28. Runde: Grödig vs. Austria Wien, 11.04.2015 / 18.30 Uhr

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    Offensichtlich ist man bei der letzten Trainerbestellung einem Hype namens "Gegenpressing" aufgesessen und hat dabei die Ansprüche vergessen, die eine Austria hat, nämlich international zu spielen. Aus der Erfahrung anderer Vereine hätte man erahnen können, dass so eine Umstellung nicht binnen 5 Wochen funktioniert. Folglich war das Desaster nach den ersten 3-4 Spielen abzusehen und trotzdem....Eigentlich hätte es Parits besser wissen müssen, dass dieser Stil partout nicht und nicht zu unserer Austria passt, dazu bräuchte es nicht die Hinweise meiner einer!
    Zum jetzigen System: wir haben nun aus "jedem Dorf irgendeinen Hund zusammengefangenl" zwanghaft ins System integriert und keines funktioniert. Ein grausiger Mischmasch. Hie & da (ganz,ganz selten) blitzt kurz altbekanntes und Gutes auf und auf einmal wird es für den Gegner unangenehm, aber diese Momente sind zu kurz und viel zu wenig.


    Viola per sempre


    Ein guter Trainer würde Gegenpressing auch so einer Mannschaft beibringen können, dass die Mannschaft "langsam" an das gewünschte Ergebnis herangeführt wird. Salzburg z.B. war - das vergessen ja die meisten - in unserer Meistersaison (trotz dem peinlichen Aus gegen die Düdelinger) nach 12 Runden auf Platz 1. Also, man darf auch in der vielleicht tatsächlich längeren Phase bis es sitzt Punkten. Wenn man allerdings von 0 auf 100 ein nicht funktionierendes System durchziehen will, dann wirds zu Beginn nicht funktionieren. Und dann wird man irgendwann den Versuch abbrechen müssen. Alles Ergebnis eines in meinen Augen schlechten Trainers.


    Genauso wie von Beginn an vergessen wurde: "Pressing" ist ja kein System. Pressing ist ein Verhalten im Ballbesitz des Gegners. Was macht die Mannschaft allerdings wenn sie den Ball hat? Und das ist mindestens genauso wichtig wie "Was mach ich wenn ich keinen Ball hab"

  • Ein guter Trainer würde Gegenpressing auch so einer Mannschaft beibringen können, dass die Mannschaft "langsam" an das gewünschte Ergebnis herangeführt wird. Salzburg z.B. war - das vergessen ja die meisten - in unserer Meistersaison (trotz dem peinlichen Aus gegen die Düdelinger) nach 12 Runden auf Platz 1. Also, man darf auch in der vielleicht tatsächlich längeren Phase bis es sitzt Punkten. Wenn man allerdings von 0 auf 100 ein nicht funktionierendes System durchziehen will, dann wirds zu Beginn nicht funktionieren. Und dann wird man irgendwann den Versuch abbrechen müssen. Alles Ergebnis eines in meinen Augen schlechten Trainers.


    Genauso wie von Beginn an vergessen wurde: "Pressing" ist ja kein System. Pressing ist ein Verhalten im Ballbesitz des Gegners. Was macht die Mannschaft allerdings wenn sie den Ball hat? Und das ist mindestens genauso wichtig wie "Was mach ich wenn ich keinen Ball hab"


    Wenn ich nicht die richtigen Spieler dazu habe (intelligent, antizipatives Verhalten, ständige Kurzsprints, gutes Auge, gute Technik usw.) hat ein Spielsystem wie es das Offensivpressing ist, keine Chance. Salzburg hat(te) die richtigen Spieler dafür, detto Liefering, RBL, Leverkusen. Die erstgenannten konnten sich Spieler aus der ganzen Welt für ihr System besorgen, Leverkusen hatte sie schon zum großen Teil, wir kaum.
    Das darf man auch nicht dabei vergessen.
    Abgesehen von Zeit, Geduld.
    Und eine Garantie für Erfolg ist es auch nicht, da man auf Sicht auch Gegenmittel dafür hat.
    Eine bestimmte Flexibilität muss gegeben sein, aber auch dafür braucht man sehr gute Spieler, wie es z.B. auch die Bayern haben, die in den letzten Spielen auf Grund von vielen Ausfällen ihrer besten Spieler einfach ihr bewährtes System über den Haufen warfen und "italienisch" spielten. Der BVB leidet da mehr, wenn Stammspieler ausfallen oder nicht gut sind. Zuletzt wurden sie von fast allen Mannschaften ausgehebelt, und wie! Klopp machte am Samstag schon einen sehr ratlosen Eindruck....

  • Wenn ich nicht die richtigen Spieler dazu habe (intelligent, antizipatives Verhalten, ständige Kurzsprints, gutes Auge, gute Technik usw.) hat ein Spielsystem wie es das Offensivpressing ist, keine Chance. Abgesehen von Zeit, Geduld.
    Und eine Garantie für Erfolg ist es auch nicht, da man auf Sicht auch Gegenmittel dafür hat.
    Eine bestimmte Flexibilität muss gegeben sein, aber auch dafür braucht man sehr gute Spieler...

    Welcher Spieler ist (wäre) der "Richtige", wenn ich bei Misserfolgen wieder den Trainer stanze, weil ich UNBEDINGT die Kohle von der EL brauche und den nächsten "Lehrling" auf die Bank setze? Da beißt sich die Katze in den Schweif.


    Jetzt haben wir das Dilemma, viele Verträge laufen im Sommer aus, FW könnte alle Verlängerungen und/oder Optionen ablehnen, OK, was dann? Woher deine gewünschten "guten" Spieler nehmen, wenn nicht stehlen, wenn bis jetzt nicht einmal bekannt ist, für welchen Fußball unsere Austria steht, kein neuer Trainer präsentiert wird (wurde) und das gute ausgeglichene Budget sicher nicht riskiert wird. Abgesehen davon, dass gute Spieler international spielen wollen. Das wird zur Quadratur des Kreises.


    Nichtsdestotrotz könnten auch "unintelligente" Spieler Laufwege verstehen, einhalten und auch umsetzen. Wenn ich das Match gegen Grödig nochmals Revue passieren lasse, haben wir uns teilweise selbst müde und kaputt gespielt, weil die Laufwege einfach nicht gepasst haben. Da wurde zeitweise "blind" in den Raum gespielt, nur dort war leider niemand, oder soweit vom Ball entfernt, dass niemand die Murmel nur annähernd erreichen konnte. Das zermürbt nicht nur körperlich, sondern auch mental.


    Viola per sempre

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    Wenn ich nicht die richtigen Spieler dazu habe (intelligent, antizipatives Verhalten, ständige Kurzsprints, gutes Auge, gute Technik usw.) hat ein Spielsystem wie es das Offensivpressing ist, keine Chance.


    Wenn ich einen Trainer hab der überhaupt nicht kapiert wie Offensivpressing funktioniert, DANN hab ich keine Chance! Siehe z.B. "Na dann dürfen wir den Ball halt nicht verlieren" auf die Frage, ob langsame IV nicht ein Problem sein könnten. Allein seine Aussagen zu Beginn der Saison, dass "Gegenpressing Plan A ist, an Plan B noch nicht gearbeitet wurde" zeigt ja das. Roman Mählich ist vielleicht auch nicht der beste Trainer der Welt. Aber seine Aussage: "Die Austria hat den Ball. Schnell den Ball in unsere Reihen bekommen, und dann entscheiden ob man die Unordnung nutzt oder ein Spiel aufbaut" zeigt ja, dass Gegenpressing maximal ein Teil eines Systems ist. Und dass es nicht Plan B sein kann: "Was mach ich dann eigentlich, wenn ich den Ball hab"


    Und schön dass Du Leverkusen, Liefering oder RBL/RBS bringst. Wir sind keiner der Vereine, und haben nicht das Geld bzw das Interesse den Kader komplett zu wechseln wenn ein neues Spielsystem gewünscht wird. Deshalb - und das ist ja das was ich seit vielen vielen Jahren mir wünschert - wäre eine Linie im Verein vielleicht doch nicht so deppert, nach der die Trainer und Spieler verpflichtet werden.


    Also, wenn es tatsächlich so wäre, dass wir nicht die Spieler dafür haben, dann darf man nicht so spielen lassen! Ganz einfach! Die Ausrede "Er hatte nicht die Spieler dafür..." kann ich fast schon nicht mehr hören. Mit "Er spielt Pressing" gewinnt man keine Partien, man bringt keine Zuschauer ins Stadion, man holt sich keinen Sponsor. Es ist kein Ziel "Pressing" zu spielen. Das Ziel ist zu gewinnen, und bei uns auch schönen Fußball zu spielen. Wenn ich 16 Hobbykicker hab, dann wird Guardiola auch nicht 1:1 das Bayern System spielen lassen, um dann zu erklären: "Na, ich bin ja schon super, aber die Spieler könnens nicht..." Wenn er das macht ist er ein schlechter Trainer. Und allein die Partie gegen den BVB zeigt ja, dass er ein ganz ganz großer Trainer ist. Wenn ich nicht mehr die Spieler hab um mein Spiel zu spielen, dann änder ich das, und gewinn auf andere Art und Weise.

  • Wenn ich nicht mehr die Spieler hab um mein Spiel zu spielen, dann änder ich das, und gewinn auf andere Art und Weise.

    Wenn mich als Trainer bewerben würde, hätte ich bereits die "zukünftige" Mannschaft "In und Auswendig" gelernt & analysiert und mir vor Dienstantritt schon sehr gut überlegt, ob ich überhaupt die Spieler habe, um eine grobe Systemumstellung zu stemmen. Wenn ich mir ansehe, wie manche eher lustlos über den Platz traben, gewinne ich immer mehr den Eindruck, die haben geistig schon gekündigt und warten nur mehr bis zum Ende der Saison und hoffen inständig, dass der Vertrag nicht mehr verlängert wird.


    Viola per sempre

  • Wenn ich einen Trainer hab der überhaupt nicht kapiert wie Offensivpressing funktioniert, DANN hab ich keine Chance! Siehe z.B. "Na dann dürfen wir den Ball halt nicht verlieren" auf die Frage, ob langsame IV nicht ein Problem sein könnten. Allein seine Aussagen zu Beginn der Saison, dass "Gegenpressing Plan A ist, an Plan B noch nicht gearbeitet wurde" zeigt ja das. Roman Mählich ist vielleicht auch nicht der beste Trainer der Welt. Aber seine Aussage: "Die Austria hat den Ball. Schnell den Ball in unsere Reihen bekommen, und dann entscheiden ob man die Unordnung nutzt oder ein Spiel aufbaut" zeigt ja, dass Gegenpressing maximal ein Teil eines Systems ist. Und dass es nicht Plan B sein kann: "Was mach ich dann eigentlich, wenn ich den Ball hab"


    Also so richtig viele deiner Gedankengänge ja sein mögen, aber einen Tipp möchte ich dir, weil du so gerne Aussagen postest, schon geben:


    So ein Trainer ist kein Logical aus einem PM-Rätselheft. sprich es ist nicht jedes Thema so einfach, um es an einer einzigen Aussage, die ggü. der Medien getroffen wurde, festzumachen. Das reine IF, THEN, ELSE kannst da nicht anwenden. Ich würde da etwas toleranter sein und mal nicht alles auf die Goldwaage legen, auch nicht bei Baumgartner.

    • Offizieller Beitrag

    Also so richtig viele deiner Gedankengänge ja sein mögen, aber einen Tipp möchte ich dir, weil du so gerne Aussagen postest, schon geben:


    So ein Trainer ist kein Logical aus einem PM-Rätselheft. sprich es ist nicht jedes Thema so einfach, um es an einer einzigen Aussage, die ggü. der Medien getroffen wurde, festzumachen. Das reine IF, THEN, ELSE kannst da nicht anwenden. Ich würde da etwas toleranter sein und mal nicht alles auf die Goldwaage legen, auch nicht bei Baumgartner.


    Grundsätzlich hast Du natürlich schon Recht. Aber wenn ich höre "Es gibt noch keinen Plan B", und ich sehe am Spielfeld dass es keinen Plan gibt, dann tu ich mir schwer das irgendwie zu trennen. Btw: Ich hab leider auch von Leuten mit weit mehr Ahnung vom Fußball, die nahe mit ihm zusammengearbeitet haben, dass sie "noch nie einen Trainer mit so wenig Ahnung von der Materie" erlebt haben. Also, ich schau mir schon an was am Spielfeld passiert. Wenn die Aussagen dazu passen, dann nehm ich sie als Bestätigung meiner Meinung, nicht als Urteil ohne mir ein Bild zu machen.

  • - Marko Kvasina erzielte seinen 2. Treffer in der tipico Bundesliga – beide Treffer erzielte er in Spielen gegen den SV Scholz Grödig.



    - Marko Kvasina traf mit seiner 1. und einzigen Ballaktion im gegnerischen Strafraum.

    - Stefan Nutz erzielte 2 seiner 12 Treffer in der tipico Bundesliga gegen den FK Austria Wien – beide in Heimspielen.

    - Marvin Potzman hatte 102 Ballaktionen im Spiel. Zum 3. Mal hatte er über 100 Ballaktionen in einem Spiel – nur Thanos Petsos (5-mal) häufiger in dieser Saison.

    - Marco Meilinger gab 4 Schüsse ab. Als einziger Spieler des FK Austria Wien gab er mehr als einen Schuss in diesem Spiel ab.


    Quelle: bundesliga.at



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • Wenn ich einen Trainer hab der überhaupt nicht kapiert wie Offensivpressing funktioniert, DANN hab ich keine Chance! Siehe z.B. "Na dann dürfen wir den Ball halt nicht verlieren" auf die Frage, ob langsame IV nicht ein Problem sein könnten. Allein seine Aussagen zu Beginn der Saison, dass "Gegenpressing Plan A ist, an Plan B noch nicht gearbeitet wurde" zeigt ja das. Roman Mählich ist vielleicht auch nicht der beste Trainer der Welt. Aber seine Aussage: "Die Austria hat den Ball. Schnell den Ball in unsere Reihen bekommen, und dann entscheiden ob man die Unordnung nutzt oder ein Spiel aufbaut" zeigt ja, dass Gegenpressing maximal ein Teil eines Systems ist. Und dass es nicht Plan B sein kann: "Was mach ich dann eigentlich, wenn ich den Ball hab"


    Und schön dass Du Leverkusen, Liefering oder RBL/RBS bringst. Wir sind keiner der Vereine, und haben nicht das Geld bzw das Interesse den Kader komplett zu wechseln wenn ein neues Spielsystem gewünscht wird. Deshalb - und das ist ja das was ich seit vielen vielen Jahren mir wünschert - wäre eine Linie im Verein vielleicht doch nicht so deppert, nach der die Trainer und Spieler verpflichtet werden.


    Also, wenn es tatsächlich so wäre, dass wir nicht die Spieler dafür haben, dann darf man nicht so spielen lassen! Ganz einfach! Die Ausrede "Er hatte nicht die Spieler dafür..." kann ich fast schon nicht mehr hören. Mit "Er spielt Pressing" gewinnt man keine Partien, man bringt keine Zuschauer ins Stadion, man holt sich keinen Sponsor. Es ist kein Ziel "Pressing" zu spielen. Das Ziel ist zu gewinnen, und bei uns auch schönen Fußball zu spielen. Wenn ich 16 Hobbykicker hab, dann wird Guardiola auch nicht 1:1 das Bayern System spielen lassen, um dann zu erklären: "Na, ich bin ja schon super, aber die Spieler könnens nicht..." Wenn er das macht ist er ein schlechter Trainer. Und allein die Partie gegen den BVB zeigt ja, dass er ein ganz ganz großer Trainer ist. Wenn ich nicht mehr die Spieler hab um mein Spiel zu spielen, dann änder ich das, und gewinn auf andere Art und Weise.


    Bei der Linie im Verein sprichst du mir ja vom Herzen, allerdings begrüßte ich zu Beginn das Engagement von Baumgartner, weil ich eben genau dieses System des Offensivpressings so gut fand und er mit Liefering, Pasching und St. Pölten Erfolg hatte. Das vom "Ball vorne nicht verlieren" hast ja von mir, da ich ihm diese Frage stellte. Meine Erwartung war genauso hoch wie die vom Baumgartner, der ja meinte, dass, wenn es Spieler von St. Pölten begriffen hatten, die höhere Qualität bei der Austria ja Hoffnung mache, dass das noch besser werden könne (er meinte wörtlich spannend). Und zu Beginn, bei den Vorbereitungsspielen sah es ja auch sehr gut aus. Da hatte ich Hoffnung (und ehrlich gesagt, wer nicht?), dass es was werden könnte. Dann kamen die Niederlagen, die tödlichen Konter (waren ja eigentlich zu erwarten, wie bei Salzburg trotz höherer Qualität) und dann?
    Ja dann wissen wir es nicht bzw. ich weiß es nicht.
    Waren die Spieler doch nicht so gut, so konstant? Waren da ein paar Kröten dabei, die es verweigerten oder boykottierten? Grünwald sagte mir, es wäre schwer, dieses Umdenken umzusetzen.
    Ich weiß es nicht. Tatsache war, dass es anscheinend bei Pasching, Liefering und St. Pölten besser funktionierte.
    Du sprichst von Spieler(n), die ihn als einen Trainer mit wenig Ahnung vom Fußball bezeichnen. Gut, solche Spieler gibt es bei jedem Trainer und solche Aussprüche auch.
    Ich weiß wirklich nicht, warum es nicht funktionierte, aber schade ist es schon, dass wir den Anschluss an ein moderneres System nicht gefunden haben und jetzt - nirgendwo sind.
    Und Bayern, BVB oder 100 andere Vereine will ich jetzt nicht mehr kommentieren, weil es keinen Sinn hat, da jeder Verein seine eigenen Probleme hat.


  • Lieber Fizz,
    sei nicht so garstig mit mir.


    Eigentlich nach jedem schlechten Spiel habe ich von unserem Vorstand gehört, dass jetzt zuallererst analysiert wird. Das kann ich nicht mehr hören.


    Gegen Anforderungsprofile und Analysen bin ich allergisch. Ich habe in meinem beruflichen Umfeld zigmal erlebt, dass Positionen rein "sachlich" besetzt wurden (teilweise mit Hilfe externer Berater) und diese Personen dann kläglich gescheitert sind.
    Eine gesunde Portion Hausverstand (=Bauchgefühl) kann meiner Meinung nach durch nichts ersetzt werden.

  • Lieber Fizz,
    sei nicht so garstig mit mir.


    Eigentlich nach jedem schlechten Spiel habe ich von unserem Vorstand gehört, dass jetzt zuallererst analysiert wird. Das kann ich nicht mehr hören.


    Gegen Anforderungsprofile und Analysen bin ich allergisch. Ich habe in meinem beruflichen Umfeld zigmal erlebt, dass Positionen rein "sachlich" besetzt wurden (teilweise mit Hilfe externer Berater) und diese Personen dann kläglich gescheitert sind.
    Eine gesunde Portion Hausverstand (=Bauchgefühl) kann meiner Meinung nach durch nichts ersetzt werden.


    Was Bauchgefühl und Hausverstand im Berufsleben betrifft, kann ich dir aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung als CO mehrerer großen Firmen nur recht geben. Man kann es aber auch Erfahrung nennen. Denn einiges/vieles lässt sich nicht nur "sachlich" begründen bzw. festlegen. Ob es für den Fußball auch so anzuwenden ist, weiß ich nicht, kann es mir aber auch vorstellen bzw. habe damit auch Erfahrung gemacht, dass es so ist.
    Ergebnisse, nicht nur bei uns, lassen das auch im Nachhinein erkennen.
    Aber dass Analysen dennoch sehr wichtig sind bzw. einem Zeit geben (nicht unwichtig in der Medienwelt!), wirst auch du zugeben, wenn du bestimmte Dinge klarer erkennen willst. Aber Anforderungsprofile mögen helfen, sind in der so "profilorientierten" Welt auch nicht mehr wegzudenken, sind und bleiben aber auch Glückssache und eben nur Hilfsmittel.
    Welcher Trainer dann zu einem Verein zu einem bestimmten Zeitpunkt dann wirklich passt, kann man nie genau festmachen und ist sicher auch mit Hausverstand und Erfahrung zu bewerkstelligen, denke ich. Zudem kennt man im Allgemeinen die Führungskräfte in der Branche eh gut, denn so viele sind es auch wieder nicht und unbekannt sind sie ohnedies nie.

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    Lieber Fizz,
    sei nicht so garstig mit mir.


    Eigentlich nach jedem schlechten Spiel habe ich von unserem Vorstand gehört, dass jetzt zuallererst analysiert wird. Das kann ich nicht mehr hören.


    Gegen Anforderungsprofile und Analysen bin ich allergisch. Ich habe in meinem beruflichen Umfeld zigmal erlebt, dass Positionen rein "sachlich" besetzt wurden (teilweise mit Hilfe externer Berater) und diese Personen dann kläglich gescheitert sind.
    Eine gesunde Portion Hausverstand (=Bauchgefühl) kann meiner Meinung nach durch nichts ersetzt werden.


    :) Bin doch gar nicht so garstig zu Dir :)


    Für mich gab es in den letzten Jahren kaum eine personalentscheidung, die nicht aus persönlicher Freundschaft und/oder Bauchgefühl gemacht wurde. "Wir müssen analysieren" kann ich auch schon nicht mehr hören, aber nicht, weil ein Bauchgefühl besser wäre (Nochmal, Baumgartner KANN nicht durch irgendein sachliches Argument geholt worden sein), sondern weil es für jeden eigentlich schon glasklar ist...

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    Kann es nicht auch sein, dass es etwas einfacher ist in der Regionalliga mit Pasching zu sagen: "Das Pressing funktioniert", als in der Bundesliga? Nur weil etwas in der Regionalliga funktioniert, heisst das noch lang nicht dass das auch nur ansatzweise für die Austria funktioniert...


    Und nochmal :) Gegenpressing ist KEIN System, und modern ist vollkommen uninteressant in meinen Augen. Ich glaub auch, dass man als Mannschaft die vorn mitspielen will möglichst schnell, möglichst früh, möglichst hoch den Ball erobern will (das hat schon Söndergard bei uns spielen lassen, wenn nicht der nie beim Training anwesende aber vom Stronach eingesetzte ... wurscht...). Aber mir ist es lieber mit einem dann vielleicht nicht so modernen System wie dem das wir vor 2 Jahren gespielt haben regelmäßig in die Top 2 zu kommen, als mit einem Trainer, ders einfach nicht drauf hat, und einem vermeidlich modernen System, dass er nicht vermitteln kann, auf Platz 7.

  • Kann es nicht auch sein, dass es etwas einfacher ist in der Regionalliga mit Pasching zu sagen: "Das Pressing funktioniert", als in der Bundesliga? Nur weil etwas in der Regionalliga funktioniert, heisst das noch lang nicht dass das auch nur ansatzweise für die Austria funktioniert...


    Und nochmal :) Gegenpressing ist KEIN System, und modern ist vollkommen uninteressant in meinen Augen. Ich glaub auch, dass man als Mannschaft die vorn mitspielen will möglichst schnell, möglichst früh, möglichst hoch den Ball erobern will (das hat schon Söndergard bei uns spielen lassen, wenn nicht der nie beim Training anwesende aber vom Stronach eingesetzte ... wurscht...). Aber mir ist es lieber mit einem dann vielleicht nicht so modernen System wie dem das wir vor 2 Jahren gespielt haben regelmäßig in die Top 2 zu kommen, als mit einem Trainer, ders einfach nicht drauf hat, und einem vermeidlich modernen System, dass er nicht vermitteln kann, auf Platz 7.


    Hohes Pressing ist ein Spielsystem (4-4-3), eine Spielweise, wie es schon Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger von den Holländern "erfunden" und ausgebaut und in der Folge zu großen Erfolgen geführt hat, u.a. auch mit Happel (Feyenoord, Ajax, Nationalmannschaft). Sacchi hat es dann mit Milan noch einmal verfeinert, dabei hatte er Holländer als Führungsspieler in seinen Reihen. Barca hat es mit Cruyff eingeführt. Es ist also nichts Neues und nur jetzt wieder modern. Gut ist es allemal, wenn man es beherrscht und attraktiv sowieso. Also war es nicht falsch, hier diesen Weg zu gehen. Und in welcher Liga man das spielt, ist egal. Zeman tat es mit Foggia in der 3. Liga und diese stiegen dann bis in die Serie A auf. Nur er hat es übertrieben und später eigentlich 3-4-4- gespielt. Das schaffen dann die meisten Spieler nicht mehr - siehe die derzeitige Lage seiner Mannschaft(en) wie Cagliari.
    Du reitest immer auf Baumgartner herum. Mag schon sein - und ich bin eigentlich auch überzeugt - dass er kein guter Trainer war/ist. Aber an der Spielweise lag es nicht. Möglicherweise - und das ist wieder meine Interpretation - war er kein wirklicher Chef in dieser Mannschaft. Das ist man, oder ist man nicht. Lernen kann man es kaum.
    Aber eine moderne, wenn auch nicht neue, Spielweise bei der Austria einzuführen und vielleicht eine Philosophie davon abzuleiten, die dann für die Austria von der Jugend bis zur KM steht, sehe ich nicht als falsch an. Denn die grundsätzliche Philosophie der Austria, nämlich Ballbesitz in offensiver, attraktiver Spielweise wäre ja nicht damit gefährdet gewesen.
    Jetzt haben wir einen Pallawatsch und (noch) keinen internationalen Platz.
    Das ist das deprimierende dabei.
    Und gescheitert ist es wahrscheinlich an Baumgartner selbst, weil er diese Spielweise aufgab oder/und weil er nicht fähig oder im Stande war, sich durchzusetzen, am SD, weil er diesen nicht dementsprechend unterstützte, an den Spielern, weil sie nicht konnten oder wollten, und an der Tatsache, dass man bei der Austria einfach nicht experimentieren kann.
    Kannst dir aussuchen, ich selbst vermute ja nur, wissen kann ich es nicht.
    Ich finde es nach wie vor schade, dass wir gescheitert sind.
    Jetzt hoffe ich, dass man diese Zeit für einen totalen Neuaufbau nutzt, vor allem mit Einbindung unseres Nachwuchs, verstärkt mit sehr guten Führungsspielern und einem sehr guten Trainer. Nur der Trainer sollte jetzt schon bekannt sein, sonst wird es wieder nichts, denn mitreden muss er ab jetzt!


  • Jetzt hoffe ich, dass man diese Zeit für einen totalen Neuaufbau nutzt, vor allem mit Einbindung unseres Nachwuchs, verstärkt mit sehr guten Führungsspielern und einem sehr guten Trainer.


    Aber glauben tust Du das nicht wirklich, oder?


    Ich will die SD-Diskussion nicht wieder anreißen, aber es würde schon an ein Wunder grenzen, wenn es dieser sportlichen Führung und diesen Gremien gelingen sollte, eine der schwersten Krisen der letzten Jahre nachhaltig zu meistern.

  • mich erinnert die gesamtsituation des vereins sehr stark an den zeitraum 95-01 und wir werden aus dem ganzen nur sehr schwer wieder rauskommen (ich find die aussage vom sportdirektor der unnedichen nicht schlecht der trotz aufholjagd gg. salzburg den torjubel anprangert wenn ich mich da so an ein match gg. sturm letzte saison erinnere wird ma jetzt no übel)

    • Offizieller Beitrag

    Hohes Pressing ist ein Spielsystem (4-4-3), eine Spielweise, wie es schon Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger von den Holländern "erfunden" und ausgebaut und in der Folge zu großen Erfolgen geführt hat, u.a. auch mit Happel (Feyenoord, Ajax, Nationalmannschaft). Sacchi hat es dann mit Milan noch einmal verfeinert, dabei hatte er Holländer als Führungsspieler in seinen Reihen. Barca hat es mit Cruyff eingeführt. Es ist also nichts Neues und nur jetzt wieder modern. Gut ist es allemal, wenn man es beherrscht und attraktiv sowieso


    Seh ich absolut überhaupt nicht so. "Hohes Pressing" hat sowohl Guardiola mit Barca, als auch Klopp mit dem BVB gespielt. Und zwar GRUNDSÄTZLICH unterschiedlich. Während bei Barca der Ballbesitz das wichtigste war, ist bei Klopp das Umschaltspiel immer wichtig. 4-4-3 kann man sowieso nicht spielen ;), so perfektionieren kann man das Überzahlspiel gar nicht... ;), aber ich weiß was Du meinst. Grad ein Pressing wie es Roger Schmid spielt, ist, wenn sie hoch draufpressen, überhaupt nicht in Zahlen formbar, wenn überhaupt, dann ist es ein 2-5-3 oder 2-4-4. Und selbst beim Pressing gibts verschiedenste Ausprägungen. Roger Schmid lässt das Pressing z.B. extrem Ballorientiert spielen, und seine Spieler in höchstem Tempo den Raum um den Ball eng machen. Andere Mannschaften lassen einen oder zwei Spieler den Ballführenden attackieren, während der Rest die Passwege nicht so extrem direkt um den Ball versucht zuzumachen. Man kann Pressing sogar überhaupt nur mit einem oder zwei Spielern machen, um möglicherweise den Gegner in Situationen zu locken, in denen er dann schwer auskommt. Was weiß ich, versuchen über eine Attacke den Passweg der stärkeren Seite zuzumachen, sie quasi in die Falle zu locken.


    Also, Pressing ist nicht gleich Pressing. Natürlich hats früher auch ähnliches gegeben, da hats halt Forechecking oder was auch immer geheissen. Aber sowohl athletisch als auch taktisch glaub ich, dass da extreme Weiterentwicklungen stattgefunden haben.


    Also war es nicht falsch, hier diesen Weg zu gehen. Und in welcher Liga man das spielt, ist egal.


    Ja, ich glaub auch dass es kein Fehler ist, wenn man den Ball wieder früh in die eigenen Reihen bekommt. Das hat mir an Söndergaards Spielidee schon gefallen. Allerdings ist es sehr wohl ein Unterschied wo man das spielt. Pressing ist in meinen Augen - wenn so betrieben wie beim BVB oder bei den Roger Schmid Truppen - ein nicht einfach zu spielendes System. Da müssen die Laufwege, die Raumaufteilung, etc einfach stimmen. Aber ich bin mir sicher, dass man eine Hobbytruppe eher mit einem schlechten Pressing in die Bredouille bringen kann als einen Bundesligisten. Und da das Risiko immer höher wird, je besser der Gegner ist...


    Zitat


    Du reitest immer auf Baumgartner herum. Mag schon sein - und ich bin eigentlich auch überzeugt - dass er kein guter Trainer war/ist. Aber an der Spielweise lag es nicht. Möglicherweise - und das ist wieder meine Interpretation - war er kein wirklicher Chef in dieser Mannschaft. Das ist man, oder ist man nicht. Lernen kann man es kaum.


    Was heisst an der Spielweise lagst nicht? Natürlich lags an der Spielweise. Wenn Du meinst dass es grundsätzlich richtig ist hohes Pressing zu spielen, dann geb ich Dir eh Recht. Aber sicher nicht als Dogma, sondern als Teil eines Systems. Und da sind wir wieder bei dem Punkt wo Du meinst ich reite auf Baumgartner herum. "Chef" oder "nicht Chef"... Keine Ahnung, ich halte das auch nicht für relevant. Ich glaub, dass man als Trainer mit Fachwissen und Konsequenz automatisch eine Authorität wird. Die Spieler wollen ja Erfolg haben. Wenn es 4 Runden funktioniert was ich vorgebe, dann werden sie in Runde 5 meine Vorgaben umsetzen. Wenn es 20 Runden nicht funktioniert, und ich allen erklär: "Ich hab keine Ahnung warum... Wir haben nicht die Spieler. Wir haben Pech. Wir haben zuviele Verletzte...", dann wird die Mannschaft bei einer eventuellen taktischen Idee in Runde 21 skeptisch sein. Und nicht mit dem Vertrauen in die Sachen gehen, die notwendig wäre.


    Zitat


    Aber eine moderne, wenn auch nicht neue, Spielweise bei der Austria einzuführen und vielleicht eine Philosophie davon abzuleiten, die dann für die Austria von der Jugend bis zur KM steht, sehe ich nicht als falsch an. Denn die grundsätzliche Philosophie der Austria, nämlich Ballbesitz in offensiver, attraktiver Spielweise wäre ja nicht damit gefährdet gewesen.


    Ja, das war der Plan. Dann hat man einen Sportdirektor geholt, der bei Rückstand flexibel bleiben will, und deshalb keine Philosophie braucht. Ich glaub, das wäre so oder so gescheitert... Und daraus folgt, dass die Spielweise attraktiv zu spielen so oder so nur je nach Trainer gepasst hätte.


    Zitat


    Und gescheitert ist es wahrscheinlich an Baumgartner selbst, weil er diese Spielweise aufgab oder/und weil er nicht fähig oder im Stande war, sich durchzusetzen, am SD, weil er diesen nicht dementsprechend unterstützte, an den Spielern, weil sie nicht konnten oder wollten, und an der Tatsache, dass man bei der Austria einfach nicht experimentieren kann.
    Kannst dir aussuchen, ich selbst vermute ja nur, wissen kann ich es nicht.
    Ich finde es nach wie vor schade, dass wir gescheitert sind.


    Ich such mir von den Punkten gar nix aus, weil viele Aussagen für mich nur einen Schluss zulassen: Er weiß einfach nicht wie Pressing funktioniert.
    Und ja, ich find es schade dass wir gescheitert sind. Ich hätt mir auch lieber einen Trainer gewunschen, der erklärt (und dann erfolgreich umsetzen kann): "Die Austria Wien hat den Ball. Möglichst schnell in Ballbesitz kommen, und dann entweder Unordnnung ausnutzen oder Spiel aufbauen"


    Zitat


    Jetzt hoffe ich, dass man diese Zeit für einen totalen Neuaufbau nutzt, vor allem mit Einbindung unseres Nachwuchs, verstärkt mit sehr guten Führungsspielern und einem sehr guten Trainer. Nur der Trainer sollte jetzt schon bekannt sein, sonst wird es wieder nichts, denn mitreden muss er ab jetzt!


    Konsequenterweise muss der Trainer GAR NIX. Wenn es eine Vorgabe vom Verein gäbe: Fußball hat so auszusehen, dann hol ich mir die Spieler und Trainer auch unabhängig voneinander. Von dem Blödsinn sollten wir ja zumindest grundsätzlich wegkommen, dass der Trainer sich die Spieler aussucht, und jeder Trainer andere Spieler will.

  • Konsequenterweise muss der Trainer GAR NIX. Wenn es eine Vorgabe vom Verein gäbe: Fußball hat so auszusehen, dann hol ich mir die Spieler und Trainer auch unabhängig voneinander. Von dem Blödsinn sollten wir ja zumindest grundsätzlich wegkommen, dass der Trainer sich die Spieler aussucht, und jeder Trainer andere Spieler will.


    Da bin ich anderer Meinung. Ein Trainer soll sehr wohl Mitsprache bei den Spielern haben. Er muss ja sagen auf welcher Position er Verstärkung braucht und was die Eigenschaften des Spielers sein sollen um eine Spielidee realisieren zu können. Klar ist auch dass er nicht alle Spieler bekommt die er sich wünscht (zumindest nicht bei uns), aber punktuelle Veränderungen sollten schön möglich sein. Und genau deswegen wäre es sehr gut dass am besten jetzt der Trainer ab Sommer feststeht und man bereits am Kader arbeiten kann, sonst geht wieder eine komplette Vorbereitung verloren.

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