Deyna Cup Warschau

  • ca. 15 Veilchen haben am Samstag den Weg nach Warschau gefunden, die beim Eintreffen am Stadion mit Ticketproblemen konfrontiert wurden. Es gab von von seitens Legia einen Aushang, dass keine Tickets an Partizan, Fluminense und Austria Fans verkauft werden, da die Vereine nicht um ein Ticketkontingent angefragt haben. Zu diesem Thema kann ich nur sagen, dass die Austria wusste, dass sich Fans den Weg nach Warschau antun werden, da es auch von meiner Seite eine Anfrage an die Geschäftsstelle gab und ich die Info erhalten habe, dass es Vorort Tickets gibt.


    Nun zu den Spielen:
    Die 1. Partie gegen Fluminense hatte einen sehr starken Freundschaftsspiel/Vorbereitungsspiel Charakter und lief etwas zach. Wir konnten kaum Chancen kreieren, Okotie zeigte vorne zwar Einsatz, was jedoch zu wenig war und blieb somit ohne Tor, als Hosiner kam wurde der Druck vorne etwas erhöht, was jedoch ebenfalls zu wenig für den Ausgleich war. Es gab einiges an Nachspielzeit, wo sich ein Ball noch an die Stange verirrte und somit noch beinahe die Verlängerung für die Veilchen im letzten Moment bedeutet hätte. Zum Gegentreffer ist zu sagen, dass dieser Ball dem Kardum gehört, er wurde zentral aufs Tor geschossen und hätte niemals direkt in die Mitte abprallen dürfen, somit war der Abstauber nur noch Formsache. Eigentlich wäre es eine klassische 0:0 Partie gewesen.
    Die Brasilianer dürften mit einer 2. Mannschaft oder der U23 angetreten sein, ua da Fluminense am Sonntag Abend ein Ligaspiel gegen Botafogo hatte. Je länger die Partie dauerte und durch den Vorsprung im Rücken wurden diese immer Ballverliebter.


    Die 2. Partie am Sonntag und somit das Spiel gegen Partizan um den 3. Platz gab schon etwas mehr her. Ich weiß zwar nicht den Ballbesitz, aber bis zur Halbzeit bzw. dem Gegentreffer waren wir großteils am Ball, jedoch ohne ein Tor zu machen, was uns dann auf den Kopf fiel. Hosiner vorne zeigte seine alten Tugenden, die durch das herausholen vom Elfmeter und dem Tor belohnt wurden, hätte er das eine oder andere mal den Ball besser gespielt bekommen, wären weitere Treffer möglich gewesen. Im Spiel gab es von uns viele Abspielfehler, Schlampigkeiten bzw. kam der letzte Pass nicht an, was uns beinahe um die Früchte des Erfolgs brachte. Royer zeigte bereits gute Ansätze, ich kann mir vorstellen, dass er den Gegenpart zu Gorgon auf der linken Seite spielen wird. Grünwald kämpfte und beißte wie gewohnt und Holland war zentral wieder mal eine wichtige Rolle, auch Ramsebner spielte hinten eigentlich ein gutes Turnier. Suttner zeigte wie gewohnt ein besseres bzw. offensiveres Spiel als davor Leovac.


    Im Endeffekt ein nettes Turnier und es tut gut, dass noch genug Zeit bis zur CL Qualifikation ist mit dem Cup davor und dem Spiel gegn Everton, denn diese Zeit werden wir noch benötigen! Die Wahrheit bzw. die richtige Aufstellung wird irgendwo zwischen den "2" Mannschaften liegen, die beim Turnier angetreten sind. Hosiner ist vorne wieder mal das Um und Auf gewesen, Okotie braucht noch Zeit. Der Eintritt mit 70 Zloty für 2 Tage (4 Spiele) ist für umgerechnet €17 und ca. €8,5 für einen Tag mehr als fair. Die Legia Fans verhielten sich fair und applaudierten für beide Teams, wenn Legia nicht spielte und es gab selbst bei der Partie gegen Fluminense, wo doch einige dunkelhäutige Spieler im Einsatz waren KEINE Affenlaute (mag sein, dass es kein Bewerbspiel gewesen ist), was einem für uns zu denken geben sollte. Ich bin schon gespannt wie es sich am Sonntag zb bez. Anichebe verhalten wird.


    Zu den Gegnern ist zu sagen, dass Partizan und Legia beim Koeffizient jeweils eine Platz vor bzw. hinter uns gereiht sind und somit die selbe Auslosung wie wir haben. Genau so würde ich es ebenfalls sehen, wir sind mit ihnen derzeit auf Augenhöhe, es gilt abzuwarten, wen wir in der Quali bekommen.

    MW hat mit dem Rücken zur Wand die Wende geschafft, Chapeau!

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  • Wieder Polen! Wieder Warschau!


    Nach 2004 und 2006 standen die Spiele 3 und 4 im Stadion von Legia Warschau am Programm. Viel hat sich am Stadion geändert. Es wurde ua. für die EM 2012 als Ersatzstadion gleich auf 31.100 Plätze ausgebaut. Ukraine war doch EM-fit und somit wurden keine EM-Spiele in der PEPSI-Arena ausgetragen. Der Getränkehersteller zahlt pro Jahr ca. 1,45 Millionen Euro für die Namensrechte. Welches schwarze Brausegetränk im Stadion für 1,60 € (0,5 Liter) verkauft wird, muss ich nicht erwähnen. Was blieb vom damaligen Wojska Polskiego zu Warszawa? Die Außenfassade ziert auch die heutige Haupttribüne. Das Spielfeld musste zirka 50 Zentimeter in Richtung Weichsel verschoben werden.


    Nach 8 ½ Stunden Autofahrt erreichten wir am Samstagmorgen die polnische Hauptstadt. Warum auf dem kürzesten Weg von Wien/Ostrava nach Warschau nicht die größte Stadt Polens, sondern nur Lodz auf dem Straßenweg angeschrieben ist, wird mir hoffentlich demnächst wer erzählen. Auch warum ein Umweg über die kostenpflichtige A2 angeschrieben ist. Sogar in Kharkiv ist Warschau angeschrieben. Immerhin über 1.200 km. Es hat doch Sinn, sich die Route vor jeder Fahrt einzuprägen. Es soll ja schon ein Busfahrer Geilenkirchen statt Gelsenkirchen in sein Navi getippt haben. Die über 700 km lange Strecke konnte noch ohne Navi bewältigt werden, auf den letzten 10 km brauchten wir es aber, damit wir unser Luxus-Hotel finden konnten. Eine Nacht und 2 x Frühstück kosteten pro Person 22 Euro. Als Solofahrer musste ich mich am Vormittag noch aufs Ohr hauen. Keine Ahnung warum das meine Begleiter auch mussten.


    Zur Mittagszeit zogen wir in die Innenstadt. Viel Zeit blieb nicht, deswegen schauten wir uns Warschau von „Stalins Rache“ (auch bekannt als Kulturpalast - die Fahrt mit dem Lift in den 30. Stock, 114 Meter über den Boden, kostete keine 3 Euro) aus an. Noch kann man das EM Stadion sehen, das Legia Stadion nicht mehr zu 100 Prozent. Rund um diesen „Palast“ wachsen Hochhäuser aus dem Boden und verdecken somit die Sicht. Das soll aber nicht das Ziel der Stadtverwaltung sein, sondern dass Stalinstachel aus der Skyline der 1,7 Millionen Stadt verschwindet. Danach fuhren wir noch in das ehemalige Warschauer Ghetto. Auf dem Weg dorthin, bekam ich die Nachricht, dass keine ID-Cards an Ausländern ausgestellt werden. Da die einzige U-Bahnlinie in Warschau unterbrochen war, dauerte es bis ich bei den Warteten war. Auch die Atzgersdorfer waren „schon“ beim Stadion. Die Radfahrer der Österreich-Tour verhinderten eine neue Bestzeit für den VW-Bus auf der Strecke Wien-Warschau.


    Vor dem Stadion waren schon sehr viele Legia Fans. Einige trugen Symbole, die in Österreich für tagelange Berichterstattungen von so mancher Zeitung sorgen. Ich bin mir sicher, dass das möchtegern Fußballmagazin B********* hier einschreiten wird und darüber genauer berichten wird. Da wir keine Möglichkeit hatten an Karten zu kommen, wurde ein Offizieller der Austria informiert. Er schickte uns einen „wichtigen“ und kompetenten Legia – „Mitarbeiter“, der uns bei dieser Angelegenheit unterstützte. Da wir vor den Kassen des Stadions schon viele schiefe Blicke ernteten, empfahl uns dieser Mitarbeiter das Pub. Wir lehnten dankend ab. Nach wenigen Minuten, immerhin mussten unsere Daten gespeichert werden, vielleicht bekommen wir in Zukunft die Fanartikelkataloge von Legia, kam dieser Mitarbeiter mit den Tickets zurück. Für keine 17 Euro bekamen wir die Tickets für 2 Tage. Ich erinnere, dass hier die Meister aus Brasilien, Serbien, Polen und Österreich am Start waren und Vereine wie SC OMV Neusiedl/Zaya 14 Euro für ein Freundschaftsspiel verlangen. Auf der Haupttribüne nahmen wir unsere Plätze ein.


    Es war Minute 20. Da kein Gastverein Tickets angefordert hat, konnte man durch alle Sektoren bummeln. Wenn wir alles aufrechnen, waren zu dieser Zeit 1.000 Zuschauer, darunter maximal 20 Fans aus Wien. 4 wollten den Weg ins Stadion nicht finden und verbrachten die Zeit anders. Es war kein schönes Spiel. Für ein Freundschaftsspiel mussten zu viele gelbe Karten verteilt werden. Teilweise war das Auftreten mancher Kicker aus der Stadt am Zuckerhut nicht nur hochnäsig, sondern auch minderwertig. Damit sind nicht etwaige Tricks gemeint, sondern mehr total unnötige harte Attacken, Meckereien und Handzeichen gegenüber unseren Kickern. Der Stadionsprecher stellte während dem Spiel Alexander Gorgon, der polnische Wurzeln hat, auf Polnisch vor. Da mein Polnisch begrenzt ist, kann ich das Gesagte nicht übersetzen. In der 62. Minute konnte Kardum einen Weitschuss nicht halten und nach dem Nachschuss stand es 1-0 für Fluminense. Unsere Veilchen waren sehr bemüht den Ausgleich zu erzielen. Jungstar Spiridonovic brach nach der 90. Minute auf der rechten Seite durch und hob den Ball diagonal im Strafraum über den Tormann an das Stangenkreuz. Es wäre ein wunderschönes Tor geworden. Wäre! So verlor die Austria zum ersten Mal in diesem Stadion.


    Auf das Spiel Legia Warszawa – Partizan Belgrad verzichteten wir und fuhren mit dem Taxi in die Unterkunft. Der Abend wurde noch mit einem Spaziergang und Abendessen in der Stadt beendet. Am Sonntagvormittag wurde noch das Frühstück eingenommen, danach die restlichen Jungs aus Wien, die erst am Samstagabend nach Warschau fuhren, empfangen. Uns störte es gar nicht, dass das Spiel schon um 13 Uhr war. Diesmal schafften wir es pünktlich zum Spiel gegen den Meister aus Serbien. Sollten wir uns für die Champions League qualifizieren, wären die Vereine Legia und Partizan erst im Frühjahr 2014 mögliche Gegner im Europacup. Fluminese wäre erst im Dezember 2014 bei der Klubweltmeisterschaft in Marokko ein möglicher Gegner. Aber ob die Südamerikaner soweit kommen? Mit Belgrad war man mehr als nur auf Augenhöhe. In einem Pflichtspiel wären die Serben mit dieser Leistung sicher machbar. Jedoch wissen wir natürlich nicht, wie sie in der Meisterschaft auftreten. 2 Minuten später als am Vortag kassierten wir das 0-1. Ein Spieler der Wiener Veilchen gab das Gefühl ab, dass sein Kopf nicht ganz frei sein dürfte. Er stand nur körperlich und beinahe ohne Kopf am Platz. Man muss hoffen, dass dieses Gefühl nur an diesem Wochenende zu spüren war und keinen Grund zur Beunruhigung geben muss. Nach einem Foul an Hosiner traf Alexander Grünwald per Strafstoß zum Ausgleich. Das war in der 80. Minute und wir waren am Diskutieren, ob es nun Verlängerung oder gleich Elfmeterschießen geben würde. In der 89. Minute jubelte Stankovic über sein Tor. Leider war es ein Abseitstor. Doch die Erlösung schaffte in der 5 minütigen Nachspielzeit Hosiner nach einem Eckball. Wir freuten uns über den 3. Platz und setzten uns kurz nach Spielende in die Taxis, die uns zu unseren Autos brachten.


    Am Hauptbahnhof durften wir noch eine Studentin aufnehmen und um 15.45 rollten wir Richtung Wien. Nach nur 250 km gab es einen ungewollten Stopp. Reifenplatzer. So mancher Mitfahrer hat seine Zigarette noch nicht ausgeraucht, da war der neue Reifen schon wieder dran. Die restliche Heimfahrt verlief problemlos und kurz nach 1 Uhr erreichten wir unser schönes Wien.


    Unsere Mannschaft hat 2012/13 eine unglaubliche Saison, mit Punkterekord abgeliefert. Super Spiele präsentiert, und so weiter und so fort. Dann schaffen es nur 25 Fans nach Warschau. Unsere meisterlichen Kicker haben sich eindeutig mehr verdient!



    Mehr Fotos auf http://www.fussballvirus.at

  • hmm, keine 3 Euro für den Lift im Kulturpalast, für eine Person hab ich einen Preis von 16 bzw. 18 Zloty gelesen, was umgerechnet €4 oder etwas mehr sind.
    Hast du eine Vergünstigung bekommen?

    MW hat mit dem Rücken zur Wand die Wende geschafft, Chapeau!

  • Fluminese wäre erst im Dezember 2014 bei der Klubweltmeisterschaft in Marokko ein möglicher Gegner. Aber ob die Südamerikaner soweit kommen?


    ich mag deinen humor ... ^^


    danke für den tollen bericht.

    "austrianer ist, wer sich über alles aufregen kann"


    For, as long as but a hundred of us remain alive, never will we on any conditions be brought under Green rule. It is in truth not for glory, nor riches, nor honours that we are fighting, but for freedom - for that alone, which no honest man gives up but with life itself.

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