Eine Doku - ein Traum Gänsehaut pur!

  • Austria Wien mit dem schwechaterglas auf dem Trikot.


    Ja, drehen wird die Zeit zurück.
    Wie es im Bericht steht. Was für fussballromantiker...


    Hat es damals eigentlich auch schon pyrotechnic bei den Fans gegeben? Wegen der Tradition warats...

  • Austria Wien mit dem schwechaterglas auf dem Trikot.


    Ja, drehen wird die Zeit zurück.
    Wie es im Bericht steht. Was für fussballromantiker...


    Hat es damals eigentlich auch schon pyrotechnic bei den Fans gegeben? Wegen der Tradition warats...


    Nein, nicht einmal der Gedanke daran. Schon Fahnen waren ein Luxus - ich meine die aus Stoff... ;)

  • Genauso ist es tifoso, aber Hauptsache Tradition wird beschwört. Aber keinen Schimmer davon, was das ist. Nur einfach nachplappern, was ultra vorgibt...


    Ich glaube hier muss man schon Unterschieden, die Leute in England hängen halt keine Transpi hin und schweigen,..
    Sondern sind kreativ, bauen jetzt sogar ein eigenes Station, und ermöglichen es jungen Leute zum Fußball zu kommen,..


    Es geht hier weniger um die "Ultra Bewegung" sondern, in wie weit das noch der Fußball ist der es mal war, der Fußball ist natürlich immer mehr eine Produktsache und eine Sache von Marketing, da braucht man keine Fans die wie eben Ultras singen und tanzen,..


    Daher finde ich es toll und bemerkenswert das diese Menschen viel Zeit und Muse in ihrer Art von Protest legen,..


    Man kann halt immer Raunzen oder was Ändern, und wieso nicht?
    Mit 2-3 Tausend auf einem kleinen Platz/Station wie in St.Pölten die Arena ist doch auch sehr fein,..

  • ....oder mit 800-1000 auf der Hohen Warte. Immer wieder nett dort.



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • Ja, ist ja kein Problem. Find ich auch gut.


    Aber in einer profiliga in Deutschland, England wird es ohne Geldgeber, Sponsoren, reiche Leute nicht mehr gehen.
    Das sollte man bei aller Liebe endlich akzeptieren.


    Des tua i eh, was bleibt an sunst üba?



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • Interessantes Thema:


    Sind die Personen die den modernen Fußball kritisieren nicht selber ein Teil davon?


    Heiligt der eigene Fanatismus die Mittel andersdenkende Personen zu terrorisieren?


    Gelten im Stadion andere Regeln, sodass man sich dort über Gesetze hinwegsetzen kann?


    Welche Mittel hat der Verein, der nicht selten für das Fehlverhalten seiner Fans gerade stehen muss, schwarze Schafe von der Kurve fern zu halten?


    Ist der Fußball nicht schon seit Jahrzehnten kommerzialisiert und politisch beeinflusst?


    Sind nicht auch so manche Ultrà Gruppierungen durch und durch kommerzialisiert?


    Wie viel Demokratie ist für einen Verein überhaupt gesund?


    Welche Wünsche (Stadion, Erfolg, usw.) haben die Fans und wie sind diese finanzierbar?


    Sollen jetzt alle eigenbrötlerischen Fans die unzufrieden mit ihren Clubs sind, eigene Vereine gründen? Was ist dann besser?


    Fragen über Fragen ...

  • Ich habe nichts gegen gute Fankultur, Choreos und Lieder, auch wenn ich den englischen Support vorziehe. Ich singe, wenn es gut läuft, auch selbst noch mit, aber wenn es zur Selbstdarstellung kommt, wenn die (eigene) Aufführung wichtiger ist als das Spiel, wenn Ultras glauben, sie sind der Verein, dann habe ich kein Verständnis dafür.

  • Nunja, vielleicht verändert das Alter ein wenig die Sicht auf die Dinge und speziell die "Fankultur".
    Aber ich möchte deshalb einmal ganz bewußt folgende provokante Frage in den Raum stellen: Was bringt die Ultras-Kultur dem Fussball oder den Vereinen?
    Was genau sind jetzt die tollen Errungenschaften, wo sind die positiven Aspekte? Denn ich kann sie eigentlich nicht finden.
    Stimmung: Ist ein Dauergesangl jetzt wirklich Stimmung die eine Mannschaft antreibt oder doch nur choreographierte Selbstdarstellung, was letztlich einem Kommerz nicht unähnlich ist? Hängt eine gute Stimmung nicht vielmehr von der Mentalität der jeweiligen Länder ab? Südländer sind nunmal "enthemmter" als der typische Mitteleuropäer, Briten singen selbst im Pub wie selbstverständlich ihre Lieder, wennst das bei uns im Wirtshaus machst wirst schief angeschaut.
    Merch: Offizielle Fanartikel sind bei den meisten Ultras sowieso verpönt, viel zu kommerzig. Da werden lieber die eigenen Produkte ge-/verkauft. Wo soll das dem Verein jetzt etwas bringen? Stattdessen könnte er"normale" Stadiongeher bedienen, Gelegenheitsbesucher die sich ihr Souvenier sichern wollen.
    Zuschauerzahlen: Wieviele Leute bringen Ultras jetzt mehr? Oder besser gesagt, werden dadurch nicht andere sogar vertrieben? Mal ehrlich, wieviele Vereine die sich von Ultras abgewandt (oder besser gesagt ihre Fankultur bereinigt) haben mussten langfristig Nachteile in Kauf nehmen? In England sind die Stadien trotz horrender Eintrittspreise voll, in Deutschland sowieso. Im fussballverrückten Land der Ultras, Italien, hingegen stagnieren die Zuschauerzahlen kontinuierlich. Bei den belachten Dosen ist zwar die Hütte immer noch nicht brechend voll (was auch an der Attraktivität der Liga liegt), mittlerweile haben sie aber auch einen "Traditionsverein" wie uns wieder hinsichtlich Besucher abgehängt.
    Abgesehen davon zeigt sich gerade bei uns Beispielhaft wie die Querelen und die Selbstdarstellung sogar zum Boomerang hinsichtlich Stimmung und Unterstützung der Spieler wird. Wenn sich dann Spieler (Suttner) offenbar sogar während des Spiels mit den Befindlichkeiten der "Kurve" beschäftigen (müssen), so darf man ihnen mangelnde Konzentration auf das Spiel nicht übel nehmen.


    Es geht mir nicht darum irgendjemand zu brüskieren oder beleidigen zu wollen. Verbundenheit zum Verein in allen Ehren, der Einsatz, die Reisebereitschaft etc. ist höchst respektabel.
    Aber Fussball gabs schon vor den Ultras und wird es auch nachher geben. Sie sind letztlich eine Modeerscheinung die genauso wie sie gekommen ist wieder gehen wird. Ein paar Jahre wird es halt noch dauern, die Tendenz geht aber eindeutig in diese Richtung. Jeder seriöse Verein der langfristig gut aufgestellt sein will wird bei der derzeitigen Entwicklung der Fussballlandschaft und den einhergehenden Querelen irgendwann zu dieser Entscheidung kommen müssen. Wie in den großen Ligen werden sich gewisse Bereiche in untere Ligen verlieren, letztlich aber genauso bedeutungslos werden wie die österreichische Liga im Vergleich zu den Großen. Man sollte sich nur langsam für den eigenen Verein überlegen was das beste Setup für die Zukunft ist.


    Letztlich ist aber nicht das Fanproblem die größte Problematik im österr. Fussball. Hier gibt es noch andere Weichen (Stichwort: Infrastruktur) die zuerst zu stellen wären wenn man den Anschluß nicht verlieren will. Wird man dies nicht tun, so werden wir halt einfach eine romantische, kleine, aber völlig bedeutungslose Liga bleiben die immer weiter zurück fällt. Wundern darf man sich dann aber nicht. Dafür darf man sich dann auch weiterhin romantisch mit den anderen "Kurven" der bedeutungslosen Ligen mittels Videoschwanzvergleichen messen.

    • Offizieller Beitrag

    Nunja, vielleicht verändert das Alter ein wenig die Sicht auf die Dinge und speziell die "Fankultur".
    Aber ich möchte deshalb einmal ganz bewußt folgende provokante Frage in den Raum stellen: Was bringt die Ultras-Kultur dem Fussball oder den Vereinen?
    Was genau sind jetzt die tollen Errungenschaften, wo sind die positiven Aspekte? Denn ich kann sie eigentlich nicht finden.
    Stimmung: Ist ein Dauergesangl jetzt wirklich Stimmung die eine Mannschaft antreibt oder doch nur choreographierte Selbstdarstellung, was letztlich einem Kommerz nicht unähnlich ist? Hängt eine gute Stimmung nicht vielmehr von der Mentalität der jeweiligen Länder ab? Südländer sind nunmal "enthemmter" als der typische Mitteleuropäer, Briten singen selbst im Pub wie selbstverständlich ihre Lieder, wennst das bei uns im Wirtshaus machst wirst schief angeschaut.


    Naja, im richtigen Wirtshaus wird oder zumindest wurde schon gesungen. Halt Wienerlieder oder ähnliches... Deshalb find ich "Mei liabschoft aus hernois" so unglaublich authentisch, das passt zu unserer Mentalität (zumindest zu dem wie ich Wien sehe ;) ) weit mehr als irgendwelche Schalala Ultra Gesänge:


    https://www.youtube.com/watch?v=Ugc0JJaUZg4#t=55

  • Man muss gar nicht über die Ländergrenzen hinausschauen, um Traditionsvereine "Down-Under" zu finden:


    - First Vienna FC (RLO - 2 Platz/6 Punkte Rückstand - letztes Heimspiel: 810 Zuschauer)
    - Wiener Sportklub (RLO - 9 Platz/16 Punkte Rückstand - letztes Heimspiel: 1.100 Zuschauer)
    - Blau Weiß Linz (RLM - 4 Platz/10 Punkte Rückstand - letztes Heimspiel: 700 Zuschauer)
    - Vorwärts Steyr (RLM - 2 Platz/8 Punkte Rückstand - letztes Heimspiel: 1.000 Zuschauer)
    - Austria Salzburg (RLW - 1 Platz/6 Punkte Vorsprung - letztes Heimspiel: 1.400 Zuschauer)


    Warum diese Traditionsvereine heute in der Regionalliga anzutreffen sind, hat verschiedene Hintergründe (Misswirtschaft bzw. Hostage Takeover). So kultig die Atmosphäre auf den Plätzen auch ist, alle Vereine haben gemeinsam, dass sie sportlich schwer damit kämpfen, die Rückkehr in den Profifußball zu schaffen, weil es ihnen einfach an Strukturen fehlt.


    Auch, wenn diese Vereine aufgrund ihrer Vergangenheit ein paar Zuschauer mehr haben, als andere Vereine in den jeweiligen Ligen, über einen Zuschauerschnitt von 1.500 Zuschauern kommt auch keiner hinaus, was wiederum Sponsoren nicht unbedingt magnetisch anzieht.


    Dass gerade bei Austria Salzburg die Fans Fluch und Segen sind und den Verein immer wieder vor neue Probleme stellen, ist hinlänglich bekannt.


    Insofern muss man sich die Frage stellen: kann man von der Tradition alleine überhaupt leben?

  • Bei den belachten Dosen ist zwar die Hütte immer noch nicht brechend voll (was auch an der Attraktivität der Liga liegt), mittlerweile haben sie aber auch einen "Traditionsverein" wie uns wieder hinsichtlich Besucher abgehängt.


    Dazu muß man aber schon auch anmerken, daß es sich hier größtenteils wirklich nur um "Besucher" handelt. Leute, die halt für österreichische Verhältnisse ansehlichen Fußball in ihrer Region geboten bekommen und sich deswegen auch mal ins Stadion bewegen. Solange man eine sterile Show bietet und den Marionetten Klatschhilfen in die Hand drückt, ist dort die Welt in Ordnung. Da wird dann auch im Fanshop zugelangt. Sollten Kampl, Alan & Co. Österreich verlassen und die belachten Dosen wieder bei 0 beginnen (Düdeldü läßt grüßen) oder aus irgendwelchen anderen Gründen der Fußball nicht mehr attraktiv sein, werden auch diese Leute zu Hause bleiben und lieber wieder beim Hangrutschwettbewerb im TV zuschauen. Da ist die Chance am Erfolg mitnaschen zu können nämlich bei weitem größer.


    Wir haben unseren Zuschauerschnitt von 7,8,9k. Ist für eine Stadt wie Wien natürlich auch ein Witz. Aber dieser Schnitt ist wenigstens konstant und das sind die Leute die zum größten Teil immer da sein werden. Vor 15,20 Jahren hat sich übrigens gerade mal ein Drittel regelmäßig ins Stadion verirrt. Bei den Grünlingen genauso.


    Aber das ist eben der Unterschied zwischen einem Traditionsverein mit einer gewachsenen Fankultur und einem Marketingkoloss der auf die grüne Wiese gestellt wurde.


    Das bei uns noch sehr viel Platz nach oben ist und endlich ein gemeinsames Umdenken von Verein und Fans stattfinden muß, liegt auf der Hand. Die verbrannte Erde die wir derzeit vorfinden ist einer Wiener Austria unwürdig. Ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als das wir mittelfristig in einem adaptierten Horr wieder erfolgreiche Spiele mit der entsprechenden Oldstyle Fußballatmosphäre sehen. Dazu müssen aber alle zusammen vom jeweiligen Egotrip herunterkommen. Dann haben wir es mit der U-Bahn Anbindung und erhöhter Kapazität auf der Längstribüne selbst in der Hand bei den Besucherzahlen endlich zu den grünen Gsichtern aufzuschließen. Das Potential wäre auf jeden Fall da. Schade, daß man es aus vielerlei Gründen immer wieder schafft, dieses nicht auszunützen. 2016/17 wäre eine große Chance den Grünen nicht alleine den zu erwartenden Zuschauerrun zu überlassen. Langsam sollte man aber damit beginnen, darauf hinzuarbeiten.

  • Sollten Kampl, Alan & Co. Österreich verlassen und die belachten Dosen wieder bei 0 beginnen oder aus irgendwelchen anderen Gründen der Fußball nicht mehr attraktiv sein, werden auch diese Leute zu Hause bleiben


    Es ist vermessen zu glauben, die Dosen fangen beim Wegfall Ihrer Top-Leute bei 0 an. Da gibt's halt Leute aus der 2. Reihe wie Keita oder Lazaro, die dann nachrücken und über kurz oder lang (eher kurz als lang) deren Position einnehmen. Das ganze Konstrukt ist leider gut durchdacht, wie mir scheint.


    und lieber wieder beim Hangrutschwettbewerb im TV zuschauen. Da ist die Chance am Erfolg mitnaschen zu können nämlich bei weitem größer.


    Das Problem ist, dass der Hangrutschbewerb im TV übertragen wird. Der Anfang vom Ende für den öst. Fußball kam mit dem Pay-TV, dazu stehe ich. Das hat man in DE besser gemacht, um 18 Uhr is Fußball - basta!

  • man sollte vielleicht mal nachdenken, warum 10000 leute kommen, die die klatschhilfen auch mit freude benutzen, ohne das es eine gewachsene fankultur gibt.


    ich finde es vermessen zu sagen, es hat "nur" mit kampl und co zu tun. sehr viele leute gehen auch bei uns nicht mehr ins stadion, weil es massive polizeiaufgebote geben muss um die gewachsene fankultur voneinander zu trennen. die leute( nicht alle, aber es soll ja nicht nur hardcorefans geben) fühlen sich nicht sicher um mit ihren kindern ein spiel mit austria oder rapid zu besuchen.


    ich bin mir sicher, wirf bei uns oder rapid den harten kern raus und gib den leuten klatschhilfen in die hand, beide vereine hätte zuseherzuwachs. ob es uns gefällt oder nicht. das ist der lauf der zeit.
    so wie es generationen vor uns nicht gefallen hat, dass soviele mädchen auf der fantribüne sind, dass fahnen geschwenkt wurden, dass überhaupt ultras bei uns ins stadion gefunden haben..

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