Tiroler Verband sperrt Spieler für 70 Spiele

  • Landesliga-Kicker Ismail Gündüz soll dem Schiedsrichter vorsätzlich einen Kopfstoß versetzt haben


    Der Strafsenat der Tiroler Fußball-Landesliga hat am Mittwoch für ein Aufsehen erregendes Urteil gesorgt. Der Senat sperrte Ismail Gündüz vom SK Rum für 70 Spiele, nachdem dieser einen Kopfstoß gegen den Unparteiischen der Partie verteilt haben soll. Schiedsrichter Daniel Filo musste wegen einer Verletzung an der Unterlippe ins Krankenhaus gebracht werden, das Spiel wurde abgebrochen.


    Der Verband geht laut einem Bericht der "Tiroler Tageszeitung" in seiner Urteilsbegründung von einer vorsätzlichen Tätlichkeit - Verschulden am Spielabbruch und unkorrektes Verhalten gegen einen Spieloffiziellen - aus. Der Beschuldigte spricht von einem folgenschweren Missverständnis: "Ich bin ausgerutscht", erklärte der 26-jährige Abwehrspieler Gündüz. Der sportliche Leiter des Clubs aus der 5. Leistungsstufe, Matthias Waldegger, zeigte sich froh, "dass die Sache vom Tisch ist." Er will den Spieler so früh wie möglich abmelden. "Auf unseren Fußballplatz darf er ohnehin nicht mehr", wird Waldegger zitiert. (APA, 04.09.20014)


    Ismail Gündüz (verurteiler Spieler des SK Rum): "70 Spiele - eine Frechheit. Wo hat es so ein Ausmaß schon gegeben? Ein Spieler von Benfica Lissabon hat einmal einen Schiedsrichter umgerempelt, ist dafür aber nur für zwei Monate gesperrt worden. Mir nimmt man für fast drei Jahre mein Hobby. Wo ist da die Verhältnismäßigkeit? [U]Es hat von außen vielleicht so ausgesehen, als wollte ich dem Schiedsrichter einen Kopfstoß verpassen. Aber das war keine Absicht. Ich bin zum Schiedsrichter hingelaufen und wollte nur diskutieren. Der Boden war nass, ich konnte vor dem Schiedsrichter nicht mehr bremsen und bin ausgerutscht.[/U] Das war meine erste Rote Karte in der Karriere, ich bin kein unfairer Spieler. Ich habe in den letzten Jahren nur wenige Gelbe Karten erhalten - und das als Verteidiger. Auch den Rauswurf bei Rum verstehe ich nicht. Ich habe dort fünf Jahre gespielt und mir nie etwas zu Schulden kommen lassen. In den letzten Tagen ist viel durch die Medien gegangen, das belastet mich auch psychisch. Jeden Tag stehe ich auf und denke mir: 'Das war keine Absicht!'"

  • Es war seine erste rote überhaupt. Es ist ja auch nie aufgefallen, sieht man sich seine gelben Karten auch an.
    Da gibts keine Verhältnismäßigkeit, gschichtl hin oder her. .


    Ein suarez beisst einen Spieler zum 3. Mal und bekommt eine 9 spiele sperre und 3 monate.....

    • Offizieller Beitrag

    Es war seine erste rote überhaupt. Es ist ja auch nie aufgefallen, sieht man sich seine gelben Karten auch an.
    Da gibts keine Verhältnismäßigkeit, gschichtl hin oder her. .


    Ein suarez beisst einen Spieler zum 3. Mal und bekommt eine 9 spiele sperre und 3 monate.....


    Da hast Du natürlich Recht, auf der anderen Seite würd ich mal sagen, dass man von außen den Unterschied zwischen einem bewussten Kopfstoß und einem unabsichtlichem "in den Kopf" rutschen doch sehen könnte. Da der Verein aber den Spieler sofort fallen lässt, und nicht sagt: "Ähm, das war aber wirklich unabsichtlich", deutet für mich auf eine Schuld hin.


    Wir brauchen nicht über Sinn oder Unsinn diskutieren, aber wir beide wissen, dass vor Gericht eine Watsche zwischen zwei Bürgern maximal eine leichte Körperverletzung ist, wenn ich einem Polizisten eine aufleg ists sofort schwere. Insofern wird ein Kopfstoß gegen einen Schiri sicher anders bewertet als gegen einen Spieler. Ob 70 jetzt ok ist... keine Ahnung. Aber dass er - wenn er denn schuldig ist - SEHR lange sportlich aus dem Verkehr gezogen werden sollte, steht für mich auch fest.

  • auch wenn es nur von der österreich ist.


    Kein Mitleid
    Auf Mitleid darf Gündüz allerdings nicht einmal bei seinem Verein hoffen. Für alle Seiten ist klar, dass Gündüz‘ Kopfstoß Absicht war. Matthias Waldegger, sportlicher Leiter des SK Rum ist froh, „dass die Sache vom Tisch ist“, und der Verein selbst ohne Punkteabzug davon gekommen ist. Mit Gündüz wolle man nichts mehr zu tun haben: „Wir werden ihn so früh wie möglich abmelden. Auf unseren Fußballplatz darf er ohnehin nicht mehr.“ Geht es nach Dr. Sepp Geisler, dem Präsidenten des Tiroler Fußballverbandes, auch auf keinen anderen mehr. Geisler hofft, „auf die Solidarität der Vereine, dass dieser Spieler keinen Hafen mehr findet.“

  • den Verein gehts um die aussendarstellung und weil sie "sauber" bleiben wollen. was zwar verständlich ist, aber für mich trotzdem eine doppelbödige Moral an den Tag legt.
    wie gesagt, seine erste rote in seiner Laufbahn....

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