesessen (Ja, das war nicht immer eine reine Stehplatztribüne, gerade gegen den Rand gehend sind die Leut gesessen), und wir Austrianer sind in unserer jugentlichen Deppertheit jubelnd aufgesprungen wenn die Grünen ein Tor bekommen haben. Und wir haben nichtmal eine Detschn bekommen. Und ich hab nicht den Eindruck gehabt, dass wir lebensmüde waren, oder dass wir uns in Lebensgefahr begeben. Wenn ich das heute auf der Ultras-Tribüne mach, werd ich vermutlich nicht mehr lange mitbekommen was mit mir passiert.


    Also mein Eindruck ist defintiv, dass die Stimmung heutzutage wesentlich hasserfüllter ist, und dass man heutzutage wesentlich schneller eine kassiert als damals.

  • Also da kann ich Fizz nur recht geben, wobei ich ein paar Jahre mehr zurück blicken kann. Früher war es nicht besser, in den meisten Dingen nicht, außer dass wir nicht diesen schrecklichen Konsumwahn mit den dazugehörigen Druck hatten, der zu diesen "Musshabenleben" geführt hat.
    Es waren viel mehr Leute im Stadion als heute, damals, in den Sechzigern, und man ging mit allen Anhängern zugleich ins Stadion, auch weil es noch viel mehr Vereine in Wien in der Staatsliga gab. In den Siebzigern ging es auch noch, wirkliche Randale gab es nicht, Raufereien (nur zwischen Violetten und Grünen) waren Randerscheinungen. Erst mit Ende der Achtzigern begann es langsam kritisch zu werden. Es war der Zeitpunkt, wo ich anfing darüber nachzudenken, ins Hanappi zu gehen. In den Neunzigern ging ich ungern, weil man schon unangenehm belästigt wurde und seit zwei, drei Jahren pfeife ich auf die Auswärtsderbys.
    Statt Häkerln und Gaudi gibt es jetzt Hass und Unwohlgefühl.
    Daran sind aber vor allem die Fans schuld, wobei auf Seiten der Hütteldorfer durchaus Leute wie Marek durch die Unterstützung der Ultrakultur mit geholfen haben, dass sich dieser Hass entwickeln konnte.
    Wenn ich es zusammen fassen müsste, würde ich sagen, dass die Ultrakultur - die dann auch noch von den Medien sehr oft, wenn es um Rapid geht, gehuldigt wird - Hauptschuld daran hat. Es geht vielen Leuten nicht mehr um Fußball und Rivalität, es ist Hass und Abneigung, die die Gefühle leiten.
    Das geht bis in das Private hinein und wer so "fanatisch" ist wie ich, da bin ich ganz ehrlich, der wird dann auch mit gerissen.
    Leider.
    Aber ich arbeite daran.... ;)

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