Quelle: welt.de (gekürzt)
Gerade hat Kern ein Buch veröffentlicht: „Quantensprung – die Zukunft des Sports“ (Goldegg-Verlag). Er hat Systeme entwickelt, die Gaming mit echtem Sport verbinden. Und den Weltverband für diese Mixed-Reality-Sportarten gegründet, zu dessen Präsident er gewählt wurde.
In seinem Buch beschreibt er, wie der Sport im Jahr 2031 aussehen könnte. Der Vereinsfußball ist beinahe ausgestorben. Auch anderen Sportarten fehlen Mitglieder. Weil die meisten Kinder und Jugendlichen nur noch auf Touchpads spielen.
Beispiel Fußball. „Dem geht es nicht so super, wie viele denken. Eigentlich müssten die Verbände schon viel mehr tun, um mehr Kinder zu gewinnen“, so Kern. „Wenn der Fußball sich nicht erfindet, wird es in Zukunft zwar viele E-Sportler und Fußball-Freestyler geben – aber in den Vereinen werden die Anmeldezahlen weiter zurückgehen.“
20 Mitarbeiter arbeiten für Kerns Startup „Fun with Balls.“ Sie haben „Multiball“ entwickelt. Hier schießt man mit einen echten Ball auf eine interaktive Wand, tritt zum Beispiel im Elfmeterschießen gegen einen virtuellen Torhüter an. Ein Projektor wirft das Stadion an die Wand, aus Boxen dröhnt Zuschauerjubel.
Diese Spielkonsole soll Kindern wieder Spaß am Sport bereiten
Eine neue Spielkonsole soll Sportmuffel zu mehr Bewegung antreiben. Dabei soll der Spaß aber nicht zu kurz kommen. MultiBall ist ein bisschen wie eine Playstation - nur mit echten Bewegungen.
Mit Hilfe einer Kamera und Sensoren erkennt das System, wohin man schießt und wo man steht. Über 40 Spiele bietet es, unter anderem Boxen mit echten Boxhandschuhen und Tennis mit Schläger. Ein Mix aus Sport und Gaming. Kern: „Du bist in einem Computerspiel, musst aber körperlich arbeiten.“
Er ist überzeugt, mit dieser Mischung aus Gaming und echtem Sport die Kinder und Jugendlichen langfristig für mehr Bewegung gewinnen zu können. „Weltweit setzen schon rund hundert Schulen, Sportvereine und Fitnessklubs unser System ein. Auch Profivereine nutzen es“, sagt Kern.
Auch das Deutsche Fußball Internat setzt in der Ausbildung seiner Talente auf Kerns System, mit Münchner Schulen ist ein Pilotprojekt vereinbart. „Wir wollen nicht die Welt retten, wir wollen auch Geld verdienen“, so Kern. „Aber wir wollen zudem einen Mehrwert schaffen.“