"Es kann sich gar niemand aufdrängen"

  • <h1 class="csc-firstHeader">"Salzburg bleibt für mich der Titel-Favorit"</h1>
    Wien – Die Wiener Austria hat in der 16. Runde ihre zweite Niederlage kassiert.



    Für Georg Zellhofer „in dieser Phase überraschend“. Den Trainer des Spitzenreiters stört vor allem das Wie.



    Im Sport1-Interview spricht der Niederösterreicher zudem über das Fehlen von Milenko Acimovic, Terminsprobleme und die härtesten Konkurrenten.




    Sport1: Haben Sie nach der Niederlage in Innsbruck gut geschlafen?



    Georg Zellhofer: Nach einer Niederlage wird man nicht tanzen. Gut geschlafen, habe ich trotzdem.



    Sport1: Sie haben unmittelbar nach der Niederlage von kollektivem Versagen gesprochen. Wie stellt sich das Ganze am Tag danach dar?



    Zellhofer: In „kollektivem Versagen“ ist schon
    alles beinhaltet. Die gesamte Mannschaft hat nicht das gespielt, was
    sie müsste/könnte/wollte. Es war ein extrem schlechtes Spiel. Für mich
    in dieser Phase überraschend. Es können ein oder zwei Spieler schlecht
    spielen, aber nicht die gesamte Mannschaft. Ich habe mit einer
    Niederlage kein Problem. Wenn der Gegner historisch fightet, Glück hat
    und wir drei Mal an die Stange schießen. Aber wir haben das Spiel nie
    in Griff gekriegt.



    Sport1: Worin liegen die Gründe?



    Zellhofer: Innsbruck hat das Spiel nicht machen
    können. Deshalb war es in der Art „da habt ihr den Ball und spielt“.
    Wir haben mit dem Ball aber nichts anzufangen gewusst.



    Sport1: Welche Rolle hat das Fehlen von Milenko Acimovic gespielt?



    Zellhofer: In gewissen Phasen haben wir das
    natürlich gemerkt. Es hat jemand gefehlt, der das Spiel beruhigt, eine
    ständige Anspielstation ist. Es wäre aber zu billig, diese Niederlage
    auf seinem Fehlen aufzuhängen. Es sind andere auch gefordert.



    Sport1: Die einzigen beiden Saisonniederlagen sind gegen den Letzten und den Vorletzten passiert. Sehen Sie da einen Zusammenhang?



    Zellhofer: Nein. Die ganze Liga ist sehr knapp
    beieinander. Wir sind bei weitem noch nicht die Mannschaft, zu der wir
    hingelobt und gedrängt werden. Wir sind aber natürlich auch nicht diese
    Mannschaft, die am Sonntag zu sehen war. Wenn wir nicht die einfachsten
    Dinge im Fußball herüberbringen, dann gewinnen wir eben nicht einmal in
    Innsbruck.



    Sport1: Wen sehen Sie als härtesten Konkurrenten im Kampf um den Titel?



    Zellhofer: Für mich ist Salzburg immer noch der
    Favorit, weil sie von der Besetzung her mit Abstand am besten
    aufgestellt sind. Auch Rapid ist ein heißer Kandidat – sie spielen
    nicht mehr im UEFA-Cup, haben hervorragendes Spielermaterial und mit
    dem Hanappi-Stadion einen großen Heimvorteil. Mattersburg und der LASK
    sind abwechselnd Hecht im Karpfenteich. Sturm und Ried können auch
    jeden schlagen. Es ist eine ganz illustre Gesellschaft.



    Sport1: Das Programm in den nächsten Tagen ist überaus dicht gedrängt...



    Zellhofer: Wir haben in sieben Tagen drei Spiele.
    Ich will nicht jammern, aber von der Terminisierung ist es einfach
    schlecht. Ich glaube nicht, dass Panionios, Bordeaux oder Galatasaray
    vor einem wichtigen UEFA-Cup-Spiel drei Partien in sieben Tagen
    bestreiten müssen.



    Sport1: Sicher nicht einfach einen vernünftigen Trainingsplan aufzustellen...



    Zellhofer: Es gibt auch einen zweiten Teil der
    Mannschaft. Was soll ich mit dem trainieren? Dann wird gefordert, dass
    diese Spieler zum Einsatz kommen. Und die sind dann am meisten tot. Die
    haben nämlich die Belastung und das Training nicht. Es ist immer
    dieselbe Leier. In diesem Dreitages-Rhythmus ist es schwierig. Wenn ich
    einen Ersatzspieler am Montag hart trainieren lasse, ist am Dienstag
    Abschlusstraining, also Regeneration. Wenn der Spieler diesen Rhythmus
    lange hat, kann sich jeder vorstellen, wie er beinander ist.



    Sport1: Das heißt, dass die Spieler aus der zweiten Reihe eigentlich gar keine Chance haben sich aufzudrängen.



    Zellhofer: Vollkommen richtig. Auf der einen Seite
    sollen alle spielen. Auf der anderen Seite sind es so viele Spiele,
    dass es fast unmöglich ist zu rotieren. Und beim Training kann sich
    keiner aufdrängen.



    Sport1: Am Mittwoch steht nun das Duell mit den Mattersburgern auf dem Programm.



    Zellhofer: Mattersburg zeigt sich von seiner besten
    Seite. In den Spielen zwischen Austria und Mattersburg ist immer sehr
    viel Brisanz. Die kommen hochmotiviert. Hoffentlich hält die Serie,
    dass die Burgenländer noch nie im Horr-Stadion gewonnen haben.



    Sport1

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