Adam Ledwon beging Selbstmord

  • Auch von meiner Seite R.I.P.


    verdammt fein gestern nach dem spiel mit polnischen fans gemeinsam eine trauer/schweigeminute


    Wann war das bzw. wie wurde dies zwischen den Fans kommuniziert?

    auch heute bei der ÖFB-Pressekonferenz:
    Hicke forderte zu Beginn die anwesenden Journalisten auf aufzustehen
    und eine halbe Minute A.L. zu gedenken
    Dann sprach er noch dass er Ledwon als unguten, harten und unangenehmen Gegenspieler sah, eine "Kretzn",
    er aber bedauere, dass A.L. nie in einer von ihm trainierten Mannschaft spielte.

  • Schinkels: "Ich wollte alles hinschmeißen!"



    Frenkie Schinkels steht nach dem Freitod von Adam Ledwon unter Schock
    Wien – Es war ein Schock – egal ob man sein Anhänger war oder nicht, ob man einem seiner österreichischen Klubs, wo er gespielt hat, sich zugehörig fühlt oder nicht, ob man seine teilweise aggressive Art zu spielen mochte oder nicht.
    An keinem Anhänger eines österreichischen Klubs in der Bundesliga wird es wohl spurlos vorbeigegangen sein, wenn ein aktiver Profi aus dem Leben scheidet.
    Die Nachricht von Adam Ledwons Tod hat Fußball-Österreich getroffen – auch wenn das zweitgrößte Fußball-Fest momentan die Schlagzeilen beherrscht.


    "Unser Verhältnis war eng"
    Adam Ledwon, geboren am 15. Januar 1974 in Olesno in Polen, verstarb am 11. Juni – einen Tag vor dem EM-Spiel Österreich gegen Polen – in Klagenfurt.
    Der 18-fache polnische Nationalspieler wurde von Austria-Kärnten-Kollegen und Freund Patrick Wolf in seiner Wohnung tot aufgefunden.
    LAOLA1 sprach mit seinem letzten Fußball-Trainer Frenkie Schinkels über das Leben von Adam Ledwon, seinem Tod und der Umgang der Öffentlichkeit mit diesem.




    LAOLA1: Wie würden Sie ihr Verhältnis zu Adam Ledwon beschreiben?


    Frenkie Schinkels: Seit der letzten Saison habe ich ein sehr enges Verhältnis mit ihm gehabt, weil ich gesehen habe, dass wir einen Typ wie Adam Ledwon brauchen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Er hat das verkörpert und die ganze Mannschaft mitgezogen – das wird wohl auch jede Mannschaft, in der er zuvor gespielt hat, bestätigen können.



    LAOLA1: Wie haben Sie von der tragischen Nachricht erfahren?



    Schinkels: Mein Geschäftsführer hat mich informiert. Ich war bei einer Veranstaltung von Landeshauptmann Jörg Haider am Wörthersee, wo die gesamte Prominenz und Politik eingeladen war. Mein Handy war im Auto, der Geschäftsführer hat mich geholt und ich bin dann natürlich gleich weggefahren.



    LAOLA1: Was waren Ihre ersten Gedanken, die Ihnen durch den Kopf gegangen sind, als Sie von dieser schrecklichen Nachricht erfuhren?



    Schinkels: Mein erster Gedanke war: Das ist ein Witz. Wenn dann einer vor dir steht und das sechs Mal sagt, denkst du dir vielleicht, dass das ein makabrer Witz ist. Aber wie ich dann länger nachgedacht habe und mir bewusst wurde, dass Adam nicht immer glücklich war, habe ich die Gedanken umgelegt und begonnen, es zu glauben. Das war natürlich ein großer Schock. Denn man erwartet vieles vom Leben, aber sicher nicht, dass sich ein Adam Ledwon das Leben nimmt – besonders weil er so eine starke Persönlichkeit am Fußballplatz war.



    LAOLA1: Haben Sie oder die Mannschaft von seinen Problemen irgendetwas mitbekommen?



    Schinkels: Wir würden lügen, wenn wir sagen, dass wir nichts mitbekommen haben. Wir wussten, dass er unter der Trennung von seiner Familie, also seiner in Polen lebenden Frau und den beiden Kindern, litt. Ich habe ihn schon in der vergangenen Saison öfters freigegeben, so dass er zu seiner Frau fahren konnte. Er hat mich auch vor kurzem um einen Vereinswechsel nach Schwadorf gebeten. Weil ich ihn so geschätzt habe, hätte ich ihn ziehen lassen, aber nach zwei Tagen hat er seine Meinung revidiert. Schwadorf hat dann wieder nachgehakt und gemeint, dass der Verein ihn holen will. Die letzten Tage hat er sich krank gemeldet und war nicht beim Training. Dann haben wir von der bitteren Nachricht erfahren.



    LAOLA1: Diverse Medien sprechen auch von einem gewissen Alkoholproblem bei Adam Ledwon – haben Sie davon etwas gewusst?



    Schinkels: Wenn daran gemessen wird, dass ein Fußballer ab und zu ein Glaserl Bier trinkt, dann haben 99 Prozent der Fußballer ein Alkoholproblem. Aber aufgrund der privaten Probleme bei Adam kann es schon sein, dass er das eine oder andere Bier zu viel getrunken hat. Jedoch finde ich es als eine Frechheit, wenn diverse Medien ihn als einen Zocker oder ähnliches bezeichnen – das geht für mich zu weit.



    LAOLA1: Wieso?



    Schinkels: Adam war immer ein Typ, der beim Training sowie beim Spiel 100 Prozent gegeben hat – ein Sportler durch und durch. Vielleicht hat er ab und zu ein Bierchen zu viel getrunken. Wenn er so gelebt hat, ist das okay, aber ich habe immer die beste Meinung über ihn. Wenn man weiß, dass er private Probleme hatte, dann sollte damit in der Öffentlichkeit auch ordentlich umgegangen werden. Daraus haben wir nun wieder alle gelernt, dass man bei Problemen sich nicht verstecken, sondern auf die Person zugehen soll – das war bei Adam leider zu wenig der Fall.



    LAOLA1: Teamkollege Patrick Wolf hat seinen Freund gefunden. Wie geht es ihm?



    Schinkels: Patrick hat diese Sache natürlich sehr mitgenommen und er ist angeschlagen. Es ist eine Lebenserfahrung für ihn, die er für sich verarbeiten muss und aus der er auch herauskommen wird. Natürlich gehen wir mit ihm aber sehr sorgfältig um – jedoch muss jeder einzelne mit seinem Schicksal letztendlich alleine zu Recht gekommen.



    LAOLA1: Ist für Sie eine Selbstverständlichkeit, dass die gesamte Mannschaft zum Begräbnis nach Kattowitz fliegt?



    Schinkels: Wir versuchen – so fern es finanziell möglich ist – dass wir alle gemeinsam zum Begräbnis von Adam fliegen können. Denn ich sage immer, alle für einen und einer für alle – Adam hat sich immer für alle eingesetzt und das müssen wir ihm einfach zurückgeben.



    LAOLA1: Momentan wird in Österreich die Europameisterschaft gespielt – das ganze Land ist fußballverrückt. Wie sehr relativiert sich der Fußball, wenn Sie mit so einem Schicksal konfrontiert werden?



    Schinkels: Ich habe mich hinsichtlich der Europameisterschaft am Donnerstag so geärgert, dass ich alles hinschmeißen wollte. Wenn man beim EM-Spiel Österreich gegen Polen nicht einmal den Respekt hat, einem 18-fachen polnischen Nationalspieler, der jahrelang in Österreich in der Bundesliga gespielt hat, eine Minute lang Ruhe zu widmen, dann muss ich sagen, dass ich überaus enttäuscht bin und mich das mitnimmt. Das ist eine bodenlose Frechheit. Und ob das jetzt die FIFA oder in diesem Fall die UEFA ist - daran sieht man, dass bei diesen Arschlöchern nur das Ego zählt und nicht das Menschliche. Das tut mir persönlich sehr weh.


    Anmerkung der Redaktion: Nach LAOLA1-Information bot die UEFA der polnischen Nationalmannschaft an, gegen Deutschland mit Trauerflor zu spielen, doch der polnische Verband lehnte ab.



    LAOLA1: Wie werden Sie Adam Ledwon in Erinnerung behalten?



    Schinkels: Er war ein beinharter und kampfbetonter Sportler, aber war immer ehrlich. Er ist immer an die Grenze gegangen und so hat er auch gelebt. Als Sportler kann ich ihn nur als Vorbild nennen, weil er einer war, der etwas verkörpert und Leute mitgezogen hat - und sich nicht nur in den Vordergrund stellte. Auf dem Spielfeld war eine Bank und da können sich noch viele Spieler ein Beispiel an ihm nehmen.
    Das Gespräch führte Bernhard Kastler


    (laola1.at)

  • Zitat

    Anmerkung der Redaktion: Nach LAOLA1-Information bot die UEFA der polnischen Nationalmannschaft an, gegen Deutschland mit Trauerflor zu spielen, doch der polnische Verband lehnte ab.


    gegen deutschland war er doch noch am leben

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