Große Sorgen um EM 2012

  • Wer diese Preise bezahlt: SSKM!


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur irgendwer bereits ist dort für ein Appartment 2000 Euro locker zu machen, wohlgemerkt, pro Nacht.
    Jemand, der sich sowas leisten könnte wohnt dann sicher in einer der zahlreichen Luxusherbergen, wo die Nacht schon ab 500 Euro zu haben ist.



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • Die Spielorte der Euro 2012 im Porträt, Quelle, orf.at:


    Von Danzig bis Donezk


    Bei der Europameisterschaft von 8. Juni bis 1. Juli 2012 wird in acht Städten gespielt, vier in Polen und vier in der Ukraine.


    Die Spielorte in Polen


    Danzig (Gdansk):


    Der 456.000-Einwohner-Ort bildet zusammen mit Gdynia und Sopot einen Ballungsraum, der sich über 25 Kilometer an der baltischen Küste entlangzieht und als Dreistadt (Trojmiasto) bekannt ist. 1980 wurde hier die Gewerkschaft Solidarnosc gegründet. In Danzig bestreitet Titelverteidiger Spanien alle drei Vorrundenspiele, zudem ist die Stadt Gastgeber für ein Viertelfinale.


    Posen (Poznan):


    Die mit 557.000 Einwohnern fünftgrößte Stadt Polens ist vor allem als Messestadt bekannt. Posen war seit dem Mittelalter ein wichtiges Handelszentrum, heute steht die Stadt in Sachen Wirtschaftsentwicklung hinter Warschau auf Platz zwei in Polen. Der Club Lech Posen wurde 2010 polnischer Meister. In Posen finden während der EM drei Vorrundenspiele der Gruppe C statt.


    Warschau:


    Die polnische Hauptstadt ist Heimat von nationalen Instituten und zahlreichen inländischen und internationalen Firmen. Die Altstadt der 1,7-Millionen-Metropole wurde 1980 als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet. Warschau ist Schauplatz des EM-Eröffnungsspiels am 8. Juni zwischen Polen und Griechenland, zweier weiterer Vorrundenpartien, eines Viertelfinales und eines Halbfinales.


    Breslau (Wroclaw):


    Die 633.000-Einwohner-Stadt mit wechselhafter Geschichte liegt auf insgesamt zwölf Inseln, die durch 112 Brücken verbunden sind. Breslau ist das industrielle, kommerzielle und mit 13 Hochschulen bildende Zentrum einer Region, die an Tschechien und Deutschland grenzt. Nach 1989 entwickelte es sich zu einem bedeutenden Finanzzentrum. Stolz der Stadt ist das Panoramabild von Raclawice, ein 114 Meter langer Rundbau, der die Schlacht bei Raclawice von 1794 zeigt. In Breslau sind drei Spiele der Gruppe A.


    Die Spielorte in der Ukraine


    Donezk:


    Die 1,1-Millionen-Stadt im Donezk-Becken ist das Zentrum des ukrainischen Kohlereviers und Heimat des Stabhochspringers Sergej Bubka. Das Stadtbild ist geprägt von der Industrie, die Stahl- und Kohleproduktion ist auch heute noch das Fundament Donezks. Die Stadt wurde einst von der UNESCO als sauberste Industriestadt der Welt eingestuft. Der heimische Club Schachtjor Donezk gewann 2008/09 den UEFA-Cup, seit 2009/10 findet der Bewerb als UEFA Europa League statt. Donezk ist Schauplatz von fünf EM-Spielen, darunter ein Viertelfinale und ein Halbfinale.


    Charkiw:


    Die 1,4-Millionen-Stadt ist der Entstehungsort der sowjetischen Nukleartechnologie und heute das geistige Zentrum mit Universitäten für 100.000 Studenten. Zu Zeiten der Sowjetunion war Charkiw (russische Schreibweise: Charkow) ein Industrie- und Handelszentrum, das sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Militärausrüstung spezialisiert hatte. Der Freiheitsplatz ist der neuntgrößte Platz der Welt. Als Attraktion gilt eine 1,5 Kilometer lange Seilbahn über der zweitgrößten Stadt der Ukraine. Hier werden drei Spiele der Gruppe B zu sehen sein.


    Kiew:


    In der 2,8-Millionen-Metropole ist seit 1934 anstelle von Charkiw die Hauptstadt der Ukraine. Kiew ist eine moderne Stadt mit vielen architektonischen Monumenten, mehr als 100 Museen, 33 Theatern und 141 Büchereien. Die Bilder von der prowestlichen „Orange Revolution“ auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan) gingen 2004 um die Welt. Aus Kiew stammen Oleg Blochin und Andrej Schewtschenko. Das renovierte Olympiastadion ist am 1. Juli Schauplatz des EM-Finales, vorher finden dort drei Partien der Gruppe D und ein Viertelfinale statt.


    Lwiw (Lemberg):


    Die 734.000-Einwohner-Stadt gilt als eine der typischsten ukrainischen Städte. Die im deutschen Sprachraum als Lemberg bekannte Stadt ist seit jeher vom Zusammenleben mehrerer Völker geprägt. Der kleinste ukrainische EM-Spielort liegt nur 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Die Kaffeehauskultur des charmanten Städtchens erinnert an Wien. Das Weltkulturerbe der UNESCO wird auch „Florenz des Ostens“ genannt. Etwa 80 Kilometer südlich der Stadt liegen die Karpaten. In Lwiw sind drei Partien der Gruppe B.



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • Bereits im Dezember wurde vermeldet, dass in Charkow kein einziges Hotelzimmer mehr frei ist, Zeltplätze zum Preis von 48 Euro gäbe es 17km außerhalb der Stadt. Wahnsinn. Werden sich die 24-Stunden-Pizzaria und das 24-Stunden-Irish-Pub in der Stadt freuen :)

  • Charkiw:
    Der Freiheitsplatz ist der neuntgrößte Platz der Welt.


    Den haben wir nicht nur einmal ausgemessen, als wir (Bulldogs, Fedayn, Schwejk&Co) vor dem EL-Spiel die Arpartment-Argentur suchten ... :evil: :D


    Bereits im Dezember wurde vermeldet, dass in Charkow kein einziges Hotelzimmer mehr frei ist


    Wundert mich nicht, denn als wir dort EL spielten gab es genau ZWEI Hotels dort die die Bezeichnung auch zurecht tragen, das "Charkiw" - in dem waren die Fans des Mannschaftsfliegers untergebracht - und jenes der Mannschaft. Ein Drittes war gegenüber vom "Charkiw" wenigstens bereits im Bau ... :rofl:


    Aber auch "in der Umgebung" gibts absolut nichts was einem westeuropäischen Hotel entspräche, darum waren auch die Fans (und Schiedsrichter) einer dänischen ? Mannschaft im "Charkiw" untergebracht, obwohl deren Mannschaft drei Autobusstunden entfernt ebenfalls EL spielte!!!


    Der "Fremdenverkehr" vor Ort wird mMn fast nichts haben von der EM in der Ukraine, der Großteil der Fans wird - gezwungenermaßen mangels Unterkünfte - zum Spiel direkt anreisen und nach dem Spiel wieder heimfliegen.

    I'm a rocker! I'm a roller! Right out of controller!
    I'm a wheeler! I'm a dealer! I'm a wicked woman stealer!

  • Aber auch "in der Umgebung" gibts absolut nichts was einem westeuropäischen Hotel entspräche, darum waren auch die Fans (und Schiedsrichter) einer dänischen ? Mannschaft im "Charkiw" untergebracht, obwohl deren Mannschaft drei Autobusstunden entfernt ebenfalls EL spielte!!!


    Ja, das war der FC Kopenhagen. Haben am gleichen Tag wie wir in Poltava gegen Vorskla Poltava gespielt und nur in Charkiv geschlafen, weils in Poltava keine Hotels für alle gab. So viel zur Ukraine und Hotels :thumbup:

  • Den haben wir nicht nur einmal ausgemessen, als wir (Bulldogs, Fedayn, Schwejk&Co) vor dem EL-Spiel die Arpartment-Argentur suchten ... :evil: :D



    Wundert mich nicht, denn als wir dort EL spielten gab es genau ZWEI Hotels dort die die Bezeichnung auch zurecht tragen, das "Charkiw" - in dem waren die Fans des Mannschaftsfliegers untergebracht - und jenes der Mannschaft. Ein Drittes war gegenüber vom "Charkiw" wenigstens bereits im Bau ... :rofl:


    Naja, gaaanz so schlimm ist es auch wieder nicht. Ich hab im Hotel City Club gewohnt, das war etwas südlich vom Stadion. Das war durchaus ok! Vielleicht keine 4* nach Europäischen Maßstäben, aber wirklich in Ordnung!


    Und das Angebot an Hotelzimmern ist natürlich auch Nachfrage bedingt. In Poltava würde eine 5* Hilton Hütte wohl selten an Überbuchung leiden... Was sollns dort riesige Hotels hinstellen, wenn alle heiligen Zeiten einmal ein Fußballklub vorbeikommt?

    A. G. A. B. - All greens are bastards


    "...da brauchst nur mit einem grünen Fetzen wacheln und schon fangen die Hirntoten zu singen an..."


  • Was sollns dort riesige Hotels hinstellen, wenn alle heiligen Zeiten einmal ein Fußballklub vorbeikommt?


    Schon klar, aber solche Umstände sollten eben schon bei der Vergabe einer Endrunde berücksichtigt werden.


    so ungerecht ist die Welt:
    in Österreich hast 100.000ende Gästebetten aber keine Stadien für eine Endrunde,
    in der Ukraine hast mehrere große Stadien aber sehr wenige Unterbringungsmöglichkeiten.

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  • Die Spielorte der Euro 2012 im Porträt, Quelle, orf.at:


    Charkiw:


    Als Attraktion gilt eine 1,5 Kilometer lange Seilbahn über der zweitgrößten Stadt der Ukraine. Hier werden drei Spiele der Gruppe B zu sehen sein.


    Attraktion ist relativ. Man sollte keine Angst vor sowjetischer Technik und auch keine Höhenangst haben. Aber billing ist die Fahrt, 10 Trotteln (~ 1 Euro) nur...

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    "...da brauchst nur mit einem grünen Fetzen wacheln und schon fangen die Hirntoten zu singen an..."


  • Attraktion ist relativ. Man sollte keine Angst vor sowjetischer Technik und auch keine Höhenangst haben. Aber billing ist die Fahrt, 10 Trotteln (~ 1 Euro) nur...


    das Ding wäre mir garnicht aufgefallen... sieht man die Seilbahn vom Stadtzentrum aus? (Hotel Charkov oder Freiheitsplatz) kann mich nicht erinnern!? (:D)


    Meine Beiträge entsprechen ausschließlich meiner persönlichen Meinung und nicht der einer Gruppe.


  • das Ding wäre mir garnicht aufgefallen... sieht man die Seilbahn vom Stadtzentrum aus? (Hotel Charkov oder Freiheitsplatz) kann mich nicht erinnern!? (:D)


    Nein, vom Zentrum aus sieht man das nicht. Ist eher im Nord/Westen von der Stadt. Man kann aber mit einer Bim (12er), die im Zentrum fährt dorthin kommen. Schaut so aus:austriafans.at/index.php?attachment/4031/

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    "...da brauchst nur mit einem grünen Fetzen wacheln und schon fangen die Hirntoten zu singen an..."


  • Auch wenn der Titel nicht so passend ist, schreibe ich dennoch hier rein.


    Habe mir nun die Zugtickets für die Fahrt in die Ukraine gekauft.


    ÖBB:


    Wien - Kiev (ohne der nötigen Reservierung) 105 €uro


    MAV:


    Hegyeshalom - Budapest - Kiev - Budapest - Hegyeshalom (im 3er Abteil mit allen Reservierungen) 142 €uro pP (davon 2x 17 Euro Reservierungsgebühren)
    ("kleiner" Nachteil: Man muss dieses Ticket an einem größeren Bhf in HUN kaufen. Hegyeshalom nein, Györ ja. Das Ticket ist innerhalb von "nur" 30 Minuten gekauft. Die Reservierung von Kiev weg, dauert jedoch 2 Tage. So ein Fax braucht ja nun mal seine Zeit. Man darf sich die Reservierung vom selben Bhf abholen. Nachgeschickt wird nichts.)


    Für die Warschau Reisenden: die ÖBB bietet Tickets ab ca. 100 e (was ich so gesehen habe) an. Selbst wenn man in Wien OHNE Ticket in den Zug steigt, immer den Zuschlag zahlt, kommt es einem weit billiger, als wenn man sich so ein 100 € Schnäppchen kauft!

    "Man sieht seinen Wert auf dem Platz und nicht beim surfen im Internet!"

  • Wien - Bernardsthal Grenze (Nordbahn Richtung Polen, gilt sinngemäß auch für Züge der Ostbahn Richtung Bratislawa):


    7 Zonen VOR, bei gültiger Karte für die Kernzone 100 nur 6 Zonen, entspricht € 14,- bzw € 12,- je Richtung.
    Einsteigen in Wien ohne gültigen Fahrausweis ist proplematisch, da es mittlerweile überall Automaten und Entwerter gibt,
    selbst wenn nur der "Ausgabezuschlag im Zug" verrechnet wird ist das wesentlich teurer als die 7 oder 6 Zonen zu "zwicken" ...
    Wer außerhalb von Wien wohnt: da wird´s mit dem VOR noch billiger, da höchstens 8 Zonen entwertet werden müssen, also zB
    St.Pröllten - Bernhardsthal eigentlich 12 Zonen, aber nur 8 Zonen müssen gelönht werden ...


    Für die Rückreise am Besten eine 8er-Streifenkarte eingesteckt haben, sie MUSS vom Schaffner zuschlagsfrei nach dem Grenzübertritt entwertet werden. Natürlich kann man auch die VOR-Karte bei ihm kaufen, zuschlagsfrei, wenn man noch Geld eingestekt hat ... ;)


    Fahrkarten im Zug kaufen in Tschechien/Slovakei/Polen:


    das hängt stark vom Willen, der Dienstauffassung und den "persönlichen Wechselkursen" des Bahnbediensteten ab,
    ob man günstig oder weniger günstig unterwegs ist. Daher unbedingt genug Geld in der jeweiligen Landeswährung mithaben!
    (zur Erinnerung: Tschechien und Polen sind zwar bei der EU aber haben (noch) nicht den €!)
    Für Züge, für die eine Reservierung Pflicht ist (im Osten oft der Fall) muß die dann spätestens beim Schaffner gelöhnt werden,
    natürlich mit Zuschlag, auch wenn man nur am Gang steht .... Das ist aber trotzdem manchmal billiger als die bereits in Wien zu kaufen.


    Viel Spaß!

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  • Sehr sehenswert!


    Rendezvous im wilden Osten - Polen, Ukraine und das Sommermärchen


    Sie treffen Menschen, die ihnen berichten, was sie sich ganz persönlich von dem „Fußballmärchen“ erhoffen und – viel wichtiger noch – wie sie sich ihre eigene Zukunft erträumen. 22 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sind die Weichen in den beiden Ländern ganz unterschiedlich gestellt: In Polen blickt man nach Westen, nach Europa. Die Modernisierung des Landes geht rasant vonstatten, zum Teil auch mit schmerzhaften Nebenwirkungen wie zum Beispiel stark gestiegenen Lebenshaltungskosten.
    Die Ukraine dagegen ist gespalten: Es gibt den westlichen Teil mit dem Zentrum Lemberg, der seine Zukunft, ebenso wie Polen, in einer engen Anbindung an Europa sieht. Im östlichen Teil um Charkiw fühlt man sich unter dem Schutz von „Mütterchen Russland“ am besten aufgehoben.


    "Chancen vermasselt"
    Für das EM-Werbe-Video allerdings hat man eine XXL-Lenin-Statue in Charkiw einfach wegretuschiert. Ist den Ukrainern die eigene Anhänglichkeit an die Sowjetvergangenheit am Ende doch peinlich? „Die Ukraine ist ein Land, das bisher jede Chance, die sich ihm bot, konsequent vermasselt hat“, sagt der ukrainische Poet und Punkrocker Serhij Zhadan. Diesmal, im Fußballsommer 2012, sollen seine Landsleute die Chance nutzen, so hofft er.
    Denn allzu oft sind es Menschenrechtsverletzungen, Verstöße gegen die Pressefreiheit und die irrwitzige Macht der Oligarchen, mit denen sich die Ukraine ihren Platz in westlichen Schlagzeilen sichert.


    Zukunft im Westen?
    Charkiw, die Heimat des Dichters und Fußballfans Zhadan, ist der Ausgangspunkt der Reise von Anne Gellinek, ZDF-Studioleiterin in Moskau. Gleichzeitig starten ihr Kollege Armin Coerper, ZDF-Studioleiter in Warschau, und sein Team ihre Drehreise in Westpolen. Auch sie beginnen im Schatten einer Riesenstatue: Die größte Christusfigur der Welt steht auf einem Acker bei Swiebodzin. Fast ein Jahrzehnt lang hat der dortige Pfarrer für das gottgefällige Werk gesammelt. Jetzt mahnt es die Gläubigen als Monument einer Kirche, die immer mehr um ihren Einfluss fürchten muss. Natürlich blickt der Jesus von Swiebodzin nach Westen, dorthin, wo Polen seine Zukunft sieht.
    Dass Polen eine große wirtschaftliche Zukunft hat, davon ist Solange Olszewska überzeugt. Sie selbst hat es bereits nach ganz oben geschafft, gilt als reichste Frau ihres Landes. In der Nähe von Posen bauen ihre Angestellten Busse der Marke „Solaris“, die in 22 europäischen Ländern unterwegs sind. Selbst auf Dubais Straßen rollen die Busse aus Posen.
    Weiter geht es nach Masuren, einer Sehnsuchtslandschaft für viele Deutsche. Im wieder aufgebauten Schloss der Familie von Lehndorff gibt es zahlreiche Erinnerungen an die jüngste Geschichte. Der Schlossherr Heinrich Graff von Lehndorff war am Attentat auf Adolf Hitler 1944 beteiligt, seine Kusine Marion Gräfin von Dönhoff, selbst Opfer der Vertreibung, steht wie keine andere für die Versöhnung zwischen Deutschen und Polen nach dem zweiten Weltkrieg. Die deutsche Journalistin Renate Marsch erzählt von ihrer Faszination für diesen magischen Ort, umgeben von einer der schönsten Seenlandschaften Europas.


    Pulsierende Metropole
    In der Ostseestadt Danzig wird die deutsche Nationalmannschaft während der EM ihr Quartier haben. Obwohl hier 1939 der Zweite Weltkrieg mit dem deutschen Angriff auf die Westerplatte begann, freut man sich auf die Deutschen. Das neue Kapitel der beiden Völker ist hier längst aufgeschlagen. Danzig, mit seinen deutschen Wurzeln, erfindet sich gerade als pulsierende Metropole des modernen Polen neu. Zusammen mit seinen Schwesterstädten, dem mondänen Badeort Sopot und der geschäftigen Industriestadt Gdingen, bildet Danzig den Ballungsraum „Troj Miasto“, zu Deutsch „Dreistadt“.
    Auf ukrainischer Seite erreicht das Team von Anne Gellinek unterdessen die Halbinsel Krim. Unter Palmen erholten sich hier schon die russischen Zaren, und später ging hier der Sozialismus baden. Nun sind die Neureichen der postsowjetischen Ära an der Reihe, gönnen sich in den weißen Palästen der Krimküste Champagner, Schlammpackungen und Sonnenbrand.


    Junge Muskelprotze
    Nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew verteidigt ein Haufen jung gebliebener Muskelprotze ihren aus alten Eisenteilen selbst zusammenschweißten Fitnesspark gegen die Modernisierungswut, die jetzt im Vorfeld der EM um sich greift.
    In Czernowitz in Galizien stößt das ZDF-Team auf ein vergessenes Stück Europa. Auf dem jüdischen Friedhof fotografiert Bronislaw Tutelmann, was vom europäischen „Schtetl“ übrig geblieben ist. Seine Söhne leben längst in Tel Aviv und New York, doch er kehrte zurück in seine Heimatstadt am Rande der Karpaten und kämpft auf seine Weise gegen das Vergessen.
    Über unwegsame Bergsträßchen geht es weiter in die Karpaten, wo das Volk der Huzulen zu Hause ist. In wilden Hochtälern leben die „Ureinwohner“ der westlichen Ukraine beinahe genauso wie vor hundert Jahren mit und von der Natur.
    Hier in den Karpaten liegt auch der Grenzübergang Smylnitsa, an dem die Reise für beide ZDF-Teams zu Ende geht. Ein frisch gestrichener weißroter und ein etwas abgeblätterter blaugelber Grenzpfahl markieren die Grenze zwischen Polen und der Ukraine. Zwei Nachbarn, die sich voneinander entfernt haben und nun dank Fußball wieder zusammenrücken.
    .28.05.2012, Quelle: ZDF

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