…Österreich vs. Deutschland…….die WM2014…..ihre Auswüchse
Als langjähriger Leser unserer Foren und diverser Printmedien, stelle ich resümierend fest, die Unterhaltung war des Öfteren ausgezeichnet, manches brachte mich zum schmunzeln, einiges erweiterte meinen Horizont, anderes erzeugte aber auch Unbehagen. Mir fehlte bis jetzt die Muse und Geduld einen Beitrag zu verfassen, Irrtümer aufzuzeigen, oder einfach nur meine Standpunkte mitzuteilen, zu deklarieren.
Ausschlaggebend für meine Stellungnahme ist die (nicht nur hier) tendenziöse und primitive „Bejubelung“ Richtung „Anschluss“ ans teutonische Reich, diese unverhohlene Deutschtümelei kotzt mich im Übermaß an, sodass ich meine ersten Zeilen hier in diesem Forum verfasse, die Fußball-WM und ihre Auswüchse haben es geschafft.
Habe mir auch bewusst sehr viel Zeit gelassen, damit die Emotionen etwas abgekühlt sind, sowohl bei mir, als auch bei den Lesern und natürlich um in Ruhe zu resümieren und um hoffentlich auch die passenden Worte zu finden.
Vorausschicken kann ich, dass ich mich gerne eines Besseren belehren lasse, sofern mir schlüssige und vernünftige Antworten auf meine fehlerhaften und diskussionswürdigen Denkergebnisse präsentiert werden. Es geht keinesfalls um unantastbare „Wahrheiten“, daher werde ich meine Positionen so klar wie möglich auf den Punkt bringen, weil dadurch die Chance höher ist, meinen „Unsinn“ von Menschen widerlegen zu lassen die „weiter“ sehen als ich.
Also beginnen wir.
Warum soll ich zu einem angeblichen großen Bruder halten, den es gar nicht gibt (Illusion, Manipulation), also in meiner Familie ist er auf keinem Fall aufgenommen und ich werde ihn auch nicht adoptieren.
Etwa vielleicht deshalb, weil sie eine Art verwandte Sprache haben.
"Was ist der Unterschied zwischen einem Deutschen und einem Österreicher? Der Deutsche würde den Österreicher gerne verstehen wollen, kann es aber nicht. Der Österreicher versteht den Deutschen, will es aber nicht."
Daher mein erstes „NEIN“ zur Zuneigung, den sie sprechen auch anders.
Sie haben Aprikosen-wir Marillen/ sie haben das Eisbein-wir gehen ins Schweizerhaus auf eine Stelze/ sie haben den Quark-wir backen mit Topfen/ sie ordern ein Brötchen-wir eine Semmel/ sie saufen eine Schorle-wir einen Spritzer/ bei denen ist was klasse-bei uns ist es leiwand/ sie pissen-wir brunzen/ Sie fahren zum TÜV-wir holen uns das Pickerl/sie laufen am Bürgersteig, treffen eine Dirne und verhandeln über einmal pusten-wir gehen am Gehsteig, unterhalten uns mit einer Dame aus dem Dienstleistungsgewerbe und fragen was kostet einmal blasen/ sie brauchen eine Tüte-wir das Sackerl/ zum Nachwuchs kommt Knecht Ruprecht-zu uns der Krampus/ usw.usw……
Wir sind souverän, unabhängig, neutral, warum bekennen wir uns nicht zur offiziellen Sprache „österreichisch“ und erfreuen uns auch der vielen Dialekte, ich bin stolz drauf und lebe das auch.
Warum soll ich meine Wurzeln leugnen, meine Herkunft, meine Heimat.
Aber in unserer Welt der Intellektuellen wird das dann als Dummheit ausgelegt und auf das Beharren tradierter Sichtweisen. Eigentlich könnte man hier von einer bewussten Beeinflussung sprechen, einer respektlosen Diffamierung und in diesem Fall ist Meinungsfreiheit ein wohl gültiges Fremdwort.
Mir ist das egal und ja, ich bin trotzdem ein offener Weltbürger und habe Freunde aus verschiedensten Nationen, den wir gehören alle der Spezies Mensch an, welches mich aber nicht daran hindert, für jemanden etwas mehr zu empfinden (diese im Sport oder auch im Leben zu unterstützen) und andere als arrogant, unsympathisch, großkotzig, penetrant, schulmeisterlich zu titulieren, ist ja meine subjektive Meinung, das Resultat meiner Erfahrungen.
Verwunderlich sind diese Unterstellungen (manipulierter Hass, beschränkter Horizont) wenn man den Kontext der innerösterreichischen Fußballseele betrachtet und herstellt. Da wird innbrünstig in Chorälen von „grünen Parasiten“ gesungen oder bei der Vorstellung der gegnerischen Mannschaft kommt der Verdacht nahe, man spielt gegen eine Inzest-Truppe, denn alle haben offensichtlich den gleichen Namen (Steffen Oar…och, Guido Oar…och, Marcel Oar….och,….). Aber seine nächsten Landsleute zu verunglimpfen ist ja in Ordnung, man sagt ja leichter DU Oar…och als SIE Oar…och.
Global betrachtet sind ja nur wir die Hinterwäldler, denn z.b. die Holländer lieben förmlich unseren nördlichen Nachbar, dass sie sogar Körperflüssigkeiten austauschen (siehe Onkel Rijkaard und Tante Käthe), Franzosen und Germanen waren/sind ja auch „Blutsbrüder“. Innerpreußisch hört man etwas von „zieht den Bayern die Lederhose aus“, im „Revier“ treffen sich die Gelben und Blauen ja nur zu gegenseitigen Liebesbekundungen und wenn „Basti“ mit seinem Chor von „Hu…söhnen“ singt, ist das nur Spaß („a fette Partie“).
Nur wir angeblichen Germany-Hater liegen falsch, sind beschränkt, manipuliert, haben ungerechte Vorurteile, benützen irreführende Klischees, usw…nur so eine kurze Zwischenfrage, woher kommen eigentlich Vorurteile und Klischees? Alles eine reine Erfindung oder steckt doch ein „fünkchen“ Wahrheit dahinter. Wenn man über die Mentalität von Volksgruppen spricht, sind das dann auch nur ungerechte Vorurteile und Klischees ohne Hintergrund?
Was ist an dieser Einstellung falsch, eigentlich nichts, nur weil uns dies das herrschende Establishment vorzugaukeln versucht, sollen wir uns auf einmal den Germanen wohlwollend zu wenden, das ist manipulativ, das akzeptieren einer Kontrastellung ist nicht erwünscht.
„Die sind ja gar nicht so unsympathisch, wir reden wie sie, haben die gleiche Geschichte, sie sind Perfektionisten, wir haben so viel Gemeinsames, sie sind zurückhaltend, demütig, usw….blablabla.“
Natürlich haben wir eine „gemeinsame“ Geschichte mit den Knorken, die haben wir aber auch mit den Ungarn, Tschechen, Slowaken, Slowenen, Italienern, Franzosen, Kroaten, usw. daher auch hier ein klares Nein und keine Unterstützung meinerseits und wenn man die letzten tausend Jahre betrachtet, sind es eher die Kriege die uns entzweit oder eint, wie immer man das interpretieren möchte.
Die Unversöhnlichkeit zwischen Österreich und Deutschland spiegelt den historischen Gegensatz von Österreichern und Preußen sicherlich wider. Die Ersten sind traditionalistische Katholiken, aber auch galant, charmant und humoristisch, die Zweiten strenge Protestanten, aber auch taktlos, humorlos und Prinzipienreiter mit Hang zur Besserwisserei.
Nun etwas gezielter zu meinen Vorpostern und ihren Meinungen, vieles davon darf einfach nicht unwidersprochen bleiben, darum habe ich ja sozusagen ein kleines Vorwort geschrieben und gehe jetzt auch direkt auf ihre Äußerungen ein.
Zu….Virus vom 17.7. manipulierter Hass, …Tifoso Vero vom 9.7. …um einiges vor uns…, Minderwertigkeitskomplexe, …zkk vom 14.7. …Kleingeist…,
Weder bin ich (nicht nur ich) manipuliert mit Hass, glaube auch nicht, dass sie uns einiges voraus haben, noch habe ich Minderwertigkeitskomplexe und Kleingeist schlummert vielleicht in anderen.
Welchen Neid soll ich/wir haben, was haben Sie uns den voraus, ….. Hartz IV, Milli Vanilli, Königsberger Klopse, ….und warum haben wir (angeblich) Minderwertigkeitskomplexe,… weil unser Atomkraftwerk nicht strahlt, weil unser Staatsgebiet mit Pulverschnee bedeckten Alpen, saftigen Almen ausgefüllt ist und weil wir das Wasser aus dem See, in dem wir schwimmen, trinken können, weil wir Schnitzel ohne Tunke essen (bevor das passiert ,werde ich als bekennender Fleischfresser, Veganer und saug an Bananenblätter), weil wir nicht dem Sangria-Wettsauf-Bewerb am Ballermann beiwohnen, weil wir nicht auf Bezeichnung Ute, Meike, Thorsten oder Ulf reagieren (unseren Erzeugern sei gedankt), weil wir Kaffee trinken und nicht das Sudwasser, weil wir nicht weiß gesockt in braunen Sandalen, vor der obligatorischen Frühstücksbuffetplünderung, die Strand/Poolliegen in der ersten Reihe mit –Platz-da-hier-kommen-wir-Manier in Beschlag nehmen, ist es wirklich Kleingeist, wenn wir nicht (wie sie) als Wirtschaftsflüchtlinge ins Nachbarland auswandern und den Einwohnern in einer despektierlichen, schulmeisterlichen, besserwisserischen Art erklären, wie „Alles“ zu sein hat, sein muss ( leider genügend oft in meinem Beruf, aber auch privat erlebt und komischerweise - oder doch der ganz normale Wahnsinn - nur von den „Krauts“ und nicht einmal ansatzweise von Angehörigen einer anderen Nation).
Noch ein paar Gründe (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) warum mir lieber ist, dass ich Österreicher bin und kein Piefke und es keinen mir einleuchtenden Grund gibt, meine Meinung oder Einstellung zu ändern, vielleicht ab jetzt zu ihnen zu halten, ihnen zu zujubeln oder sonst irgendwelche Beifallskundgebungen für Sie zu veranstalten.
-man lernt schon in der Fahrschule, dass man im Winter mit Sommerreifen keine Alpenpässe überqueren kann, nur weil man Allrad hat
-ich weiß was ich bekomme wenn ich eine Topfengolatsche mit Schlagobers und einen Verlängerten bestelle
-ich kann den Schwachsinn, den ich so verzapfe, in solch einer Lautstärke von mir gebe, dass nicht das ganze Lokal daran teilhaben muss
-ich kann Ski fahren und beherrsche es in den Sessellift einzusteigen, ohne dass die Liftwärter die ganze Anlage anhalten muss
-Österreich hat gute Weine, Deutschland hat deutsche Weine
-Dieter Bohlen, Olli Kahn und Gerhard Schröder (Liste erweiterbar) sind nicht meine Landsleute
- weil wir nicht in herrschaftssüchtigen Rudeln diverse Urlaubsgefilden überfallen, um dann vollgepumpt mit Weizenwasser (a richtigs Bier hams jo ned) „wie schön ist es doch am Rhein“ (Donau) brüllen und ergötzen dann auch noch mit ihren Innereien die zu bemitleidenden Einwohner.
-wir können uns auch ohne „Dethleffs“ Richtung Süden bewegen
-wir kennen nicht nur den Unterschied von Schmäh und Humor, wir HABEN auch Beides
Sicherlich sind die Ressentiments auch dem massenhaften Auftreten unserer mittlerweile größten Migranten-Gruppe geschuldet, wenn ein Liechtensteiner oder Westsamoaer deppert ist, fällt es halt nicht ins Gewicht ( do gibts net vü ). Aber ist eine hohe Anzahl ein Freibrief um anmaßend, überheblich, selbstgerecht,......zu sein, nach dieser These müssten die Chinesen und Inder alle uneingeschränkten Rechte aufs „Ar...lochsein“ besitzen.
Zum ersten Kapitel möchte ich wie folgend schließen, natürlich waren jetzt, vollbewusst, massenhaft Klischees und Vorurteile dabei, ist ja auch eine Streitschrift und keine Gute Nacht Lektüre.
Auf keinem Fall will ich jemanden beeinflussen oder beleidigen, sondern nur darlegen, dass jeder von uns ein subjektives Empfinden besitzt, Fakten verschieden interpretiert und alleine aus Toleranzgründen sollte auch eine freie Meinungsbildung gewährleistet sein.
Daher sollte man andere nicht diffamieren und falsche Unwahrheiten verbreiten oder quasi unterstellen, nur weil man selber eine andere Einstellung oder Meinung vertritt (gelingt mir aber leider auch nicht immer).
Indoktrination passiert in unserem Leben leider oft genug, viel zu oft.
Teil 1,
Teil 2 folgt zugleich