Beiträge von shankly

    Ich denke, das System "hohes Pressen" kann funktionieren. Aber nicht bei uns. Nicht, weil wir nicht die richtigen Spieler haben, es uns nicht steht, sondern einfach deswegen, weil es im Verein (fast) niemanden gibt, der einem neuen System die nötige Zeit gibt. Sieht man bestens hier im Forum.

    Ich kann auch nicht sagen wer besser ist, Wimmer oder Schmid, ich denke man kann es einfach nicht vergleichen. Die Ergebnisse unter Wimmer sind momentan nicht gut, das ist richtig. Wir haben momentan einfach auch Pech, oder die Seuche am Fuß, egal wie man es nennt. Das ist mM keine Systemfrage. Die Spiele sind ja nicht schlecht. Unter Schmid hatten wir auch einige Spiele, die nicht so gut waren, aber trotzdem irgendwie gewonnen wurden, das ist ein Unterschied. Im Herbst gab es dann das Tief, und nein, ich hätte ihn deswegen auch, wie viele hier, nicht hinausgeworfen. Vielleicht gehöre ich auch zu den geduldigeren Leuten?? Das die Ergebnisse dann doch nur ein Vorwand der Trennung war, und ein wichtiger Hauptgrund die Systemfrage war, ja das war nicht optimal kommuniziert.

    Was man schon sagen muss: Beim Ergebnis-Tief unter Schmid im Herbst wollte ihn niemand los werden. Ich auch nicht. Beim jetzigen Ergebnis-Tief unter Wimmer gibt es deutlich mehr Anti-Wimmer-Stimmen. Da dürfte die Austria-Vergangenheit dann doch eine nicht unwichtige Rolle spielen, sodass eine neutrale Betrachtung schwieriger wird. Ich will im übrigen auch Wimmer nicht loswerden. Was macht das für einen Sinn?? Wer soll neuer Trainer werden? Wieder bei 0 beginnen? Irgendwann sollten wir lernen mehr Geduld aufzubringen, was ja auch Konstanz bedeutet.


    Danke, ich halte das für eine wichtige Stimme der Vernunft. Ich glaube auch, dass wir alle - ich wahrscheinlich auch - hysterisch geworden sind durch die letzten blöden Resultate. Manchmal ist es tatsächlich einfach Pech. Und ich glaube schon, dass man Wimmer in einer anderen Zeit gestanzt hätte. Die Unsicherheit, die er ausstrahlt, beunruhigt mich. Aber wie du sagst, soll jetzt jemand bei Null beginnen? Sollen wir Cem zurückholen? Wenn Wimmer nicht von selbst kündigt und auf sämtliche Abfertigung verzichtet, haben wir keine Alternative. Darum müssen wir schon aus praktischen Gründen dabei bleiben und können uns nicht mit "Die können das nicht!!!" deppad machen. Wenn dir beim Radfahren die Kette reißt und du kein Geld für ein Taxi hast, kannst du nur weiterrollen oder die Kette reparieren. Das müssen wir auch. Womit wir aber aufhören sollten ist, alle als unfähig darzustellen. Wimmer war bei großen Vereinen und kennt sich besser aus, als man jetzt denkt. Unsere Spieler sind jetzt keine Saufbolde vom Kegelverein, sondern Profis. Jetzt müssen einfach alle Ruhe bewahren - es hilft nix.

    Die Strähne (Pech, Unvermögen, wie man will...) muss auch einmal reißen. Auch wenn wir in den letzten Partien Mühe hatten. Das 2:3 letzte Saison war ja eine Blödheit sondergleichen, aber immerhin waren wir 2:0 in Führung. Aber wenn ich mir den Spielbericht so durchlese und das Match in Erinnerung rufe, frage ich mich schon, warum wir unter jedem Trainer immer solche Spiele dabei haben, die einen an der Intelligenz der Mannschaft zweifeln lassen. Normal verlieren ist eine Sache, aber es muss ja immer besonders dumm sein. Egal, wir können dort auch gewinnen. Auch wenn es gerade Zweckoptimismus ist.

    Ist doch egal wie breit der Kader ist. Wenn die Kicker das vom Trainer gewünschte System nicht umsetzen können. Harris hat mit seinem Lauf an Toren vieles verdeckt. Noch dazu weiß mittlerweile jeder Trainer wie er uns ganz leicht weh tut. Michael Wimmer wird an seiner Sturheit scheitern.

    Das ist halt ein bisschen wie im Fußballmanager argumentiert und etwas widersprüchlich. Einerseits können die Spieler die Anweisungen nicht umsetzen. Andererseits hat Tabakovic plötzlich getroffen. Kam das aus heiterem Himmel? Oder gab es vielleicht doch ein verändertes Positionsspiel und Angriffsverhalten? Und ja, ich hoffe doch, dass jeder Trainer, der das Mehrfache von mir verdient, einigermaßen weiß, wie er elf anderen seiner Zunft wehtut. Oder fahren die zig Cotrainer und Videoanalysten von z.B. Sturm vs. WAC nachhause und müssen völlig blank berichten, dass sie Ilzers Raute und Schmids falsche Neun einfach nicht durchschauen?

    Ich find's einfach extrem schade, welche Unsicherheit hier geschürt wurde, teilweise durch JW/MOs Ankündigen, teilweise weil es sich selbst aufgeschaukelt hat, und wie wenig das nur mehr mit Fußball an sich zu tun hat. Plötzlich geht es nur mehr um System oder Spielweise, um die es davor aber nie gegangen ist. Muss mal die Forensuche bemühen, aber "Stögers System ist gescheitert" habe ich damals nicht gelesen, meine ich. Wie bei Corona, wo alle plötzlich Virologen waren, sind jetzt alle Taktikblogger.

    Tja, es sind wirklich verrückte Zeiten. ;) Aber passt doch, wenn man sich in Ruhe über verschiedene Ansichten unterhalten kann.


    Das ergibt schon Sinn, ja. Aber ein - wie auch immer ausgeprägter - Austria-Spielstil hat uns jetzt auch nicht davor geschützt, dass Talente abwandern. Und diejenigen, die vielleicht nicht zu RB passen, sind bei uns auch nicht berühmt geworden. Ein Horvath, ein Prokop, ein Fitz. Alle waren brillant im Nachwuchs, zum Teil auch in der Kampfmannschaft. Aber wo spielen sie jetzt? Und auf der anderen Seite wären Braunöder und Huskovic, unsere wahrscheinlich "modernsten" Kicker, natürlich sofort in Salzburg gewesen, hätten die sie wollen. Das ist ja auch völlig logisch, denn denken wir es mal durch. Wiener Jugendlicher. Wir kommen und sagen: Du bist ein toller Techniker, komm zur Austria. RB kommt und sagt: Du bist ein toller Techniker und körperlich top, komm nach Salzburg und lerne wirklich erfolgreichen Fußball. Da stinken wir wirklich ab, wenn es bleibt wie bisher. Ich bleibe dabei, wir haben zu lange die Wohlfahrt-Methode gelebt. Unser Konzept ist, dass wir kein Konzept haben. ;)


    Was im Übrigen auch ein Mitgrund für das Scheitern der unterschiedlichsten Trainer war. Bjelica wurde geholt, weil Parits meinte, "der spielt ja wie wir". Baumgartner wurde wegen Pasching geholt, der hätte vielleicht auch das Vertrauen gehabt, aber sowohl er als auch sein Co. waren absolut schwindlich für mich. Fink hat dann relativ lang funktioniert, wahrscheinlich weil der nicht viel gebraucht hat. (Wäre interessant, Spieler wie Venuto oder den damaligen Friesenbichler jetzt zu haben.) Bei Letsch war einem Blinden klar, wie er spielen lässt. Er hat ja sogar eine Präsentation dazu gehabt. Den hat man aber nicht von der Leine gelassen, weil Wohlfahrt oder Kraetschmer lieber Sturm-Restposten gekauft haben als tatsächlich passende Kicker. Vor allem aber gab es nie das Bekenntnis dazu, einen Spielstil durchzuziehen und zum Trainer auch Spieler zu holen. Jetzt wurde das meiner Meinung nach aber gemacht, allein aufgrund der Ex-Linzer. Wie gesagt, mit einem Holland, Ranftl, Gruber kannst du erwiesenermaßen hoch spielen.


    Was uns genau vom LASK und RB unterscheidet, ist momentan der Misserfolg. ;) Aber im Ernst, das ist eine tiefergehende Frage, wo man wirklich mehr Vergleichsmaterial braucht. Sonst ist es ja nur eine Anekdote. Oder weiß jemand, was jetzt Southampton von Liverpool unterscheidet? Oder den LASK von RB? Es gibt ja mehr als zwei Extrempositionen, und ich bin mir recht sicher, dass wir auch als Austria da Platz haben. Insoferne glaube ich schon, dass es den Austria-Stil geben kann, der ist ja wirklich nicht von einer Formation oder einem System abhängig. Die Älteren werden sich vielleicht erinnern, aber ich glaube nicht, dass sich jemand über das Ende des Austria-Stils beklagt hat, als wir damals den Libero aufgegeben haben. ;)


    Man muss vor dem allem nicht so viel Angst haben. Das ist scheiß Red Bull zu verdanken, die uns alle eingeschüchtert haben mit ihrer Überlegenheit. Aber du kannst jeden jungen Spieler zu einem "Pressingmonster" machen. Das ist schließlich ein ganz normaler Teil des modernen Fußballs. Genauso wie ein Goalie heute kicken können muss, muss jeder Jugendspieler wissen, wie man Überzahlsituationen überall schafft. Oder was auch immer, jedenfalls: alles keine Hexerei. Wenn es nicht möglich wäre, hätten weder Michorl noch Horvath beim LASK Karriere gemacht.


    Darum auch meine Hoffnung: Der Wimmer möge das schaffen, unseren Kickern die Basics beizubringen und die verdammte Angst. Ein bisschen was haben sie alle im Hirn.

    Am allermeisten kotzt mich an, das mir JW und sein Lehrling erklären wollen, das diese Spielweise Austria like ist, nicht das was wir von MS bekamen. Diese Spieleweise ist eine schlechte Kopie von r.bull, noch dazu mit Null Budget. Wir sind Austria, können nicht Red Bull. Punkt.

    Und genau das war das Problem der letzten Jahre. Immer wieder hat jemand bei uns gesagt: Wir sind die Austria - vor x Jahren hat Prohaska bei uns gespielt und davor Sindelar, wir müssen Kurzpassspiel machen! Und ein anderer hat gesagt: Ja genau, denn wir sind die Austria! Anspruch und Stil! Stadthalle! Mit dem Ergebnis, dass jeder unserer Mannschaften gegen defensive Gegner die Ideen gefehlt haben und sie gegen Dosen, Grödig oder Pasching viel schlechter ausgeschaut haben, als sie waren. Aber hey, Hauptsache die Tradition war da! Wir hatten zwar kaum Spieler, die aus einer gesicherten Abwehr oder in Unterzahl spielerisch durch die gegnerische Verteidigung gekommen sind. Aber das war eben die Austria! Aus "In Schönheit sterben" wurde dann bloß einfach nur Sterben. Und weil immer irgendwer gesagt hat "Bloß nicht wie Red Bull!" haben wir sämtliche Entwicklungen auf taktischem Gebiet komplett verschlafen und uns, was genauso schlimm ist, auf kein zigfach bewährtes Modell eingelassen. Und übersehen, dass selbst Salzburg unter Schmidt komplett anders gespielt hat als unter Oscar oder Rose. Mit dem Ergebnis, dass unsere geilsten Nachwuchskicker und exzellenten Primgeiger jetzt beim LASK und Hartberg spielen. Oder mit 24 noch nie im Nationalteam waren. Weil wir zu stolz waren, von jemand anderem zu lernen. Wobei, ich sähe uns sehr gerne als Gegenmodell zu Salzburg. Ich hätte gar nichts gegen die Wiener Schule, die es sich leisten kann, den Gegner später unter Druck zu setzen, weil er die halbe Zeit dem Ball hinterherlaufen muss. Ich frage mich nur, wo die fünf bis zehn Meistertitel sind, die der Beweis dafür sind, dass das Gegenmodell funktioniert.

    Ich denke die Sache mit Wimmer wird spätestens nach dem Derby erledigt sein. Ob wir uns das leisten können is halt die Frage. Gegen Altach krieg ma eine auf den Deckel, die cup runde schaff ma, dann kommt das Derby, und des wird diesmal schiach. Mit den Wimmer System schlagen wir in der Liga niemand mehr.

    Ja, die Emotionen sind stark. Und es ist okay, sie so rauszulassen. Aber es ist schon auch ein Unsinn. Als hätte Wimmer irgendein geheimes "System" entwickelt, das niemand kennt und noch weniger verstehen. Und als würde nicht jede zweite Mannschaft in Österreich so ähnlich spielen.

    Dann kannst nach deiner Logik nur der Trainer sein - ich wär nicht so weit gegangen. Letsch zeigt grad, dass er in der dt BL erfolgreich sein kann, bei uns war er das nicht. Ich hätt vermutet, dass es daran liegt, dass er nicht die Spieler hat die zu einem System passen.


    Und natürlich muss klar sein, wer ersetzt werden muss. Es ist ja recht offensichtlich, was aktuell das Problem in der Mannschaft ist.

    Es ist ja auch gut möglich, dass der Trainer das Problem ist. Aber das kann ich nicht beurteilen, weil ich menschlich nur Positives gehört habe und er mir nicht inkompetent vorkommt. Vielleicht etwas unsicher, aber das ist nur mein Eindruck. Kann sich im Laufe der Saison aber alles legen. Da sind jetzt eben andere gefordert, ihm zu helfen.


    So offensichtlich finde ich das Problem jetzt nicht. Was meinst du?



    Wenn man - ich bring das gern von der Dir nahe stehenden Seite gebrachte Beispiel - den Platzwart her nimmt: NATÜRLICH kann man hingehn, und sagen: "Wow, wir haben laut Spielern heuer nur den zweitschlechtesten Rasen! Es geht aufwärts! Du machst wirklich großartige Arbeit!". Oder man kann versuchen was zu verbessern... Und wenn der SD ein Problem damit hat, dass es manchmal auch zu konstruktiven Reibereien, dann ok: Ich persönlich würd das anders sehen. Als einer, der die Wahrheit anspricht, bist halt leider wirklich manchmal bei anderen unbeliebt...

    Schau, ich war nicht dabei. Und auch bei dem, was ich einigermaßen zuverlässig gehört habe, gibt's mindestens zwei Seiten - die gibt es immer. Ich hatte im Berufsleben auch schon den Fall, dass Mitarbeiter, die fachlich top waren und mit denen ich wirklich gern zusammengearbeitet habe, gegangen sind oder gekündigt wurden. Von Chefs, mit denen ich ebenfalls kein Problem hatte. Mit mir kommt selber leider nicht jeder aus, auch wenn ich mein Zeug gut erledige. Es ist mir also wirklich zu heikel, hier Partei zu ergreifen. Dafür ist mir keiner der Beteiligten nahe genug. (Nur um Mutmaßungen zu entkräften, mit Ortlechner habe ich nie gesprochen.) Also bleibt nur noch, mich auf das zu konzentrieren, was übereinstimmt. Offenbar hat es einen Konflikt gegeben, den es jetzt nicht mehr gibt. Und dass jemand dabei ungerecht behandelt wurde, schließe ich nicht aus.


    Der letzte Satz ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits teile ich die Meinung absolut! Ich finde direkte Leute mit klaren Kanten sehr gut und versuche das auch selbst zu sein. Andererseits wird diese Tugend auch oft vorgeschoben. Kenne auch Leute, die absolut auf dem falschen Dampfer sind, aber sich total im Recht fühlen, weil sie ja nur die "Wahrheit" sagen. Nicht auf jemand Konkreten bezogen.


    Aber es ist egal, weil Vergangenheit. Das Wichtigste ist mal, dass die Austria jetzt und in den nächsten Monaten Erfolg hat. Ich fand sehr angenehm, dass diese Einigkeit im Frühjahr noch zu spüren war, und ich würde mir jetzt auch wünschen, dass konstruktiv diskutiert wird.

    Wenn mir wer versichern könnt, dass wir 2 Jahre eine schlechte Austria haben, aber wir immer oben bleiben und es dann bergauf geht... Aber ehrlich: Ich seh nicht, wie es mit dieser Konstellation bergauf gehen könnt. Der Trainer setzt auf Erfahrung, Spieler, die jetzt nicht mehr so leicht komplett auf einen anderen Fußball "umgebaut" werden können. Der Kader den wir aktuell haben, ist nicht für diese Art von Fußball gemacht. (...)

    Btw: Bei Sir Karl ist der Aufstieg deshalb eine Frage der Zeit gewesen, weil er gut mit Jungen konnte, wenn man mich fragt...

    Ist der Kader wirklich nicht dafür gemacht? Wie schon im Beitrag gestern geschrieben: Ich könnte mir keinen herauspicken, bei dem ich sagen könnte, der kann so etwas überhaupt nicht. Eigentlich umgekehrt, die ganzen Ex-LASKler sollten das schon kennen. Darüber wird ja hier auch nicht im Detail diskutiert. Dabei hat es überhaupt keinen Sinn, über Neuzugänge oder Nachwuchsspieler zu diskutieren, wenn wir nicht einmal wissen, wen sie ersetzen sollen. Dass Holland alt wird und Schmidt kein toller Kicker ist, liegt nicht am System. Und wie oben auch geschrieben: man sieht jetzt schon ungefähr, wo es hingehen soll.


    @ Sir Karl: Der war menschlich einfach top und fachlich auch, würde das gar nicht auf die Jungen beschränken.


    Wo genau war die Stimmung schlecht? Beim Sportdirektor, beim Platzwart... In der Mannschaft eher nicht. War so.


    Stand damals waren wir an einem PO Platz dran, und im Frühjahr ohne Dreifachbelastung hätte man den PO Platz Schmid zugetraut. Dass er kündigt ist natürlich schon schön formuliert, und zeigt woher Du die Infos hast, aber wenn man einem Trainer sagt: "Du, in einem halben Jahr holen wir uns einen anderen, magst nicht Platzhalter für einen anderen spielen", ist das eine Verarschung. Da geht jeder mit einem Rückgrat, das ein bissl fester als ein Bindefaden ist.

    Ich sage ja, dass ich Schmid verstehe. Und mir ist schon klar, dass ich vermutlich eine andere Sicht mitbekommen habe als viele andere. Das ist offensichtlich. Und bei der Überprüfung kann ich auch eine ganz falsche Stichprobe gehabt haben. Es ist mir aber egal, weil ich ja nicht moralische Oberhoheit haben will und jeden Akteur sehr skeptisch sehe. Die riesigen Egos, die dich im Sport weiterbringen, sind mir persönlich nicht sympathisch und ich muss niemanden verteidigen. Nur: Im Kern kommt es auf das Gleiche heraus, da haben wir uns ja schon per PN unterhalten. Ob jetzt MS das Bauernopfer ist oder nicht: es wäre so wahrscheinlich nicht weitergegangen, außer mit sehr vielen Umstellungen. Es hätte ziemlich sicher gekracht. Dabei hätte ich sympathiemäßig gar keine Probleme damit gehabt, wenn Schmid bleibt und z.B. Ortlechner und Werner gehen. Letzten Endes ist immer der Trainer der Depp. Am Ende ändert das nichts an der derzeitigen Situation.


    Nur eine Sache: Eine erfolgreiche Führungskraft holt sowohl den SD als auch den Platzwart an Bord. War natürlich ein polemisches Beispiel, aber Respekt vor der Arbeit anderer und die Bedeutung von gemeinsamen Zielen darf man echt nicht unterschätzen. Kein konkreter Vorwurf, nur eine Feststellung.

    Im übrigen bin ich selbst drauf reingefallen: Anstatt dass wir die aktuelle Situation diskutieren, gehts auf einmal nur mehr um MS... Sollte da ein Plan von JW oder MO dahinter stecken, würd ich großen Respekt dafür aussprechen.

    Also das wäre zu viel der Ehre. Wenn die Angesprochenen so toll in Kommunikation und geschickt im Manipulieren wären, hätte das im Winter nicht in so einem Fiasko geändert.

    Kaum Erwartungen würde ich nicht sagen. Mit Sir Karl war der Aufstieg nur eine Frage der Zeit. Die damalige Führung hat den LASK ein gutes Jahr zurückgeworfen. Allerdings hat sich das mehr als ausgezahlt. War wohl auch bei uns die Hoffnung, und kann auch immer noch passieren.


    Und klar, das Wasser steht hoch. Daher werden wir, denke ich, auch mit Wimmer weitermachen und nehmen, was kommt. Wir zahlen keine Gehälter, wo die Spieler Schlange stehen. Unter keinem Trainer. Ist ja kein Zufall, dass der interessanteste Roof-Spieler lieber zu Wattens geht statt zu uns.


    Also würde ich auch von Fanseite sagen: Rückendeckung für Wimmer ist bitter nötig. Und dann besser zwei schlechte Jahre als keine Austria mehr. Mir tun halt die Leute leid, die sich für den Klub den A* aufreißen und nichts dafür bekommen.

    Ob ich einen erfolgreichen Trainer raushaue oder nicht verlängere kommt schon dast aufs gleiche.


    Die Schmid-Absetzung war einfach eine absolut katastrophale Fehlentscheidung die eigentlich mit nichts zu entschuldigen ist.


    Mit Schmid wurde ein Marathon begonnen der anfing Früchte zu tragen. Und auf halber Strecke fing man plötzlich an in den Vollsprint zu gehen weil man einfach dachte schneller ans Ziel zu kommen. Leider ist uns kurz drauf die Puste ausgegangen und wir sind mittlerweile im letzten Drittel unterwegs als wie unter Schmid in den top3.

    Erfolg relativiert sich halt, wenn die Stimmung schlecht ist. Hast du vielleicht überlesen. Das ist unschön und sicherlich schade, aber war nun mal so. In dieser Konstellation, mit diesen Verantwortlichen wären wir beim Marathon vor dem Ziel gestolpert. Stand damals waren wir übrigens auch nicht auf einem PO-Platz, aber man hätte Schmid den noch zugetraut. Dass er dann kündigt, verstehe ich aber auch.

    Weil zum Thema Schmid ja viel Nostalgie herrscht und ein paar krude Thesen, gehört es einfach mal gesagt: sein Vertrag wäre nicht verlängert worden und es hat interne Probleme gegeben. Ohne Schuldzuweisung, wer verantwortlich ist. Aber dieses "JW senkt den Daumen und der Trainergott muss gehen" stimmt einfach nicht, es ist um einiges komplizierter. Es wäre ja total im Sinne der Investoren gewesen, wenn ein ausgezeichneter Trainer, bei dem wirklich alles passt, lange beim Verein bleibt, und ich bin immer noch der Meinung, das JW nicht sein eigenes Geld verbrennt. Denn wieso ausgerechnet bei uns? Beim LASK baut er mit Glasner etwas auf, aber bei der Austria wird er wankelmütig? Wenn wir noch ein Millionärsklub wären, würde ich das ja verstehen, aber so ergibt es von allen möglichen Varianten sicher nicht den größten Sinn.

    Danke.


    Letzten Endes haben Ortlechner und Werner beschlossen, dass die derzeitigen Spieler das umsetzen können. Und müssen sich komplett getäuscht haben. Das wäre dann sehr schlechte Planung. Aber meiner Ansicht nach sind die Transfers eigentlich in die umgekehrte Richtung gegangen. Unser LASK-Quartett hat die letzten Jahre alles andere als Ballbesitzfußball gespielt. Für einen Holland im guter Form war das perfekt. Nachdem man im MF vor allem physisch starke Spieler braucht, passt eigentlich Fischer auch dazu. Und Fitz hat sich im Frühjahr überraschend gut geschlagen. Du brauchst auch keine Kapazunder für gutes Bundesliganiveau. Grödig hat Salamon, Leitgeb und Goiginger gehabt und war Dritter, weil Hütter das super umgesetzt hat. Aber ich tu mir jetzt auch schwer, einzelne Spieler herauszupicken und wirklich zu begründen, warum sie falsch sein könnten. Wie gesagt, reflexartig würde man an Fitz denken oder Huskovic wegen der Physis. Aber bei denen sehe ich eigentlich ganz wenig Probleme. Während ausgerechnet Braunöder das eigentlich können müsste, aber anscheinend noch Nachhilfe braucht.


    Es können schon die falschen Spieler da sein. Aber das Problem liegt da eher zwischen den Ohren als in den Beinen, denke ich. (Von Flops mit Ansage wie dem armen Schmidt Alex abgesehen.) Das lässt sich vorher aber schwer feststellen und auch Wimmer kann nicht "erhobenen Hauptes" sagen: der XY ist zu deppad für mein System. Er ist Lehrer und muss denen das beibringen, das ist sein Job. Schmid hat es übrigens auch nicht geschafft, denn seine Versuche mit Dreierkette waren katastrophal. Und da sitzen wir jetzt ziemlich in der Kacke, weil wir dann nur darauf warten können, dass sie es doch irgendwann checken. Oder im Winter jemand kommt, der es auf die Reihe kriegt. Einen Michorl würden wir jetzt so dringend brauchen, das ist eigentlich ein Treppenwitz.


    In Summe werden wir bei dem System bleiben, was eigentlich auch vernünftig ist. Es gibt die meisten Spieler dafür und die meisten Trainer. Und Kurzpassspiel kann man natürlich auch mit hohem Pressing verbinden. Ob das mit Wimmer klappt oder jedem Spieler, weiß ich nicht. Wenn Wimmer morgen kündigt und es kommt irgendein Videoanalyst wie bei Ried, dann muss ich auch hoffen, dass es besser rennt. Wenn jemand aus dem Nachwuchs oder aus Stripfing gut reinpasst, werde ich auch hoffen, dass das jetzt das entscheidende Puzzleteil sein wird. Was die Situation jetzt von manchen früheren Episoden unterscheidet, ist aber, dass es schon relativ klar ist, wohin die Reise geht. Auch wenn Wimmer nicht der Richtige ist, wird kein Bjelica kommen. Und wenn Spieler XYZ diese Spielweise nicht versteht, wird er weg sein. Außer! Außer Werner bindet uns einen Bären auf, aber wenn dem so ist, wird es die Austria sowieso nicht mehr geben.


    Edit: Man kann es jedenfalls nicht an so Banalitäten wie der Viererkette aufhängen. Wer spielt mit einer Viererkette? Rangnick zum Beispiel. Oder Hasenhüttl. Und die hätten beide einen Spielstil vorgegeben, bei denen unseren Kapazundern auf dem Rasen vermutlich Lunge und Kopf platzen würden. Es kommt ja auch darauf an, was aus der Formation entsteht.

    Manchmal frage ich mich, ob Frenkie Schinkels hier angemeldet ist. Teilweise ist das schon sehr stammtischmäßig, worüber da diskutiert wird. Das Statement "Zuerst muss man die Defensive stabilisieren, dann kann man das schöne Spiel angehen" passt super in eine Krone-Kolumne, aber es ist keine Fehleranalyse. Hätte ich von einem Klopp oder Nagelsmann auch nie als Binsenweisheit oder Faustregel gehört. Wir reden ja nicht von American Football, wo einmal die Defense spielt und einmal die Offense. Die Defensivarbeit ist eine taktische Maßnahme, deren Intensität mit dem System gar nicht viel zu tun hat. Was ist die Defensive bei dem System, das wir spielen wollen? Wie Wimmer selbst auf 90minuten glaub ich erwähnt, frühes Anlaufen, beginnend bei den Offensivspielern, und konsequentes Nachrücken, damit die Verteidiger nicht dumm da stehen. Schmid dagegen oder Pacult beginnen die Pressingsituationen deutlich später, wobei Klagenfurt uns viel früher unter Druck gesetzt hat als der WAC. Jetzt kann man natürlich sagen: "Hauptsache, wir stehen hinten richtig". Ja, sicher. Aber wer schießt dann die Tore? Tief verteidigen und Jogo Bonito gibt's nicht. Du musst mit Raumdeckung hinten außerdem sehr, sehr pressingresistente Spieler haben. Schließlich werden die dauernd vom Gegner angelaufen, und da hätte ich bei Galvao z.B. oder Fischer schwere Bedenken, ob er den Ball halten und die richtige Abspielentscheidung treffen kann. Dann musst du die Offensive in Position bringen und dafür brauchst erst recht bessere Kicker, als wir sie haben. Bei jedem Trainer, der uns in der Vergangenheit defensiv "sicherer" aufgestellt hat, haben wir Probleme gehabt, zu Chancen zu kommen. Wie oft haben wir uns geärgert, dass wir gegen die Kleinen, die nur mauern, überhaupt kein Rezept gefunden haben? Und was man am Nationalteam unter Foda gesehen hat: hinten "sicher" stehen und nach vorne vorsichtig sein kann dir ein Spiel ordentlich zusammenhauen. Das Nationalteam hat überhaupt erst gewinnen können, weil die Spieler früh gepresst haben, und nicht, weil wir aus einer gesicherten Abwehr rausgespielt hätten. Aber zurück in die Bundesliga: Du kannst in jedem System defensiv spielen oder offensiv, es kommt halt auf die Realisierung an. Wenn in einer Fünferabwehr der erste Spieler unter Druck eine dumme Entscheidung trifft, können zwei ausbessern, dann wird der Dritte angelaufen, bis er entweder den Ball klärt oder einen Angriff aufbaut (das kann eigentlich nur Braunöder bei uns, Marke Grillitsch im Team). Wenn hoch verteidigt wird, hat halt erst die zweite dumme Entscheidung Konsequenzen. Dafür ist man theoretisch schneller in der für den Gegner (!) gefährlichen Zone. So oder so, du musst am Ende gut verteidigen und gute Angriffe fahren. Nur "Defensive stabilisieren" geht nicht, weil aus der Defensive ja die Offensive wird. Die Sache ist im Prinzip so kompliziert nicht: Wenn (!) unsere Spieler wissen, was sie zu tun haben, wenn (!!) also Wimmer ihnen gut beibringt, wie man Offensivpressing ohne große Lücken praktiziert, dann (!!!) wird's klappen. Aber da sind meiner Meinung nach recht eindeutig die Fehler zu suchen, und nachdem wir weder im Trainerteam noch in der Mannschaft vertreten sind, können wir noch nicht wirklich feststellen, wo genau die Fehlerquelle ist. Dritter Faktor wäre die körperliche Eignung, natürlich kann auch das der Grund sein. Aber da müsste man sich die Spiele halt auch anschauen und auf solche Dinge achten. Du kannst kein Fußballspiel in einem Durchgang bewerten. Sonst gäbe es keine Videoanalysten, dann müsste man eigentlich nur in ein Forum schauen. Man kann alles hinterfragen und kritisieren, aber halt auf halbwegs informierter Basis.

    Ich glaube schon, dass mittlerweile vielen klar ist, dass UST nicht das einzige Problem waren und Hausverbote gegen USTler daher nicht die Lösung. Einmal abgesehen davon, dass sie auswärts immer wieder einmal Flagge gezeigt haben, war die Ost dank ihrer Hawara eh nicht wirklich zu für sie.