Wenn allerdings zum wiederholtem Male vor allem die Zahlen der Transfererlöse und der Ausgaben für den Kader um einen mehr als mittleren einstelligen Millionenbetrag neben der Vorhersage liegen (Und zwar nicht im positiven), wäre es leider absolut unverantwortlich für die Bundesliga, dass man alles einfach so hinnimmt, was da als Zahl daherkommt.
Wenn man solche Zahlen schreibt, stellt sich aber auch die Frage: Wie soll es sonst gehen? Es geht ja nicht nur darum, realistische Zahlen reinzuschreiben, sondern der Verein (von mir aus die Austria-Gruppe inklusive AG) MUSS positive Zahlen schreiben, einen Gewinn machen (10% - das ist ein Lizenzierungskriterium bei negativem Eigenkapital). Wenn man also "realistische" Zahlen reinschreibt, bekommt man die Lizenz auf jeden Fall nicht. Insofern ist das schon ein bisserl ein Teufelskreis, und alles auf den bösen Werner zu schieben, der seine Zahlen nicht im Griff hat, erscheint zu einfach. Man könnte ja den Rückenwind der guten sportlichen Performance nutzen, um erfolgreicher bei der Sponsorakquise zu sein oder den VIP auszuverkaufen (was beim Derby der Fall war, aber bei "kleinen" Gegnern halt oft nicht bzw weit entfernt). Das bringt/brächte wirklich einiges an Einkommen, die sportliche Performance bietet dafür die Basis. Insofern ist es sehr kurzsichtig zu sagen, man soll bei der Mannschaft sparen, denn TENDENTIELL (ich weiß, jetzt werden wieder Geschichten aufgetaut, dass man ja auch mit nur Jungen erfolgreich sein kann, aber das sind statistisch Ausnahmen) bringt klug(!) eingesetztes Geld in den Sport (ich weiß, das war nicht oft der Fall...) -> Erfolg -> bringt mehr Geld (über Sponsoring, Sponsorbonuszahlungen, VIPs, ... und irgendwann natürlich auch Verkäufe und EC-Einnahmen).
Ich denke dass wir aus unserer Situation nur rauskommen wenn wir Erfolg haben, einen Verein dieser Größe, der ja viele Nachwuchsmannschaften, Akademie, zweite Mannschaft, Frauenteam, Mädchenakademie, viele Mitarbeiter im nicht-sportlichen Bereich beinhaltet, und immer noch viele Verbindlichkeiten hat, wird man durch ein Sparprogramm auf KM-Ebene nicht retten können. Wir machen Stand heute eine so großen operativen Verlust, dass es mMn nicht realistisch ist, den durch Einsparungen bei der Kampfmannschaft aufzufangen. Das würde nämlich bedeuten, dass man sportlich tendentiell schwächer wird, und dann eben die Einnahmen sinken (!) (siehe oben, und uns summa summarum dann die Einsparungen auch wenig (im schlimmsten Fall nichts) bringen). Man braucht in unserer Situation auch das "größere" Geld, das es nur bei sportlichem Erfolg gibt.