Zuletzt verging kein Tag, an dem nicht über die Zukunft einiger Austria-Spieler
diskutiert oder spekuliert wurde. General Manager Thomas Parits hat
sich um die Wildwest-Gerüchte in keiner Sekunde gekümmert, stattdessen
läßt er lieber Taten sprechen. Heute machte er die Rückkehr von Michi
Madl fix, ebenso wurden entschieden, dass Markus Suttner im Sommer von
den Amateuren in den Kader der Kampfmannschaft befördert wird.
Beim FC Wacker Innsbruck steht Madl Woche für Woche seinen Mann in der
Innenverteidigung, der U20-Teamspieler hat seit er im vergangenen
August verliehen wurde, genau jene Entwicklung durchgemacht, die man
sich bei Violett erhofft hatte. In Tirol konnte er wertvolle
Bundesliga-Erfahrung sammeln, wurde in jeder Runde voll gefordert. Am
Sonntag bekam der Defensivallrounder den Anruf der Austria, dass er im
Mai zurückgeholt wird. "Jetzt geben wir ihm die Chance, dass er dies
auch bei uns zeigen kann. Wir sind mit seinen Fortschritten sehr
zufrieden", sagt Parits.
Wer noch kommt, ließ der GM bislang
offen. Klar ist, dass auch der neue Trainer, der in den kommenden zwei
Wochen präsentiert werden soll, seine Ideen und Vorstellungen
einbringen und natürlich in der Kaderzusammenstellung ein wichtiges
Wort mitreden wird. Parits ergänzt: "Wir sind in der Zwischenzeit aber
nicht untätig, haben schon mit Spielern und einigen Managern Kontakt
aufgenommen." Ziel ist es, dass der komplette Kader mit dem
Trainingsbeginn am 28. Mai zusammen die Vorbereitung absolviert.
Wer geht, darüber sind die letzten Worte noch nicht gesprochen, aber es
gibt Tendenzen. "Wenn ich von Spielern, deren Verträge auslaufen, höre
und lese, dass mit ihnen noch niemand über einen neuen Vertrag
gesprochen hat, kann ich mich nur wundern. Jeder Manager weiß bescheid,
wie es um seinen Spieler bestellt ist. Sollte sich einer also nicht
über seine Zukunft im Klaren sein, dann redet er nicht mit seinem
Manager", teilt Parits unmissverständlich mit.
Und schon gar
nicht läßt er die ausstehenden Vertragsverhandlungen als Ausrede für
die schwache Leistung gegen Mattersburg gelten. "Jeder soll sich in den
restlichen Spielen ordentlich reinhängen, dann kann er aus fünf
Angeboten wählen. Mit guten Leistungen macht man sich doch nicht nur
für die Austria interessant, sondern schickt damit auch seine
Bewerbungsunterlagen an andere Adressen ab. Zudem sollte man auch bei
sich selber die Fehler suchen und nicht nur dem Klub etwas vorwerfen."
Parits' Fahrplan für den UEFA-Cup-Endspurt: "Die Chancen sind nach wie
vor intakt. Wir sind mit dem LASK punktegleich, haben beide noch zwei
schwere Auswärtpartien. Wer jetzt Charakter zeigt, wird nach der
letzten Etappe vorne stehen. Wir haben es selber in der Hand haben und
müssen nicht auf einen Umfaller hoffen. So eine Leistung wie gegen
Mattersburg dürfen wir uns aber nicht nochmals erlauben."