Bertl´s EM08-Notizen

  • Polizei und Stadt Wien zufrieden – aber 20 Wirte werfen das Handtuch. Probleme mit Wind am Freitag.


    Knapp 75.000 Besucher haben am Donnerstag zum Match Österreich gegen Polen die Fanzone auf dem Ring zwischen Heldenplatz und Rathausplatz gestürmt. Insgesamt waren am Donnerstag mehr als 100.000 Fans auf der Fußball-Partymeile unterwegs – ein erster Rekord. Kurzfristig mussten sogar die Tore wegen Überfüllung geschlossen werden.


    Am Freitag zog die Polizei Bilanz:
    Es habe zwar vor allem nach Ende des Spieles einige kleinere Raufereien gegeben, allerdings sei es zu keinen gröberen Zwischenfällen gekommen, hieß es. Die sichtbarere Polizeipräsenz habe sich positiv ausgewirkt, glaubt Christian Stella aus dem Landespolizeikommando. Insgesamt wurden in Wien seit der Eröffnung der Euro am 7. Juni bisher 13 Personen festgenommen, die Straftaten begangen haben, die in Zusammenhang mit der EM stehen.


    In ganz Österreich klickten bisher für 320 Gewalt-Fans die Handschellen. Am Freitag gab es bereits das erste Urteil gegen einen Randalierer: Ein Anhänger der polnischen Mannschaft wurde im Landesgericht Klagenfurt wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt rechtskräftig zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt. Der Mann, der seit Sonntag in U-Haft saß, wurde nach der Verhandlung auf freien Fuß gesetzt und sollte am Wochenende Österreich verlassen. Er hatte sich nach dem Match Deutschland gegen Polen an einem Scharmützel rivalisierender Fangruppen beteiligt und ging auch auf Polizisten los.


    Am Rande der Wiener Fanzone war am Donnerstagabend zu beobachten, dass es vereinzelt zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen Fans und Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes der Fanmeile gekommen ist. Manche Besucher beklagten ein „unfreundliches“ und „martialisches Auftreten“ der Securitys. Andere meinten wiederum, die Mitarbeiter seien schlichtweg „überfordert“ gewesen. Zu beobachten war etwa, dass während der etwa einstündigen Schließung des Geländes Donnerstagabend die Polizei an den Schleusen assistieren musste, um dem Ansturm der Fans Herr zu werden. Anja Richter, Euro-Sprecherin der Stadt Wien, bestätigt das so nicht, meint aber: „Es hat durch den Ansturm auf jeden Fall eine neue Situation gegeben. Dabei haben wir einige Anregungen erhalten, was man besser machen könnte.“


    [Anm. Bertl v D.:
    na das wird lustig am Montag: 'Endspiel' - Österreich - Deutschland und 400 DEUTSCHE Secouritys bei der Fanzone! ... :finger: ]



    Kein Umsatz: Wirte sperren zu
    Am Freitag hielt sich der Ansturm auf die Fanmeile in Grenzen. Mit ein Grund dürfte dabei auch das kühlere Wetter gewesen sein. Daneben bereitete aber auch der Wind Probleme: Der Heldenplatz musste am frühen Nachmittag kurzfristig gesperrt werden. Wegen erhöhter Windgeschwindigkeiten und Böen zwischen 60 und 70km/h müssten Plastik-Aufbauten besser abgesichert werden, hieß es. Kurz darauf konnten aber wieder alle Teile geöffnet werden. „Bei Windstärken bis zu 80 km/h sollte es jetzt keine Probleme mehr geben“, meinte Richter.


    Unterdessen haben am Freitag nicht weniger als 20 Wirte in der Fanzone das Handtuch geworfen und ihre Stände zugesperrt. Die Gastro-Leitung hatte den Pächtern die Möglichkeit des Ausstiegs gegeben. Einer der Wirte zog eine für ihn enttäuschende Bilanz nach dem Besucherrekord bei Österreich gegen Polen: Obwohl sich den ganzen Donnerstag über mehr als 100.000 Besucher in der Zone aufgehalten hatten, konnte er nur knapp 400 Essensportionen verkaufen. Sein Umsatz habe somit lediglich 1500 Euro betragen.



    Massenandrang am Montag

    Am Sonntag werden besonders in Wien lebende Türken die Fußball-Partymeile vereinnahmen, wenn es beim Spiel Türkei gegen Tschechien um den Aufstieg ins Viertelfinale geht. Gleichzeitig rechnet die Polizei auch mit einem Ansturm von Fans aus Deutschland. Außerdem werden am Montag auch wieder hunderte Fußballfans aus Kroatien und Polen in der Wiener Fanmeile erwartet. Ob am Montag zum Spiel Österreich gegen Deutschland mit dem Hanappi-Stadion eine zusätzliche Fanzone geöffnet wird, soll am Samstag entschieden werden.


    "Die Presse", Print-Ausgabe, 14.06.2008

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  • Nur wenige Händler haben die Chance genutzt, während der EM auch am Sonntag aufzusperren. In Klagenfurt klagten die wenigen offenen Läden über „sehr mäßigen Geschäftsgang“. Auch in Innsbruck machte der Handel „nicht das große Geschäft. Vielleicht wird es nächste Woche besser“, hofft Alois Schellhorn von der Wirtschaftskammer (WKO) Tirol. In Salzburg reichten die Ergebnisse von „zufriedenstellend“ bis „sehr mäßig“.


    In Wien waren 36 Prozent der Geschäfte offen und konnten sich laut WKO teils über großen (Fan-)Andrang freuen. Viel Geschäft haben sie aber nicht gemacht, glaubt WKO-Handels-Obmann Fritz Aichinger: „In der Innenstadt waren die Umsätze nicht so gut, die Mariahilfer Straße war sehr frequenzschwach. Nur die Lugner-City war wegen der vielen Reklame gut besucht.“ In den übrigen offenen Einkaufszentren lief es „wie an einem durchschnittlichen Tag“ (Steffl, Kärntner Str.) oder „mäßig“ (Generali Center, Mariahilfer Str.).


    diepresse.com

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  • 110'000 Holländer feiern Viertelfinaleinzug
    Bern ist momentan im orangenen Ausnahmezustand: Zehntausende von Oranje-Fans feierten in der Berner Innenstadt mit einer Riesenparty den zweiten Sieg ihrer Mannschaft an der EURO 2008. Und weitere Heerscharen drängten vom Stadion Richtung Stadt.


    Auf 110'000 Personen schätzen die Berner Euro-Organisatoren die Menschenmenge, die sich in den Berner Gassen und auf den Plätzen aufhielt. Gemäss Polizeiangaben war die Lage immer unter Kontrolle. Wegen kleinerer Vergehen wurden mehrere Dutzend Personen vorübergehend festgenommen.


    Freudenfeuer nach Schlusspfiff


    Nach dem Schlusspfiff zischte vom Bundesplatz eine Feuerwerks-Rakete in den Himmel. Einige Personen brannten ein bengalisches Feuer ab. Die Menschenmasse, die nach Spielende aus den drei Public-Viewing-Arenen drängte, sammelten sich auf dem zentral gelegenen Bärenplatz. Dort gab es praktisch kein Durchkommen mehr.


    Die grosse Holländer-Party hatte schon vor dem Spiel begonnen. Zu tausenden waren sie nach Bern gekommen. Diejenigen, die ein Matchticket hatten wurden im traditionellen Umzug Richtung Stade de Suisse begleitet. Orange, so weit das Auge reichte.



    Schweizer Fernsehen

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  • Unentschieden im Letzigrund, Sieg für die Fairness bei den Fans:


    Dies die Bilanz nach dem 1:1 zwischen Rumänien und Italien im Zürcher Letzigrund. Vor und nach dem Spiel kam es in Zürich gemäss einem Polizeisprecher weder beim Stadion noch in der Fanzone zu nennenswerten Zwischenfällen.


    Anwesend waren etwa 35'000 Personen. Die Tribüne in der Fanzone war ausverkauft. Die Azzurri-Anhänger waren eindeutig in der Überzahl und fieberten lautstark mit ihren Lieblingen mit.


    In die Fanzone gelangten auch etwa 30 Personen, die der gewaltbereiten Zürcher Fanszene angehören, wie Polizeisprecher Marco Cortesi sagte. Die Fans wurden beim Eingang kontrolliert. Danach könne man ihnen den Zutritt nicht verwehren, so Cortesi. Man rechne aber mit einer präventiven Wirkung auf das Verhalten durch die Zugangskontrollen.



    Schweizer Fernsehen

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  • Das zweite "Heimspiel" der Holländer im Berner Stade de Suisse hat erneut Zehntausende Oranje-Anhänger in die Haupstadt gelockt. Franzosen-Fans standen gegen die orange Übermacht auf dem Rasen und in den Berner Gassen auf verlorenem Posten


    Wie schon beim ersten Spiel zog die holländische Fangemeinde in einem Umzug von der Innenstadt ins Stade de Suisse hinaus. Ein doppelstöckiger "Oranjebus" führte den Tross an.


    Auf der Kornhausbrücke installierte die Stadt Bern zwei Ampeln für die Holländer. Wie es die Tradition will, setzen sich die Fans bei roter Ampel auf die Strasse. Bei orange hüpfen sie und bei grün liefen sie weiter.


    Anm Bertl v D.: Video


    Nach dem Spiel ging die orange Party dann so richtig los. Den Zuschauern im Stadion wurde mitgeteilt, dass die Berner Innenstadt vollkommen überfüllt sei und dass die Anweisungen der Polizei befolgt werden sollten....


    :finger:


    http://www.suedostschweiz.ch

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  • Das Spiel zwischen Rumänien und Italien im Letzigrund endete nämlich unentschieden mit 1:1.
    Vor und nach dem Spiel kam es weder beim Stadion noch in der Fanzone zu nennenswerten Zwischenfällen.


    Tram um Tram transportierte nach dem Schlussfpiff eher ruhige und etwas ratlose Tifosi in die Innenstadt. Auch die Rumänen waren eher still. Der Verkehr verlief in Zürich allgemein gut, zu Behinderungen kam es vor allem auf der Westtangente.


    Gemäss einem Polizeisprecher kam es in der Fanzone am Bellevue zu keinen nennenswerten Zwischenfällen. Anwesend waren etwa 35'000 Personen. Die Tribüne war ausverkauft.


    (sda)

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  • Oranje-Fans haben neue Kultstätte entdeckt


    Bern beschäftigt seit Tagen nur ein Thema: Wie kriegen wir am Freitag die holländischen Fans unter? Wenn das Team der Niederländer im Wankdorf-Stadion auf Frankreich trifft, werden in der Stadt bis zu 100.000 Fans erwartet


    Der erstklassige Auftritt der Elftal gegen die Italiener hat das Interesse der ohnehin enthusiastischen Fans zusätzlich angeheizt. Und Bern freut sich auf die Holländer. "Die Holländer si ungloublech geil druffe" - dieser Ausruf des Erstaunens ist inzwischen zu einem geflügelten Satz in Bern geworden


    Satte Umsätze


    Überhaupt stehen die Berner bei dieser EM zeitweise staunend daneben und betrachten bewundernd das ausgelassene Treiben der Oranje-Fans. Etwa dann, wenn die Holländer aus tausenden von Kehlen gleichzeitig und inbrünstig-unverkrampft die Nationalhymne anstimmen. Speziell damit tun sich die Schweizer weitaus schwerer. Sie knipsen Fotoserien von den bunt kostümierten Holländern. Radiosender rufen dazu auf, es den Niederländern gleichzutun


    Sind es an Spieltagen ohne Beteiligung der Niederlande gerade einmal wenige Tausende, die auf den Public-Viewing-Zentren der Stadt die Spiele verfolgen, bricht die Stadt bei Spielen der Elftal aus allen Nähten. Die durstigen Fans sorgen für satte Umsätze in der Gastronomie. So satt, dass die holländische Presse schon kräftig gegen die horrenden Preise loslederte. "Die Schweizer zocken die Fußballfans ratzekahl ab", kritisiert "De Telegraf".



    Und weil die Berner einmal auf den Geschmack gekommen, den Rahm gleich ganz abschöpfen wollen, wird nun nach tagelangen Diskussionen eine zusätzliche Großbildleinwand aufgestellt. Am Freitagabend sollen es 20.000 Fans mehr als am Montag werden



    "Wildpinkler"


    Man darf gespannt sein, wie die Stadt der zweiten orangenen Invasion Herr wird. Am Montag legten die Holländer das gesamte öffentliche Verkehrssystem der Stadt lahm. Die Absperrzäune beim Public Viewing hielten den drängenden Massen nicht mehr Stand. Die Stadt sah sich zuletzt auch einer anderen schlechten Angewohnheit vieler holländischer Fans ausgesetzt. Bürger schimpfen auf "Wildpinkler", die an Häuserwänden in Berns Gassen ihre Spuren hinterlassen und dabei mobile Toiletten geflissentlich übersehen.


    Noch wollen die Behörden Nachsicht üben und dem Ärgernis mit zusätzlichen mobilen Toiletten begegnen. Andernorts in Basel denkt man schon über eine 50-Franken-Buße für die Umweltverschmutzer nach.


    Frankreichs Spott


    Trotz allem haben die Berner die begeisterungsfähigen Holländer lieb gewonnen. Was bei den Eidgenossen Bewunderung auslöst, stößt bei den Franzosen auf Spott. "Ein ultra-kitschiges Universum in Orange", findet die L'Equipe. Dabei stünde gerade der schwächelnden Equipe Tricolore eine stärkere Unterstützung ihrer Fans gut zu Gesicht.


    Doch damit ist bei dieser EM kaum zu rechnen, sagt Frankreichs Trainer Raymond Domenech, ohne den französischen Fans Vorwürfe zu machen. Die hatten ihre Equipe nach der Nullnummer gegen Rumänien sogar kräftig ausgepfiffen. "Die Holländer haben einfach eine andere Fankultur als wir", erklärte der kauzige Coach den Journalisten. "Das ist bei denen über Jahrzehnte gewachsen, und auch nicht von heute auf morgen gekommen. Da sind auch wir als Verband gefordert", so Domenech selbstkritisch.


    "Die Holländer sind so gut organisiert, dass sie an billigere und größere Ticketkontingente rankommen als wir", ist die bittere Erkenntnis des Franzosen, die ihm und seinem Team aber am Freitag auch nicht weiterhelfen dürfte. Dann nämlich wird wieder ein Großteil der Schlachtenbummler der Elftal die Daumen drücken.


    sport.zdf.de

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  • Hooligans an der Euro 08 in Basel, landen in historischem Gemäuer:
    Mit Armee-Hilfe wurde ein ausrangiertes Gefängnis provisorisch wieder fit gemacht.


    Das vor Jahren stillgelegte Gefängnis "Schällemätteli" im St. Johann-Quartier wird noch 2008 für einen Kinderspital-Neubau abgerissen. Vor dem Abriss, zimmerten Soldaten der Schweizer Armee massiv hölzerne Triage-Zellen für bis zu 350 in Polizeigewahrsam genommene Randalierer. Die Haftrichter amten im alten Veranstaltungssaal.



    Der baselstädtische Vize-Polizeikommandant Rolf Meyer klang wenig überzeugt, als er vor den Medien die Hoffnung formulierte, der provisorische Knast werde gar nicht gebraucht. 35 Einzel- und Zweier-Zellen hat es für jene, die in Untersuchungshaft landen. Für Ausschaffungen ist auch das Amt für Migration vor Ort.


    Meyer versprach Transparenz; Angeschuldigte hätten auch an der Euro normale Rechte. Die Armee komme im "Schällemätteli" nicht in direkten Kontakt mit Insassen; für deren Betreuung und Bewachung seien Polizei und Securitas zuständig. Je nach Tatort sind übrigens baselstädtische oder Baselbieter Behörden zuständig; im Haus sind beide.



    oraclesyndicate.twoday.net

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  • Hunderte vorzeitig aus dem Stadion abgewanderte Fans erfuhren erst am Heimweg vom Ausgleich – und konnten sich nicht wirklich darüber freuen.


    U2-Station Stadion: So erlebte der Autor dieses Artikels das Tor von Ivica Vastic. Auf dem Bildschirm im Hintergrund gab es kein TV-Bild, sondern nur die Aufforderung rasch einzusteigen.



    Für hunderte österreichische Fans kam der Ausgleich des Nationalteams im Spiel gegen Polen zu spät. Schon vor dem Schlusspfiff hatte eine niedergeschlagene Menge das Ernst-Happel-Stadion verlassen und sich Richtung U-Bahn in Bewegung gesetzt. Es war ihnen nicht zu verübeln: Nach starkem Beginn und dem anschließenden Gegentreffer aus dem Nichts hatten sie den Glauben an den Fußball-Gott verloren. Nach zahlreichen Fehlpasses in der zweiten Halbzeit schließlich auch den Glauben an die eigene Mannschaft.


    Es waren nicht die üblichen "Raunzer", die als erste der Nationalmannschaft den Rücken kehrten, sondern jene, die dem hilflosen Aufbäumen gegen nicht gerade überragende Polen nicht mehr zusehen konnten. Entnervt von Pfiffen aus den eigenen Rängen und gelegentlichen sinnlosen "Hicke-Raus"-Rufen hatten sie ihr Heil in der Flucht gesucht. Wenigstens ein Erfolgserlebnis, nämlich die rasche Heimreise ohne Drängerei, wollte man sich vergönnen.


    Video: Verfrühter Abzug aus dem Stadion


    Bestrafung von "oben"
    Doch der Fußball-Gott, der - zum Leidwesen der Veranstalter-Nationen - die ersten Tage des EURO-Spektakels verschlafen hatte, erhob sich in der Nachspielzeit von seiner Lagerstatt, rieb sich die Augen und schenkte den verzweifelten rot-weiß-roten Jüngern einen Elfer, auf dass sie jubeln sollten. Vielleicht wollte er aber auch nur jene Ungläubigen bestrafen, die sich von der ovalen Kultstätte bereits abgewendet hatten. Sie verpassten das erste und vielleicht einzige Tor Österreichs bei dieser Heim-EM und gewannen die Gewissheit: Es gibt ihn doch, aber er ist grausam!


    EURO-Trauma
    Der Jubel vor der U2-Station "Stadion" hielt sich dementsprechend in Grenzen. Das eifrige Personal der Wiener Linien sorgte dafür mit einer Durchsage für weitere Ernüchterung: "Österreich hat soeben den Ausgleich geschossen! Das gibt doch wieder Mut! Gehen Sie also bitte weiter nach vor und benutzen Sie auch die hinteren Aufgänge, damit wir den Zug schneller abfertigen können." Im Zug selbst herrschte dann bedrückende Stimmung. Einige polnische Fans waren am Boden zerstört, und die Österreicher fassungslos, dass sie den wichtigsten Moment des Spiels versäumt hatten. Als die traumatisierte Schar dann die Tunnel unter Wien verließ, musste sie entsetzt feststellen, dass unterdessen die EURO-Euphorie im Lande ausgebrochen war.


    Artikel vom 13.06.2008 13:17 | KURIER | Stefan Probst


    Anm.: ich fordere lebenslanges Stadionverbot für solche Wallfahrer, die den wahren Fans die Karten "stehlen" ! ... :grml:

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  • Ein Viertel der Gastrostände in der Wiener Fanzone bleiben ab Samstag geschlossen:
    "Es muss jeder das Risiko abwägen können."


    Trotz der am Donnerstagabend beim Match Österreich gegen Polen mit Besuchern prall gefüllten Wiener Fanzone wird knapp ein Viertel der 86 Gastro-Stände am Samstag geschlossen bleiben. Die Pächter von je zehn Speise- und Getränkehütten haben am Freitagnachmittag beschlossen, aus ihrem Vertrag auszusteigen und morgen ihre Zelte abzubrechen. Sie bekommen ihre Miete anteilsmäßig zurückerstattet.



    Die Wirte der Fanzone hatten sich in den vergangenen Tagen massiv über mangelndes Geschäft wegen eines fehlenden Unterhaltungsprogramms beschwert. Nach Streikandrohungen und der abgelehnten Forderung einer Mietreduktion haben 20 Stände beschlossen zuzusperren und die Partymeile zu verlassen. Diesen vorzeitigen Ausstieg hatte die Gastro-Leitung, das Catering-Unternehmen Impacts, bereits seit Mittwoch angeboten. 16 Betriebe, die zum Teil mehrere Hüten betrieben, hätten sich im Endeffekt dazu entschlossen, so Impacts-Geschäftsführer Christian Chytil.


    Die Zelte in der Grillparzerstraße, die bisher wegen ihrer Abgeschiedenheit und den wenigen Besuchern als besonders benachteiligt galten, werden bleiben, erklärte der Gastro-Leiter. Auch am Rathausplatz, dem bisher am Besten frequentierten Standplatz, sieht es so aus. Der Hauptanteil der ausgestiegenen Gastronomen befinde sich am Burgring, auch vereinzelte Wirte am Heldenplatz würden gehen.


    "Für die Fanzone an und für sich ist es nicht schlimm, es gibt in allen Bereichen noch genügend Versorgung", betonte Chytil. "Die Gäste bekommen weiterhin alles, was sie sich wünschen." Im einem Teilbereich würden die ab Samstag geschlossenen Hütten allerdings abgebaut, einige Stände bleiben. Übernommen werden sie vermutlich von Fanzonen-Wirten, die nicht ausgestiegen sind.


    "Aufgeheizte" Stimmung
    Noch vor dem Aufsperren der Fanzone am Samstag sollen die Wirte, die aufhören, ihre Hütten räumen. Auch der Abbau der Stände erfolge außerhalb der Öffnungszeiten, so Chytil. Wie viele der von der Schließung betroffenen Zelte bleiben sollen und wo auf kulinarische Versorgung verzichtet werden kann, müsse noch berechnet werden.


    "Alle Gastronomen konnten kalkulieren, ob es sich rechnet oder nicht", sagte Chytil. "Es hat jeder das Risiko abwägen können, ob er jetzt weitermacht." Die Gründe derjenigen, die aufhören, lägen entweder in der Betriebsführung - sprich den hohen Personalkosten - oder der Wahl des falschen Produkts bei den Speisen, zeigte sich der Unternehmer überzeugt. Die bisher vereinbarten Sonderregelungen bezüglich flexiblerer Öffnungszeiten und günstigerer Getränkepreise bis 15.00 Uhr gelten weiterhin.


    Laut den Wirten ist die Stimmung "sehr aufgeheizt". Enttäuschung herrschte vor allem über die fehlende Unterstützung der Stadt Wien. Ein Kommentar zu der Schließung von knapp einem Viertel der Stände gab es am Freitag nicht.


    kurier.at

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  • Zur Halbzeit nimmt der Wiener Wasserverbrauch sprunghaft um 40 Prozent zu



    Kaum ertönt der Anpfiff, kehrt in den Wasserbehältern der Wiener Wasserwerke gespenstische Ruhe ein. Warum? Weil es auch am stillen Örtchen still bleibt. Wahre Fans möchten eben nichts verpassen und halten dringende Geschäfte lieber mit zusammengekniffenen Beinen zurück. Wer will schon im Abseits stehen, wenn ein Tor fällt? Doch mit dem Pausenpfiff geht's auf zum kollektiven Wasserlassen.


    Die zeitgleiche Entleerung der Fans erleichtert auch die Behälter der Wiener Wasserwerke. Innerhalb weniger Minuten sinkt der Pegel erheblich. "Statt der üblichen 400 Liter pro Sekunde rauschten in der Halbzeitpause im Spiel Österreich gegen Polen rund 630 Liter pro Sekunde aus dem Wasserbehälter Schmelz, der die Wiener Bezirke innerhalb des Gürtels versorgt", erklärt Hans Sailer, der Betriebsvorstand der Wiener Wasserwerke. Das entspricht einer Steigerung um 40 Prozent (siehe Grafik).


    Während sich Fans und Spieler kurz erholen können, beginnt für die Mitarbeiter in der Steuerungszentrale der Wiener Wasserwerke die aufreibende Nachspielzeit. Sie sitzen vor Bildschirmen und kontrollieren den Wasserstand der 30 Wiener Wasserspeicher. "Es muss permanent Ausgleich zwischen dem Wasserzufluss aus den Hochquellleitungen und dem Verbrauch hergestellt werden", so Sailer. Fällt der Wasserdruck in den Speichern zu stark, können höhere Lagen Wiens nicht mehr versorgt werden, da das Wasser zu wenig "Drive" in den Rohren hat, um Steigungen zu bewältigen. Mit elektronisch gesteuerten Ventilen kann der notwendige Wasserdruck wieder hergestellt werden.


    Nach Beginn der zweiten Halbzeit wird es dann wieder still in Wiens Kanälen. "Die EURO sorgt zwar immer wieder für kurze Schwankungen, das stellt aber keinerlei Gefahr für die Wasserversorgung dar", versichert der Wasserwerk-Chef. Sicherheitshalber wurden jedoch alle Reservereservoirs aktiviert und auf Standby geschaltet. So könnten im Notfall, auch bei Hitzeperioden, jederzeit der Lobauer Brunnen und das Wasserwerk Moosbrunn zusätzlich zur Versorgung herangezogen werden.



    Astrid Kasparek/DER STANDARD, Printausgabe, 14./15.6.2008


    :D

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  • Den Wachleuten am "Burg-Eingang" ist das Lachen vergangenen.
    Fans durchbrachen eine Gitterabsperrung, die Massen strömen unkontrolliert in die Fanmeile.


    Man fackelt nicht lange:
    Das Sicherheitspersonal bildet eine Mauer und drängt die Fans unsanft zurück.
    Bei vielen sorgt das forsche Auftreten der privaten Securities für Kopfschütteln - etwa, als diese mit Hunden ohne Beißkorb aufmarschieren.


    derstandart.at



    Ob der von Sanitätern gestützte Fan seine "Ehre" verteidigt hat und dabei gewalttätig wurde ist unbekannt.

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  • In Klagenfurt gab es nach dem kroatischen Sieg über Deutschland kein Halten mehr.


    Klagenfurts Fanzonen verwandelten sich in eine brodelnde Partyzone mit südländischem Flair. Kroaten trösteten die Deutschen, die mit hängenden Köpfen herumstanden. Küsse und Umarmungen gab es für jeden, der gerade des Weges kam. Klagenfurts Bürgermeister Harald Scheucher zeigt sich über die insgesamt mehr als 100.000 Fans, die seine Stadt erobert hatten, begeistert: "Jetzt hatten wir endlich die Party, auf die wir solange gewartet haben".


    Die verlief auch aus der Sicht der Polizei weitgehend friedlich. Schon ab Mitternacht habe man Teile der Exekutive in Bereitschaft schicken können, berichtete Landespolizeikommandant Wolfgang Rauchegger: "Es hat keine gravierenden Zwischenfälle gegeben, nicht mehr wie bei einem Zeltfest."


    Etwa 20 Fans wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen und bis auf zwei alle wieder frei gelassen. Auch die Hooligans konnte die Polizei problemlos in Schach halten. Etwa 50 waren aus Kroatien angereist, ebenso viele aus Deutschland, bestätigte Sicherheitsdirektor Albert Slamanig dem Standard: "Unsere Präventiveinsätze haben jede mögliche Eskalation sofort im Keim erstickt."


    Wie die Polizei nach eigenen Angaben an den ersten sechs EURO-Tagen überhaupt wenig zu tun hatte: rund 320 Festnahmen und 470 Anzeigen stehen in der exekutiven Bilanz.


    DER STANDARD, Printausgabe, 14./15.6.2008

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  • Feuerwehr musste Feiernden vom Denkmal bergen


    Wenn Müdigkeit die Feierlaune ablöst und die Knie vom langen Stehen und dem Alkohol weicher werden, ist es Zeit, nachhause zu gehen. Das kann sich schwierig gestalten, wenn der euphorisierte Fan im Höhenrausch der Gefühle Kletterambitionen entwickelt hat, die ihn über die Schultern anderer Feiernder ein Denkmal erklimmen ließen. So geschehen nach dem Österreich-Polen-Match beim Liebenberg-Denkmal vor der Mölkerbastei. Nach Verlassen der Fanzone hatte eine vollkommen elektrisierte Menschenmenge singend, jubelnd und Fahnen schwenkend das Monument am Ring in Beschlag genommen. Gegen ein Uhr löste sich die Gruppe langsam auf. Nur einer rührte sich kaum vom Fleck: ein in etwa fünf Metern Höhe auf einem Vorsprung stehender Fan in rotem Shirt, der seine Arme fest an die glatte Marmorsäule presste. Während tagsüber ein Pole behände wie ein Äffchen auf ein Straßenschild geturnt war, gab dieser Mann eher das Bild eines hilflosen Kätzchens in einer Baumkrone ab.


    "Person in Zwangslage" notierte die Feuerwehr später in ihrem Bericht. Um 1.38 Uhr rückten die Nothelfer mit zwei Löschwagen, einem Kommandofahrzeug und einer Drehleiter an und holten den Denkmal-Erklimmer herunter. Der laut Feuerwehr "alkoholisierte Mann" stieg in den sicheren Korb, breitete die Arme aus und ließ sich von Schaulustigen feiern. Der Transfer auf sicheren Boden war für den Fan übrigens gratis.


    spri/DER STANDARD, Printausgabe, 14./15.6.2008


    Video (grottenschlecht)

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  • Die Videos wurde im Grenzbahnhof Spielfeld-Straß aufgenommen:


    mit EM08-Österreich-Lok
    mit EM08-Kroatien-Lok


    Die Fotos/Tageslichtaufnahmen wurden im Grenzbagnhof Spielfeld/Straß, die Nachtaufnahmen am Südbahnhof aufgenommen:
    austriafans.at/index.php?attachment/515/austriafans.at/index.php?attachment/516/austriafans.at/index.php?attachment/518/


    Fotos: User ICS310 aus dem EBFÖ-Thread


    Gute "Hasen" hatten die mit! :thumbup:

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  • Also ich war auch dort und mir hat das eher so ausgeseehen als hätte der typ die security die ihn runter holen wollte einfach nur verarscht...der hat ja sogar von oben runter gefilmt...

  • Hooligans in der Security
    Wie der "Spiegel" berichtet, sind bei der Überprüfung einer deutschen Sicherheitsfirma in Klagenfurt mehr als ein Dutzend Mitarbeiter als Gewalttäter enttarnt worden.
    "Ich kann bestätigen, dass wir zahlreiche Personen identifizieren konnten, die vorher einschlägig aufgefallen waren", bestätigte ein Sprecher eine Meldung der "Kronenzeitung", in der Polizeichef Wolfgang Rauchegger zitiert wird, man habe "18 Mitarbeiter einer deutschen Security-Firma" identifiziert. Einer von ihnen sei wegen Totschlags vorbestraft.

  • ... darunter - lt. ORF-TV-Bilder - nicht wenige "Kopftüchel-Banditen"



    ... und beim 1/4-Finale Kroatien - Türkei wird´s rundgehen in Wien! ... :thumbup:


    Die Schweizer Spieler bedanken sich beim scheidenden Trainer, der jetzt südafrikas Team trainieren wird.



    Kurier-Bilder-Galerie


    Ein "Länderspiel Österreich-Deutschland" gab es bereits heute - auf der Donauinsel:




    Alle Bilder vom "Länderspiel"


    Ein paar gute EM08-Wuchteln mit Bild

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  • Rapids Spielstätte bietet zehntausenden Fußball-Begeisterten Platz, sollten sie diesen in der City-Fanzone nicht mehr finden.


    Große Ehre für St. Hanappi - oder große Entehrung, die Sichtweisen sind höchst unterschiedlich. Während gestandene Rapid-Fans die EURO als Kommerzevent schmähen, laufen in Hütteldorf die Vorbereitungen auf Hochtouren. Das Hanappi-Stadion wird am morgigen Montag anlässlich des Spiels Österreich gegen Deutschland zum ersten Mal Fanzone.


    ~ snip ~


    Was es hingegen gibt, sind Nachbarn. Im Info-Folder, der ab sofort verteilt wird, ist folgender Appell zu finden: "Da das Gerhard-Hanappi-Stadion in einem Wohngebiet liegt, ist Fairness gegenüber den Anrainern angesagt: Vermeiden Sie deshalb bitte sowohl bei der Anreise, als auch insbesondere bei der Abreise unnötigen Lärm."


    ~ snip ~


    Mit dabei auch Ex-Rapidtorhüter Michael Konsel, der nicht an Störaktionen von Rapid-Anhängern glaubt


    ~ snip ~


    Der ganze Artikel


    Jetz könnens ja zeigen, die UR, was sie von der EM08 halten ... :finger:

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