Ich denke, jeder hier (no na) ist der Meinung, dass das Projekt gerettet werden muss.
Zuallererst muss man aber einmal allen Involvierten in beiden Projekten (Austriafans.at und 1911aktuell.at) für das Engagement danken. Meine Analyse soll hierbei keine Kritik an der Arbeit darstellen, denn diese muss erst einmal jemand leisten, und ich hab das nicht getan.
Analyse:
Prinzipiell muss man stark zwischen diesem Forum und 1911aktuell unterscheiden, was übrigens eines der Probleme ist, dazu komm ich aber noch.
Forum:
Prinzipiell ist einmal festzuhalten, dass das, was in diesem Forum aufgebaut wurde, absolut respektabel ist. Handelte es sich doch hierbei bereits bei der Gründung vor 5 Jahren genau genommen um einen Anachronismus. Die grosse Zeit der Foren war da schon längst vorbei, damals studivz, facebook etc. standen bereits in den Startlöchern, um abzulösen.
Die Dynamik im Internet ist enorm schnell, sodass sogar Big Player nach kürzester Zeit in der Versenkung verschwinden. Wer erinnert sich noch an Napster, ICQ, Yahoo, etc.. Man ist quasi gezwungen, im Internet das Rad ständig neu zu erfinden. Lt. aktuellen Studien hält der Produktzyklus derzeit bei 3 Jahren, Tendenz noch kürzer werdend. Ohne Innovation ist man schnell weg vom Fenster.
Die Konkurrenz ist enorm und man steht in einem direkten Wettbewerb mit andern Foren, asb.com und dem offiziellen Forum. Der Inhalt und die Themen sind dabei grossteils austauschbar bzw. ident, einzig die USER machen den Unterschied aus.
Man darf auch nicht vergessen, dass erfolgreiche Zeiten für ein Diskussionsforum immer ein Problem sind. Was will man diskutieren, wenn alles glatt läuft? Dieses Problem ist kein spezifisches von af.at. Bad news are good news gilt leider gerade für ein Forum.
Schliesslich das liebe Geld: Es ist wohl nie gelungen finanziell so unabhängig zu werden, dass man sich nicht von Monat zu Monat "hangeln" muss, sondern längerfristig planen kann.
1911aktuell:
Ein Magazin ist was feines. Jedoch wollte man von Beginn an sich mit dem "Platzhirsch" in Ö (das ist wohl sturm12) messen. Man wollte einfach zuviel. Interviews, Analysen. Fotos, Berichte, Videos, gar live....das geht nur mit viel Personal und auch Geld. Beides war wohl nie ausreichend vorhanden für die Dimensionen, die man sich zum Ziel gesetzt hat. Viel wurde durch Idealimsus wettgemacht, und hier ist allen engagierten Mitarbeitern Danke zu sagen, aber irgendwann verbraucht sich dieser, was wohl jetzt passiert ist.
Auch das Journal steht online in Konkurrenz, vor allem mit der offiziellen Website. Interessanterweise gab es da seit einigen (2?) Jahren eine deutliche Verbesserung in Anzahl, Qualität und Inhalt der Berichte. Täglich 2 aktuelle (und zumeist auch interessante) Berichte, da konnte 1911aktuell einfach nicht mithalten.
Das Design ist letztlich auch sehr unübersichtlich und eher benutzerunfreundlich. Die Website ist einfach "zu groß" für den Inhalt.
Allgemein:
Zu guter Letzt wurden trotz Verlinkung und Portal im Prinzip 2 völlig eigenständige Projekte betrieben, die sich praktisch nicht aufeinander beziehen. Dadurch wurde noch mehr Personal und Zeit benötigt.
Vorschläge:
Man muss das Rad nicht neu erfinden. Es reicht wohl, funktionierende Dinge zu adaptieren und nicht funktionierendes über Bord zu werfen.
"Von Fans für Fans"- Das Motto beider Projekte muss wesentlich mehr in den Mittelpunkt rücken.
Ich brauche kein x-tes Interview mit Ortlechner zum gleichen Thema, das kann ich derzeit täglich auf der offiziellen lesen sowie in der APA und noch ein erfundenes in der Österreich, wenn ich will.
Ich brauch keinen weiteren Spielbericht, denn das Spiel hab ich (und wohl die meisten, die hier dabei sind) selbst gesehen.
Was will ich lesen? Meinungen. Ansichten, mit denen ich mich identifizieren kann oder eben gerade nicht. Meinungen die VON FANS kommen. Das schönste im Stadion (neben dem Siegen) ist wohl das Diskutieren. Wieso soll da nach dem Spiel schluss sein?
Vorstellen könnte ich mir daher die Neuadaptierung des Forumgedankens und Implementierung von 1911aktuell.
Dezentralisierung der Redaktion, indem im Prinzip jeder "spontan" Redakteur sein kann, sofern er sich an einige Grundregeln (vor allem die des Anstands, aber natürlich auch gesetzliche) hält. 1911aktuell also als Essenz der teilweise hervorragenden Beiträge und auch Ideen im Forum, eine Seite also, die die Fans und ihre Ansichten abbildet und schnell einen Überblick über die heissen Themen und Dinge, die gerade bewegen, verschafft. Eine Seite, die man mitgestaltet indem man IM FORUM mitdiskutiert.