Zitat von www.laola1.atAlles anzeigenWien – Es ist angerichtet. Die Erste Liga steht vor dem Start ins Frühjahr.
Über den Winter hatten die Verantwortlichen aber nicht nur Zeit, um sich sportlich vorzubereiten, sondern auch, um sich so ihre Gedanken über Missstände zu machen.
Bei der Pressekonferenz im neuen Domizil der Bundesliga kam es dabei zu einigen interessanten Debatten. LAOLA1 fasst die drei Brennpunkte zusammen.
Die Aufstockung
Es gibt zweierlei Möglichkeiten, um in höchsten Spielklasse aufzusteigen. Die sportliche Qualifikation oder die Aufstockung der Bundesliga.
„Ich würde die Bundesliga auf 16 Teams aufstocken“, meint etwa Magna-Coach Helmut Kraft. Auch Walter Schachner bezeichnet diesen Vorschlag als „interessant“. Ebenso St. Pöltens Martin Scherb.
Eine Aufstockung der Ersten Liga hält Kraft indes für sinnlos: „Dann hätten wir noch mehr Klubs mit finanziellen Problemen.“ Seine Trainerkollegen pflichten ihm bei. Schirmherr Herbert Prohaska geht sogar soweit zu sagen: „Sportlich wäre das nicht gut, wirtschaftlich eine Katastrophe.“
Bundesliga-Vorstand Georg Pangl winkt ab: „Es gibt keinen Anlass entgegen der Beschlusslage über eine Abkehr von der Zehnerliga zu diskutieren. Man muss sich auch eine gewisse Zeit an Beschlüsse halten.“
Pangl sieht vor allem wirtschaftliche Gründe dafür: „Die Wirtschaftsleistung gibt keine 26 Profiteams her.“ In der Rückkehr zur Zehnerliga in der Ersten Liga sieht er eine „Konzentration der Kräfte“.
Die Zuseherzahlen
Die Erste Liga freut sich über ein Zuschauer-Plus von 65,5 Prozent gegenüber der vergangenen Saison. Fakt ist aber auch, dass sechs Vereine, also die Hälfte der Liga, Zuseher eingebüßt hat.
Pangl macht vor allem die Größe der Städte bzw. Gemeinden, die die Klubs beheimaten dafür verantwortlich, dass im Durchschnitt nicht mehr als 1.485 Fans pro Spiel kommen.
„Es spielen ohnehin schon viele kleine Gemeinden und Städte – wohlgemerkt wohlverdient – in der Ersten Liga. Was bedeutet das dann erst, wenn es so weiter geht?“ fragt sich der Ligavorstand. Das Zuschauerpotenzial in solchen Gemeinden sei einfach eingeschränkt.
Wenngleich die Bundesliga mit diversen Marketing-Maßnahmen gegenzusteuern versucht.
St. Pöltens Trainer Scherb stöhnt: „Es ist mühsam in Salzburg in einem EM-Stadion vor 350 Leuten zu spielen.“ Die Salzburger und Austria Amateure ziehen einfach keine Zuseher an.
Der Niederösterreicher könnte also ganz gut auf diese Teams verzichten. „Für die guten Spieler aus diesen Mannschaften gibt es in der Ersten Liga auch andere Arbeitsplätze.“
Der Spielerkader
Während in der Bundesliga 18 Spieler auf dem Blankett stehen dürfen, sind es in der Ersten Liga lediglich 16.
„Ein Witz“, ärgert sich Kraft, der den ein oder anderen Superstar aus seinem Kader auf die Tribüne setzen muss. „Das ist nicht professionell“, macht auch Schachner Dampf.
Pangl kontert prompt: „Das haben Vertreter eurer Klubs so beschlossen.“ Einstimmig dürfte das aber eher nicht geschehen sein.
„Das gibt es in Europa nirgends. In keiner zweiten Liga“, legt der Admira-Coach nach. Pangl verspricht: „Wir nehmen das mit.“
Harald Prantl
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