Ich hab schon weiter oben geschrieben, dass man bei der Außendarstellung einiges verbessern könnte. Prinzipiell finde ich einen Maulkorb manchmal gar nicht so falsch, wenn er zum richtigen Zweck eingesetzt und natürlich nach außen hin richtig argumentiert wird. Ich hätte mir das schon öfter gewünscht, gerade wenn es wieder einmal überhaupt nicht gelaufen ist, reagierte ich allergisch auf die Lippenbekenntnisse Woche für Woche.
"Wir wollen mit voller Kraft den zweiten Platz erreichen. Unsere vollste Konzentration gilt in den nächsten Wochen dieser Aufgabe, deshalb bitten wir um Verständnis, dass seitens der Spieler erst wieder im Spielbetrieb Interviews gegeben werden" hört sich besser an, als ein VERBOT
Komplett unabhängig von einer aktuellen Situation:
Warum? Wenn ich als Trainer meine Mannschaft so "im Griff hab", dass sie mir Vertrauen, dass sie an einem Strang ziehen, dann kann jeder in Interviews sagen was er will. Egal zu welcher Zeit. Ich hätt auch gar keine Probleme damit, wenn Bankelwärmer oder Tribünenstammgäste öffentlich erklären, dass sie mit der Situation nicht glücklich sind. Alles andere wäre ja meist auch gelogen, und es wird jeder wissen, dass ein Ortlechner - EGAL was er in Interviews sagt - schon glücklichere Phasen als Fußballer erlebt hat.
Also, warum mach ich einen Maulkorb? Wenn ich Angst hab dass irgendwas nach aussen kommt das man unter dem Teppich kehren will. Und das wird immer wieder passieren, dazu brauchts keine Interviews, dazu gibts einen Anruf bei der Krone, und schon wird das geschrieben, was man offiziell sich niemals in einem Interview sagen trauen würde, aber trotzdem veröffentlichen will.
Vielleicht ist es eher gscheit, nicht die Probleme verstecken zu wollen (Der Spieler wird ja trotz Interviewverbot angfressen sein), sondern die Probleme zu lösen. Man sollte sich grundsätzlich überlegen: Wenn ein Spieler ein Interview gibt, in dem gesagt wird, dass der Trainer nicht mit ihm redet, er keine Ahnung hat warum er nicht spielt... Ist der Spieler Schuld, der die Wahrheit ans Tageslicht bringt, oder sollte man vielleicht von oben dem Trainer sagen: Ähm... Mitarbeiterführung war vermutlich nicht Dein Spezialfach, oder? Änder das. Warum ist der Spieler nicht z.B. zum Sportdirektor gegangen, sondern zu den Medien? Ist da genug Vertrauensverhältnis da? Wenn er eh zum Sportdirektor gegangen ist, warum hat der Trainer da nichts gemacht?
Und nicht dass wieder in der allgemeinen Euphorie wie super nicht alles ist das falsch aufgefasst wird: Dieses Interview war lange vor FW, wenn ich jemanden damit kritisiere, dann TP, vielleicht MK, vielleicht WK, garantiert nicht FW.