Pressespiegel International

  • Innovativ? Bisher wurde das "Rotation" genannt. Seit Jahren gibt's bei uns immer wieder Saisonen, wo der eine Tormann im Cup, der andere in der Meisterschaft spielt. Wir (und viele andere Vereine) können sich keinen 30 Mann Kader leisten, für die, die sich das leisten können ist so eine Art von Rotation nicht unlogisch. Btw: Es wird auf Dauer eh nicht funktionieren. Was glaubst, was für eine Aufregung im Verein ist, wenn die EC Mannschaft einen Sieg nach dem anderen einfährt, und die MS Truppe pausenlos verliert. Es wird auf eine stinknormale Rotation hinauslaufen, nur dass Rangnick sich wichtig machen will als Erfinder.


    Und wenn die MS Truppe keine Ergebnisse liefert ist imnächsten Jahr die EC Mannschaft "arbeitslos" ... ;)


    RUHE IN FRIEDEN - Michi - Auf immer einer von uns !


    RIP 05.05.2010

    • Offizieller Beitrag

    Rotation hat aber nie bedeutet, das im Europacup 8-9 andere Spieler am Feld stehen, als in der Meisterschaft.


    Weil man keinen so großen Kader hat. Wenn der Kader auf Position 20 noch immer Vergleichbar mit der ersten 11 ist, dann hats auch solche Rotationen schon gegeben. Abgesehn davon: Die Mannschaften, die sich sowas leisten können (Real, Barca) leben auch von den Zuschauern, die werden massiv angfressen sein, wenn ein Messi oder ehemals ein Ronaldo nur im EC spielt, und nicht in der Meisterschaft.

  • Ist zwar Kanu und auch ein bissl Politik, aber vielleicht interessiert es jemanden. (Quelle: Welt, kostenpflichtig, gekürzt von mir)


    Spitzensportler Saeid Fazloula ging es blendend. Dann besuchte der Iraner den Mailänder Dom und wurde daheim verhaftet. Er floh, will nun für Deutschland Gold gewinnen - und mahnt Politiker, konsequenter beim Asylrecht durchzugreifen.





    Was war das nur für eine Wiedersehensfreude an jenem Nachmittag des 5. Juni auf dem Regattagelände Ada Ciganlija in Belgrad. Da standen sie nun zu dritt auf dem Sattelplatz zwischen all den Kajakbooten – Saeid Fazloula, dessen Mutter Mastanh und die drei Jahre ältere Schwester Sahar. Sie konnten ihr Glück nicht fassen, sie herzten und küssten sich – und hätten sich am liebsten gar nicht mehr aus ihrer Umarmung gelassen. Dicke Tränen kullerten über alle Wangen. Es waren Bilder voller Emotionen.


    Fast drei Jahre durften sie sich nicht in die Augen schauen, hatte jeder für sich tagein, tagaus fürchterlich gelitten, weil keiner von ihnen wusste, wann und ob sie sich überhaupt jemals wieder begegnen würden. Nun fand der schreckliche Albtraum ein vorläufiges Ende. Begonnen hatte er im August 2015. Und zwar nach der Rückkehr von Saeid Fazloula aus Mailand, wo der Kanute für den Iran bei den Weltmeisterschaften sein Paddel durchs Wasser gepeitscht hatte.



    Als der muskulöse Athlet damals in Teheran gut gelaunt und nichts ahnend aus dem Flugzeug stieg, gedanklich schon bei der Familie weilend, wurde er von Polizisten in Empfang genommen. Während seine Teamkollegen durch die übliche Einreisekontrolle gingen, wurde er zu einem separaten Ausgang und von dort direkt in eine Einzelzelle geführt. Man beschuldigte ihn, zum Christentum konvertieren zu wollen, was in seinem Geburtsland mit der Todesstrafe geahndet werden kann. Als vermeintlicher Beweis diente ein Besuch des Mailänder Doms, den sich Fazloula am wettkampffreien Tag interessiert anschaute. Sicherheitsbeamte des Nationalteams hatten ihn dabei beobachtete.
    Der Inhaftierte verstand die Welt nicht mehr. Er, Saeid Fazloula, 23 Jahre alt, Student der Sportwissenschaften, einer der Topathleten des Landes, dem es im Iran blendend ging, der Auto, Haus, Gold und Geld besaß, sollte sich vom Islam abwenden, um sich einer anderen Religion anzuschließen? „Niemals, bis heute bin ich Muslim und möchte das auch immer bleiben“, sagt Fazloula in fließendem Deutsch.

    Doch die Sicherheitsbehörden glaubten ihm kein Wort. Über das, was Fazloula nach seiner Festnahme durchmachen musste, schweigt er aus Rücksicht auf seine in der alten Heimat lebenden Eltern. Die Angst beschleicht ihn noch heute, dass ihnen etwas zustoßen könnte, wenn er etwas über sein Martyrium in der Isolation erzählen würde.



    Zumal ihm bei der Entlassung gesagt wurde, er käme nur auf freien Fuß, um die einheimischen Journalisten zu beruhigen, die vermuteten, dass er in Italien geblieben sei. Sobald die Medien ihre Geschichten geschrieben hätten, würde man ihn wieder festsetzen – was für ihn hieß, das Land umgehend zu verlassen. „Ich hatte keine andere Wahl“, sagt Fazloula, „wenn ich weiter Sport machen und eine würdige Zukunft haben wollte.“


    Nach der Drangsalierung begann nun die Odyssee. Sie führte ihn von seiner Heimatstadt Bandar e Anzali, dem bedeutenden Handelshafen am Kaspischen Meer, über die Türkei, Griechenland, Mazedonien, Serbien, Kroatien und Österreich nach Deutschland. Zu seinem spärlichen Gepäck gehörten eine Ersatzhose, ein zweites Paar Schuhe, Waschzeug und 400 Dollar. Sein Vater hatte einen Schlepper organisiert und bezahlt. Sieben Tage lang war er Tag und Nacht von Todesangst begleitet mit Privatautos, Reisebussen, Motorbooten, mit dem Zug und zu Fuß unterwegs, bis er schließlich in Köln landete.
    „Es war eine unbeschreibliche Tortur“, erzählt er mit trauriger Miene, „geprägt von unendlichem Leid und Elend.“ Zwischenzeitlich dachte er des Öfteren daran, umzukehren, „um lieber wieder ins Gefängnis zu gehen“. Tote Kinder, Frauen und Männer aus Syrien, Afghanistan, Libyen oder dem Irak lagen zu Hunderten entlang seiner Route. Manchmal fanden sich leblose Körper auch mitten auf dem Weg, sodass er über sie drübersteigen musste. Auch für Fazloula wurde die Flucht zum erbitterten Überlebenskampf. Er glaubt, wenn er es als Sportler nicht gelernt hätte, sich durchzubeißen, wäre er niemals unversehrt in der rheinischen Domstadt angekommen.


    Mittlerweile hat Fazloula, dessen Geschichte im deutschen Spitzensport beispiellos ist, eine eigene kleine Wohnung. Die monatliche Miete beträgt 530 Euro. Das Jobcenter zahlt 850 Euro, 320 Euro bleiben als Taschengeld, womit er gut auskommt. Im Herbst beginnt er eine Ausbildung im Gesundheitsmanagement zum Fitnesskaufmann. „Ich möchte Vorbild sein, ich möchte zeigen, wie sich Flüchtlinge in Deutschland einfügen können“, lautet Fazloulas Credo. Man nimmt es ihm gern ab.


    Das Besondere an Deutschland sei, sagt er, dass man seine Meinung offen und frei äußern könne. Allerdings mahnt er auch die Politiker, konsequenter beim Asylrecht durchzugreifen. „Manche Flüchtlinge kommen nur nach Deutschland, um sich zu besaufen und um in den Puff zu gehen. Die wollen nichts tun, haben keine Ziele.“ Angela Merkel müsse wachsam sein, damit das schöne Deutschland nicht zerstört werde. Liebend gerne würde Fazloula die Bundeskanzlerin persönlich treffen. Denn er möchte ihr Danke sagen. Danke sagen dafür, „dass ich in diesem großartigen Land sein darf“.

  • Türkischer Fußball (Quelle: Welt.de, kostenpflichtig)



    Der Streit zwischen Erdogan und Trump stürzt Klubs in arge Finanznöte. Vereine müssen Immobilien verkaufen und lassen sich Einnahmen vorab auszahlen. Die Grundprobleme des türkischen Fußballs werden sichtbar.


    Liebe und Hass liegen im türkischen Fußball nah beieinander, und weil das so ist, gibt es an vielen Stadioneingängen eine strikte Regel: Münzen sind in der Arena tabu. Zu oft schon wurden sie von erbosten Fans als Wurfgeschoss verwendet. Wer beim Eintritt noch Metallstückchen im Portemonnaie trägt, muss sie darum in einen Bottich werfen. Ahnungslose Touristen hat das schon kleine Vermögen gekostet.


    Wenn sich an diesem Wochenende, dem dritten Spieltag der Süper Lig, wieder Bottiche mit Münzen füllen, hoffen die Vereine möglicherweise, dass auch der ein oder andere Euro oder Dollar darunter ist. Denn viele türkische Eliteklubs, seit Jahren hochverschuldet, stecken durch die Krise der heimischen Lira-Währung in akuten Finanzproblemen. Die Not ist so groß, dass Vereine bereits ihr letztes Tafelsilber verscherbeln. Ihre europäische Wettbewerbsfähigkeit steht auf dem Spiel, mehr noch, es geht um die Existenz. „Die Krise trifft uns vor allem so hart, da ein Großteil der Gehälter in fast allen Klubs in Euro gezahlt wird“, sagt Mustafa Erogut, Sportdirekor vom Vorjahresdritten Basaksehir Istanbul, im Gespräch mit WELT.


    In der aktuellen Krise offenbaren sich stärker denn je die Grundprobleme des türkischen Fußballs. Zum einen sind die meisten Klubs weder wirtschaftlich noch strukturell abgesichert, da ihre Bosse traditionell lieber überteuerte Altstars kaufen, anstatt auf langfristige Jugendarbeit zu setzen. Zum anderen generieren sie Einnahmen überwiegend in der heimischen Währung – bezahlen ihre Rechnungen aber in Euro, nicht nur die Gehälter.


    Die Frage ist aktuell jedoch, wie lange das Geld in dieser Saison überhaupt noch reicht. Senol Günes, der Trainer von Besiktas Istanbul, merkte in diesen Tagen mit Galgenhumor an: „Bevor wir unsere eigenen Spieler nicht bezahlen können, müssen wir auch keine anderen Transfers stemmen.“ Immerhin reichte es noch für Loris Karius. Der Torwart des FC Liverpool wurde für eine Leihgebühr von 2,5 Millionen Euro ausgeliehen. Abdurrahim Albayrak, Vizepräsident des Stadtrivalen Galatasaray, klagte: „Wegen Trump können wir keine Spieler mehr kaufen.“


    Wer sich in diesen Tagen bei Verantwortlichen und Spielern in der Süper Lig nach den Auswirkungen des Lira-Absturzes erkundigt, trifft auf viel Schweigen. Nur wenige sprechen die Probleme so offen wie Erogut an. Als WELT den Spieler eines großen Istanbuler-Klubs kontaktiert, antwortet er per SMS: „Wir dürfen über das Thema nicht reden, der Verein möchte das nicht.“ Aber klar, fügt er hinzu, das sei gerade ein großes Thema im Klub. Im August hätten er und seine Teamkollegen ihre Gehälter rechtzeitig erhalten. In anderen Monaten hätte das jedoch nicht immer so gut geklappt.


    In der vergangenen Woche kam es zum jährlichen Gipfeltreffen der türkischen Vereinsbosse. Auch dort ging es natürlich um Geld, vor allem um das Geld, das durch die Lira-Krise jetzt fehlt: „Wir hatten das Personalbudget der Mannschaft von 33 Millionen Euro auf 23 Millionen Euro reduziert. Mit der Währungskrise sind die Kosten aber wieder gestiegen, da 80 Prozent unserer Spieler ihre Gehälter in Euro beziehen“, erklärte Ahmet Agaoglu, Präsident von Trabzonspor, die angespannte Finanzlage seines Vereins. Der Lira-Absturz ist natürlich eine Erklärung für die aktuelle Notlage, die wahren Probleme liegen aber tiefer.


    Vor allem die türkischen Spitzenklubs häufen seit Jahren immense Schuldenberge an. Galatasaray Istanbul, Ex-Klub von Lukas Podolski, belasten Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als 400 Millionen Euro. Die Stadtrivalen Besiktas und Fenerbahce haben jeweils Schulden von über 250 Millionen Euro. Drei Beispiele von vielen. Das Missmanagement von Galatasaray hat dazu geführt, dass der europäische Verband Uefa im Juni erneut Sanktionen verhängte: Neben einer Sechs-Millionen-Euro-Strafzahlung erhielt der Klub die Auflage, sein jährliches Defizit bis 2021/2022 schrittweise bis auf null zu reduzieren.


    Weil Galatasary dringend Geld benötigte, um Rechnungen zu begleichen, verkaufte der Verein zuletzt bereits Anwesen. Zudem ließen sich mehrere Klubs vorab Einnahmen aus dem TV-Deal auszahlen. Auch Fenerbahce erhielt von Investoren frisches Kapital. Dafür stießen die Verantwortlichen unter anderem Einkünfte aus den Ticketverkäufen und den VIP-Logen für die kommenden Jahre ab. Wie konnte es überhaupt so weit kommen?


    „Ein Problem ist, dass es in der Türkei keine offiziellen Kontrollinstanzen gibt, wie wir es in Deutschland durch das Lizenzierungsverfahren kennen“, sagt Fatih Demireli, Chefredakteur des türkischen Sportmagazins „Socrates“. Das habe Klubbossen über Jahre ermöglicht, mit Geld zu prassen, das sie eigentlich nicht haben.


    Erogut, der Sportdirektor von Basaksehir, sieht in der aktuellen Krise auch eine Chance für den türkischen Fußball: Dass Vereine endlich anfangen, auf langfristige Jugendarbeit zu setzen. Sein Klub, erst 2014 gegründet, gilt als Vorreiter auf dem Gebiet: „Das wahre Problem ist, dass die meisten türkischen Klubs im Notfall nicht abgesichert sind, da sie keine Bilanzabsicherungen vorweisen können. Sie erzielen zudem kaum Einnahmen durch Spielerverkäufe und investieren wenig in die Jugendarbeit.“ Das alles müsse sich endlich ändern. Trump hin oder her.

  • Das könnte man auch für viele Klubs in Italien in Anwendung bringen. Ihre Vorteil ist aber, dass sie mit dem Euro eine stabile Währung haben und zumindest in der Serie A unglaublich hohe Fernsehgelder lukrieren, was wiederum auf den weltweiten Bekanntheitsgrad der Vereine wie Juventus, Milan, Inter, Roma usw. zurückzuführen ist. In der Serie B darf man aber auch nur mit 2-3 Millionen Fernsehgelder pro Jahr rechnen.

  • Der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des Bundesligisten FSV Mainz 05, Volker Kersting, hat scharfe Kritik an der Rolle von Spielerberatern im Jugendfußball geübt. „Das ist Kinderhandel“, sagte der 46-Jährige dem „Kicker“: „Mittlerweile gibt es Beraterfirmen, die schon Vereinbarungen mit 11-, 12-Jährigen treffen und sich dort bereits zehn Prozent der Monatsvergütung zusichern lassen.“ Die Berater verfehlten dabei häufig ihren ursprünglichen Auftrag, nämlich die Spieler tatsächlich bei der Karriereplanung zu begleiten, so Kersting weiter. Man müsse sich fragen: „Was ist denn die Intention des Beraters? Will er den Spieler nach vorne bringen? Oder will er mit ihm Geld verdienen?“
    Demnach suchten viele Agenten in der Branche mittlerweile nur noch Wege, „wie sie im Juniorenbereich Geld verdienen können: Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Ein Berater hat es nötig, von 250, 300 Euro Taschengeld, worin die Fahrtkosten enthalten sind, zehn Prozent zu nehmen! Das zeigt alles“. Ein Berater, der im Jugendbereich Geld von den Klubs verlange, sei „definitiv nicht seriös“, was derzeit auf dem Markt passiere, „der absolute Wahnsinn“.


    Mehr hier:
    https://www.welt.de/sport/fuss…el-in-der-Bundesliga.html

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiss ich bin ein naiver Idealist. Aber was mir bei so was immer fehlt ist das der Kapitän der gegnerischen Mannschaft sagt "Ja War ein Tor". Die Tatsache, dass man das im Fussball als weltfremd sieht zeigt wie heuchlerisch es ist, dass die FIFA immer für Fairplay wirbt


    Und was, wenn ein Spieler es anders gesehn hat? Welcher Spieler entscheidet? Nein, es ist zwar total lieb wenn ein Spieler sich da gegen die eigene Mannschaft einmischen will. Aber das funktioniert nur, wenn der Spieler betroffen ist (Nein, ich bin gestolpert, war kein Foul. Oder Ich hab ihn mit der Hand reingehaut). Garantiert nicht bei solchen Entscheidungen. Hier hat der Schiri zu entscheiden, und nur der Schiri.

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