Infos über Dieter Mirnegg

  • Lieber violette Fangemeinde...


    Ich weiß zwar nicht ob ich hier im richtigen Thread schreib, wenn nicht bitte an die Administratoren etc. es zu verschieben wos hingehört :) ;) :thumbup:


    Wollte euch fragen, vor allem die etwas älteren hier, was ihr in Erinnerung von ihm habt, welche Spielart(z.b. Techniker, Kämpfer, etc.) er bevorzugte, wie er mit sich selbst umgang etc.


    Wäre super hier etwas zu erfahren da ich in nacher Zukunft mit ihm viel zu tun haben werde sportlich.


    Vielen dank schon mal.


    Welser93

  • Knapp daneben


    Nach der WM 1978 spielte die österreichische Nationalmannschaft ihre erfolgreichste EM-Qualifikation. Vier Siege, drei Remis und eine Niederlage waren für ein Endrundenticket dennoch zu wenig.


    Robert Hummer | 14.05.2008


    Am Ende fehlte ein einziger Punkt. Statt Österreich fuhr Belgien als Sieger der Qualifikationsgruppe 2 zur EM-Endrunde 1980 nach Italien und kam dort bis ins Endspiel. »Ich glaube schon, dass wir bei der EM eine gute Figur gemacht hätten«, meint Dieter Mirnegg, einer der damaligen Protagonisten. Wehmut vermischt sich in der Erinnerung des 15-fachen Teamspielers mit Gelassenheit, zumal man sich gleich darauf für die WM 1982 qualifizierte. Der gebürtige Kärntner stand bei vier der insgesamt acht Qualifikationsspiele in der Startformation, sein Teamdebüt feierte er im Jänner 1979 im Rahmen eines Freundschaftsspiels gegen Israel. Zu diesem Zeitpunkt hatte das ÖFB-Team bereits eine emotionale Achterbahnfahrt hinter sich. Nach Auftaktsiegen über Norwegen und Schottland sah es in Wien gegen Portugal ganz nach einem Remis aus, ehe Alberto in der 91. Minute noch den portugiesischen Siegestreffer erzielte und Österreichs EM-Hoffnungen einen schweren Dämpfer versetzte.
    Im Frühjahr 1979 folgten dann die beiden Partien gegen Belgien. Teamchef Karl Stotz gab im Vorfeld einen Sieg und ein Unentschieden als Minimalziel aus. In Brüssel gelang zwar das erhoffte Remis, doch kam man zu Hause über eine Nullnummer nicht hinaus. Für den mittlerweile 81-jährigen Stotz, der das ÖFB-Team bis unmittelbar vor der WM 1982 betreute, wurde in diesem Spiel der entscheidende Punkt liegengelassen: »Wir wollten mit Gewalt zum Erfolg kommen und spielten verkrampft. Hätten wir damals die Belgier geschlagen – und das wäre durchaus möglich gewesen –, wären wir nach Italien gefahren.«


    Stevie Wonder in Hampden



    Nachdem Norwegen abermals souverän besiegt wurde, kam es im Glasgower Hampden Park gegen Schottland zum nächsten Schlüsselspiel. Beim Gedanken an den ohrenbetäubenden »Hampden Roar« läuft Mirnegg heute noch ein kalter Schauer über den Rücken. »Da hat jeder von uns eine Gänsehaut bekommen. Die Leute waren so laut, da hast du geglaubt, dass das Stadion jeden Moment zusammenbricht.« Erwartungsgemäß gingen die Schotten nicht gerade zimperlich zur Sache. Herbert Prohaska beschwerte sich später darüber, dass er »ständig gestoßen, getreten und auch beschimpft« wurde. Dennoch gelang Hans Krankl der Führungstreffer, der in der 75. Minute durch ein Weitschusstor von Archie Gemmill egalisiert wurde. Die Partie stand auf des Messers Schneide, als Linksverteidiger Mirnegg drei Minuten vor Schluss einen Vorstoß wagte. Noch heute erinnert er sich bis ins Detail an die Szene: »Der Jara hat mich wie immer auf die Reise geschickt, nach einem Doppelpass mit Krankl kam ich dann zum Schuss. Obwohl der Linienrichter nichts anzeigte, hat der Schiedsrichter das Tor nicht gegeben. Selbst der Stevie Wonder hätte gesehen, dass das kein Abseits war.«
    Das Unentschieden gegen die heimstarken Schotten wurde trotzdem als Erfolg gewertet, zumal damit der Gruppensieg – einen Sieg in Portugal vorausgesetzt – wieder möglich wurde. Angestachelt vom portugiesischen Publikum gelang dem ÖFB-Team tatsächlich die Revanche für die Niederlage im Hinspiel. »Als wir mit dem Bus zum Stadion fuhren, haben uns die Portugiesen mit den Fingern signalisiert, dass wir fünf Tore bekommen werden. Wir haben sie dann eines Besseren belehrt«, erzählt Mirnegg, der beim 2:1 abermals in der Abwehr zum Einsatz kam. Die EM-Teilnahme war für die Nationalmannschaft plötzlich in greifbare Nähe gerückt, wenngleich man dabei auf fremde Hilfe angewiesen war. Treffend kommentierte die Arbeiter-Zeitung: »Österreichs Fußballteam ist nach dem 2:1-Sieg über Portugal mit einem Bein bei der EM-Runde in Italien. Zum zweiten Bein fehlt allerdings noch etwas.« Für die Spieler hieß es nun hoffen auf die Schotten.


    Die »New Look«-Legende



    Laut Plan hätte die Begegnung zwischen Schottland und Belgien eigentlich schon im Februar stattfinden sollen, gefrorener Boden machte eine Austragung aber unmöglich. Kurz vor Weihnachten 1979 wurde das Match dann nachgeholt. Schottland konnte sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr für die Endrunde qualifizieren, für Belgien ging es um die sprichwörtliche Wurst. Die Gäste gewannen glatt mit 3:1 und durften sich nach Schlusspfiff EM-Endrundenteilnehmer nennen. Dieter Mirnegg hegt Zweifel, ob bei diesem Match alles mit rechten Dingen zuging: »Ich will niemandem etwas unterstellen, aber letztendlich haben sie genau gewusst, was sie brauchen.« Für Unmut sorgte insbesondere die schottische Mannschaftsaufstellung. Teamchef Stotz sprach nach der Partie von einer »Experimentierphase der Schotten im Hinblick auf die WM 1982«, in einer APA-Meldung war gar vom »neu formierten New-Look-Team der Gastgeber« die Rede.
    Doch hatte Schottlands Trainer Jock Stein tatsächlich nur die zweite Garnitur auflaufen lassen? Von einem New Look konnte jedenfalls kaum die Rede sein, zumal neben Liverpool-Star Kenny Dalglish mit Rough, Jardine, Wark, McQueen, Burns und Robertson noch sechs weitere Akteure in der Startformation standen, die auch schon zwei Monate zuvor gegen Österreich eingelaufen waren. Entscheidend war wohl eher, dass Schottland mangels Aufstiegsperspektive möglicherweise nicht mehr mit letztem Einsatz agierte.
    Weder für Karl Stotz noch für Dieter Mirnegg wurde das sportliche Scheitern zur persönlichen Tragödie. Bei Stotz überwiegen klar die positiven Erinnerungen: »Die Mannschaft hat sich nach der WM 1978 gut entwickelt. Ich hatte das Glück, dass eine ganze Anzahl an Spielern bei teilweise großen Klubs im Ausland gespielt hat. Ich glaube, es waren acht oder neun Legionäre.« Den Sprung ins Ausland schaffte auch Mirnegg, der während der Qualifikation von VÖEST Linz zum MSV Duisburg wechselte. Als Legionär hatte die Nationalmannschaft für ihn eine besondere soziale Bedeutung. »Beim Team hatten wir während dieser Zeit sehr viel Spaß, da hat man sich schon richtig gefreut darauf. Wir waren eine zusammengeschweißte Partie, die aus ganz Europa zusammengekommen ist, um sich wiederzusehen.« Bitter nur, dass es wegen des späten Gegentors gegen Portugal und der verjuxten Chancen gegen Belgien nicht zu einem gemeinsamen Ausflug nach Italien gereicht hat.


    http://www.ballesterer.at/index.php?art_id=864

  • vielen dank für den bericht....


    ich weiß ja nicht zu welcher generation du gehörst, hast du ihn persönlich auch noch erlebt als fußballer? wir nämlich mein sportlicher leiter möchte deshalb mal wissen wie der so war früher^^

  • ich kenne mirnegg noch von seiner zeit bei austria klagenfurt. sein trainer f.smetana (war auch nachwuchtrainer und co-trainer bei uns) hielt damals große stücke auf ihn. und er machte auch seinen weg. war ein lockerer aber auch ehrgeiziger vorzeigeprofi. hoffe ich konnte ein bissl helfen.

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