Beiträge von T-Bone Walker

    Den schwachen Derbyvorverkauf auf das (un) Spiel zu schieben ist mehr als billig. Der Austriafan ist eine noch launischere Diva als die Austria selbst. Da geht es um eine einmalige Chance, um ein rein violettes Derby, welches im Gegenzug im Happel als unmöglich erscheint. Und die Austrianer reden sich aufs Wetter (zu kalt, zu warm, zu heiß, zu sonnig, zu schattig, zu windig, zu schneeig, zu regnerisch, zu ...) auf das Spiel (auch da gibt es jede Menge Schattierungen an Ausreden), auf die UST, auf die Ultras, auf die Familien und und und. Selbst mir fallen da unendlich viele Gründe ein.


    In den 90er habe die Austriaspieler mal 2000 Gratistickets als Entschuldigung bei einem Heimspiel angeboten. Das volle Kontingent wurde nicht ausgeschöpft.


    Schade, warum auch immer, aber auch das macht Austria Wien aus.


    Wenn ich mich so in meinem Bekannten- und Kollegenkreis umschau, kann ich diese Tatsache schon auf einen großen und sehr relevanten Unterschied zurückführen. Der Austrianer verfolgt das Geschehen über die Medien, tritt meistens dezent auf und geht, wenn er zwischen seinen vielen Freizeitaktivitäten Zeit findet, auch mal ins Stadion. Der Grüne lebt seinen Verein immer und überall, tritt brachial mit seinen Farben auf und die fixe Freizeitaktivität am Wochenende ist das Stadion. Das immer schon höhere Fanpotential tut natürlich ihr übriges dazu.


    Sicher kann man das jetzt nicht auf jeden einzelnen Anhänger umlegen, aber auf die Masse gesehen glaub ich kann man das so stehen lassen.

    Ich darf nicht Betrüger schreiben, aber ihr dürft xxxx Verein schreiben?


    Wir sind in einer Krise, wir sind schlecht, wir haben einen schlechten Trainer, wir haben kein System, wir haben eine schlechte Mannschaft, aber wollt ihr wissen was mit Leuten passiert, die mir gegenüber meinen, die Austria ist ein Heislverein?


    So ist es. Es gibt Grenzen. Warum der Coyote so eine Scheiße noch immer hier schreiben darf versteh ich auch nicht.


    PS: Mal ein nicht sarkastischer Satz: Könnten wir bitte das Experiment Baumgartner besser heute als morgen beenden???????


    Das wäre schon in der Hinrunde längst fällig gewesen. Und ich bin nicht einer, der bei der ersten Niederlage Trainerwechsel brüllt. Gegen Baumgartner war Bjelica ein Trainergott.

    Ohne die Damaritore wären wir schon komplett im Oasch. Rotpuller und Shikov dürften mit Baumgartner verwandt sein. Kann sonst nicht sein, daß wir da nix besseres haben. Die beiden erzeugen bei mir Aggressionen. Grünwalds Elfer gehen mittlerweile in die Geschichtsbücher ein. Die Draufgabe ist aber das Pauseninterview und seine Einstellung zu diesem Thema. Holzhausers Selbstvertrauen muß auch mal erst einer haben, der quasi mit ersten Ballberührung für den neuen Verein und bei seiner Vorgeschichte zu einem solchen Elfemter antritt. Das alles zusammen und dieser Trainer ist wie eine einzige Slapstickaufführung im schönsten Trikot der Welt.


    Und trotz all dem habe ich Vollidiot gerade Derbykarten für meine Familie geholt. Man muß schon ein ordentlicher Masochist und Trottel sein, wenn man das tut. Ich tu mir auch im Moment sehr schwer einem 7-jährigen zu erkären, warum man eigentlich Violetter ist. Ich habs halt gestern wiedermal als Lehrbeispiel genommen, welche Fehler man nicht machen sollte. Ein Feuer für den Verein in dieser Verfassung (sowohl sportlich als auch fantechnisch) bei einem Kind zu entfachen, ist Schwerstarbeit. Normal müßte ich dafür eine Ehrenmitgliedschaft auf Lebenszeit vom Verein bekommen.

    Unter anderem deswegen nimmt in Europa unsere Kasperlliga keiner ernst. Hauptsache die Fussballplätze heissen Hariboarena oder Adeg-Kommundkauf-die Kraft am Land Arena. Aber dann werden Leute angebettelt, daß sie für ein paar Würsteln und Tee schaufeln kommen sollen. Und die Verantwortlichen grinsen dabei noch deppat in die Kamera. Ein peinliches Spektakel unsere Liga.

    Hallo Geri, schöne Sachen die du hast. Das Häferl hab ich auch, nur leider nicht mehr so schön erhalten. Ich hab das als Kind vom Opa geschenkt bekommen und natürlich täglich fürn Kakao verwendet. 1983 ist daher korrekt.


    Das gestreifte Trikot haben sich inkl. mir einige Leute von west.at in einer kleinen Auflage nachproduzieren lassen. Irgendwer hat damals ein Foto einer Spielszene aus 86/87 glaub ich vom Toni P. mit dieser Wäsch reingestellt. Leider finde ich das im Netz nicht mehr. Ein paar andere haben sich damals das Schwechater Krügerl Trikot nachschnitzen lassen.

    Ich finde das Interview auch nicht unsympathisch, ich würde vielleicht ähnliche Gemeinplätze in ein Mikrophon sprechen. Bloß frage ich mich, ob man hinter diesen Aussagen ein "überzeugendes Konzept" eines Sportdirektors erkennen kann.


    Es stellt sich die Frage, ob man die "Freude über jeden schmutzigen Sieg", die "Vision, den ein oder anderen tollen Spieler zu kreieren" (wie genau geht das?) und das Infragestellen eines einheitlichen Spielkonzepts vom Nachwuchs bis zur Kampfmannschaft als gesamthaftes, zukunftsgerichtetes Konzept bezeichnen kann.


    Falls es ein Konzept sein sollte, ist es eines jedenfalls nicht: state of the art.



    Was ist schon state of the art ? Das Wort "Konzept" wird mM sowieso überstrapaziert. Jeder Trainer, jeder SD muß immer das berühmte "Konzept" haben. Was stellt man sich denn vor ? Jeder der sich für diesen Posten beworben hat, wird sich seine Gedanken zum Ist Stand und zum Soll Stand gemacht haben und jetzt danach handeln. Ich war zu Beginn auch sehr skeptisch was die Bestellung eines Franz Wohlfart betrifft. Weil genau das eine Lösung ist, zu der man keine wochenlang tagende "Task Force" (auch so ein Begriff, der sehr wichtig und hochtrabend klingt) gebraucht hätte. Ich bin überzeugt, daß FW einen guten Draht zu den Spielern herstellen kann, obwohl ich auch schon wieder andere Gerüchte gehört habe. Mir geht die Suderei der Spieler sowieso auf die Nerven. Der Bjelica ist oasch, der Baumgartner ist oasch, der Wohlfahrt ist oasch. Wer bitte wäre denn genehm ? Fragt dich irgendjemand ob dir dieser Chef oder der Kollege recht ist ? Aber ich schweife ab....


    Natürlich freut man sich über einen "schmutzigen Sieg". Wenn der Kienast in Minute 92 zufällig an der Torlinie steht und mit der spielerisch unterlegenen Austria in die CL stolpert, sind alle happy. Natürlich sind unsere Ansprüche immer eine elegante Austria zu sehen, aber die obersten Tabellenplätze verlangen Siege. Seit 1 1/2 Saisonen spielen wir weder schön noch gewinnen wir. Also müssen auch diese "schmutzigen Siege" her. Da hat er vollkommen recht, der Herr SD.


    Wie kann man einen tollen Spieler kreieren ? Früher hat man so einen im Käfig aufgegabelt und zum Verein gelockt. Daraus haben sich dann die Prohaskas und die Gasselichs entwickelt. Heute versucht man sowas in den Akademien zu designen. Was rauskommt, sind zwar disziplinierte und technisch begabte Burschen, aber ein Bauchfußballer wie zb. ein Acimovic war, kommt so gut wie nicht dabei raus. Also sollte man den Burschen mehr Freiräume geben und vielleicht daran arbeiten, daß wieder mehr Selbstentwicklung entsteht. Wenn er das meint, der FW, und davon geh ich aus, dann bin ich absolut der gleichen Meinung.


    Also lassen wir den Franzi einmal arbeiten. Zum Raunzen bleibt eh noch genug Zeit. Und die "Konzepte" haben eh die Rangnicks, die Müllers und die Schultes. Sowas brauch ich bei der Austria eh nicht. Und jetzt freu ich mich, wie der Taktik- und Konzeptfetischist Fizz gleich über mich herfällt. :)

    der neue sportdirektor im laola1 interview:


    http://www.laola1.at/de/fussba…age/103499-32-48-48-.html



    Gutes Interview. Vorallem diese Passage deckt sich genau mit meiner Meinung. Ich hab mit den durchgestylten Akademiesoldaten nach Schema F noch nie was anfangen können. Die Kreativität eines Acimovic & Co. täte uns sehr, sehr gut.




    LAOLA1: Braucht ein Verein eine durchgängige Spielphilosophie?


    Wohlfahrt: Flexibilität ist immer sehr, sehr wichtig. Es gibt Vereine, die bestellen ihren Trainer nach einem bestimmten Spiel-System. Ich sehe das zu Beginn nicht wirklich so. Die italienischen Vereine machen taktisch wesentlich mehr als andere in Europa – die stellen sich im taktischen Bereich wirklich immer auf den nächsten Gegner ein, müssen bereit sein, andere Systeme und eine andere Taktik spielen zu können. Ich würde es nicht bevorzugen, stur auf etwas zu beharren. Im Fußball geht es schnell, Spieler wechseln oft den Verein. Dann kommt es zu Situationen, wo du im Winter einen Spieler brauchst, der genau reinpasst, aber nicht unbedingt ins Spielsystem. Da sollte man im Gedanken frei bleiben.


    LAOLA1: Sie werden also nicht hergehen und sagen: „Baumgartner, Ogris, Muhr, lasst alle dasselbe spielen!“


    Wohlfahrt: Diese Idee habe ich nicht, nein. Wir haben ja schon vorher besprochen, dass fantasievolle Spieler unsere Vision sind. Sindelar, Stojaspal und Prohaska waren ja auch nicht in ein Konzept gepresst. Aus meiner Sicht werden den Jungs im Nachwuchsbereich oft zu viele Aufträge gegeben. In der Akademie gibt es immer Aufträge: Schule, Training, Schule, Training, Termin, Taktik,… Die Spieler werden im Alter von 14 bis 18 Jahren mit Befehlen bombardiert. Und wir hoffen dann, dass sie zu den Profis kommen und fantasievoll spielen. Ich glaube, das ist der falsche Weg.


    LAOLA1: Eine grundsätzliche Spielidee bleibt bei der Austria aber schon bestehen, oder? Der Verein ist ja dafür bekannt, dass ihm schmutzige Siege nicht so stehen und dass es gerne der ein oder andere Schnörkel mehr sein darf.


    Wohlfahrt: Ich würde mich über jeden schmutzigen Sieg freuen. Für Siege gibt es keinen Ersatz. Wie der Sieg zustande kommt, ist nicht das große Thema. Es wird nicht reichen, wenn wir mit Fantasie, Schnörkel, Kunst und Genie spielen, wenn wir nicht die zusätzlichen Aspekte zeigen – Kondition, Einsatz, Zweikampf. Unsere Vision sollte immer bleiben, den ein oder anderen tollen Spieler zu kreieren, aber auch in den Zeiten Sindelars, Stojaspals und Prohaskas hat es nicht viele mehr gegeben, die so gespielt haben wie die drei. Auch da gab es Arbeiter.


    Es geht darum, warum es überhaupt 10000 Leute gibt die diese klatschen mit Begeisterung benutzen.


    Weil das die selben Leute sind, die beim ORF anrufen um für irgendwelche Trottelshows zu "voten", die beim Beachvolleyball begeistert mit Idiotenhut zu "Thats the way ahahaha" tanzen, die sich im Internet einen Eiswasserkübel über den Schädel leeren und darüber selbst am meisten lachen. Das sind die, die sich im Elektromarkt um eine Spielkonsole prügeln und sich am 6.Dezember bei der 10% auf alles Aktion beim Hausverstand eine Stunde an der Kassa anstellen. Hauptsache dabei.

    vielleicht solltest einmal anfangen darüber nachzudenken, dass es leute gibt, die sich gar nicht mit leuten umgeben wollen, wo einer mit abstechen bedroht wird. geschweige denn mit ihrem kind. wie gesagt, nicht jeder ist ein hardcorefan, es soll auch leute geben, die sich einfach nur ein spiel ansehen wollen.


    Das war ja auch nur ein zugegeben heftiges Beispiel. Nicht daß ich das gutheiße oder gar forcieren würde. Genauso hätte ich sagen können, daß ich im Auto meines Vaters keinen Kindersitz hatte, zu Hause sein mußte wenn es draußen finster wurde (und so ganz ohne Handy) und alleine zum Fußballtraining gegangen bin. Mir ist schon klar, daß sich die Zeiten geändert haben und auch ich bin bei manchem weit vorsichtiger was ich meinen Kindern zumute als es noch meine Eltern waren. Aber daß ich mich mit meinem Kind nicht mehr ins Stadion traue würde mir nicht in den Sinn kommen.


    Fußball ist nun mal mit Emotion verbunden. Fußball war immer ein Sport für alle Gesellschaftsschichten und muß authentisch sein. Das ist es in Siezenheim einfach nicht. Und jeder Schritt der sich bei uns in diese Richtung bewegt, macht das Erlebnis Fußball kaputt. Das gleiche gilt für die Premiere League wo man Leute per SMS melden kann, wenn sie sich von ihrem Sitzplatz erheben oder für eine Fußball WM, wo Prozentsatz X der Tickets bereits an Sponsoren vergeben sind. Keine Stehplätze, dafür sterile VIP-Boxen. Das erinnert eher an Ecclestones Paddockclub als an emotinale Erlebnise, dich ich noch meinen Enkelkindern erzählen kann.

    man sollte vielleicht mal nachdenken, warum 10000 leute kommen, die die klatschhilfen auch mit freude benutzen, ohne das es eine gewachsene fankultur gibt.


    ich finde es vermessen zu sagen, es hat "nur" mit kampl und co zu tun. sehr viele leute gehen auch bei uns nicht mehr ins stadion, weil es massive polizeiaufgebote geben muss um die gewachsene fankultur voneinander zu trennen. die leute( nicht alle, aber es soll ja nicht nur hardcorefans geben) fühlen sich nicht sicher um mit ihren kindern ein spiel mit austria oder rapid zu besuchen.


    ich bin mir sicher, wirf bei uns oder rapid den harten kern raus und gib den leuten klatschhilfen in die hand, beide vereine hätte zuseherzuwachs. ob es uns gefällt oder nicht. das ist der lauf der zeit.
    so wie es generationen vor uns nicht gefallen hat, dass soviele mädchen auf der fantribüne sind, dass fahnen geschwenkt wurden, dass überhaupt ultras bei uns ins stadion gefunden haben..


    Diese Suderei, warum man sich mit Kindern nicht ins Stadion traut, finde ich höchst lächerlich. Ich hab mir als Kind am Osthügel vor der einen oderen anderen Gestalt der Zuckerbäcker auch ins Hoserl gemacht. Da wurde der Linienrichter mit dem Abstechen bedroht und ich bin mit großen Augen und voller Tanga daneben gestanden. Und ich habs überlebt. Mein Sohn geht heute mit und hats bisher auch überlebt. Ich kann diese Phrasen eigentlich nicht mehr hören. Wer ins Stadion gehen will, der geht. Und keiner muß um sein oder das Leben seines Kindes fürchten.


    Und sollte bei uns jemals eine Kultur wie in Siezenheim forciert werden (manches erinnert in Ansätzen eh schon daran) geh ich zum Kegeln oder zum Preisschnapsen.