Die Konkurrenz im Fokus

  • Wie oft man schon eine rote Karte bekommen hat, spielt halt keine Rolle. Lochoshvili hat 2x die Notbremse gezogen und da ist die Strafe automatisch ein Spiel Sperre. Jetzt hat er 3 bekommen, Das unterstützt leider nicht unsere Theorie, dass der Strafsenat bei Fouls von Rapunzlern gnädig, bzw. an Rapunzlern besonders streng entscheidet.

  • Ohne violette Brille könnte man auch einwenden, dass das Foul von Pichler eine schwere Verletzung nach sich gezogen hat. Ein Ausfall eines Spieler bis zu einem Jahr wiegt halt schwerer. Andererseits zählt bei einem Foul schon die Absicht...

  • Das die Austria den Linden "braucht" damit diese Entscheidung des Strafsenats endlich einmal kritisiert wird, ist allerdings ein Armutszeugnis.



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • Das die Austria den Linden "braucht" damit diese Entscheidung des Strafsenats endlich einmal kritisiert wird, ist allerdings ein Armutszeugnis.

    Aus meiner Sicht war und ist es ein Armutszeugnis nicht gegen die höhe der Sperre berufen zu habe. Bei allem Respekt vor dem verletzten Spieler, aber das war nie Absicht von Benny. Bis heute fehlt mir jegliches Verständnis für unsere Verantwortlichen.

  • Aus meiner Sicht war und ist es ein Armutszeugnis nicht gegen die höhe der Sperre berufen zu habe. Bei allem Respekt vor dem verletzten Spieler, aber das war nie Absicht von Benny. Bis heute fehlt mir jegliches Verständnis für unsere Verantwortlichen.

    Nun, als Armutszeugnis würde ich es nicht werten, wenn der Verein (i) aus Rücksichtnahme auf die schwere (und im Übrigen absolut karrieregefährdende) Verletzung des betroffenen Spielers und/oder (ii) zwecks Vermeidung negativer Öffentlichkeitswirkung auf eine Berufung verzichtet hat. Den ersten Punkt würde ich sogar als moralisch hochstehend bewerten, den zweiten wenigstens als vernünftig (v.a. wenn man ohnehin davon ausgehen, dass man mit der Berufung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht durchdringen wird). Armselig würde ich das also nicht bezeichnen.


    Ein paar Anmerkungen von meiner Seite:

    1. Der Umstand, dass Lochoshvili (möglicherweise) zu milde bestraft wurde, bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Strafe von Pichler zu hoch ausgefallen ist. 3 bis 4 Spiele gibt es wohl auch, wenn man einem Gegenspieler im Infight eine leichte Tetschn gibt (ohne jegliche Wahrscheinlichkeit einer auch nur leichten Verletzung).
    2. Im Senat 1 der Bundesliga sitzen im Übrigen keine Nasenbohrer, zwei Senatsmitglieder kenne ich persönlich gut, die weibliche Vertreterin sogar sehr gut . Überwiegend Spitzenanwälte mit teils hoher Fußballaffinität, Oliver Scherbaum zB hat Dudulica (erfolgreich) vertreten.
    3. Das Regelwerk ist des weiteren nicht einfach zu lesen und zu verstehen, da die nationalen Bestimmungen auf die Regeln des International Football Association Board (IFAB) verweisen.
    4. Ich halte es hier mit Fred Sinowatz und meine, dass alles sehr kompliziert ist, insbesondere wenn es um die Juristerei und die Auslegung von Strafbestimmungen geht, bei denen es in den meisten Fällen sehr stark um die "innere Tatseite" geht, also um die innere Einstellung des Täters (Abgrenzungsfragen rund um Fahrlässigkeit, Vorsatz, Absicht und Wissentlichkeit). Bekanntlich kann niemand in den Kopf des Täters hineinschauen.
    5. Ob das Foul "nie und nimmer absichtlich war" (wovon ich auch ausgehe), muss man präziser beleuchten. Fehlte die Absicht generell in Bezug auf rohes Spiel oder nur in Bezug auf die eingetretene schwere Verletzung? Es geht aber mE überhaupt nicht um Fragen von Absichtlichkeit. Die IFAB-Regeln führen u.a. folgendermaßen aus: „Übermässig hart“ bedeutet, dass ein Spieler mehr Kraft einsetzt als nötig und/oder die Gesundheit eines Gegners gefährdet. Ein solches Vergehen ist mit einem Feldverweis zu ahnden." Die heimischen Regeln stellen auf Vorsätzlichkeit ab. Entgegen dem allgemeinen Sprachgebrauch ist der Vorsatz bereits sehr niederschwellig und mitunter meilenweit entfernt von Absichtlichkeit. Es genügt, dass der "Täter" den schädlichen Erfolg seines Handelns zwar nicht unbedingt will, und auch nicht weiß, dass er eintritt, ihn aber ernstlich für möglich hält und sich damit abfindet (bedingter Vorsatz). Die Grenzen zur (groben) Fahrlässigkeit sind hier natürlich fließend.
    6. Und selbstverständlich wird auch die tatsächlich eingetretene Verletzung in die Strafbemessung mit einbezogen. Wäre Sandro Ingolitsch gerade noch rechtzeitig hochgesprungen oder hätte er nach kurzer Behandlung weiterspielen können, hätte Pichler vermutlich "nur" 2-3 Spiele wegen rohen Spiels bekommen. Hätte Lochoshvili Kara im Gesicht getroffen mit ernsthafter Verletzungsfolge, hätte er nicht nur deutlich mehr Spiele bekommen, sondern fände er sich wie einst Didulica möglicherweise vor dem Strafrichter wieder. Dass die Schwere der Verletzung in die Strafzumessung einbezogen wird, ist ganz üblich (und mE auch korrekt).


    Dies nur meine Gedanken.

  • Nun, als Armutszeugnis würde ich es nicht werten, wenn der Verein (i) aus Rücksichtnahme auf die schwere (und im Übrigen absolut karrieregefährdende) Verletzung des betroffenen Spielers und/oder (ii) zwecks Vermeidung negativer Öffentlichkeitswirkung auf eine Berufung verzichtet hat. Den ersten Punkt würde ich sogar als moralisch hochstehend bewerten, den zweiten wenigstens als vernünftig (v.a. wenn man ohnehin davon ausgehen, dass man mit der Berufung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht durchdringen wird). Armselig würde ich das also nicht bezeichnen.


    Ein paar Anmerkungen von meiner Seite:

    1. Der Umstand, dass Lochoshvili (möglicherweise) zu milde bestraft wurde, bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Strafe von Pichler zu hoch ausgefallen ist. 3 bis 4 Spiele gibt es wohl auch, wenn man einem Gegenspieler im Infight eine leichte Tetschn gibt (ohne jegliche Wahrscheinlichkeit einer auch nur leichten Verletzung).
    2. Im Senat 1 der Bundesliga sitzen im Übrigen keine Nasenbohrer, zwei Senatsmitglieder kenne ich persönlich gut, die weibliche Vertreterin sogar sehr gut . Überwiegend Spitzenanwälte mit teils hoher Fußballaffinität, Oliver Scherbaum zB hat Dudulica (erfolgreich) vertreten.
    3. Das Regelwerk ist des weiteren nicht einfach zu lesen und zu verstehen, da die nationalen Bestimmungen auf die Regeln des International Football Association Board (IFAB) verweisen.
    4. Ich halte es hier mit Fred Sinowatz und meine, dass alles sehr kompliziert ist, insbesondere wenn es um die Juristerei und die Auslegung von Strafbestimmungen geht, bei denen es in den meisten Fällen sehr stark um die "innere Tatseite" geht, also um die innere Einstellung des Täters (Abgrenzungsfragen rund um Fahrlässigkeit, Vorsatz, Absicht und Wissentlichkeit). Bekanntlich kann niemand in den Kopf des Täters hineinschauen.
    5. Ob das Foul "nie und nimmer absichtlich war" (wovon ich auch ausgehe), muss man präziser beleuchten. Fehlte die Absicht generell in Bezug auf rohes Spiel oder nur in Bezug auf die eingetretene schwere Verletzung? Es geht aber mE überhaupt nicht um Fragen von Absichtlichkeit. Die IFAB-Regeln führen u.a. folgendermaßen aus: „Übermässig hart“ bedeutet, dass ein Spieler mehr Kraft einsetzt als nötig und/oder die Gesundheit eines Gegners gefährdet. Ein solches Vergehen ist mit einem Feldverweis zu ahnden." Die heimischen Regeln stellen auf Vorsätzlichkeit ab. Entgegen dem allgemeinen Sprachgebrauch ist der Vorsatz bereits sehr niederschwellig und mitunter meilenweit entfernt von Absichtlichkeit. Es genügt, dass der "Täter" den schädlichen Erfolg seines Handelns zwar nicht unbedingt will, und auch nicht weiß, dass er eintritt, ihn aber ernstlich für möglich hält und sich damit abfindet (bedingter Vorsatz). Die Grenzen zur (groben) Fahrlässigkeit sind hier natürlich fließend.
    6. Und selbstverständlich wird auch die tatsächlich eingetretene Verletzung in die Strafbemessung mit einbezogen. Wäre Sandro Ingolitsch gerade noch rechtzeitig hochgesprungen oder hätte er nach kurzer Behandlung weiterspielen können, hätte Pichler vermutlich "nur" 2-3 Spiele wegen rohen Spiels bekommen. Hätte Lochoshvili Kara im Gesicht getroffen mit ernsthafter Verletzungsfolge, hätte er nicht nur deutlich mehr Spiele bekommen, sondern fände er sich wie einst Didulica möglicherweise vor dem Strafrichter wieder. Dass die Schwere der Verletzung in die Strafzumessung einbezogen wird, ist ganz üblich (und mE auch korrekt).


    Dies nur meine Gedanken.

    Ich gebe dir Recht, dass die Formulierung Armutszeugnis sehr hart ist. Ich bleibe aber dabei, dass beim Vergleich anderer Fouls, die durchaus im vollen Bewusstsein passiert sind, mildere Strafen ausgesprochen wurden und ich das einfach nicht verstehen kann und will.

  • Ich gebe dir Recht, dass die Formulierung Armutszeugnis sehr hart ist. Ich bleibe aber dabei, dass beim Vergleich anderer Fouls, die durchaus im vollen Bewusstsein passiert sind, mildere Strafen ausgesprochen wurden und ich das einfach nicht verstehen kann und will.

    Na gut, da müssten wir auch mal bei den Tatsachenentscheidungen anfangen. Wenn ein Spieler nicht rot bekommt, dann gibt es gar keine Sperre - siehe Toth vs. Fitz oder andere (gerade kommt mir Kragl ins Gedächtnis, der den RB-Tormann Gustafsson beim Ausschuss so angesprungen ist, dass er ihm das Bein gebrochen hat).


    Wahrscheinlich ist es wie im richtigen Leben vor Gericht - man bekommt ein Urteil, kein Recht oder Gerechtigkeit.

  • Na gut, da müssten wir auch mal bei den Tatsachenentscheidungen anfangen. Wenn ein Spieler nicht rot bekommt, dann gibt es gar keine Sperre - siehe Toth vs. Fitz oder andere (gerade kommt mir Kragl ins Gedächtnis, der den RB-Tormann Gustafsson beim Ausschuss so angesprungen ist, dass er ihm das Bein gebrochen hat).


    Wahrscheinlich ist es wie im richtigen Leben vor Gericht - man bekommt ein Urteil, kein Recht oder Gerechtigkeit.

    Das mit Toth habe ich mir auch gedacht, deshalb bin ich auch der Meinung, dass eine Verletzung nicht in die Entscheidung einfließen sollte. Wie auch immer, wir können es eh nicht mehr ändern, aber trotzdem werden wir das bei jeder Gelegenheit wieder hervorholen.

  • Und selbstverständlich wird auch die tatsächlich eingetretene Verletzung in die Strafbemessung mit einbezogen. Wäre Sandro Ingolitsch gerade noch rechtzeitig hochgesprungen oder hätte er nach kurzer Behandlung weiterspielen können, hätte Pichler vermutlich "nur" 2-3 Spiele wegen rohen Spiels bekommen. Hätte Lochoshvili Kara im Gesicht getroffen mit ernsthafter Verletzungsfolge, hätte er nicht nur deutlich mehr Spiele bekommen, sondern fände er sich wie einst Didulica möglicherweise vor dem Strafrichter wieder. Dass die Schwere der Verletzung in die Strafzumessung einbezogen wird, ist ganz üblich (und mE auch korrekt).


    Dies nur meine Gedanken.


    Ich dachte immer, es geht nur um das Vergehen Plus Minus Vorsatz, aber nicht um den Grad der Verletzung!??

  • was soll man dazu sagen, Wattens dreht die Partie gegen RBS und gewinnt 3:2 ... wie viele Jahre ist unser letzter Sieg gegen die Bullen her?

    27.5.2018, 4:0, damals in Wr. Neustadt.



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • was soll man dazu sagen, Wattens dreht die Partie gegen RBS und gewinnt 3:2 ... wie viele Jahre ist unser letzter Sieg gegen die Bullen her?

    Vielleicht wolltens den Kampf um Platz 2 nochmal spannend machen, für sie selbst ist die Meisterschaft ja eh schon gelaufen !

    Abstand von 1 auf 2 : 8 Punkte

    Abstand von 2 auf 6 : 6 Punkte

    Vielleicht geht ja noch was in Richtung Platz 6 für die Vorstädter ;)

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