ÖSV überlässt in Whistler nichts dem Zufall
Toni Giger mag den Regen.
„Das erinnert mich ein bisschen an daheim, an den Salzburger Schnürlregen“, blickt der Chef-Trainer der Alpinen gedankenverloren aus dem Panoramafenster im Österreich-Haus.
„Für die Abfahrt am Samstag haben sie heavy rain angesagt“, weiß Giger, der sich per SMS über jedes Detail informieren lässt.
"Wir werden da sein!"
Das Austria Ski-Team überlässt in Whistler nichts dem Zufall. Auch das Wetter nicht, obwohl man es nicht beeinflussen kann.
Der ÖSV ist mit der lokalen Wetterstation in Kontakt, zusätzlich zum offiziellen Wetterbericht wird auch im Internet recherchiert.
Aus der Ruhe bringen lässt man sich von den schlechten Prognosen nicht.
„Wir müssen es sowieso nehmen, wie es kommt, aber wir werden da sein, wenn es um die Wurst geht“, kündigt der 46-Jährige bei LAOLA1 die totale ÖSV-Attacke an.
ÖSV-Team fixiert
Nach dem zweiten Training wurde das Team endgültig fixiert. Ohne große Überraschung.
Michael Walchhofer, Mario Scheiber, Hans Grugger und Klaus Kröll fahren in der Abfahrt um Edelmetall.
Giger weiß: „Die großen Favoriten kommen nicht aus Österreich! Aber mir gefällt die Außenseiterrolle nicht so schlecht.“
Der Salzburger ist überzeugt, dass die vier schnellsten ÖSV-Läufer in Whistler um Medaillen mitfahren.
„Wir sind selbstbewusst, unsere Läufer haben es drauf. Auch wenn die Ergebnisse in dieser Saison nicht so waren wie erhofft.“
Heimvorteil und Druck
Denn Österreich steht in der Abfahrt noch ohne Weltcup-Sieg da.
Anders Didier Cuche, der in dieser Saison in Lake Louise und Kitzbühel der schnellste Downhiller war und auch im Disziplinen-Weltcup führt, ist nach zwei Trainingsbestzeiten auch für Giger der große Favorit.
Der Salzburger hat aber auch die Kanadier ganz oben auf der Rechnung.
„Sie haben Heimvorteil, das ist Fakt auf einer Abfahrt, die vorher keiner kannte. Aber sie haben auch großen Druck!“
"Osborne kennt Piste auswendig"
Denn das ganze Land wird am Samstag auf Osborne-Paradis und Kollegen schauen, haben die kanadischen Abfahrer doch die historische Chance, das erste Gold für Kanada bei Olympischen Spielen im eigenen Land zu gewinnen.
„Ein Osborne kennt die Piste auswendig, der ist so cool, dem traue ich schon zu, dass er es runterbringt.“
Giger hat aber auch Robbie Dixon auf der Rechnung. „Er ist in Kitzbühel nicht gefahren, hat daheim trainiert und ist jetzt wieder voll da.“
Bedingungen kopiert
Das Geheimnis um den Dave-Murray-Downhill ist mittlerweile gelüftet, für Giger ist es eine schöne Abfahrt mit interessanten Passagen. „Überwinden muss man sich da runter aber nicht.“
Beim Training in Sun Peaks wurde versucht die Bedingungen zu kopieren und simulieren.
„Wir hatten auch diesen feuchten Naturschnee wie hier in Whistler im oberen und im Mittelteil. Nur unten ist es ganz anders!“
Elf Kamerapositionen
Die Trainings wurden von insgesamt elf Kamerapositionen aufgenommen.
„Wir haben sogar die Vorläufer gefilmt, um noch mehr Informationen zu bekommen, denn es sind die kleinen Bausteine.“
Damit die ÖSV-Abfahrer am Samstag oder am Sonntag oder Montag nicht im Regen stehen.
Laola1