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Dienstag, 15. Juli 2008 von: Daniel Nutz, Michael Lechner
Ein fragwürdiger Mäzen
DieWiener Austria und hotvolleys erhoffen sich von Erol User den großen
Geldregen. Nach einem Bericht im „profil“ tauchen Zweifel an dessen
Vertrauenswürdigkeit auf. Zu Recht?
Dem „reichen
Onkel“ Frank Stronach trauert bei der Wiener Austria im Jahr eins nach
der Ära Magna keiner mehr eine Träne nach. Auch wenn die Firma als
Sponsor im Nachwuchsbereich erhalten wurde. Nach intensiver und
mühevoller Suche wurde Ersatz gefunden. Violett setzt nun im Rahmen der
seit 1. Juli operierenden AG auf etwa 15 größere Investoren, die den
Favoritnern zu einem kolportierten Jahresbudget von 15 Millionen Euro
(inklusive Amateure) verhelfen – um vier Millionen mehr als jenes des
deutlich populäreren Lokalrivalen Rapid.
Platz im Aufsichtsrat
Einer, bei dem die Sponsorenbörse seit Sommer locker sitzen soll,
ist der türkische Geschäftsmann Erol User. Er sitzt im Aufsichtsrat der
Austria-AG und "führt Geschäfte im Bereich Bereich VIP und
Hospitality", wie es von Seiten des Vereins knapp heißt.
Alles Roger für Austrias AG-Vorstände Parits und KraetschmerWie eine Recherche des Nachrichtenmagazins profil
nun offenbart, gibt es über die Geschäftstätigkeiten und die
Selbstdarstellung des vermeintlichen Mäzens erhebliche Zweifel. User
gibt etwa an, der Mehrheitseigentümer des Fußballklubs Fenerbahce
Istanbul zu sein – eine Darstellung die vom türkischen Klub nicht
bestätigt wird. Ein Blick auf Users Website
zeigt zwar viele Infos über persönliche Auszeichnungen aus der
Vergangenheit (wie etwa eine Auszeichnung zu Türkeis Sportler des
Jahres) aber nichts über Namen und Branche einer aktuellen Firma oder
ähnliches. Zudem lag User laut profil des Öfteren im Clinch mit der türkischen Justiz.
Als VIP im Horr
Auch die Austria hüllt sich in Schweigen. Ein Sponsor, der den
Firmennamen partout nicht kundtun will? Für Manager Markus Kraetschmer
kein Problem: „Er wird neben dem Aufsichtsrat-Mandat eine VIP-Box im
Horr-Stadion bekommen. Dafür sind er und die finanzielle Summe, die er
investiert garantiert. Wir kennen die Vorwürfe, haben uns aber selbst
genau erkundigt und vertrauen ihm“, erfährt sportnet.at.
Mehr will die Austria über ihren Geschäftspartner aber nicht verraten.
Auch nichts darüber, über welche Kontakte man den Draht zu User
hergestellt hat.
Ausstieg verkraftbar
Nur soviel: Anders als in der Ära Magna sei man nicht mehr von einem
einzigen Sponsor abhängig – ein Ausstieg Users wäre also verkraftbar.
Mit ähnlichem Leichtgefühl geht man übrigens auch im Lager des
heimischen Volleyball-Aushängeschilds um. Die aon.hotVolleys machten
User erst unlängst zu ihrem Präsidenten. Der 48-jährige Geschäftsmann
habe seine Matura in einem österreichischen Gymnasium gemacht. Klar,
dass er der Alpenrepublik jetzt was zurückgeben will, so die offizielle
Version des aktuellen Meisters.
Peter Kleinmann lassen Anschuldigungen gegen seinen Geschäftspartner kalt.
Kleinmann: „Alles Neider“
Manager Peter Kleinmann, den sportnet.at im
Sommerurlaub in Thailand erreichte, gibt sich ob der Anschuldigungen
gegen User relaxt: „Es ist eh klar, dass diese Anschuldigungen kommen.
Das sind doch alles nur Neider. Wir haben seine Bonität überprüft und
diese fiel positiv aus.“
Was Herr User sich konkret für einen geschäftlichen Nutzen aus seinem
Engagement im österreichischen Sport erhofft, lassen sowohl Kraetschmer
als auch Kleinmann unbeantwortet.
Erinnerungen werden wach
Die Geschichte erinnert im Ansatz an die eines Salzburger
Fußballklubs und eines unechten Scheichs. Oder an Rapids erhofften,
dann aber doch wie eine Seifenblase geplatzten 20-Millionen-Deal mit
dem Rohstoffhändler Raw Materials. Geschichten, die der heimische
Profisport immer wieder schreibt. Mal abwarten, ob in Wien das nächste
Kapitel aufgeschlagen wird
Ein fragwürdiger Mäzen
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Na, ja...wenn es nichts Negatives über die Austria zu berichten gibt, muss man sich ahlt was aus den Fingern saugen...Informationsgehalt des Artikels gleich null...wer heute schon alles Reporter werden darf...
Die Aussage "deutlich populäreren Lokalrivalen Rapid." sagt ja schon alles über die Einstellung des Schreiberlings aus...
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Man sollte aber diesen Herren schon hinterfragen, vielleicht mit diesem Hintergrund:
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genau so ist es. ich liebe die österreichische scheiß presse. viel zu ruhig um die austria. -.-
aber so oft wie über uns berichtet wird, müssten wir eigentlich mit abstand der bekannteste club in .at seinedit: da kam ein post dazwischen. dann mag er ein selbstdarsteller sein, who cares solang wir von ihm nicht abhängig sind ist er mir recht wayne
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so lange er sein geld pünktlich abliefert und nicht mitbestimmen will kann er von mir aus auch behaupten österreichischen bundespräsident zu sein.
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geb ich euch schon recht, aber hinterfragen sollte man es trotzdem...
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Man sollte aber diesen Herren schon hinterfragen, vielleicht mit diesem Hintergrund:
Interessant...was da wohl vorgefallen ist, dass sich Fenerbahce sogar auf der Vereinsseite offiziell von User distanziert...vielleicht wurde da doch mal von einem österreichischen Sport-Journalisten recherchiert...
Erwarte spätestens morgen (wie immer kurz vor einem wichtigen Europacup-Match) einen Artikel von Peter Linden...
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so lange er sein geld pünktlich abliefert und nicht mitbestimmen will kann er von mir aus auch behaupten österreichischen bundespräsident zu sein.
Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Schaumschläger Geld abliefert ist gleich null. -
Ja, also wenn er für seine VIP-Box und seinen anderen (ich vermute kleinen, weil sonst würde man irgendwo einen Schriftzug seiner Firma sehen) Sponsorbeitrag pünklich bezahlt, ist alles paletti meiner Meinung nach.
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