Im Großen und Ganzen passt das schon alles.
Eine österreichische Meisterschaft im Fußball wurde zunächst 1900-1903 von der Union ausgerichtet, die alle drei der WAC gewonnen hat. Nachdem die Union aufgelöst wurde versuchte der neue OeFV zunächst 1906 und dann wieder 1911 eine Meisterschaft auszutragen. Damals hatte sich nur in Wien ein Fußballbetrieb entwickeln können, in den restlichen Teilen Österreichs gab es erst 13 Klubs auf mehr oder weniger Hobbybasis. So wurden nur die Wiener Mannschaften gleich im ersten Pragraph der Durchführungsbestimmungen zur Teilnahme an der Meisterschaft verpflichtet und dies für Provinzklubs offen gelassen. Erster auswärtiger Klub der Eintrat war der SC Germania Schwechat 1920. Zwar verbreitete sich der Fußball nachdem Ersten Weltkrieg durchaus auch 'am Lande', allerdings war durch die Gründung der I. Liga und der II. Liga 1924 weitere Beitritte von außerhalb unmöglich geworden. Es wurde nämlich zwei Profi-Ligen eingeführt. So zahlten unsere Amateure den besten Spielern ein Vielfaches eines Normalen Gehaltes, es wurden riesige Stadien gebaut, Bandenwerung gab's sowieso schon, dazu kamen zahlose neue Werbeverträge ('Sindelar-Bälle', Sindelar-Anzüge, Sindelar-Fru-Frus, Urudil-Bier etc.). Für familär geführte Provinzklubs mit einem Stammpublikum von wenigen Hundert undenkbar daran teilzunehmen. Dafür wurde auch eine eigene österreichische Amateurmeisterschaft gegründet. Das Eis brach erst Ende der 30er Jahre als sich in Graz und Linz ein fester Spielbetrieb entwickelt hat, sodass diese Vereine unter glockerten Bedingungen teilnahmen bzw. teilnehmen hätten können.
Jedenfalls wurde die damaligen Meisterschaften unbestritten als Österreichische Meisterschaft bzw. die Sieger als Österreichische Meister in den Medien bezeichnet. Auch die Austria schrieb unter ihr FAK-Logo stolz 'Österreichischer Meister 1924, 1926 / Sieger im MITROPACUP 1933, 1936'. Detto Admira und Rapid (da gibst auch ein Buch aus dem Jahre 1930 - 10 Mal Österreichischer Meister). Gerade diese Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg dürfte eigentlich kaum umstritten sein, da die I. Liga sogut war wie nie wieder ein österreichische Meisterschaft auch nur annähernd.
Problematischer werden die Jahre 1938-45. Hier war es so, dass die Liga vom NSRL nicht aufgelöst wurde sondern als Gauliga und später als Bereichsklasse fortgeführt wurde. Rapid wurde damals zum 'dreizehntenmal Ostmarkmeister'. Sicher kann man sagen, dass wurde damals nur so gezählt um Rapid als regime-nahen Verein gut dazustehen zu lassen; dennoch hat sich das etabliert und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde normalerweise da weitergezählt. Aber wie gesagt nicht unumstritten, Rapid bestand mit ihrer ja etwas ideologisch komischen Führung auch noch Jahre nach dem II. Weltkrieg darauf die Gaumeisterschaften nicht als Österreichische Meisterschaften zu zählen sondern als bedeuterere Titel sogar noch über den Mitropacup zu setzten, übertroffen nur noch durch die Groß-Deutsche (sic!) Meisterschaft und den Deutschen Tschammerpokal, aber naja.
Nachdem Zweiten Weltkrieg gab es bis zur Wiedereinführung das Profibetriebs 1949 ja den Dualismus zwischen Liga und Bundesländer-Cup. Als Austrianer kann man sagen, der Buli-Cup war viel wichtiger, aber die Österreichische Meisterschaft wurde schon noch von der Liga vergeben.