Beiträge von waff

    zur Aktion bei der Gästetribüne:


    wenn schon jemand englische Verhältnisse wünscht, dem lege ich das Buch "Congratulations - You´ve just met the ICF" an Herz


    da gehts grossteils ums Tribüne des Gegnervereins entern, auch wenn diese Sachen in die Zeiten der 70er und 80er fallen


    und vor 10-15 Jahren wurden in Österreich genauso "Gästetribünen" besucht


    nur zur Info damit es keinen Aufschrei gibt, das soll nicht die Aktion von Freitag verharmlosen

    wir führen 1-0 durch Stankovic


    Reporter sprach von gutes Omen dass kein Austrianer spielt, machte eine Anspielung aufs Posen Match (Okotie und Schiemer gesperrt, aber mit in Finnland, Madl auf der Bank)

    Borussia Mönchengladbach - SV Werder Bremen (30.08.2008)


    Vor Anpfiff des Bundesligaspiels Borussia Mönchengladbach gegen Werder Bremen machte der Stadionsprecher eine Ansage, dass es Bilder gäbe, die zeigen, wie im Gästeblock Rauch auf dem Boden gelegt wird und dass die Gästefans das Abbrennen eben diesem unterlassen sollten. Irritiert wurde diese Ansage als Präventivansage aufgefasst und auch zu Beginn des Spiels wurde – wie angenommen – nirgends Rauch gezündet, da er unserer momentanen Kenntnislage nicht existierte.
    Nichts desto trotz wurde bereits in der Halbzeitpause ein Mädchen aus dem Block geholt und die Personalien aufgenommen.


    Nach dem Spiel stellte sich heraus, dass allgemein alle Mädchen und Frauen die im Umkreis des angeblichen Rauches standen, festgenommen werden sollten, da sie unter Verdacht standen, den Rauch in den Gästeblock gelegt zu haben. Diese Festnahmen fanden leider unter unnötiger Gewalteinwirkung statt. So wurde einer jungen Frau nach Augenzeugenbericht mit der flachen Hand eines Polizisten während der Festnahme absichtlich ins Gesicht gegriffen.
    Diese Handlung führte zu Tumulten und lauten Unmutsäußerungen der Umstehenden. Ohne dass es einen Kontakt zwischen Polizeibeamten oder Fans gab, wurden nun weitere Fans, die sich über die Festnahme der Frau lautstark aufregten, festgenommen. Die Festgenommenen wurden gegen die Stadiongitter gedrückt und die Hände mit Kabelbinder gefesselt. (Zitat: "Wenn du dich bewegst, brech ich dir das Genick"). Nach dem üblichen Abtasten wurden sie in Ruhe gelassen. Die Frage eines Polizeibeamten "Was ist überhaupt passiert?", irritiert auch heute noch. Wie kann die Polizei diese Frage stellen? Sie haben schließlich selbst eingegriffen. Da zu keinem Zeitpunkt Widerstand geleistet wurde, stellten sich die Kabelbinder und das an den Zaun drücken, für Außenstehende als deutlich übertrieben dar. Nach gut einer halben Stunde wurden die ersten Festgenommenen in einen Gefangenentransporter gebracht. In diesem wurden die persönlichen Gegenstände der Fans in Tüten gepackt. Ein Polizist klebte jedoch einen abgenommenen Aufkleber verkehrt herum auf seinen Schlagstock.
    Ein anderer Fan, hörte mit, wie die Polizeibeamten rätselten, weshalb sie ihn mitnahmen, und welche Anzeige sie stellen wollten (Zitat: „Der stand im Weg, da machen wir mal Widerstand“). Viele andere Fans warteten derweil vor dem Stadion auf die Festgenommenen, um gemeinsam mit ihnen den Rückweg nach Bremen antreten zu können. Sie beobachteten, wie Polizeibeamte in den Block gingen und dort tatsächlich Bodenproben des angeblichen Rauches abkratzten (obwohl dort nie etwas brannte) und in Tütchen packten. Wir sind sehr auf das Ergebnis gespannt, denken aber, dass von dieser Geschichte nie wieder etwas gehört werden wird, da es sich höchstwahrscheinlich bei den Proben des schmutzigen Bodens nicht um Rauch, sondern um Dreck handelte.
    Schließlich wurden die Gefangenentransporter, in denen die Fans getrennt nach Geschlecht in verschiedenen Zellen saßen, weggefahren und den wartenden übrigen Fans erzählt, dass ihre FreundInnen später zum Hauptbahnhof gebracht werden würden. Also machten sich alle noch verbliebenen auf zum Hauptbahnhof. Die Gefangenen wurden derzeit auf der Wache in Einzelzellen gebracht. Anschließend mussten sie sich ganz Entkleiden und wurden komplett durchsucht (anscheinend wurde nach Drogen gesucht). Das dies bei einigen, gerade mal 16-Jährigen Jungen und Mädchen Folgen hinterlassen wird, dürfte nicht schwer zu erahnen sein.
    Das sich Jugendliche, die teilsweise völlig wahllos festgenommen wurden ("...machen wir mal "Widerstand"."), entwürdigenderweise komplett entkleiden und zusätzlich noch einer vollständigen(!) Leibesvisitation unterziehen lassen mussten, lässt sicher nicht nur bei den Betroffenen den Vorwurf einer völlig unverhältnismäßigen Vorgehensweise seitens der verantwortlichen Polizeibeamten laut werden
    Währendessen warteten die übrigen ca. 200 Personen am Hauptbahnhof ca. 3 Stunden, bis ihre FreundInnen endlich zu ihnen gebracht wurden. Völlig verspätet wurden die Fans nun mit dem ICE nach Bremen geleitet, da kein anderer Zug mehr fuhr.
    Was bleibt sind viele entsetzte Jugendliche und ein völlig überzogener und unverhältnismäßiger Polizeieinsatz – der selbst wenn es Rauch gegeben hätte nie in diesem Maße hätte ablaufen dürfen.


    Fansmedia Bremen


    Quelle: Fansmedia.org