Natürlich kann ein bitterer Beigeschmack entstehen, wenn Kritik fast permanent aufpoppt. Man könnte eine gewisse Philosophie dahinter interpretieren.
Aber zweifelsohne, da muss ich mit einigen Vorpostern anschließen, ist unser FK Austria noch lange nicht über dem Berg (abgesehen von der Lizenz) und sporttechnisch sind wir wohl Dank PS in der Kampfmannschaft zumindest jetzt einmal nicht mehr Lichtjahre vom aktuellen Fußball entfernt.
Es wäre naiv und fast schon "bobonistisch" zu glauben das wir unsere Blicke von den zwingend notwendigen Verbesserungen und Korrekturen abwenden und sich der "alles wird gut, wir haben uns alle lieb" Mentalität widmen.
Denn einerseits ist nämlich ein Denkfehler mancher Fangruppen (egal welche Tribüne inkl. VIP) zu glauben diese Philosophie wäre die letzten Jahre bei uns angewendet worden. Leider war genau das Gegenteil der Fall! Ellbogen wurden herausgefahren das man sich bei manchen wunderte wie eine solche Gelenkigkeit überhaupt erreicht werden kann. Jahreslanges üben führt zu einer Konstante und Routine….
Man hat im Klub- und Fanservice reihenweise Mitarbeiter eliminiert, klar man wollte "seine" Wunschvorstellungen von Personalie installiert sehen.
Das ging aber schief und kann man sehr leicht anhand Statistiken analysieren.
Gremienmitglieder waren rein gar nicht zimperlich wenn es darum ging die Personen verstummen zu lassen die auch nur den Hauch von Kritik anbringen wollten (viele dieser sollten recht behalten...).
Man fragte sich oftmals wo denn der angebliche Austria Geist da blieb!
Kein Dialog, keine Transparenz da kein Informationsaustausch, simply as it is.
Und da der Fußball durch Menschen produziert wird mit all seinen notwendigen backups ist es logisch das der notwendig verstärkten View zu Verbesserungen und Korrekturen eben auf Menschen trifft. Da muss man in Kauf nehmen das Langeweile durch Dynamik und Begeisterung ersetzt werden soll.
Des Weiteren möchte ich zu bedenken geben, dass das was nun auch die Medien kommuniziert wurde stimmt, nämlich, dass es wirklich zwei Lager gibt und es scheint das gewisse Poster deren Insiderinput von eben diesen zwei unterschiedlichen Lagern haben. Beide Seiten werden deren Sicht darstellen, nicht immer objektiv aber das ist den Emotionen geschuldet.
Mein manchen kann man aber bereits eine gewisse Überlebenstaktik heraushören wie ich finde und es bedarf daher bei den Empfängern von Insiderbotschaften eine Filterung zu aktivieren um die Sinne noch mehr zu schärfen.
Abschließend möchte ich noch auf Funktionäre und die Punkte eingehen die nicht nur ich als stark verbesserungsfähig sehen.
Ich war nie ein Freund davon das Funktionär zu lange am Sessel kleben. Alter führt zu Beharrlichkeit und aufgrund biologischer Prozesse ist es natürlich schwer den dynamischen Entwicklungen zu folgen. Zugleich aber war ich immer auch der Meinung das Alter Reife und Weisheit mit sich bringt und man diese nicht ignorieren darf, ganz im Gegenteil.
Es kommt auf die richtige Mischung und die Symbiose an. Wenn es aber – was bei uns der Fall war – das Reife und Weisheit glaubt einfach alles permanent besser zu wissen ohne wirklich etwas was zu bewegen, dann keimt unweigerlich bei einem Super Gau Kritik auf….
Denn alles was Recht ist, aber wir stehen am Abgrund sportlich wie wirtschaftlich und da muss man auf Personen setzen die guten und sinnvollen Input einbringen.
Meine Liste der Themen die stark verbesserungsfähig sind:
- Gremien sollten meiner Meinung entschlackt dh. verkleinert werden. Der aufgeblähte Apparat hat noch mehr als früher dazu geführt, dass zu viele mitreden in Themen wo es evtl. an Kompetenz und Erfahrung fehlte.
- Sport – Akademie: da folgt der Super Gau noch, wer die Ergebnisse der Schüler und Jugend verfolgt weiß was ich damit meine. Auch Austria II müht sich nicht gegen technisch versierte und spielerischen Mannschaften, sondern gegen die körperlich-robust spielenden Mannschaften. Das hat natürlich eine Folgewirkung über Jahre und diese bemerkten wir leider dramatisch die letzten Jahre.
- Während man Geld in Infrastruktur und Verwaltung pumpte hat man dazu auch noch sämtliche sporttechnische – u. medizinische up to date Entwicklungen verschlafen bzw. hatte einfach kein Geld dafür. ( man darf mir aber glauben das es bei uns sportliche Verantwortliche gab und gibt, die dem nichts abgewinnen woll(t)en ).
- Der Wechsel der Profialltags überfällig.
RM Philosophie war falsch und stammt aus einer Fußball Epoche die lange vorüber ist (Millennium). Dadurch konnten wir den finanziell notwendigen (marketingtechnisch natürlich top verkauft das wir auf die Jugend setzen) Umbruch nicht rascher und nachhaltiger vollziehen wie man sich das erhoffte und wie es eigentlich sehr gut anhand vieler Beispiele klappen kann.
Der Wechsel der medizinischen Verantwortlichen überfällig.
Der Fußball Profi der Austria mit seinem time management war veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Die Ergebnisse nur eine Frage der Zeit.
- Fanservice/Kundenservice: wohl nur die violettesten der violetten taten sich diese Servicewüste an.
- Kundenbindung/Neukundengewinnung:
- Und einiges mehr
Nicht mehr zeitgemäß, da fehlt es an Begeisterung und Aufmerksamkeit. RH hat dieser Baustelle völlig zurecht meiner Meinung nach vollste Aufmerksamkeit versprochen.
Wo blieben die Festivals für die Austria, wo die gemeinsamen Weihnachtsfeiern oder Sommerfeste, gut und mit Herz gemacht, ein come together für alle wo man einfach jedem ein Zugehörigkeitsgefühl gab?
Man hat sich zwar sinnvoll auf eine gewisse Klientel fokussiert es aber übertrieben und dadurch über die Jahre ein Kundenvakuum geschaffen, schade! Das muss besser werden.
Wir haben verabsäumt Interessierte an uns zu binden, einerseits durch die sportliche Talfahrt andererseits aber im Wesentlichen hat man diese zwingend benötigte Gruppe schlichtweg ignoriert. ERP Systeme sind sinnvoll und wichtig, wenn diese aber dazu führen das man sich automatisch darauf verlässt, dh keinen Input gibt, bewirkt das zweifelsohne eine trockene und emotionslose Landschaft…
Das Projekt A ist gescheitert, und zwar auf eine ganz furchtbare Art und Weise.
Jetzt muss Projekt B folgen und alle die auf die Systematik und Methode des Projektes A weiter beharren hatten die Möglichkeit Input zu liefern, das geschah aber nicht.
Daher finde ich das Projekt B zusammen mit meinen o.a. Punkten mehr als eine Chance verdient bzw. finde es sogar zwingend notwendig anzupacken.
Wer da nicht mitmacht und es kritisiert sollte evtl. wirklich abdanken, gehen oder wie man das ausdrücken möchte.
Dieser „Mecker-Besserwisser-Multiplikator“ sollte eigentlich jetzt nur noch dazu führen das man gewissen die Türe zeigt
Und bei manchen muss man leider wirklich nachhelfen, das ist einerseits wirklich traurig andererseits aber notwendig denn wie kann man mit Energie und Dynamik die Aufgaben anpacken wenn es permanent Störfeuer gibt.....
Verdienstvolle werden Austria Style entsprechend einen würdevollen Abschied erfahren, andere werden wohl eher leise abdanken….
PS und ich gebe auch all denjenigen Vertrauen die am Projekt A beteiligt waren aber die Zeichen der Zeit erkannten und unsere Austria auf neue Wege begleiten wollen, mitwirken und aus Fehlern lernen.