ZitatAlles anzeigenÖSV träumt von Slalom-Party im Happel-Stadion
Wien - Drei Wochen nach dem Auftakt in Sölden stehen am 15. und 16. November in Finnland die ersten Slaloms der alpinen Weltcup-Saison auf dem Programm.
Österreichs Slalom-Asse haben in der sommerlichen Vorbereitung auf die WM-Saison neue Wege beschritten und mehr denn je auf Indoor-Training gesetzt.
Mario Matt und Co. waren im Sommer jeweils bis zu acht Tage in diversen Ski-Hallen unterwegs.
Von großer Bedeutung
Trainiert wurde dabei vor allem in den Niederlanden in Landgraaf sowie in Deutschland in Hamburg-Wittenburg.
Trainer und Athleten waren trotz des geringen Pisten-Schwierigkeitsgrades begeistert und von der Sinnhaftigkeit voll überzeugt.
"Das Training in der Halle hat mittlerweile eine große Bedeutung in unserer Saisonvorbereitung. Wir finden dort sehr gute und konstante Verhältnisse vor", meinte Christian Höflehner, der Cheftrainer der ÖSV-Gruppe "Tech&Kombi".
Größerer Trainingsumfang
Neben den konstanten Verhältnissen bietet das Hallentraining eine Reihe von weiteren Vorteilen.
"Das größte Plus ist der Umfang des Trainings", erklärte Rainer Schönfelder und meinte damit die Tatsache, dass in einer rund zweistündigen Einheit bis zu zwölf Trainingsfahrten absolviert werden.
Zudem können innerhalb der Halle leicht und schnell Materialveränderungen und Abstimmungen vorgenommen werden.
"Hat sich bewährt"
Ein Vorteil, den Neo-Head-Pilot Schönfelder bei der Entwicklung seines neuen Slalomskis in Wittenburg intensiv ausgenützt hat.
"Und das ist am Berg ganz einfach in dieser Art nicht möglich", meinte der Kärntner über einen weiteren Pluspunkt und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: "Außerdem ist in der Halle das Wetter immer schön."
Auch Reinfried Herbst ist vom "Hallenzauber" angetan. "Das Hallentraining ist sehr sinnvoll und hat sich bewährt. Und die Verhältnisse sind denen im Winter ähnlich, die Pisten werden mit Sprühbalken behandelt."
Europacup in der Halle
Im Snowboard-Weltcup stehen Indoor-Rennen bereits längst auf der Tagesordnung (in Landgraaf), im Ski-Alpin-Bereich haben sich Hallenrennen immerhin bereits im Europacup etabliert.
In der laufenden Europacup-Saison 2008/09 gibt es sogar einen eigenen kleinen "Indoor-Cup" (Hallen-Cup), der von Dienstag bis Freitag in Amneville Les Thermes (Frankreich), Landgraaf und Neuss (Deutschland) über die Bühne gehen wird.
"Das ist die Zukunft"
Auch Ski-Weltcup-Rennen in der Halle könnte es in Zukunft ohne weiteres geben, doch Benjamin Raich merkte dazu an: "Wenn die Hänge etwas steiler wären, dann wäre das durchaus vorstellbar."
ÖSV-Coach Höflehner hat auch andere Visionen für den Weltcup. "In der Halle sind die fehlenden Plätze für die Zuschauer ein Problem."
"Ich glaube, dass die Rennen in den Großstädten die Zukunft sind", meinte der Steirer und verwies dabei auf die Weltcup-Rennen in Zagreb sowie das spektakuläre Promotion-Event am 2. Jänner in Moskau.
Dort geht es auf einer 56 m hohen, 37 m breiten und 150 m langen Rampe um ein Preisgeld von 200.000 US-Dollar.
Schönfelder "für alles offen"
Höflehner könnte sich ein ähnliches Spektakel wie in Russland auch im Herzen von Wien vorstellen
"Mit einer Rampe und einem Kurs mit 15 Toren im Happel-Stadion wäre das die perfekte Show und Party", meinte Höflehner und rannte damit bei Schönfelder offene Türen ein.
"Ein Weltcup-Rennen im Happel-Stadion? Warum nicht, ich bin für alles offen. Wenn man 20 Jahre zurückdenkt, hätte auch niemand an Skihallen geglaubt."
"Die Zeiten ändern sich", betonte Schönfelder, der sich seit vielen Jahren für mehr Farbtupfer im Weltcup-Zirkus ausspricht.
laola1
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