Bertl´s EM08-Notizen

  • Hab mich auch gefreut über den Autokorso in meiner Gasse, dem Hupkonzert bis weit nach Mitternacht welches meine Tochter und damit auch mich nicht schlafen lies. Sicher waren auch die Leute im anliegenden Krankenhaus vollkommen voller Freude mit den Leuten feiern zu können! Schön sind die türkischen Fahnen an meinem Haus und den ganzen BMW's und Mercedes mit Wiener Kennzeichen.... Schön zu sehen wie stolz die Leute alle auf ihr Land sein können, das Land dem sie den Rücken kehrten weil es ihnen dort schlecht ging oder sie außer im Urlaub sowieso noch nie waren. Schön das es allen so gut bei uns geht!! Meine Wohnung wird in ein paar Wochen eh frei, beste Lage in little Istanbul. Da kann sich die türkische Gemeinde wieder über etwas Nachschub freuen und wir uns selbstverständlich auch wieder mit ihnen wenn ihnen wieder einmal nach feiern ist!

    ich fühle mit dir,du sprichst mir aus der seele ;)

  • Schlachtgesänge und Riesen-Fahnen in der Wiener Innenstadt


    Sightseeing samt Fanoutfit im Mini-Cabriobus oder mit lauten "Polska"-Rufe und Bier durch die Stadt spazieren - die Polen-Fans erobern langsam die Wiener Fanzone sowie die Innenstadt und lieben es dabei auffällig. Mit hohen Zylinderhüten in den Landesfarben rot-weiß und den obligatorischen Schals, Fahnen und Dressen ausgestattet demonstrierten die Fußballanhänger des zweiten EM-Gegenders der österreichischen Mannschaft bereits Stunden vor Matchbeginn ihre Siegessicherheit.


    "Wir sind einfach besser", prahlte ein Fan, der gemeinsam mit fünf Freunden aus Frankfurt und Breslau nach Wien angereist war. Bereits um 9.00 Uhr sei zum Frühstück die erste Bierdose geöffnet worden, beim Spiel am gestrigen Mittwoch habe man fleißig vorgefeiert. Leicht angetrunken wartete das Grüppchen am Nachmittag vor der Fanzone auf den Matchbeginn. Wegen des selbst aus Polen importierten Biers aus Breslau gab es vorerst noch keinen Einlass. 40 Dosen haben man für den "Start" bei der Herfahrt mit dem Auto nach Wien kommen, erzählte ein junger Bursch, an seinem Bier nippend. Einziger Kritikpunkt, den die jungen Männer an Österreicher bisher gefunden haben: die heimischen Frauen und Mädchen seien zu arrogant.


    Die Fanzone selbst war am frühen Nachmittag bereits fest in der Hand der "Polska"-Fans. Über den ganzen Rathausplatz ertönten aus über hundert Kehlen immer wieder fast einstimmig Schlachtgesänge aus Polen. Mit Riesen-Fahnen zogen die Fußballanhänger singend über die Partymeile. Fans aus Österreich oder auch Unterstützer der Mannschaften aus Deutschland und Kroatien, die in Klagenfurt spielen, konnte man vorerst nur vereinzelt entdecken. Auch in der Innenstadt beherrschten die Polen-Fans das Straßenbild. Prahlerisch wie in der Fanzone war auch hier das Auftreten: Einzelne widmeten sich zwar den Sehenswürdigkeiten der Bundeshauptstadt. An Zebrastreifen stehende, grölende Fußballanhänger oder laut singende mit Dosen winkende Grüppchen waren allerdings eindeutig in der Überzahl.


    (APA)

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  • @ schneckerl bzgl "offizielle" Fanmeilen:
    Das hängt mit der UEFA zusammen!
    Wenn man deren Vorgaben nicht akzeptiert, bekommt man halt keine EM zum Austragen zugeteilt, so einfach ist es ...


    Nicht-offizielle Fanmeilen dürfen dann nur eine gewisse Bildschirm-Größe haben
    (sogar ein Wirt mit einem Beamer ala ehemaligen Fantreff Loudonkeller müßte offiziell bei der UEFA um Erlaubnis fragen UND LIZENZGEBÜHREN bezahlen! ...) ,
    dürfen in gewissen Bereichen/Abständen zu Stadien und "offiziellen" Fanmeilen" nicht organisiert werden,
    dürfen nicht mit dem UEFA-Logo werben ...


    Seit Monaten schreibe ich ja, es ist ein Wahnsinn, daß die Stadt Wien derart in die Knie geht vor der UEFA
    und Wirte und Würstelstandbesitzer AUSSERHALB der Fanmeile und des Praterstadions gezwungen werden,
    UEFA-Sponsoren Produkte zu verkaufen und MINDESTPREISE (eigentlich Höchstpreise) zu verlangen.
    Es gibt nämlich die sogenannte "UEFA-Exclusiv-Zone", die reicht noch weiter als der Stadion-Vorplatz bzw die Fanzone am Ring selbst!!!


    zB war gerade im TV ein Würstelstandbesitzer außerhalb/neben der Fanzone, der darf nur Bratwürste verkaufen, zum UEFA-Preis.
    Weils angeblich schneller geht ...


    Aber die Wiener spielen eh nicht mit bei der UEFA-Abzocke!!! :nana:

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  • So euphorisch wie beim Match Österreich gegen Polen waren die Fans noch nie. Allein die Wiener Fanmeile wurde von über 70.000 Menschen gestürmt






    Über 70.000 Fußballfans waren den Sicherheitskräften genug: Gegen 21.00 Uhr wurde die Fanzone in Wien kurzfristig gesperrt, um dann nach der ersten Halbzeit doch wieder für die feiernden Fans geöffnet zu werden. Die Kombination Kroatien, Deutschland, Polen sowie Österreich sorgte bereits am frühen Abend für einen großen Andrang: Schon beim ersten Match jubelten knapp 16.000 Fans um die Wette.


    "Wir werden gewinnen" und "wie der Schweiz wird es uns nicht gehen", zeigten sich die mit Österreich-Fahnen ausgestatteten Fußballanhänger in der Wiener Fanzone überzeugt und begossen den "sicheren Sieg" gleich im Vorfeld mit jeder Menge Bier. Nachsatz der tanzenden und singenden Meute: "Wer weiß ob wir nachher noch etwas zu feiern haben." Ein 1:1 ist es schlussendlich geworden. Euphorisch feierten die Fans den Ausgleich in der Nachspielzeit.



    Alle Kurier-Bilder Österreich-Polen

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  • Der Wiener Ring hat sich unmittelbar nach dem Fußball-Krimi zur "offiziellen Jubelzone" verwandelt. In einem wahren Euphorietaumel verließen die Fans glückselig die Fanzone. Endlich konnte sie aus vollem Herzen "Immer wieder Österreich" grölen. Erstmals wurde in der Innenstadt der Zauber eines Großereignisses wirklich erlebbar. Menschen die einander noch nie gesehen haben fielen sich um den Hals, Denkmäler wurden kurzfristig gestürmt - am liebsten hätte man stattdessen wohl Ivica-Vastic-Büsten errichtet - Fahnen gehisst und hemmungslos gesprungen und getanzt.




    Salzburg



    Auch Salzburg war in Partylaune. Sollte man meinen, das, was die Schweden am Dienstag hier gefeiert haben, ließe sich nicht mehr toppen, bewiesen die Mozartstädter am Donnerstagabend, dass sie es genau so gut - nein: besser können. Die Party ging ab und ließ keinen mehr kalt. Auch der Führungstreffer der Polen tat dem keinen Abbruch. Fand das Spiel Österreich-Polen im Wiener Happel-Stadion statt oder in der Salzburger Fanmeile? Stimmungsmäßig war kein Unterschied. Die Rot-Weiß-Roten wurden angefeuert, was das Zeug hielt. Sobald die "Unsrigen" am Ball waren, brauste eine Welle der Begeisterung auf. Und die Plätze rund um den Salzburger Dom waren derart gesteckt voll, dass ein Wechsel des Standortes schlichtweg nicht mehr möglich war.


    Nach dem Pausenpfiff erklomm dann auch Bürgermeister Heinz Schaden die Bühne, um sich bei den Fans zu bedanken: "Super, wie ihr drauf seid heute Abend, das schlägt alles", schrie er in die begeisterte Menge, "so viele Salzburger sind da, der Platz ist voll, ein Wahnsinn!" Anders als andere VIPs feierte der Host-City-Bürgermeister nach einem kurzen Besuch im VIP-Bereich mit den Menschen draußen.


    Innsbruck


    Rot-Weiß-Rot gestreifte und karierte Fahnen dominierten während der zweiten Halbzeit auch in der Host City Innsbruck das Stadtbild. Die Fanmeile der Tiroler Landeshauptstadt war zum ersten Mal seit Beginn der Europameisterschaft 2008 "ziemlich voll". Die Kroaten feierten ihren zweiten Sieg und die schwedischen Zuschauer sangen zu Spielbeginn die Österreichische Nationalhymne.


    Schon am Anfang des ersten Fußballmatches bebte der Boden des Landhausplatzes aufgrund der Fan-Gesänge- und Tänze, beim Anpfiff des Österreich-Spiels wurde auch der Marktplatz gesperrt und die Fanmeile erfreute sich regen Treibens. Obwohl für Donnerstag teilweise Regenschauer und sogar einzelne Gewitter prognostiziert waren, hatte der Wettergott mit den Fans in Innsbruck an diesem Abend erbarmen. "Wir werden die Polen 3:1 besiegen", zeigte sich ein Österreicher optimistisch, "und auch wenn nicht, das Leben geht weiter."

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  • Die Fans des Deutschland-Bezwingers feiern ausgelassen im 16. Wiener Bezirk



    "Deutschland, Deutschland, Auf Wiedersehen" - die kroatischen Fans feierten nach Matchende am Donnerstag lautstark. Viele der Fußballanhänger zogen nach Abpfiff unter Schlachtrufen und schwenkenden Fahnen von der Wiener Fanzone zur Ottakringer Straße. Dass dabei die Waggons der U-Bahnlinien 3 und 6 der jubelnden Meute gehörte, nahmen die restlichen Passagiere gelassen hin: Sie grinsten breit und freuten sich offenbar mit den Fans.


    Auf der Ottakringer Straße dann der Höhepunkt: Nach dem Abpfiff wurden hier unter lautem Gegröle Raketen entzündet, Böller geschossen und "Mi Hrvati" gesungen. Viele Fans hatten sich auf der Straße versammelt und schwenkten Fahnen und bengalische Feuer. Immer wieder fuhren aufgeputzte und hupende Autos durch, aus denen Fans Fahnen in der Luft flattern ließen.



    Party bis zum Morgengrauen
    "Ganz Europa hat uns unterschätzt", meinte Karlo Soldo. "Bei uns kicken nur Kroaten - und die aus vollem Herzen". Langsam leerte sich die Straße etwas. Viele Fans verzogen sich zum Feiern in die umliegenden Lokale. Vereinzelte Gruppen feierten aber lautstark weiter und sangen sich bei Volksliedern wie "Ko To Moje Ime Doziva" (Wer ruft meinen Namen?) die Freude aus dem Leib. Sie ließen sich den Fortbestand der Party auf der Ottakringer Straße nicht nehmen.

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  • Der Ex-Austrianer war gegen Portugal überragend. Geholfen hat das den Tschechen freilich wenig


    Tschechien hat am Mittwochabend zwar 1:3 (1:1) gegen Portugal verloren, doch ein Mann hat ganz Fußball-Europa auf sich aufmerksam gemacht.



    Flügelspieler Libor Sionko traf nicht nur per Kopf zum zwischenzeitlichen Ausgleich, sondern war über 90 Minuten stets der aktivste, quirligste und gefährlichste Tscheche.


    "Libor Sionko war heute besser als Ronaldo", sagte Teamkollege David Jarolim nach dem Spiel über den ehemaligen GAK- und Austria-Legionär, der mittlerweile beim FC Kopenhagen spielt.


    "Natürlich bin ich über meine Leistung froh, aber wir haben das Spiel verloren", erklärte Sionko. Mit Portugals Superstar Cristiano Ronaldo wollte sich der 31-Jährige jedoch nicht vergleichen. "Ich weiß nicht, ob das so stimmt. Schlecht war ich heute aber nicht."


    Optimistisch für Türkei-Match
    In der 17. Minute hatte Sionko, der zu den kleineren Spielern auf dem Platz zählte, nach einem Corner per Kopf getroffen. "Die Verteidiger decken bei Eckbällen eher die größeren Spieler. Das ist meine Chance", meinte er. "Es war ein hartes Spiel. Heute war das zweite Tor der Portugiesen entscheidend, obwohl wir auch danach noch einige Chancen hatten."


    Sionko hatte in der 83. Minute den erneuten Ausgleich auf dem Kopf gehabt, war aber an Portugals Schlussmann Ricardo gescheitert. Trotz der Niederlage ist der Offensivspieler zuversichtlich, dass die tschechische EURO-Kampagne nicht schon nach dem letzten Spiel der Gruppe A am Sonntag gegen die Türkei zu Ende ist.


    "Portugal ist eine sehr gute Mannschaft und war der Favorit. Auf die gegen sie gezeigte Leistung können wir aufbauen", meinte Sionko, der 2004 mit dem GAK und 2006 mit der Austria jeweils das Double geholt hatte. "Wenn wir so gegen die Türkei spielen, werden wir gewinnen und aufsteigen." Und dann in Wien gegen den Gruppensieger der Österreich-Gruppe spielen.


    Portugal, das als Gruppensieger feststeht, spielt sein Viertelfinale in Basel gegen den Zweiten der Österreich-Gruppe.

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  • Die Wirte der Basler Fanmeile klagen über zu wenig Umsatz.


    Außer Spesen nichts gewesen:
    Sportlich stecken die Schweizer Niederlagen ein, wirtschaftlich bleiben die Umsätze aus.



    Die Schweizer Lebensmittelkette Migros zog bereits die Reißleine: Die Standmiete in der Fanzone Basel kostet 40.000 Franken (umgerechnet 24.819 Euro), herein kommt aber nur rund die Hälfte, klagte Geschäftsleiter Werner Krättli. "Wir lagen mit unseren Erwartungen völlig neben den Schuhen." Die Konsequenz: Mehrere Stände entlang der Fanzone und Fanmeile wurden geschlossen, rund 80 von 300 Teilzeitkräften heimgeschickt.


    Der Basler EURO-2008-Delegierte Hanspeter Weisshaupt sieht die Schuld für das schwache Geschäft unter anderem beim Wetter. Es könne nicht geleugnet werden, dass deshalb viele zu Hause geblieben sind. Die Bilanz sieht er durchwachsen: "Wir haben an den Zwischentagen mehr erwartet, an den Spieltagen sind wir aber im Planungssoll."


    Bewährt habe es sich, die "Overspill"-Area am mitten in der Stadt gelegenen Marktplatz geschlossen zu halten. Diese sollte eigentlich Überschüsse in den Fanzonen abfedern, hatte zum Eröffnungsspiel am Samstag allerdings eine ungewollte "Pfropfenwirkung" entfaltet: Viele Fußballfans blieben am Marktplatz hängen, während die Besucherzahlen in den offiziellen Public Viewings gering waren.

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  • ich fühle mit dir,du sprichst mir aus der seele ;)


    Mein Gott jetzt scheissts euch ned an, würdet ihr euch auch aufregen, wenns Österreicher gewesen wären?


    Lasst die Leute doch feiern, wann immer sie wollen, wo immer sie wollen, in 2 Wochen is die Sache eh vorbei und die "bösen" ausländischen Patrioten, sind wieder in ihren "Ghettos" und warten auf Südafrika 2010. :finger:



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • Wien (dpa) - Am Rande der offiziellen Wiener Fanzone haben sich deutsche Fußballanhänger am Abend mit anderen Fans eine Prügelei geliefert. Die Polizei schritt ein, um ein Ausufern der Gewalt zu verhindern. Zunächst war unklar, ob dabei gewalttätige Deutsche festgenommen wurden. Erstmals seit Beginn der Fußball-EM war die offizielle Fanmeile in der Wiener Innenstadt «voll». Die Sicherheitskräfte mussten das Gelände vor dem Rathausplatz für weitere Fußballanhänger schließen.


    © Die Welt
    erschienen am 12.06.2008 um 22:44 Uhr

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  • Viele zehntausend Kroaten haben den Sieg ihrer Fußballmannschaft in der Heimat überschwänglich gefeiert.


    In allen großen Städten vielen sich die Menschen in Nationaltrikots glücklich in die Arme. Ob in Split oder Rijeka an der Adria oder im Inland: Autokolonnen verstopften hupend viele Zentren. Überall waren Freudenschüsse aus den vielen noch aus Zeiten der Bürgerkrieges stammenden Gewehren und Pistolen zu hören. Allein im Zentrum der Hauptstadt Zagreb feierten 5000 ausgelassene Fans in einem riesigen Zelt

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  • Überschwängliche Begeisterung und viele hängende Köpfe nach Deutschlands Niederlage, aber kaum gewalttätige Zwischenfälle:
    Das war die erste Bilanz der Polizei nach den zweiten Vorrundenspielen der Fußball-EM am Donnerstagabend in Klagenfurt und Wien.


    Etwa 50 000 Fans aus Kroatien und Deutschland waren allein in die Kärntner Hauptstadt gekommen, um das Spiel der Deutschen gegen Kroatien zu sehen. Doch bis zum späten Abend mussten hier die 2500 Einsatzpolizisten, darunter 300 Deutsche, nur selten eingreifen.


    Während Zehntausende kroatischer Fans lautstark fast das gesamte Zentrum der Kärntner Hauptstadt besetzten, feierten die Deutschen zunächst und trauerten anschließend auf der großen Fanzone auf dem Klagenfurter Messegelände. Kleinere Raufereien konnte die Polizei schlichten. Überschattet wurde das Fußball-Volksfest allerdings vom Tod eines etwa 20-jährigen Kroaten, der nach einem Herstillstand in der Nähe der Klagenfurter Zone am Nachmittag zusammenbrach. Zur Kontrolle der Massen in der kleinen Stadt hatte die Polizei mehrere Hubschrauber eingesetzt.


    In Wien, wo Österreich mit einem 1:1 gegen Polen in letzter Minute seine Chance auf eine Viertelfinal-Teilnahme wahrte, meldete die Einsatzpolizei am Abend erstmals ein «volles Haus». 70 000 Menschen auf der Wiener Fanmeile. Noch während des Spiels im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion musste die Zone zwischen dem Wiener Heldenplatz und dem Rathausplatz für Neuankömmlinge geschlossen werden. Hier hatten schon während des Spiels in Klagenfurt mehrere Zehntausend - überwiegend rot-weiß-karierte Kroaten-Fans - ausgelassen gefeiert und den Sieg ihres Teams auf der 70 Quadratmeter großen Videowand vor dem Rathaus bejubelt.


    Unschöne Szenen gab es allerdings am Rande der offiziellen Wiener Fanzone. Deutsche Fußballanhänger haben sich mit anderen Fans eine Prügelei geliefert. Die Polizei schritt ein, um ein Ausufern der Gewalt zu verhindern. Zunächst war unklar, ob dabei gewalttätige Deutsche festgenommen wurden. Erstmals seit Beginn der Fußball-EM war die offizielle Fanmeile in der Wiener Innenstadt «voll». Die Sicherheitskräfte mussten das Gelände vor dem Rathausplatz für weitere Fußballanhänger schließen. Nach offiziellen Angaben fasst die größte Fanmeile aller acht EM-Austragungsstädte etwa 70 000 Menschen.


    Nach dem Spiel zogen die meisten von ihnen lärmend und fröhlich, aber durchaus friedlich ab und machten Platz für mehrere zehntausend Fans, die meisten aus Österreich -, die bei lauen Temperaturen einen Sieg ihrer Mannschaft bejubeln wollten. Die Stimmung sank nach der überraschenden Führung der polnischen Gegner merklich. Doch umso lauter war dann der Jubel, als Österreich in der Verlängerung durch ein Elfmetertor doch noch seine Chance auf das Viertelfinale wahrte.

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  • Fans entrollten Transparent: "4,20 Euro sind zu viel!"


    Salzburg - Kurz vor dem zweiten Antreten Österreichs bei der EURO 2008 kam es in der Salzburger Fanzone auf dem Residenzplatz erstmals zu einer organisierten Protest-Aktion gegen den Bierpreis in der Party-Meile: "4,20 Euro sind zu viel! Fußballfest ja, Bierabzocke nein" stand auf einem Transparent, das aus mehreren zusammengenähten Leintüchern zusammengenäht worden war und vor der Bühne auf dem Residenzplatz enthüllt wurde.


    Mehrere Burschen hielten das 7,50 Meter lange und 1,50 Meter breite Tuch etwa zwei Minuten lang in die Höhe, allerdings war es im rot-weiß-roten Fahnen-Meer gar nicht so leicht auszumachen. Jene, die es entdeckt hatten, applaudierten aber und stimmten den Aktionisten zu. Danach rollten die Demonstranten das Tuch wieder ein. Ordner hatten nicht eingegriffen.


    APA


    :thumbup: :thumbup: :thumbup:

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  • Trotz ausgelassener Partys gab es auf der "Balkanmeile" bisher kaum Probleme


    Wien - Egal gegen wen sich Kroatien oder die Türkei matchen, auf der Wiener Ottakringer Straße und rund um den Brunnenmarkt haben sie immer ein Heimspiel. Selbst wenn der Gegner Österreich heißt. Wenn es einen Grund zum Feiern gibt, ist Party auf offener Straße bis spät in die Nacht angesagt. Dafür leitet die Polizei sogar den Straßenverkehr um. Die Vorteile der "inoffiziellen Fanzone" gegenüber dem Public-Viewing-Bereiche am Ring: keine Leibesvisitationen, kein Konsumationskorsett, keine Einzäunung. Und vor allem: keine Preise, bei denen man Hunger und Durst lieber vergessen will.


    Gerade einmal zwei Beschwerdeanrufe sind seit Anpfiff der EURO bis Donnerstagnachmittag in der Bezirksvorstehung Ottakring eingegangen. "Wir sind natürlich froh darüber, dass alles so friedlich abläuft", sagt Bezirkschef Franz Prokop (SP). Dass es trotz beachtlichen EURO-bedingten Lärmaufkommens im Grätzel kaum Probleme gibt, führt Prokop auf die gute Gesprächsbasis zurück. Seit zwei Jahren lädt er gemeinsam mit der Hernalser Amtskollegin Ilse Pfeffer (SP) - die Ottakringer Straße bildet die Grenze zwischen 16. und 17. Bezirk - regelmäßig zum "runden Tisch". Dort besprechen Wirte und Anrainer gemeinsam mit Polizei- und Bezirksvertretern sämtliche Wünsche und Beschwerden durch. "Es war wichtig, dass sich die Leute kennenlernen", sagt der Bezirksvorsteher.


    Ein Viertel aller 93.000 Bewohner von Ottakring sind ausländische Staatsbürger. Ganz draußen am Stadtrand, in der feineren Gegend, wohnt auch Bürgermeister Michael Häupl. Weiter drinnen, in den billigen Reihen in Gürtelnähe, sind vor allem Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien zu Hause. In der Gegend rund um den Brunnenmarkt leben hauptsächlich Türken. Politisch hat die SP mit mehr als 50 Prozent das Sagen, FP, VP und Grüne liegen im Bezirk jeweils bei 15 Prozent.


    Das Zusammenleben auf der "Balkanmeile" funktioniert nicht immer, aber meist reibungslos. Oder wie es Dalibor Tolo, ein kroatischer Lokalbesitzer ausdrückt: "Serben würden nie zu Kroatien halten, aber dennoch haben wir gemischtes Publikum." Besuch in und aus "Little Istanbul" gibt es hingegen kaum.


    (Michael Simoner, Martina Stemmer/DER STANDARD Printausgabe 13.6.2008)

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  • Gasometer-Fanzone: Zu zwei Prozent gefüllt - Trostlosigkeit in der Fanzone in der Simmeringer Konzerthalle


    Wien - "Mein Sofa ist mehr Fanzone", meinte der Mann auf der Heurigenbank - und zog wenige Minuten später die Konsequenz: Er stand auf und ging. Schließlich, erklärte er, wohne er ja hier. Nicht ums Eck, sondern gleich darüber. Über der Bank Austria Halle im Gasometer: "Ich wollte meiner Frau einen fußballfreien Abend gönnen." Doch die Trostlosigkeit der Fanzone in der Simmeringer Konzerthalle trieb den Wiener zurück ins Patschenkino. "Meine Frau wird das hoffentlich verstehen."


    Das Spiel Schweiz - Türkei lockte Mittwochabend eine sehr überschaubare Menschenmenge hierher: Die 2400 Personen fassende Halle war nicht einmal zu zwei Prozent ausgelastet. Je acht Personen kamen auf eine der fünf, hoch an der Decke hängenden, Leinwände - Thekenpersonal mitgezählt.


    Dabei hatten die Organisatoren wohl mit mehr als 40 Besuchern pro Abend gerechnet: Immerhin wird hier ein Platzreservierungs-Service für die mehr als 600 Sitzplätze angeboten.


    "Gnackweh statt HD"


    Eine genaue Statistik scheint da verzichtbar: "Jetzt san's immerhin zwa mehr", meint die Securitydame am Eingang mit resignierender Stimme auf die Frage, ob sich drin denn viel tue. Und die Frau an der Ausschank meint, dass - mit Ausnahme des ersten Österreich-Matches - bisher nie mehr los gewesen sei. Obwohl die Getränke doch einen Euro billiger seien als auf der City-Fanmeile.


    Doch das tröstet jene drei Fußballfans, die mit zurückgelegten Köpfen nach oben schauen, wenig: "Ich habe gelesen, dass die Übertragungen in HD-Qualität stattfinden", sagt der Informatiker Günther, "aber davon kann nur bei den Fernsehapparaten im Foyer die Rede sein." In der Halle, klagt er, gäbe es nur "Gnackweh statt HD."


    Darum würden er und seine Freunde auch bald wieder gehen. Auch wenn es ihnen um die drei Euro Eintritt - pardon: "Sicherheitsbeitrag" - leidtue. Noch dazu, wo diese Gebühr ab Donnerstag dann nicht mehr verlangt wurde. Dass die Gasometer-Fanzone dadurch aber zum Renner werden könne, glaubt Günther nicht: "Zu Hause hätte ich die bessere Fanzone: mehr Spaß, eine Couch - und billigeres Bier."


    Birgit Entner, Thomas Rottenberg/DER STANDARD Printausgabe 13.6.2008

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  • Käsekrainer, Burenheidl und aufgewärmte Schnitzel, dazu 80 Gramm Chips um drei Euro


    Ob es an der Verpflegung liegt, dass auf der Fanmeile so wenig los ist? Nicht unbedingt - es gibt auch gute Überraschungen



    Wien - Beim Testen des kulinarischen Angebots erweist sich der - zumindest tagsüber - fanfreie Zustand der Sperrzone zwischen Helden- und Rathausplatz als Vorteil: An den Ständen warten bis zur Verzweiflung freundliche Mitarbeiter auf Kunden.


    Dass die Speisen laut UEFA-Vorgabe ab neun Uhr früh servierfertig zu sein haben, reduziert die Wartezeit zusätzlich - die Qualität aber auch: So sehen die unter Plastikabdeckung vor sich hin welkenden Schnitzelsemmeln, die es an jedem zweiten Stand zu geben scheint, schon ordentlich letschert aus, wenn sich gegen 14 Uhr endlich ein Unerschrockener erbarmt und die erforderlichen 4,50 Euro auf den Tresen legt. Der Geschmack ist entsprechend: Zwischen schwammiger Semmel und nach Friteuse riechender, aufgeweichter Panier bleibt von der Idee des Schnitzels nur der Name übrig.


    Auch auf dem Heldenplatz, wo ein Bierzeltbetreiber auf Schlechtwetter hofft ("Wir sind das einzige Dach der Zone!"), müssen Schnitzel her: Zwei Stück um € 9,50, laut Kellner "frisch aufgewärmt" und gemeinsam wenig größer als das Semmel-Schnitzi, dazu eisgekühlter Salat aus halbgaren Erdäpfeln. Gulasch (€ 6) hinterlässt auch nur mittelprächtigen Eindruck: Kaum Zwiebel im mehlpappigen Saftl, dafür ein gefährlicher Geschmack nach verkohltem Plastik, der wie eingebrannt am Gaumen haften bleibt. Zum Glück gibt es das offizielle EM-Bier, weitgehend geschmackfreies, aber süffiges Carlsberg vom Fass, das um € 4,50 je Krügel durch die geschundene Gurgel rinnt.


    Weiter zu McDonald's, wo neben allerlei Kuchen und Eis auch paketierte, von Anker (?) geschmierte Dreiecksandwiches geboten werden - Burger oder Pommes hingegen nicht: Merkwürdiges Marketing vonseiten des Hauptsponsors.


    1 a deutsche Wurstfabrikate


    Burger bietet dafür ein verwaister Stand am Ring (€ 5), dessen Betreiber erst sein Kartenspiel beim Hintereingang unterbrechen muss, und auch sonst gestresst wirkt: "Wollts ka Hot Dog, des hätt i fertig? Burger dauert, wird alles frisch gemacht". Ja, eh. Dann schon lieber die Semmel mit Leberkäse um € 3,50. Der wird auch "ganz frisch" vom massiven 15-Kilo-Ziegel gesäbelt. Schaut furchterregend aus, kann dafür echt was: saftig, von ordentlicher Fleischqualität, gut und zurückhaltend gewürzt, ohne die hierorts meist unvermeidlichen Fett- und Knorpeleinschlüsse - eindeutig oberösterreichische Qualität, wie man sie an Wiener Würstelständen nirgends findet!


    Aber es gibt noch andere gute Überraschungen: Die von Deutschen betriebenen, achteckigen Würstelstände mit der skurrilen Aufschrift "Wiener Schinkenwurst" etwa, die vor dem Parlament und auf dem Heldenplatz Aufstellung bezogen haben. Unter diesem frechen Fantasienamen gehen ganz hervorragende Bratwürste im Krakauer Stil über die Budel, gegen die das gemeine Burenheidl richtig abstinkt. Auch der zweite aus Deutschland angereiste Standler ("Und ich Trottel dachte, Wien sei in Feierstimmung!") bietet beste deutsche Wurstfabrikate in Form der "Halbmeterwurst" (€ 5 für 50 cm) an, einer richtig scharfen und auch sonst sehr ordentlichen, gebratenen Edeldebreziner.


    Die mit Abstand beste Verpflegung aber hat der "Indian Food"-Stand am Rathausplatz, wo es herausragendes "Butter Chicken", wunderbar kardamomwürziges "Lamb Korma" und mildes Gemüsecurry gibt, immer in der Kombination mit feinkörnigem Kurkuma-Basmatireis (ca. € 9). Wer will, bekommt sogar knusprige "Pappadams" dazu - allerdings wird es dann endgültig unmöglich, das mangels Sitzgelegenheiten diffizile Verputzen des Essens ohne Antrenzen zu überstehen.


    Auch das französische Restaurant "Côté Sud" bietet auf seinem (besonders gut gestaltetenen) Stand beim Volksgarten-Pavillon bemerkenswerte Qualität: Süße Crêpes, etwa mit Grand Marnier flambiert (€ 5) und salzige, aus Buchweizenmehl gefertigte Galettes ( mit Käse und Schinken), die von einem extra aus der Bretagne eingeflogenen Team gebacken werden: eindeutig die beste Crêperie, die die Stadt zu bieten hat!


    Severin Corti/DER STANDARD Printausgabe 13.6.2008


    Anm.: der Autor hat weder eine Ahnung von Leberkäse, noch von Crêpes&Co. ... :thumbdown:

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  • Rom. sda/reuters/baz. Ein deutscher Sportreporter hat nach Angaben der italienischen Polizei versucht, mit einer Bombendrohung seinen Flug zur Fussball-Europameisterschaft nach Wien noch zu kriegen.


    Der 27-Jährige hatte sich den Angaben zufolge am Mittwoch für seinen Flug von Verona aus verspätet. Um den Start aufzuhalten habe er bei der Polizei angerufen und erklärt, in der Maschine der Air Dolomiti nach Wien sei eine Bombe, teilte die Polizei am Donnerstag mit.


    Der Flughafen wurde daraufhin für zwei Stunden geschlossen, andere Flüge wurden umgeleitet. Der Reporter sei dann fünf Minuten vor dem geplanten Abflug am Schalter angekommen. Als ihm gesagt worden sei, dass er zu spät sei, habe der Mann erwidert, er habe gehört, dass das Flugzeug noch nicht startbereit sei.


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    Diese Tatsache war der Polizei zufolge aber am Flughafen nicht bekanntgegeben worden. Im weiteren Gespräch habe sich der Mann in Widersprüche verstrickt. Sein Handy habe ihn dann schliesslich als Anrufer entlarvt. Er wurde den Angaben zufolge wegen des falschen Alarms und wegen Eingriffs in den Luftverkehr festgenommen.

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