Also, ich hab in den letzten Jahren oft offene Briefe sehr kritisch gesehn, aber bis auf den Hinweis auf die geplanten Krankenstandstage ist da diskussionswürdiges dabei, aber wenig, wo ich so durchdrehen würd. Man kann die Bundesliga kritisieren, wenn Fangesänge bestraft werden. Der Verein hat NULL Kontrolle darüber, was die Fans singen. Ganz im Gegenteil: Wenn die führende Fangruppierung einer Kurve grad wiedermal mit der Vereinsspitze im Clinch liegt, gibt man den Leuten ein recht einfaches Mittel in die Hand (dumm, aber doch) Macht auszuüben. Diese Strafen find ich ähnlich dumm.(Viele der Sprechchöre sind natürlich noch viel dümmer und primitiver) Man kann genauso kritisieren, mit welcher Doppelmoral im Sport Pyro betrachtet wird. Wenn beim Skispringen im Ziel Bengalen zu sehen sind, dann ist das großartig, beim Fussball ists scheisse. Trotzdem sind genau das die Fotos, die gedruckt werden, weils halt dann doch stimmungsvoll ist.
Man kann die Bundesliga für die Anpfiffzeiten genauso kritisieren! Auf der einen Seite wünscht man sich volle Stadien und gute Stimmung, und dann wird ein Spieltag auf 4-5 verschiedene Anpfiffzeiten aufgeteilt, damit im TV möglichst alles gezeigt werden kann - und zwar ohne Rücksicht auf die Stadiengeher. Warum sollt man das nicht kritisieren können. (Btw: Natürlich gibts für die andere Seite genauso Argumente, mir gehts drum, dass ich den Brief wirklich nicht als das ultimative Übel anseh).
Anderer Meinung bin ich bei den Bestrafungen von Vereinsangestellten. Der Verein nimmt an einem Bewerb eines Verbandes Teil, der Verband ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst, Menschen, die von der Bundesliga Geld bekommen (TV Gelder kommen ja dann von der BuLi) kann man schon dazu vergattern, die Aussendarstellung der Bundesliga nicht so mit Füßen zu treten.
Btw: Mit dem Vorschlag der Krankenstandstage nehmen sich die Fans absolut nicht selbst zu wichtig. In der Logik nehmen diese Fans den Fussball oder die Austria zu wichtig, aber garantiert nicht selbst.