Panini Sammelbilder zur WM 2010

Dieser Tage erscheint das neue Paninisammelalbum zur WM 2010.

Auf 72 Seiten, können 640 Bilder eingeklebt werden, Preis pro Packung (5 Sticker) beträgt 0,60 Cent.

Vielleicht schaff ma ja bei Zeiten einen Sammlertreff im Viola Pub.

Zitat von Bonnie Prince Charlie

Unbestätigten Meldungen zufolge ist der Verkaufsstart in Österreich (angeblich lt. Panini) der 26. April 2010, hab aber auch schon vom 14. April gehört.

Es hat auch schon geheißen, dass die Sticker heute erscheinen, manche wiederum meinen am 12.4.,......

Zitat von Ex_Sekretärin

kurz und bündig... WANN WANN WANN??? =)

uawg

Antwort: Nix genaues was ma ned.

lt. schorf.at

Vom Kiosk zum Medienimperium

Während den 32 qualifizierten Teams der Feinschliff für die WM in Südafrika noch bevorsteht, hat der Countdown für die Fußballfans 56 Tage vor dem Eröffnungsspiel bereits begonnen.

Am Mittwoch gab der Internationale Fußballverband (FIFA) bekannt, dass ein virtuelles Panini-Pickerlalbum für die Endrunde verfügbar ist. Ab sofort können Sammelwütige bereits online Sticker sammeln und tauschen.

Bis die Fans ein echtes Album in Händen halten dürfen, müssen sie sich aber noch etwas gedulden. Der offizielle Verkaufsstart in Österreich und Deutschland sei erst am 26. April, sagte Panini-Pressesprecher Jens Presche gegenüber ORF.at.

Bescheidene Anfänge in Modena

Der Grundstein für den Kult wurde 1945 im italienischen Modena gelegt. Nachdem die Unternehmerkarriere der Brüder Giuseppe und Benito Panini 1945 noch relativ bescheiden mit einem Zeitungsstand begonnen hatte, grün­deten sie 1954 einen Zeitungsvertrieb, der außer Zeitungen und Magazinen auch Pickerln im Angebot hatte.

Nach einigen Jahren kam den Brüdern die Idee, die Sammelbilder in Eigenregie zu produzieren, schließlich versprachen die kleinen Sticker ein gutes Geschäft. Die Frage, welche Motive die Klebebildchen schmücken sollten, war rasch geklärt, nicht umsonst ist Fußball in Italien bis heute eine Art Ersatzreligion.

Startschuss 1961 in Italien

1961 veröffentlichten Giuseppe und Benito gemeinsam mit ihren beiden Brüdern Franco und Umberto schließlich das erste Album mit den Mannschaften der italienischen Serie A der Saison 1961/62.

Die Ehre, den ersten Panini-Sticker zieren zu dürfen, fiel dabei Inter-Kapitän Bruno Bolchi zu. Auf dem Titelbild war indes der Schwede Nils Liedholm abgebildet, der bei AC Milan zusammen mit Gunnar Gren und Gunnar Nordahl das legendäre schwedische Sturm-Trio "Gre-No-Li" bildete.

Seit den Endrunden 1970 in Mexiko und 1974 in Deutschland gehört das Stickeralbum zur WM wie der Torjubel und das Ärgern über die Leistungen seiner Nationalmannschaft. Bleibt den rot-weiß-roten Zuschauern in diesem Jahr zumindest Letzteres erspart, dürfen sie in knapp eineinhalb Woche wieder auf die Jagd nach Spielern und Stadien gehen.

Die Qual der Wahl

Für Aufregung sorgt dabei regelmäßig die Auswahl der Kicker, die der italienische Verlag mit Sitz in Modena Monate vor den offiziellen Kaderbekanntgaben trifft. Bereits im Jänner entscheidet Panini aus produktionstechnischen Gründen, welche Spieler es in die Panini-Auswahl schaffen.

Dabei kann es vorkommen, dass einige Spieler im Album vertreten sind, die bei der Endrunde nicht im Kader ihres Landes stehen. Doch Panini versucht, im Vorfeld der Turniere in Absprache mit den Verbänden dieses Risiko so gering wie möglich zu halten.

Lehmann überklebt Kahn

Im Fall des Falles lässt der Verlag auch kurzfristig neue Klebebildchen drucken, um die Wogen bei den aufgebrachten Fans zu glätten. Bei der WM 2006 hatte Panini beispielsweise auf Oliver Kahn im Tor der DFB-Auswahl gesetzt. Nachdem Teamchef Jürgen Klinsmann aber Jens Lehmann zum Einser-Torhüter gemacht hatte, warf der Sammelalben-Produzent kurzerhand neue Sticker auf den Markt.

Das Engagement von David Beckham beim AC Milan hatte wiederum Anfang 2009 in Italien eine regelrechte Panik unter den Sammlern ausgelöst, nachdem der Verlag bekanntgegeben hatte, Aufklebebilder des Engländers nur via Anfrage zu verschicken.

Sammelwut lässt Kassen klingeln

Insgesamt wurden in den vergangenen 40 Jahren 20 Mil­liarden Sticker hergestellt. Den Rekordumsatz verbuchte der Konzern, der in über 110 Ländern zuhause ist, bei der WM 2006 in Deutschland, als weltweit eine Milliarde Dollar (733 Mio. Euro) für die Sticker ausgegeben wurden.

Wie groß der Einfluss der Firmengründer aber auch abseits ihres Kerngeschäfts war, beweisen die Aktivitäten außerhalb ihres Verlags. Giuseppe, der 1996 starb, gründete 1966 die Gruppo Sportivo Panini, eine der wichtigsten Fußballgesellschaften weltweit. Zudem rief er 1973 den Ita­lienischen Volleyballbund ins Leben und nahm acht Jahre lang den Präsiden­tenposten ein.

Maserati statt Sticker

Während Franco zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 2007 Italiens viertgrößter Comicverleger war, bewahrte sich Umberto, der letzte noch lebende der vier Brüder, seine Sammelleidenschaft bis ins hohe Alter.

In Cittanova unterhält der 83-Jährige gemeinsam mit seinem Sohn Matteo sogar ein Museum, in dem 60 seltene Maserati, Umbertos zweite große Liebe außer den Stickern, öffentlich gezeigt werden.

Das Rätsel des Paladins

Dass das Symbol des Unternehmens ausgerechnet ein Ritter ist, geht wiederum auf ein Hobby von Giuseppe zurück. Der Firmengründer liebte Denkaufgaben und erfand unter dem Pseudonym "Il Paladino" ("der Paladin", Anm.) selbst Kreuzworträtsel.

Wer den Verkaufsstart am 26. April in Österreich übrigens nicht erwarten kann, sollte sich einen Besuch in der Schweiz überlegen. Als erstes Land der Welt sind die Alben und Sticker dort ab Freitag im Handel erhältlich.