ZitatAlles anzeigenAnhänger des FC Kopenhagen, deren Namen nicht dänisch klingen, haben in der Champions League ein Problem: Ihnen wurde vom Club mitgeteilt, dass sie ihre bereits erworbenen Tickets nicht nutzen dürfen. Der FCK begründet die merkwürdige Aktion mit Sicherheitsbedenken.
Der dänische Fußball-Meister FC Kopenhagen sorgt mit einer fragwürdigen Ticket-Aktion für Entrüstung unter seinen Anhängern. Der Verein des ehemaligen Kölner Trainers Stale Solbakken hat Champions-League-Eintrittskarten auch für seine eigenen Fans mit ausländisch klingenden Namen aus Sicherheitsgründen storniert. Das berichtet die dänische Zeitung "Ekstrabladet".
Wer das Kartenpaket für die Heimspiele der Gruppe B gegen Real Madrid, Juventus Turin und Galatasaray Istanbul gekauft hatte, dann aber in den Verdacht geriet, kein Kopenhagen-Fan zu sein, bekam mitgeteilt, er dürfe die Tickets nicht nutzen. Sollte sich im Dialog mit der Geschäftsstelle zeigen, dass derjenige ein Anhänger des FCK ist, darf er mit seiner Karte ins Stadion.
"Wir wussten, dass die Entscheidung eine Reaktion nach sich ziehen würde, aber es war die beste Lösung", sagte Geschäftsführer Daniel Rommedahl: "Die Sicherheit steht immer an erster Stelle, wenn wir Spiele im Parken-Stadion haben."
Der Verein wolle mit dem Vorgehen verhindern, dass Gäste-Anhänger Karten für Kopenhagen-Blöcke erstehen. "Wir werden alles dafür tun, um sicherzustellen, dass Gäste-Fans nur Zugang zu unserem Auswärtsblock bekommen. Das ist jedoch keine Diskriminierung", sagte Rommedahl.
Die Kopenhagen-Anhänger aus dem Ausland oder mit ausländischen Wurzeln sehen das allerdings anders, der Club wurde mit Vorwürfen überhäuft. "Das ist das Diskriminierendste, das ich je erlebt habe", wird FCK-Fan Masoud Barid im "Ekstrabladet" zitiert. "Ich habe mit keinem der Kopenhagen-Gegner etwas zu tun, ich möchte nur meinen Club anfeuern."
Musa Kekec, ein türkischstämmiger Lokalpolitiker für die Sozialdemokraten in Ballerup, hat bereits Kontakt zu 200 Betroffenen aufgenommen. Er will eine Unterschriftenaktion organisieren. "Ich wurde wegen meines Namens beim Ticketkauf abgelehnt. Es kann nicht sein, dass eine Gruppe von 900 Menschen allein aufgrund ihrer Namen als Sicherheitsrisiko gilt und ausgeschlossen wird", sagte Kekec dem "Ekstrabladet". Quelle: SPIEGEL
Heftig irgendwie - in Wien könnte man das nicht machen, oder wo zieht man die Grenze bei "österreichisch"?