Offener Brief des Präsidiums an die Austria-Fans

  • [B]Liebe Austrianer,


    Es kommt nicht alle Tage vor, dass wir uns in Form eines offenen Briefes an Euch wenden. Darum bitten wir Euch, ihn in Ruhe zu lesen und durch den Kopf gehen zu lassen, sofern es Eure Zeit erlaubt.[/B]



    Vorneweg: Wir alle bezeugen dieser Tage eine Austria, die nicht so performt, wie wir uns das erhoffen würden. Und ja, es sind unsere Leistungen und Ergebnisse, die der Grundauslöser für all die Unzufriedenheit, all die Emotionen bilden, die zuletzt große Folgereaktionen hervorgerufen haben. Das ist Fakt, das ist uns klar und dieses Bewusstsein muss ganz deutlich festgehalten werden. Der Klub wird im Wettkampf mit anderen Vereinen aktuell nicht den Ansprüchen gerecht. Punkt.



    Und ja, auch das sieht der Verein deutlich: Trotz der Situation im Profi-Bereich gab es in den letzten zweieinhalb Jahren erstaunlich viele, gut funktionierende Projekte, die Teile der Fanszene und der Klub gemeinsam auf die Beine gestellt haben.


    Dass es mitunter auch zu kleineren, beidseitigen Enttäuschungen (wobei gerade rund um einen emotionsgeladenen Klub wie die Austria keine Enttäuschung als „klein“ wahrgenommen wird) kommen kann, ist wohl normal und nimmt man in Kauf, wenn man schon einiges zusammen durchgemacht hat. Nichtsdestotrotz wurde bis vor kurzem klar erkennbar aufeinander zugegangen, inklusive einiger Vertrauensvorschüsse – auch wenn diese womöglich nicht immer zur Gänze als solche wahrgenommen wurden.



    Die Häufigkeit und das Ausmaß an Fehlverhalten weisen jedoch darauf hin, dass einigen Wenigen nicht wirklich klar zu sein scheint, wofür die Austria – und damit ist nicht nur der Klub, sondern sind auch Anhänger gemeint – eigentlich steht. Und hier geht’s nicht darum, welche Positionierung sich ein „moderner Klub“ der Neuzeit zu eigen macht. Nein. Es geht um den historischen Kern unserer Identität, die Austria-DNA, die auf natürliche Weise entstanden ist.



    Es war nicht der große Reichtum, der einer extrem „verwundeten“ Austria in der Nachkriegszeit, in einer abermaligen „Stunde null“, wieder zu ersten Erfolgen verhalf. Es waren die Menschen, die an die violette Entwicklung glaubten und es waren die 38.000 Anhänger im Stadion, über die wir 1947/48 zum ersten (Cup-)Titel „danach“ gelangten.



    Es war nicht der Glanz oder die Größe, die der alten West-Tribüne ihr einzigartiges Flair verlieh. Nein, ihr wart es, die Fans und Menschen darauf, die der Austria nicht nur einen besonderen Charakter verliehen, sondern für unvergessliche und kultige Anekdoten sorgten – im Großen wie im Kleinen.



    Ihr seid es heute, wenn ihr euer unvergleichlich großes Herz für andere Menschen und Schicksale zeigt, das Wohlergehen anderer vor das eigene stellt. Und ihr seid es, wenn ihr nicht nur der eigenen Elf mit riesiger Unterstützung und Geduld zur Seite steht, sondern auch wenn ihr ehemals verdienstvollen Austrianern applaudiert, selbst wenn sie heute ein anderes Trikot tragen.



    Wenn ein Austrianer heute stolz ist, beim richtigen Klub zu sein – und ja, damit stößt man dieser Tage auch auf Widerstände –, dann ist er’s nicht, weil die Austria aktuell Sieg um Sieg einfährt und auch nicht, weil er in ihr einen Abklatsch von irgendetwas anderem identifiziert. Er ist es, weil die Austria für weitaus mehr steht.


    Keine Selbstbeweihräucherung, sondern eine Identität, die sich unsere Anhänger und der Klub über ein Jahrhundert selbst mühevoll erarbeitet haben.



    Gerät diese jedoch in Gefahr, betrachtet es der Klub als Verpflichtung gegenüber der eigenen DNA, einzulenken, bevor es – warnende Beispiele sollten bekannt sein – ob des Ausmaßes zu spät ist.



    Abschließend möchten wir etwaigen kursierenden Meinungen zum Trotz klarstellen: Unsere Hand bleibt ausgestreckt, unser Wille zum Dialog bleibt groß und die Möglichkeiten, mit Verantwortlichen in Kontakt zu treten, werden laufend mehr.

    Wir befürworten weiterhin Vielfalt auf unseren Tribünen, wir hören natürlich die Lauten, wir hören aber auch die Stillen, wir honorieren die für viele gar nicht bekannten Bürden, die Fans auf sich nehmen, um vor Ort zu sein und unsere Farben auch im Privaten zu vertreten, wir respektieren Kritik, sofern korrekt geäußert und danken für jede Unterstützung.



    Der Klub und Anhänger mögen sich in ihren Bezeichnungen unterscheiden, aber uns alle eint der Wille, wieder eine starke Austria zu erleben. Lasst uns dies nie vergessen.



    Gemeinsam respektieren, worum es wirklich geht – und am besten am Sonntag damit beginnen!



    Mit violetten Grüßen
    Das Präsidium des FK Austria Wien



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • Blablabla. Pathetisches Geschwurbel.


    Der Verein hat derzeit andere, größere Probleme.


    Genau deswegen sollte es keinen "Krieg" zwischen organisierter Fanszene und dem Verein geben, aber leider steuert es genau darauf zu, die Fronten sind mehr als verhärtet. Natürlich ist "aber die haben angefangen" eine Henne/Ei-Diskussion ...

    "austrianer ist, wer sich über alles aufregen kann"


    For, as long as but a hundred of us remain alive, never will we on any conditions be brought under Green rule. It is in truth not for glory, nor riches, nor honours that we are fighting, but for freedom - for that alone, which no honest man gives up but with life itself.

  • Blablabla. Pathetisches Geschwurbel.


    Der Verein hat derzeit andere, größere Probleme.


    Jeder Mensch hat mal größere, mal kleinere Probleme, ein Verein auch. Und gerade jetzt, wo es einige Probleme gleichzeitig gibt, ist es wichtig darauf hinzuweisen, was man eigentlich ist und wo man hin will. Um Probleme gemeinsam zu lösen benötigt man Geschlossenheit, Haltung und Mut im Handeln. Zerstrittenheit zwischen Fans (oder einem Teil davon) und Verein trägt dazu nicht bei. Das will der Brief u.a. aussagen. Dem einen scheint es ein bla bla, dem anderen ein richtiger Schritt zum jetztigen Zeitpunkt. Ich gehöre zum letzteren.

  • Hat der Verein uns das damit sagen wollen?



    Liebe Austrianer,


    Wir bedanken uns für Eure Treue und Unterstützung - auch und vor allem in diesen Zeiten!


    Wir sind uns bewusst, in der Vergangenheit Fehler begangen zu haben und arbeiten intensiv daran diese auszumerzen.


    Wir haben organisatorische Schwachstellen in allen Bereichen erkannt und arbeiten an deren Behebung, dies beinhaltet selbstverständlich auch den Fanshop, sämtliche administrativen Bereiche im Verein, den Fannachwuchs sowie die Sponsorenakquise.


    Wir lassen Experten aus unseren Kontrollgremien die Kostenüberschreitung beim Stadion prüfen und ziehen im Anschluss daran personelle Konsequenzen.


    Wir stellen sofort drei zusätzliche Profis auf folgenden Gebieten ein: Ernährungsberatung, Fitness, Mentaltraining.


    Wir setzen Spieler, die unseren Anforderungen (wiederholt) nicht entsprechen auf die Tribüne.


    Wir stellen Personen, die Gegenstände auf das Spielfeld oder in benachbarte Sektoren werfen vor die Wahl: Raus aus dem Stadion oder verpflichtenden Sozialdienst in einer der Einrichtungen die der FK Austria unterstützt.


    Wir sehen uns am Sonntag im Stadion!


    Mit violetten Grüßen
    Das Präsidium des FK Austria Wien

  • Jeder Mensch hat mal größere, mal kleinere Probleme, ein Verein auch. Und gerade jetzt, wo es einige Probleme gleichzeitig gibt, ist es wichtig darauf hinzuweisen, was man eigentlich ist und wo man hin will. Um Probleme gemeinsam zu lösen benötigt man Geschlossenheit, Haltung und Mut im Handeln. Zerstrittenheit zwischen Fans (oder einem Teil davon) und Verein trägt dazu nicht bei. Das will der Brief u.a. aussagen. Dem einen scheint es ein bla bla, dem anderen ein richtiger Schritt zum jetztigen Zeitpunkt. Ich gehöre zum letzteren.


    Nicht falsch verstehen, das liest sich schon ganz nett (wenngleich phasenweise esoterisch).


    Nur wird man mit Zusammenstehen und sich auf die wahren Werte Besinnen (a) die scheinbar angesprochenen Chaoten und subversiven Elemente nicht erreichen (geschweige denn überzeugen), und v.a. (b) die akute sportliche Krise (die bei unglücklichem Verlauf existenziell sein könnte) nicht überwinden.


    Daher hätte ich mir, wenn man schon in dieser Phase an die Öffentlichkeit geht, eher Aussagen betreffend Neuausrichtung gewünscht.


    Oder aber das Ganze ist weniger als Ablenkungsmanöver von den wahren strukturellen Problemen zu verstehen, sondern als eine Art letzte Warnung im Sinne von Schuss vor den Bug. Dann wird der Schuss nach hinten losgehen,.

  • weils auch bei anderen Vereinen mal schlecht läuft: gestern kam vom britischen Kommentator bei der Partie von Southampton die Info, dass dort der Verein 29.000 gratis Schals auf den Sitzplätzen aufgelegt hat. Auch wenn es Geld kostet und es nicht unbedingt ein Schal sein muss, wovon wir wahrscheinlich eh alle mehr als genug haben, könnte sich der Verein zB ein Goodie für die Abobesitzer oä überlegen, zB ein gratis Getränk pro Abokarte oder was auch immer, gratis Getränke ... oder wenn man sagt, dass alles was gratis ist, nichts Wert ist zB jedes Getränk um €1 oder zB beim letzten Heimspiel in dem Jahr gegen den WAC Tee und Tee mit Rum gratis oä

    MW hat mit dem Rücken zur Wand die Wende geschafft, Chapeau!

    2 Mal editiert, zuletzt von Geri4 ()

  • Das selbstverfasste Schreiben" ist ein Bekenntnis zu einem Masznahmenplan. Das offizielle Schreiben ist ein Aufruf zur Gemeinschaft und zur Wahrung und Stärkung der Identität. Die beiden widersprechen einander nicht. Ich kann mich über B freuen auch wenn ich A vielleicht mehr gefeiert hätte

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!