Wer verlängert, wer nicht?
Auf Thomas Parits und Markus Kraetschmer wartet noch viel Arbeit
Wien
– Thomas Parits steht harte Arbeit bevor. Nicht weniger als 14 Verträge
laufen aus. Der Austria droht im Sommer abermals ein Spieler-Exodus.
„Es ist nicht fein, wenn man nicht genau weiß, wie es in der Zukunft
aussieht“, erklärt Matthias Hattenberger. Der Tiroler ist aber keiner
der Betroffenen.
Mario Bazina schon. „Sicher gibt es Spieler, die wegen eines
auslaufenden Vertrags nervös sind“, meint der Kroate. Er geht aber
davon aus, dass alles rechtzeitig erledigt wird.
Raus aus der Spirale
Wann das sein wird, kann AG-Vorstand Parits beantworten: „Wenn wir,
ich schätze Ende Februar, das Budget fixiert haben, werden wir mit
Gesprächen beginnen.“
"Wir haben einigen Spielern schon klare Signale gesendet. Wir sind
aber so seriös, zuerst ein Budget erstellen zu wollen. Sehr viele
Spieler und Manager haben Verständnis dafür“, ergänzt Markus
Kraetschmer.
Das Ziel der Violetten ist für den Manager klar: „Wir wollen die
Verträge mittelfristig zu verlängern, um aus dieser Spirale raus zu
kommen.“
LAOLA1 hat sich die unterschiedlichen Situationen der 14 Kicker angesehen.
Sie werden wohl bleiben:
Wie wichtig Milenko Acimovic für die Austria ist,
muss nicht weiter erläutert werden. „Wir haben bei ihm bis April eine
Option, wollen aber längerfristig verlängern“, so Kraetschmer. Parits
berichtet von einem guten Gespräch mit dem Manager des Slowenen und
sieht „überhaupt kein Problem“.
Auch bei Emin Sulimani hat die Austria eine Option
auf Verlängerung des Vertrags. „Mit mir hat noch niemand gesprochen“,
meint der Youngster, der nichts dagegen hätte, bei der Austria zu
bleiben. Die Austria wird den Mittelfeldspieler aller Voraussicht nach
zumindest noch ein Jahr an sich binden.
Der einzige echte Rechtsverteidiger im aktuellen Kader ist Joachim Standfest.
Schwer vorstellbar, dass sich der FAK von ihm trennt. „Die Austria ist
mein erster Ansprechpartner und ich würde gerne bleiben“, ist der
Steirer einer Vertragsverlängerung alles andere als abgeneigt.
Mittlerweile 36 Jahre alt ist Jocelyn Blanchard.
Der Kapitän ist die Seele des Teams und deshalb, auch wenn er sportlich
seinen Zenit überschritten hat, eine wichtige Stütze. Wenn der Franzose
noch ein Jahr dranhängen will, sagen die Veilchen sicher nicht nein.
Die Wackelkandidaten:
Sun Xiang hat im violetten Dress noch nicht viel
gezeigt. Das liegt auch daran, dass der Chinese länger verletzt war.
Wenn er im Frühjahr keine starken Leistungen bringt, wird die Option
eher nicht gezogen.
Ähnlich verhält es sich mit Lukas Mössner. Der
Angreifer will im Frühjahr angreifen und sich in die Startelf schießen.
Sollte der Blondschopf wie schon im Herbst nicht überzeugen, ist ein
Ziehen der Option kein Thema.
Eher zu den teuren Spielern im Kader zählt Mario Bazina.
Seine Verpflichtung hat sich allerdings bezahlt gemacht. Doch was macht
der Offensivspieler im Sommer? Will er in Wien bleiben oder seine
Karriere in seiner Heimat ausklingen lassen? „Es ist noch zu früh, um
über einen Vertrag zu reden. Ich mache mir da noch überhaupt keine
Gedanken“, spielt er auf Zeit.
So gut wie keine Zeit, um die FAK-Verantwortlichen von seinen Qualitäten zu überzeugen, hat Philipp Netzer.
Der 23-Jährige wird wegen eines Seitenbandrisses im Knie im Frühjahr
vermutlich nicht mehr spielen können. Ob die Austria wirklich
längerfristig auf ihn baut, ist fraglich.
Sie werden wohl gehen:
Mario Majstorovic ist ein echtes Kind aus
Favoriten. Die Austria kann die Option ziehen, wird das aber nicht tun.
Auch der Abwehrspieler selbst hat keine große Lust auf einen Verbleib
bei den Wienern. Markus Suttner hat ihm im Herbst den Rang abgelaufen.
„Jacek Bak ist ein wichtiger Spieler für uns“, ist
Kraetschmer bewusst. Der Pole wird von Frank Stronach finanziert und
ist alles andere als billig. „Ich weiß noch nicht, ob ich im Sommer
meine Karriere beende“, erklärt der 35-Jährige. Vereine aus Japan und
den USA haben bereits Interesse bekundet. Es müsste viel passieren,
damit er tatsächlich verlängert.
Fast schon ein Urgestein ist Florian Metz, der im
August 2004 sein violettes Liga-Debüt gab. Zum Stammspieler hat sich
der Niederösterreicher aber nie entwickelt. Wahrscheinlich wird der
23-Jährige ab Sommer sein Glück woanders versuchen.
Ein echtes Urgestein ist mittlerweile Fernando Troyansky.
Der Argentinier ist aber nur noch Lückenbüßer und darüber hinaus
Nicht-EU-Ausländer. Der Defensiv-Allrounder würde die Austria gerne
verlassen und wird das spätestens im Sommer tun.
Erst im Sommer gekommen ist Eldar Topic. Dem
Vernehmen nach war der Ex-St.-Pöltner etwas enttäuscht, dass er bei den
Amateuren ran musste. Der Stürmer wird eher bei einem anderen Klub
unterschreiben.
Unbedingt halten will die Austria Fränky Schiemer.
Der Innenverteidiger will allerdings entweder ins Ausland oder zu Red
Bull Salzburg. Die Austria-Fans hoffen zwar noch auf eine
Vertragsverlängerung, realistisch ist das aber nicht.
Harald Prantl/Martin Wechtl
Quelle: LAOLA1.at