Die Zukunft hat begonnen, gestalten wir sie mit....


  • Tut mir leid, Interpretationen zu diesem Thema (Rapid/Austria in Kriegs -und Nachkriegszeiten) können meine Wahrnehmungen nicht ausschalten. Ich musste damals nur Augen und Ohren aufmachen. Zu diesen Dingen bin ich noch Zeitzeuge und alt genug dafür.
    Weiterführende Literatur zu diesem Punkt die das gegenbeweisen kannst du mir gerne mailen, würden aber an meinen Aussagen nichts ändern, da ich mich auf meine Sinne (noch) verlassen kann. Mich interessiert auch nicht, was das damalige Regime dazu sagte und wie man das Spiel gegen Schalke und das Rundherum gesehen hat (auch wenn ich diese Storys natürlich kenne). Ich hörte nur von den Menschen nach dem Krieg, wie sie diesen Sieg einstuften und wie sie Rapid in diesem Lichte sahen. Darüber gibt es klarerweise keine Literatur. Auch nicht über die Gespräche, die im Wirtshaus oder allgemein in Fußballkreisen damals stattfanden. Ein Unterschied zum russisch besetzten Teil kann es wohl gegeben haben. Ich wuchs im amerikanischen Teil auf, wo die Austria sogar die Unterstützung der Presse hatte. Deshalb gab/gibt(?) es auch noch so viele Austrianer in OÖ.
    Und niemand wird ernstlich annehmen, dass nach dem Krieg bei den Menschen nur ein Schalter umzulegen war und sie wurden wieder Ex-Nazis. Dass war sicherlich bei der Mehrheit der Leute nicht der Fall. Und das habe ich bei Gott erlebt. Und dagegen gekämpft, als ich jung war, so wie ich das auch heute noch mache. Leider lernt die Menschheit aus ihren Fehlern nichts (Zitat von Helmut Schmidt, vor kurzem in einem Studiogespräch mit Weizsäcker).
    In diesem Sinne...

  • Tut mir leid, Interpretationen zu diesem Thema (Rapid/Austria in Kriegs -und Nachkriegszeiten) können meine Wahrnehmungen nicht ausschalten. Ich musste damals nur Augen und Ohren aufmachen. Zu diesen Dingen bin ich noch Zeitzeuge und alt genug dafür.


    Na servas, so alt schaust no gar ned aus!

    • Offizieller Beitrag

    Jein. International hat Bosman alles umgedreht, die großen Vereine mit genügend Geldmitteln können jetzt die besten Kicker aus aller Herren Länder engagieren, was einen riesigen Qualitätsunterschied hervorgebracht hat.


    Das seh ich ganz anders:


    Bosman hats natürlich leichter gemacht Spieler zu den großen Vereinen zu locken. Aber:
    Vor Bosman hat man einen Spieler kaufen müssen NACHDEM der Vertrag beendet war, weil er sonst ein Jahr Stehzeit gehabt hätte.
    Nach Bosman werden halt die Spieler ein Jahr vor Vertragsende verkauft, und halt so unter Druck gesetzt, dass sie halt dann längere Zeit mehr oder weniger auf der Tribüne versauern, wenn sie den Vertrag nicht verlängern.


    Der Unterschied ist die Champions-League.


    Dadurch haben die großen Vereine wesentlich mehr Geld, weil sie von einer zentralen Vermarktung für die Teilnahme Geld bekommen, für Punkte Geld bekommen. Die Champions-League ist wesentlich besser vermarktbar, weil in ganz Europa mehr oder weniger in jedem Land ein Spiel gezeigt wird. Oder kannst Dich erinnern, wie oft Meistercup-Spiele im TV gezeigt wurden, die keine österr. Teilnehmer hatte? Das beschränkte sich auf Finale und evtl Halbfinale.


    Somit hast im TV in den Ländern nicht ein paar, sondern unzählig viele Spiele. Mit einer brutalen Vermarktung, wo du an jeder Ecke Werbung siehst.


    Für die großen Vereine ists super, weil durch die Fixeinnahmen auch Spiele gegen schwache finanziell ein Gewinn sind, weil es so oder so zumindest mal 6 Gruppenspiele gibt, während es im Meistercup nie die Möglichkeit gegeben hätte. Für die großen Vereine kommt dazu, dass das Merchandising europaweit weit besser rennen kann, wenn der 8 Jährige Fritzi im Fernsehn als Vorbild nicht mehr den Krankl oder den Prohaska vom eigenen Verein, sondern den Ronaldinho oder den Beckham hat. Weil diese durch die übermächtige TV Präsenz zu Stars hochstilisiert werden, während unsere Fußballer bei dem Starkonzert nicht dabei sind, und deshalb ja auch keine Stars sein können.


    Dazu kommt, dass die großen Länder nicht mehr einen, sondern bis zu 4 (!) Vereine stellen. Das macht es für Vereine wie die Austria wesentlich schwerer weit zu kommen, weil der Meister Österreichs in den Top Ligen MAXIMAL in guten Saisonen Mittelständer wär, garantiert aber keinen EC Platz erreichen könnten.


    Damit wird es für kleine extrem schwierig am Kuchen ein bissl mitzunaschen, um das zu schaffen bzw zu planen müsste man finanzielle Risiken eingehen.


    Bosman kann dafür genau gar nix. Der Unterschied ist, dass die großen Vereine durch die CL mit Geld zugeschüttet werden


    Zitat


    Auch im Uefa-Cup heutzutage weiterzukommem halte ich für schwieriger, erstens viel mehr Runden, zweitens haben dort auch die "Liga-5ten" aus einem Haufen Länder genug Geld um ordentliche Kader hinzustellen und aus der CL purzeln dann auch noch einige Vereine herein. Ausnahmen, so wie wir in unsere VF-Saison, gibts natürlich ab und an, aber kontinuierlich im Europacup erfolgreich zu sein ist um Eckhäuser schwerer geworden.


    Viel leichter. Im UEFA Cup hätten wir - bei einer Saison mit Meistercup - dieses Jahr folgende Vereine dazubekommen können:
    Bremen, Schalke in Deutschland, in england z.B. Chelsea, in Spanien z.B. Barcelona.


    Ohne jetzt unsere Leistung damals schmälern zu wollen: Aber gegen wen haben wir bitte in unserer 1/4 Final Saison im UEFA Cup großes gespielt?
    Alles tolle Leistungen, keine Frage, aber wir sind gegen Parma ausgeschieden, und die waren bis zur letzten Runde Abstiegskandidat in Italien.

  • [quote='cmburns',index.php?page=Thread&postID=20268#post20268]Jein.
    Ohne jetzt unsere Leistung damals schmälern zu wollen: Aber gegen wen haben wir bitte in unserer 1/4 Final Saison im UEFA Cup großes gespielt?
    Alles tolle Leistungen, keine Frage, aber wir sind gegen Parma ausgeschieden, und die waren bis zur letzten Runde Abstiegskandidat in Italien.


    Dieser Satz schreit nach Widerspruch.
    Wir hatten vor drei Jahren Gegner wie Legia Warschau, Dnjepropetrovsk, Brügge, Utrecht, Bilbao, Saragossa (2x) und Parma. Da schieden wir nach dem 16. Spiel im Viertelfinale aus!
    1977/78, im Cup der Cupsieger waren es Gegner wie
    Cardiff 0:0 auswärts, 1:0 zuhause, wobei der Ausgleichstreffer der Waliser vom Schiri zu unrecht aberkannt wurde
    Kosice 0:0 zuhause, (zwei Stangenschüsse der Slowaken) 1:1 auswärts (glücklicher Ausgleich durch Morales)
    Hajduk Split, 1:1 in beiden Spielen und Elfmeterkiller Baumgartner
    Dynamo Moskau, 1:2, 2:1 - Elfmeterschießen und unvergesslicher Abend im Prater!
    Und nach dem 8. Spiel war man im Finale gegen Anderlecht.
    Den Vergleich kannst du jetzt selbst anstellen, ich denke, er spricht für die Traumsaison im UEFA-Cup....

    • Offizieller Beitrag


    1977/78, im Cup der Cupsieger waren es Gegner wie
    ...
    Den Vergleich kannst du jetzt selbst anstellen, ich denke, er spricht für die Traumsaison im UEFA-Cup....


    Und was soll ich jetzt dazusagen ausser, dass nicht alles was hinkt ein Vergleich ist?


    Du hast richtig geschrieben: 1977 -> Cup der CUPSIEGER!


    Was hab ich geschrieben? Dass der UEFA-CUP leichter geworden ist, weil hier jetzt massiv schwächere Gegner gewesen sind.


    Dass der Cupsieger Bewerb immer der mit Abstand schwächste Bewerb war, sollte ja auch Dir noch in Erinnerung sein. Da haben in manchen Jahren Vereine wie Stockerau gespielt, bzw immer nur ein Verein aus einer guten Liga, und da auch oft krasse Aussenseiter, die es halt durch den Cup ("hat eigene Gesetze") weit gebracht haben.


    Was waren unsere Gegner bzw Erfolge im UEFA-Cup vor der CL/dem Gruppenphasen-Dreck?


    Und ehrlich: Wer ist internationel gesehn: Legia Warschau, Dnjepropetrovsk, Brügge, Utrecht, Bilbao, Saragossa? Das sind alles keine intern. Top Mannschaften, wie sie damals aber im UEFA Cup Reihenweise gespielt haben...


    Wennst Vergleiche anstellen willst, dann bitte richtig...

    • Offizieller Beitrag

    Dabei bemühe ich mich eh....
    05.08.1939 ist mein Geburtsdatum für alle diejenigen, die es jetzt auch genau wissen wollen.
    In Barcelona wurde ich vor drei Wochen zwischen 51 und höchstens 59 geschätzt.
    Darum will ich wieder dorthin zurück!
    :D


    Ich will dir ja nicht nahetreten, aber zu Kriegsende warst du sechs Jahre alt und 1955 auch erst 16. Ãœber die Wahrnehmung der Welt in diesem Alter könnte ich zur Zeit kompetent mitreden :P


    LvG,
    _pantera_

  • ich wollts erst garnicht schreiben,


    Hmmm. Denke Vergleich is da gar nicht möglich, weil damals: kein TV, kein Inetz, keine Discos, keine Computerspiel und 1000 andere Ablenkungen was einen Jugendlichen in der Wahrnehmung heutzutage doch ein bisserl beeinflusst. Ich traue einem damaligen Kind/Jugendlichen doch irgendwie wegen obig genannten Gründen eine (sehr) gute Wahrnehmung zu im Vergleich zu heute, muß natürlich nicht sein, aber allzu abwegig find ichs auch wieder nicht...

  • So ein Haufen Siebengscheiter. Ein Wahnsinn. Narziss hätte seine Freude mit euch.
    Zuerst sprechts dem Tifoso ab, daß er das nötige Alter hat, um sich an manche Gegebenheiten zu erinnern, und dann sprechts erm das nötige Erinnerungsvermögen ab.
    Nebenbei eure übliche Selbstbeweihräucherungen. Tastenonanie at its best.

    Ihr seids sowieso die Größten und auf jedenfall seids die Allerbesten.
    Im Ãœbrigen hat ein Jugendlicher der Besatzungszeit sein Umfeld sicher mit mehr Interesse wahr genommen, als ein durchschnittlicher wohlstandsverwahrloster Teenager des Heute.

  • Bevor es für euch peinlich wird, will ich doch noch klarstellen (cmburns hat es offensichtlich begriffen), dass die Zeit damals eine ganz andere war. Ich kann mich noch genau an die Bombenangriffe auf Steyr, auf die Luftschutzkeller, auf die Kämpfe in unserer Stadt, an die Gefangenen, an den Zug der Juden, der durch unser Dorf von Steyr nach Ebensee getrieben wurde, an die zwei Kindergartenkollegen, die von ihrem Vater (Bürgermeister) samt seiner Frau vergiftet wurden, an die Tränen, die meine Mutter vergoss als sie mir erzählte dass der Führer gestorben war, an die Bombe die hoch ging und mein Vater es gerade noch überlebte (das allerdings nur von Erzählungen meiner Mutter, da war ich nicht dabei), an die insgesamt drei Kinder, die mit mir zur Schule gingen und bei einer Bombenexplosion starben, an die Amerikaner, als sie unser Haus stürmten und und und. Da war ich sechs Jahre alt. Könnt ihr euch wenigstens annähernd vorstellen, welche Eindrücke solche Ereignisse bei einem Kind hinterlassen?
    Natürlich hörte ich alle Gespräche in der Familie, im Freundeskreis mit, denn damals sass man noch (von 45 bis 47 zu einem guten Teil bei Petroliumlicht) in einer Stube zusammen, hatte weder Fernsehen noch Kino, höchstens Radio. Mit 14 begann ich zu lernen (meine Matura habe ich im zweiten Bildungsweg gemacht), mit 18 ging ich nach Holland arbeiten. Erst dort hörte ich, was wirklich so alles geschehen war - von der anderen Seite betrachtet. Bis dahin waren es die Erzählungen der Familie, der Freunde, der Kriegsgefangenen die zurück kamen und ähnliches. Ich las schon in meiner KIndheit viel, war immer interessiert an Neuigkeiten und hörte daher auch sehr aufmerksam den Älteren zu.
    Das alles ist heute kaum mehr möglich, denn wenn man schon nicht in Discos unterwegs ist, dann hat man Kopfhörer auf oder sieht Fern bzw. sitzt am Computer.
    Aus dieser Sicht mögt ihr recht haben.
    Alles andere müsst ihr glauben oder nicht.
    Aus meiner Erfahrung - siehe Zitat von Helmut Schmidt.....


  • Der schwächste Bewerb war der Messestädtecup, später als UEFA-Cup bekannt. Der Cupbewerb war der zweitstärkste.
    Mehr nicht mehr dazu, es hat keinen Sinn. Wenn man ohnehin das nur glauben will was man denkt, ist eine Diskussion überflüssig.

  • In Österreich wird dem Cupbewerb halt wenig Bedeutung zugemessen, siehe auch diese Saison. International schaut´s anders aus. Ist ja so dass nach halber Saison meist nur mehr ein halbes Dutzend Vereine die Möglichkeit hatte, sich über die Meisterschaft für einen internationalen Bewerb zu qualifizieren, während man zu diesen Zeitpunkt noch alle Mannschaften im Bewerb diese Möglichkeit hatten, und somit tw. mehr Energie in diesen gesteckt wurde. Natürlich kann darüber streiten, was nun wertvoller (Cupsieg) oder von höherer Qualitat (Platz 2, 3 in Meisterschaft) ist.
    Die Bedeutung dieses ehemaligen Bewerbs sieht man zB dass früher sehr wohl der Sieger dieses Bewerbs gegen den Sieger des Meistercups um den europäischen Supercup spielte.



    Was die Diskussion betr. Anhängerschaft der einzelnen Vereine betrifft denke ich dass Freundeskreis/Wohnort/momentaner Erfolg hauptausschlaggebend sind. Vergangenheit spielt - bei Fans, die sich für einen Klub entscheiden - eher eine untergeordnete Rolle.

    • Offizieller Beitrag

    Der schwächste Bewerb war der Messestädtecup, später als UEFA-Cup bekannt. Der Cupbewerb war der zweitstärkste.
    Mehr nicht mehr dazu, es hat keinen Sinn. Wenn man ohnehin das nur glauben will was man denkt, ist eine Diskussion überflüssig.


    Wennst es nicht argumentieren kannst, ok. Aber bitte spiel Dich nicht auf als ob Du einfach Recht hättest.


    Im UEFA Cup haben auch aus den Top Ligen zumindest 3 der 5 stärksten Mannschaften mitgespielt, meist 3 der Top 4...

    • Offizieller Beitrag

    Die Bedeutung dieses ehemaligen Bewerbs sieht man zB dass früher sehr wohl der Sieger dieses Bewerbs gegen den Sieger des Meistercups um den europäischen Supercup spielte.


    Weil beides nationale Titel sind, und der Stellenwert des Titels hat nix mit der schwierigkeit des Bewerbs zu tun. Es ist nämlich so, dass die Top 5 der Top Ligen über unseren Meister zu stellen sind, und im UEFA Cup Bewerb diese Mannschaft immer dabei waren.

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