Keine Zeit für lange Gesichter, Sturm muss uns spüren
Jetzt ist guter Rat teuer. Nach der Auftaktniederlage in Altach hat der FK Austria Wien nicht viel Zeit, um diesen Schlag in die Magengegend zu verdauen. Fakt ist, dass sich dringend etwas ändern muss, denn tritt man so am Dienstag im Cup-Viertelfinale bei Sturm Graz auf (20:30 Uhr, live in ORF 1), könnte der Rollbalken für das internationale Geschäft bald fallen. Ein Horrorszenario, dem mit allen Mitteln entgegen gesteuert wird.
Besondere Spiele erfordern besondere Maßnahmen. Violett reist bereits am Sonntag in die Steiermark, wird sich in einer Art Mini-Trainingslager zweieinhalb Tage auf das richtungsweisende Pokalspiel einstimmen. „Das war zwar schon seit längerem so geplant, jetzt ist es mir doppelt recht, dass ich alle etwas länger zusammen habe“, sagt Coach Karl Daxbacher, der die Zeit auch für das eine oder andere ausführliche Gespräch mit der Mannschaft nützen möchte.
Das erste hat es bereits direkt nach der Rückkehr aus Altach gegeben. Nach einer kurzen Nacht war am Samstag um 06:15 Uhr bereits Tagwache, danach ging es in die Schweiz auf den Flughafen Altenrhein und von dort um 08:35 Uhr mit einer Dash der Austrian Arrows nach Wien. Sofort nach der Ankunft im Horr-Stadion schnappte sich Daxbacher die Mannschaft zu einer ersten Manöverkritik, im Anschluß war Training, bis Sonntag Mittag soll jeder im Kreis seiner Familie und Freunde 24 Stunden Kraft für den Cup-Schlager tanken.
Daxbachers Rückschlüsse nach der 1:2-Niederlage in Vorarlberg: „Wir müssen in Graz von Beginn an aggressiver und selbstbewusster auftreten. Sturm muss merken, dass wir das Spiel diktieren und das Heft in die Hand nehmen wollen.“
Das hätte er grundsätzlich auch schon beim Frühjahrs-Auftakt erwartet, „Uns steht die Entäuschung darüber ins Gesicht geschrieben, das große Aufbäumen hat gefehlt, stattdessen haben wir nachgelassen. Aber man muss auch sagen, dass beide Gegentore sehr unglücklich waren, das passiert uns auch nicht in jeder Partie.“
Für Zweifel ist auch gar kein Platz, bis Dienstag muss ein Richtungswechsel her. Die drängende Frage: Wie soll der herbeigeführt werden? Der Ausfall von Mario Bazina ist so gut wie fix, er musste nach einem Foul von Sonko Pa ausgewechselt werden, konnte heute kaum auftreten, hat einen dick geschwollenen Knöchel. Tendenz für seinen Einsatz – wohl weniger. Fernando Troyansky kehrt statt David Harrer in den Kader zurück, Florian Metz muss zu den Amateuren, weil er für die heuer schon im Cup gespielt hat, bei Markus Suttner (fehlte zuletzt wegen einer Bänderdehnung im Kniegelenk) entscheidet sich erst bei der Abfahrt am Sonntag, ob er eine Alternative im Kader sein kann.
Personell fehlen also die großen Optionen, Fakt ist dennoch, dass mehr Leben in die Mannschaft kommen muss und nur die Spieler selber können mit einer guten Leistung dafür sorgen, dass es keine enttäuschten Gesichter in den nächsten Tagen gibt.