Kärnten benötigt Finanzspritze

  • Kärnten reicht keinen Lizenzantrag ein
    Die Klagenfurter SPÖ und ÖVP sind gegen eine Haftungsübernahme für Austria Kärnten. Die Zukunft des Vereins steht in den Sternen. Eine Sonderbedarfszuweisung des Landes soll der Stadt als Ausweg dienen, aber LH Gerhard Dörfler lehnt ab.



    Was passiert mit Austria Kärnten? Eigentlich war man in Klagenfurt nach dem souveränen Wahlsieg des BZÖ guter Dinge, die Lizenz für die kommende Bundesliga-Saison zu erhalten. Jetzt schaut die Sache doch ein wenig anders aus. „Ich bin baff!“, sagt Klub-Präsident Mario Canori in der Kleinen Zeitung.


    „Ich erfahre aus der Zeitung, dass Maria-Luis Mathiaschitz (SPÖ; Anm.) und Peter Steinkellner (ÖVP; Anm.) ihre Zusage zur 50-prozentigen Übernahme der Haftung von 1,1 Millionen zurückziehen. Mir bleibt nun nichts anderes übrig, als keine Unterlagen zur Lizenzerteilung abzugeben. Alles andere wäre unseriös. Beide haben mehrfach versprochen, sie helfen uns auch bei der Haftungserklärung.“


    Todesstoß? "Es gab nie eine Zusage"
    Sieht alles andere als gut aus für die südlichste Austria. Mathiaschitz und Steinkellner erklären hingegen: „Mit uns hat niemand etwas ausgemacht. Es gab nie eine Zusage.“ Auch BZÖ-Landeshauptmann Gerhard Dörfler greift ins Geschehen ein: „Beide waren für die 50:50-Regelung. Wenn sie jetzt nichts mehr davon wissen, versetzen sie der Austria Kärnten den Todesstoß. Mathiaschitz und Steinkellner werden der Öffentlichkeit den Tod des Spitzenfußballs in Kärnten erklären müssen.“ Denn das Land Kärnten will nicht für alles haften.


    Mathiaschitz sieht die Sache anders. „Die Haftung ist keine Sache der Stadt, sondern eine zwischen der Austria, dem FC Kärnten und dem Erben von Landeshauptmann Haider.“ Das wäre dann die Angelegenheit von Dörfler. Während Dörfler der SPÖ ins Gewissen redet, will Mathiaschitz nichts davon wissen, dass die SPÖ Schuld wäre, würde Kärnten für die kommende Saison keine Lizenz erhalten.


    Zahlt das Land alles? "So geht das nicht"
    Steinkellner argumentiert hingegen damit, dass man die Haftung für Austria Kärnten nicht übernehmen kann, weil man das sonst bei jeder privaten Firma tun müsse. Aber: „Man kann noch einmal reden, aber eigentlich bin ich dagegen“, so Steinkellner.


    Wenig Neues bringen die Entwicklungen am Freitag. Während sich die Mannschaft auf das wichtige Heimspiel gegen die Wiener Austria vorbereitet, scheint ein Umweg gefunden, der vorerst aber kein Ausweg ist. Für den heiklen Bereich der Haftung wurde die Idee geboren, den Betrag (575.000 Euro) unter dem Decknamen "Sonderbedarfszuweisung" des Landes an die Stadt Klagenfurt zu überweisen. Sollte das Urteil durch Bundesliga-Protestkomitee und Neutrales Schiedsgericht bestätigt werden, würde das Land dann de facto den Gesamtbetrag übernehmen.


    Für Mathiaschitz wäre dies eine "Lösung", doch jetzt spielt Dörfler nicht mit. "So geht das nicht. Wir haben gemeinsam entschieden, dass Stadt und Land jeweils die Hälfte übernehmen. Das ist der Bruch einer Vereinbarung." Dies bestreitet Mathiaschitz: "Das ist Nötigung und ich lasse mich nicht nötigen. Dörfler macht, was er will."


    sportnet.at

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