Friedhofsstimmung - Es krankt im Österreichischen Fussball...

    • Offizieller Beitrag
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    Bewundernswert, mit welcher Hartnäckigkeit ein Schiedsrichter und dessen Assistenten einen Punktegewinn von Blau-Weiß Linz gegen die Vienna verhindert haben. Unglaubliche Fehlentscheidungen, die möglicherweise den Abstiegskampf der Ersten Liga dirigieren. Glatten Betrug könnte man vermuten, wenn’s nicht gar so ehrenrührig wär.
    Blau-Weiß wurde auf den letzten Platz zurückgepfiffen. Aber eine Etage tiefer vervollständigt der LASK ein katastrophales Erscheinungsbild der einst ernst zu nehmenden Fußball-Stadt Linz. Der in Schwarz-Weiß gehaltene Lokalrivale, der einmal meinte, als selbst ernannter "Stolz von Oberösterreich" die Unzerstörbarkeit gepachtet zu haben, fristet ein von Rest-Österreich fast unbemerktes bescheidenes Dasein in der Regionalliga Mitte.
    Ein Verein, der als Produkt jahrelanger Misswirtschaft und Fehlplanung eben dort gelandet ist, wo er ist. Auf der Straße nämlich. Denn weder ein Stadion noch ein Trainingsgelände nennt der Klub sein Eigen. So tingelt der LASK durchs Land, ständig als Bittsteller, um auf fremden Plätzen Gastgeber in der Meisterschaft sein zu dürfen. Prominent ist sie allerdings schon, die Gesellschaft in dieser Liga. Hohe Qualität lässt eine derartig namhafte Konkurrenz vermuten: Der GAK, vor nicht so langer Zeit sogar Meister aller Klassen. Pasching, vor einigen Jahren erfrischender Durchstarter in der Szene. Oder Austria Klagenfurt, vormals immerhin Aushängeschild des Kärntner Fußballs. Allesamt sind sie schwer erkrankt, entweder zerfetzt im Strudel finanzieller Machenschaften oder in die Abhängigkeit launischer Mäzene geraten.
    Man könnte sich jetzt freuen über eine gar nicht mittelmäßige Regionalliga Mitte. Wenn nicht ein Hauch von Friedhofsstimmung aufkommen würde, beim Gedanken an all die Leichen im österreichischen Fußball-Keller.
    Quelle: http://kurier.at/sport/fussbal…066-friedhofsstimmung.php


    Warum hat der LASK kein Stadion mehr? Habe ich was versäumt?

  • Weils ka Kohle für die Stadionmiete und die Betriebskosten haben.



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • Warum hat der LASK kein Stadion mehr? Habe ich was versäumt?


    Der alte LASK-Platz ist schon lange verschwunden. Der war damals an der Donau gelegen, sehr klein (rundherum aufgeworfene Hügel mit Sitzbänken aus Holz auf einer Längsseite) und Fassungsvermögen von vielleicht höchstens 8 000 Leuten, fast alles Stehplätze). Ich weiß das noch so genau, weil ich bei einem Derby LASK-Vorwärts Mitte der Fünzigerjahre dabei war. Ich glaube, es gab damals einen Sonderzug von Steyr dorthin. Ob ich jetzt mit dem Sonderzug oder sonst mit Irgendwem dorthin kam, weiß ich heute nicht mehr.
    Aber das Derby war Kult in OÖ.
    Seinerzeit.
    Die Statuten der Stadionverwaltung sehen anscheinend nicht vor, dass dort Spiele von Mannschaften außerhalb der oberen zwei Ligen in Österreich stattfinden dürfen. Auch die Kosten wären zu hoch.
    So ähnlich habe ich das einmal gelesen.
    Der LASK ist selber schuld. Immer wieder wird er von unfähigen Leuten geführt. Dabei hätte er ein großes Potential an Sympathisanten bzw. Fans in OÖ.
    Das gilt/galt(?) auch für die Vorwärts.

  • Wie angesprochen, sind die meisten Probleme des Linzer Athletik Sport Klub Linz (voller Name nach der Scheinfusion mit dem FC Linz, vormals Stahl Linz, vormals SK VOEST) hausgemacht und hängen intensiv mit der Person PM Reichel zusammen.


    Der LASK war einmal wer - Betonung auf "war". Manche leben bis heute in der Vergangenheit bzw. in einer Scheinwelt, dass der LASK noch immer die Massen fasziniert/faszinieren könnte. Ich mein, ich kann das jetzt nicht direkt widerlegen, aber qualitative Beobachtungen zeigen mir, dass der LASK z.B. im Innviertel absolut kein Standing mehr hat. Ich kenn wirklich viele Fußballfans bei uns und nur sagenhafte zwei LASK Fans < 45 Jahren. Und unter den älteren gibt es nicht wenige, deren Sympathie bzw. Faszination sich über die Jahre zu einer Antipathie gewandelt hat. So viel zum Innviertel.


    Ich habe auch gehört, dass es einen Passus im Stadionnutzungsvertrag auf der Gugl gibt, der nicht vorsieht, dass dauerhaft "Amateurspiele" dort ausgerichtet werden. Die Idee der Wanderschaft find ich aber irgendwie sogar ein wenig charmant. Damit schließt sich der Kreis auch schon wieder, dass der LASK eben nicht der große Gassenfeger ist, wie PMR und Co. noch immer glauben. Hab mir die Zuschauerzahlen angesehen, diese unterstützen meine These:


    1. Runde: Derby LASK - Pasching 1:1 - 3.200 Zuschauer (Gugl, Linz)
    2. Runde: Gratkorn - LASK 1:2 - 700 Zuschauer
    3. Runde: LASK - KSV Amateure 6:0 - 1.500 Zuschauer (Haka Arena, Traun)
    4. Runde: SAK Klagenfurt - LASK 1:0 - 400 Zuschauer
    5. Runde: Derby LASK - St. Florian 2:0 - 1.700 Zuschauer (Gugl, Linz)
    6. Runde: Derby Vöcklamarkt - LASK 1:1 - 2.000 Zuschauer
    7. Runde: LASK - Austria Klagenfurt 4:0 - 1.100 Zuschauer (Schwanenstadt)
    8. Runde: Kalsdorf - LASK 3:3 - 700 Zuschauer
    9. Runde: LASK - Allerheiligen 1:0 - 867 Zuschauer (Schwanenstadt)
    10. Runde: Sturm Amateure - LASK 2:2 - 250 Zuschauer
    (Quelle: http://www.fussballoesterreich.at)


    Daraus ergibt sich bei den Heimspielen ein Schnitt von 1.673 Zuschauern. Tendenz stark fallend von 3.200 im ersten Heimspiel auf 867 im letzten. Darin enthalten sind zwei Stadtderbys, die Bilanz daher mehr als dürftig. Auch in der Fremde zieht der LASK keine Massen an: lediglich 810 Zuschauer im Schnitt zu den Gastspielen des LASK, zieht man das OÖ-Derby gegen Vöcklamarkt ab, dann waren es sogar nur 513 Zuschauer/Spiel.


    Der LASK betreibt aber nach wie vor einen hohen Aufwand, hinkt aber nach einem Drittel der Meisterschaft schon mit 7 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Pasching hinterher. Für den LASK sehe ich ein wenig schwarz.

  • Für unseren lieben Tifoso zum Vergleich:


    Der SK Vorwärts Steyr hält nach der 7. Runde bei:


    - 1.500 Zuschauern in den Heimspielen (4) - damit im Schnitt nur um 173 Zuschauer weniger als der LASK
    - 1.183 Zuschauern in den Auswärtsspielen (3) - damit im Schnitt sogar um 373 Zuschauer mehr als der LASK

  • Zitat

    1. Runde: Derby LASK - Pasching 1:1 - 3.200 Zuschauer (Gugl, Linz)


    Ist für ein RL-Derby sehr ordentlich!!!
    Ich kann mich jetzt nicht erinnern, daß in der RL bei zB Sportclub-Vienna so viele Leut gekommen wären, es würde wohl eine Sensation sein, kämen zu FAC-Columbia (Floridsdorfer Derby) so viele Fans. Und sooo lange ist es auch noch nicht her, daß bei FavAC-FAK bzw FAK-FavAC die üblichen 2500-3000 zur Sonntagsmatinee sich einfanden .....


    Nachtrag: warum war dMn die Fusion LASK/VÖEST eine Scheinfusion?!

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    Einmal editiert, zuletzt von Schwejk Josef ()

  • Wem nützt dieser Boykott wirklich?! Er schadet dem LASK mehr, als er ihm hilft. Wie viele sind es wirklich, die aufgrund PMR das Stadion meiden?!


    Manchen tut es halt im Herzen weh, wenn sie zusehen müssen, wie gewisse Personen mit ihrem Lieblingsverein umgehen.
    Da hilft im Extremfall nur fernbleiben, oder den Verein neu gründen wie die violetten Salzburger!
    Und der Verein ist für manche Fans eben nicht nur die Mannschaft, sondern auch Außendarstellung, Geschichte, Farben, Logo(s) ...

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  • Ist für ein RL-Derby sehr ordentlich!!!
    Ich kann mich jetzt nicht erinnern, daß in der RL bei zB Sportclub-Vienna so viele Leut gekommen wären, ...
    Nachtrag: warum war dMn die Fusion LASK/VÖEST eine Scheinfusion?!


    Lieber Schwejk, ich hoffe ich hab dir keine schlaflosen Nächte beschert, da du dir so spät noch Gedanken über meine Postings gemacht hast:


    Beim Derby Sportklub - Vienna kamen einige Male 5.000 oder sogar 6.000 Zuschauer in die Stadien:


    Zitat

    Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Kampfmannschaften im Rahmen eines Bewerbsspiels fand am 03. April 2009 vor ca. 6000 BesucherInnen am Sportclubplatz statt.
    http://www.90minuten.at/index.…-vienna-kommenden-freitag


    Ausverkauftes Derby am 7. Oktober 2005 am Sportclubplatz
    http://www.wienersportklub.at/web/servlet/Start?select=5


    Eine Fusion fand ja theoretisch statt, da aus zwei Vereinen einer wurde - theoretisch. Betrachtet man diese genauer, so wurde aber lediglich der FC Linz in die ewigen Jagdgründe geschickt.


    Warum ich das Wort "Scheinfusion" verwende hat seine Gründe. Was blieb vom FC Linz/SK VOEST denn über?! Sowohl der LASK wie auch der SK VOEST waren je einmal Meister (1965 bzw. 1974). Frage: Wie viele offizielle Meistertitel hat LASK Linz?!


    + Titel LASK: 1 Meistertitel, 1 Cupsieg
    + Titel FC Linz: 1 Meistertitel
    --------------------------------------------------
    ≠ Titel LASK Linz: 1 Meistertitel, 1 Cupsieg
    =========================


    Nehmen wir zum Vergleich ein bekanntes Beispiel einer Fusion aus dem österreichischen Fußball: ESV Admira (vormals SK Admira Wien) und SC Wacker Wien 1971.


    + Titel Admira: 8 Meistertitel, 5 Cupsiege
    + Titel Wacker: 1 Meistertitel, 1 Cupsieg
    -----------------------------------------------------------
    = Titel Admira Wacker: 9 Meistertitel, 6 Cupsiege
    ==============================


    Ich glaub an dem Beispiel kann man gut illustrieren, dass es sich bei der Fusion LASK & FC Linz um eine reine Acquisition gehandelt hat, wo einer der beiden Klubs den anderen einfach geschluckt bzw. diesen per Dekret ausgelöscht hat, ohne dabei etwas von dessen Identität zu bewahren, während es sich bei der Fusion Admira & Wacker um einen Merger handelt, wo beide Klubs ihre Identität in den Nachfolgeklub einbrachten. Das erwarte ich mir eigentlich von einer Fusion im Fußball.

  • Also bitte, der Lask spielt Regionalliga. Das Niveau und die Qualität ist nunmal Gacki und das interessiert halt wenige.Da geht man an einem Wochenende lieber selbst kicken oder schaltet Sky ein und gibt sich Manchester gegen Liverpool oder auch Austria - WAC. Das ist ja ganz normal dass die Fans dann ausbleiben.

  • Dass zu Regionalliga-Klassikern oft mehr als 3.000 Zuschauer kommen, zeigen diese Beispiele (Quelle: http://www.fussballoesterreich.at):


    FC Red Bull Salzburg Amateure : SV Austria Salzburg - 4:1 (2:0)
    Regionalliga West 18. Runde 25.03.2012 15:30 Red Bull Arena 6500 Zuschauer


    GAK : St. Florian - 1:1 (1:0)
    Regionalliga Mitte 30. Runde 01.06.2011 19:00 UPC Arena 5555 Zuschauer


    GAK : Sturm Graz Amateure - 1:1 (0:0)
    Regionalliga Mitte 28. Runde 21.05.2011 18:30 UPC Arena 5300 Zuschauer


    GAK : BW Linz - 2:0 (0:0)
    Regionalliga Mitte 19. Runde 26.03.2011 15:30 UPC Arena 3125 Zuschauer


    FC Red Bull Salzburg Amateure : SV Austria Salzburg - 2:2 (1:1)
    Regionalliga West 17. Runde 13.11.2010 14:00 Stadion Salzburg-Wals 5500 Zuschauer


    BW Linz : GAK - 1:2 (0:0)
    Regionalliga Mitte 30. Runde 12.06.2009 19:00 Stadion der Stadt Linz 4200 Zuschauer


    Wiener SK : Vienna - 0:0 (0:0)
    Regionalliga Ost 21. Runde 03.04.2009 19:30 Sportclub-Platz 5674 Zuschauer


    GAK : Sturm Graz Amateure - 2:2 (2:1)
    Regionalliga Mitte 18. Runde 28.03.2009 15:30 UPC Arena 5800 Zuschauer


    Vienna : Wiener SK - 3:1 (3:0)
    Regionalliga Ost 6. Runde 05.09.2008 19:30 Stadion Hohe Warte 4600 Zuschauer


    GAK : Sturm Graz Amateure - 0:1 (0:1)
    Regionalliga Mitte 2. Runde 09.08.2007 19:00 UPC Arena 5561 Zuschauer


    Sogar in der Landesliga (fünfthöchste Spielklasse) gab es schon Spiele, wo bei weitem mehr Zuschauer ins Stadion pilgerten:


    Vorwärts Steyr : Weißkirchen - 1:1 (0:0)
    Landesliga Ost 26. Runde 16.06.2007 17:00 Steyr (Vorwärtsstadion) 7000 Zuschauer


    Summa summarum: der LASK ist voll am Sand

  • Da muss man bei den Zuschauerzahlen auch immer mehrere Faktoren beachten. Die Austria Salzburg war Aufsteiger, daher war das Derby gg die Bullen Amateure ein absolutes Highlight, für das sich wegen der Rivalität sogar neutrale Leute interessiert haben. Und beim GAK und bei Vorwärts war damals einfach eine viel größere Euphorie vorhanden, da gings meistens um den Aufstieg, oder man war frischer Aufsteiger. Bei der Vienna zum Teil detto.


    Beim GAK kommen diese Saison auch nicht mehr allzu viele Fans, da die ebenfalls zurzeit nicht gut dastehen und nach dem erneut misslungenen Aufstieg die Luft draußen ist. Und dass das beim LASK ebenso ist, ist mMn nur allzu verständlich, das ist bei denen schon jahrelang traurig mitanzusehen. Bis auf bei den Derbys gg Blau Weiß war ja auch letztes Jahr im Linzer Stadion eher wenig los.


    Bei der Austria Salzburg geht bei den Heimspielen zuschauermäßig auch nichts weiter, was zu einem Teil aber auch am Stadion liegen wird. Und Vorwärts kann die früheren Zahlen auch nicht mehr aufweisen. Leider.

  • Lieber Rai_ner,


    wie so oft im Leben kannst du vieles, wenn nicht alles relativieren. Fakt ist, dass es zahlreiche Beispiele gibt, die belegen, dass auch tausende Zuschauer zu einem dritt- oder niederklassigen Match kommen können.


    Ich geh einen Schritt weiter und relativiere, dass Vienna, Blau-Weiß Linz und Austria Salzburg (neu) zusammen auf das Fanpotential kommen, das der LASK wahrscheinlich alleine hätte. Ein Stadt-Derby zu Hause zum Auftakt gegen Pasching bei bestem Fußballwetter sollte daher schon mehr als 3.000 Fans anziehen können.


    Aber wie gesagt, da sind wir wieder beim Thema, dass die Verantwortlichen zu unfähig sind, um die Fans zu begeistern und so einen Hype zu erzeugen. Ganz ehrlich, ich hätte mir persönlich gedacht, dass der Abstieg für den LASK die Chance des Jahrzehnts für einen Neuanfang ist. Es gibt zahlreiche Beispiele, die wie Phönix aus der Asche auferstanden sind: 1860 München (Durchmarsch von vierter Liga in die Bundesliga), Fortuna Düsseldorf (5. -> 1. Liga). Das könnte auch der LASK schaffen ... Mit PMR wirds wohl nix ...


    Bei den restlichen Vereinen hapert es halt auch an allen Ecken und Enden. Die Gstettn wie die "myphone Arena" (Austria Salzburg) oder der Donaupark (Blau-Weiß Linz) sind einfach von der Infrastruktur her mehr als limitiert, um dauerhaft größere Maßen anzuziehen. Auch die HoWa trotz all dem Kult fällt wohl in diese Kategorie. Die Attraktivität so mancher Gegner lässt zudem zu wünschen übrig, wenn es sportlich dann nicht nach Plan läuft, nimmt das Unheil eben seinen Lauf ;)


    LG Dominik

  • Gute Analysen von allen, finde ich. Man sieht, dass ihr euch mit dem Thema sehr beschäftigt. Unterm Strich bleibt, dass ein Traditionsverein grundsätzlich nicht so schnell umzubringen ist, aber peu a peu seine Anhänger verliert, wenn der Erfolg dauernd ausbleibt. Auch weil junge Anhänger dann kaum mehr dazu kommen. Der FC Wacker z.B. hatte Anfangs Sechzig durchaus viele Anhänger in Wien (weitaus mehr als die Admira), aber die Fusion fegte ihn praktisch weg. Der Sportklub hatte aus meiner Erfahrung nach Rapid und Austria die meisten Fans in Wien, aber das Stadion blieb verweist (eine Tribüne wurde straßenseitig lieblos dazu gebaut) und was übrig blieb, ist lediglich Kult (Friedhofstribüne). Dabei hätte Hernals grundsätzlich Potenzial. Gleiches gilt für den FAC (was Floridsdorf betrifft), auch wenn der immer viel weniger Anhänger hatte. Dafür ist er finanziell solide aufgestellt, was man vom Sportklub nicht behaupten kann.
    FavAC hatte nur FC Wien als Konkurrent im größten Bezirk Wiens, letzterer war zu schwach und ersterer blieb klein und hatte später die Austria vor der Tür.
    Vorwärts hat nach wie vor einen großen Anhang, Wels hatte ihn nie. Der GAK könnte einiges bewegen, da er nach Sturm immer noch die meisten Fans hat, aber auch dort sind dauernd Größenwahnsinnige am Werk. Schade eigentlich. Der LASK hatte NIE gute Leute im Vorstand, nicht einmal der Juwelier (Name ist mir entfallen, er war jahrzentelang dort am Ruder). Austria Klagenfurt litt immer an der Übermacht der Eishockey Vereine, lediglich in Voralberg muss man vor Vereinen wie Altach und Austria Lustenau den Hut ziehen, auch wenn in Lustenau das Stadion keine Zukunft hat.
    Als alter Vorwärtsler wünsche ich dennoch dem LASK alles Gute, denn wir brauchen Mannschaften aus den Landeshauptstädten wie einen Bissen Brot.
    Vor allem solche mit Tradition.

  • Was ist Tradition?! Tradition ist in meinen Augen ein Konstrukt, auf welches viele vergangene Dinge (z.B. Personen wie Spieler) und Ereignisse (z.B. legendäre Spiele) geladen haben.


    Was ist die Konsequenz daraus?! Die Konsequenz ist mMn, dass sich die Tradition zum Großteil auf Vergangenheit bezieht (na-nu-na-ned). Tradition ist unbestritten ein wichtiger Multiplikator im Fanbereich. Dieser kann aber auch nur dann richtig wirken, wenn die Tradition gepflegt und gelebt wird bzw. auch die restlichen Rahmenbedingungen passen ;)


    Traditionen kann man leider aber auch zerstören, wie man immer wieder sieht - z.B. beim LASK.


  • Ich geh einen Schritt weiter und relativiere, dass Vienna, Blau-Weiß Linz und Austria Salzburg (neu) zusammen auf das Fanpotential kommen, das der LASK wahrscheinlich alleine hätte. Ein Stadt-Derby zu Hause zum Auftakt gegen Pasching bei bestem Fußballwetter sollte daher schon mehr als 3.000 Fans anziehen können.


    Da stimme ich dir vollkommen zu. Dass der LASK bei den Zuschauern ein wahnsinniges Potenzial hat, hat man ja schon oft gesehen. Nur wie du eben auch gesagt hast, kann dort einfach kein Hype erzeugt werden, wie es anderen Vereinen oft gelingt. Leider wird es meiner Ansicht nach auch so schnell keinen neuen Hype geben, solang PMR im Amt ist. Sollte der endlich weg sein und der LASK auf einigermaßen sicheren Beinen stehen, dann wäre mit Sicherheit wieder mehr möglich.


  • Summa summarum: der LASK ist voll am Sand


    Nein, Du manipulierst und argumentierst mit ein paar Spitzen-Spielen aus vielen Jahren Regional-Liga, noch dazu mit Vereinen, die "immer" viele Zuschauer anlocken, nämlich ihre eigenen Fans:
    GAK
    violette Salzburger (die RB-Amas spielen sonst vor leeren Rängen)
    Das Derby WSC-Vienna lockt auch immer wieder viele andere Fußballinteressierte an, wenn sich der Spieltermin nicht mit BL-Spielen überschneidet, zB sind auch immer wieder Altspatzen auf der HoWa bzw auf der Alszeile anzutreffen.
    Und eine ausverkaufte Haupttribüne bedeutet nicht gleichzeitig ein ausverkauftes Spiel ...
    Vorwärts Steyr 7000 Zuschauer im Juni: da gings vermutlich um den möglichen Aufstieg.


    Nochmals: 3200 Zuschauer sind nicht schlecht in der RL, wenn man noch dazu bedenkt, das Pasching der Gegner war, jenes Pasching, das seinerzeit einfach nach Klofurt "verkauft" wurde, wer, außer Familienangehörige aktueller Spieler, sollte sich so einen Verein ansehen wollen?!?!


    Jeder RL-Verein der am Saison-Ende einen vierstelligen Zuschauerschnitt aufweisen kann, kann sich glücklich schätzen, und das sind nicht allzu viele ....

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    Einmal editiert, zuletzt von Schwejk Josef ()

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