Bericht von der Außerordentlichen Generalversammlung am 17.01.2022 - Teil 1

Zitat von trevor_francis

Nachdem ich das schon mal deponiert habe, wer würde für mich bürgen? Ernst gemeint.

Ich bin Ordentliches Mitglied, allerdings halte ich die Geschichte von den 2 Bürgen für einen Mythos. Folgendes steht dazu in unseren Vereinsstatuten:

§ 8 Erwerb der Mitgliedschaft
1. Ordentliche Mitglieder des Vereins können physische Personen werden, die das 19. Lebensjahr überschritten haben. Die Aufnahme ordentlicher Mitglieder in den Verein erfolgt ausschließlich nach schriftlichem Ansuchen an das Vereinssekretariat, das eine Anerkennung der Satzungen des Vereins zu enthalten hat.
2. Das Ansuchen ist dem Verwaltungsrat zur Stellungnahme vorzulegen. Erfolgt eine positive Stellungnahme des Verwaltungsrates so ist das Ansuchen dem Präsidenten vorzulegen, der über die Aufnahme endgültig entscheidet.

Ich bin vor über 20 Jahren (mitten in der Strohsack-Zeit) ohne jegliche Bürgschaft OM geworden, ohne dass der Verwaltungsrat wusste, dass er sich mit mir einen Oppositionellen eintreten würde.

Soweit mir aber bekannt ist, gibt es eine OM-Obergrenze, die lange Zeit bei 200 lag, dann aber auf 250 erhöht wurde und in Kraetschmers letztem Jahr dann bei 300 lag. Ob diese Obergrenze noch immer existiert und, wenn ja, wie hoch sie jetzt ist, kann ich leider nicht sagen.

Sicher ist, dass ich eine Liste die Rudas enthält nicht unterstützen werde. Das Problem dabei ist, dass er nur durch einen 2/3-Beschluss der Generalversammlung abberufen werden kann. Zu hinterfragen ist mMn nicht nur unser Listenwahl-System (nach dem Motto "Friss oder stirb"), sondern auch warum Rudas im Kuratorium, das ja den Wahlvorschlag für den Verwaltungsrat macht, anscheinend noch immer so viel Unterstützung hat.

Da ich also zur GV gehen werde, könnt ihr meinerseits - wie immer - mit einem Bericht von dieser GV rechnen.

Frank Hensel hat nun in einem eMail an die OM Stellung zu der verschickten GV-Info bezogen:

Liebe ordentliche Mitglieder unserer Wiener Austria,

einige Mitglieder haben gestern ein Schreiben, unterzeichnet mit Quo Vadis GV 2022, bekommen.

Es lässt sich leider für mich nicht nachvollziehen, ob es sich um ein Mitglied handelt oder nicht, da der Absender nicht mit seinen Namen gezeichnet hat.

Ich möchte auch betonen, dass es das legitime Recht eines Mitglieds ist, seine Meinung zu äußern und selbstverständlich auch sein Wahlrecht im Verein frei wahrzunehmen.

Ich möchte mich auch ausdrücklich nicht in die anstehende Wahl zum Verwaltungsrat in irgendeiner Form einmischen. Die Wahl erfolgt einzig und allein durch die Mitglieder des Vereines, die in ihrer Entscheidung völlig frei sind.

Trotzdem ist es als Präsident meine Pflicht zu einigen Punkten des Schreiben Stellung zu nehmen, da sie so sachlich nicht richtig sind.

Die Art und Weise der Durchführung der Wahl zum Verwaltungsrat ist zu 100 % in den Statuten geregelt, die jedes Mitglied auch über das Konzernsekretariat beziehen kann. An diese Regelungen in den Vereinsstatuten hat sich der Verein auch strikt zu halten.

Den Vorschlag für die zu wählenden Mitglieder des Verwaltungsrats unterbreitet das Kuratorium (§ 17 Abs 2 Vereinsstatuten), welches von der Generalversammlung gewählt und somit dazu legitimiert wurde (§ 21 Abs 2 Vereinsstatuten). Die Wahl zum Verwaltungsrat erfolgt dann gemäß § 16 Z 1 der Vereinsstatuten durch die Generalversammlung. Die Präsentation der Wahlvorschläge für den Verwaltungsrat erfolgt gemäß § 21 Abs 6 lit a) der Vereinsstatuten durch das Kuratorium in der Generalversammlung. Da die Präsentation statutengemäß dem Kuratorium in der Generalversammlung obliegt, ist der Verein auch nicht berechtigt, Informationen darüber schon im Vorfeld herauszugeben, würde er dadurch doch unberechtigt in die Kompetenzen des Kuratoriums eingreifen.

Die Wahl des Verwaltungsrates erfolgt schließlich laut § 15 Abs 11 der Vereinsstatuten in geheimer Wahl und gemäß § 15 Abs 9 der Vereinsstatuten zwingend als Listenwahl.

Wie Sie sehen, obliegt es dem von Ihnen allen (als Mitglieder) dazu legitimierten Kuratorium, Vorschläge für die Besetzung des Verwaltungsrats zu unterbreiten und diese auch der Generalversammlung zu präsentieren. Es liegt hier also keine Willkür oder absichtliches Handeln vor, sondern die Wahl erfolgt ausschließlich auf Grundlage der gültigen Vereinsstatuten, wie auch alle bisherigen Wahlen zum Verwaltungsrat.

Es ist richtig, dass das Präsidium beauftragt wurde, eine Überarbeitung der Vereinsstatuten vorzunehmen und in einer Generalversammlung darüber abzustimmen zu lassen.

Dieser Prozess ist aber noch nicht abgeschlossen und bedarf auch einer intensiven Diskussion und rechtlichen Prüfung im Vorfeld der Generalversammlung.

Es ist beabsichtigt dies in der nächsten Generalversammlung zur Diskussion und Abstimmung zu bringen.

Es ist mir auch wichtig, bestimmte Aussagen zu Andreas Rudas sachlich richtig zu stellen.

Der angeführte „Insignia-Deal“ ist immer eine Entscheidung der dafür verantwortlichen Gremien gewesen (hier der AG) und nicht von einzelnen Personen, und schon gar nicht von einzelnen Personen des Vereins, also auch nicht von Andreas Rudas.

Das gilt für das Zustandekommen, wie auch für die Beendigung.

Auch kann Andreas Rudas, wie alle unsere Mitglieder und Fans, zum sportlichen Geschehen eine eigene Meinung haben und diese auch kundtun (es wurde die Trainerfrage angesprochen), aber er entscheidet nicht in diesen Fragen.

Die Entscheidung zu sportlichen Themen der Profivereine obliegt einzig und allein den sportlichen Verantwortlichen in der AG. Es ist auch keine Entscheidung des Vereines.

Insofern kann sich Andreas Rudas in diese Fragen auch nicht entscheidungswirksam einmischen, wie ihm hier nun unterstellt wird.

Auch ist es aus meiner Sicht weder sachlich, noch gerechtfertigt von haltlosen Unterstellungen von Andreas Rudas gegenüber Raimund Harreither zu sprechen, ohne das konkret zu begründen und ohne (wie ich zumindest vermute, da es sich um Interna der AG handelt) sämtliche Details dazu zu kennen.

Liebe ordentliche Mitglieder,

ich sehe meine Rolle als Präsident auch darin, dass es bei allen Diskussionen um den Verein immer um die Sache gehen soll.

Wir sollten mit sachlichen Argumenten uns zu Themen des Vereines austauschen und dann jeder im Rahmen der Statuten sein freies Wahlrecht wahrnehmen.

Ich bin überzeugt, dass uns das auch diesmal bei der Wahl des Verwaltungsrates gelingen wird und wir eine Entscheidung, wie auch immer sie ausfällt, auch alle zu akzeptieren haben.

Mit violetten Grüßen

Frank Hensel

Wie wir sehen können, liegt eines der Grundübel darin, dass unsere Statuten nicht überarbeitet und auch die OM darin nicht einbezogen wurden. Ich glaube, dass einige der Herren der Verein - im Sinne des Vereinsgesetzes . ein Dorn im Auge ist, weil sie dadurch nicht so schalten und walten können, wie sie eigentlich wollen. Mal sehen, welche Diskussion es bei der GV darüber geben wird... und wie es dann weitergeht.

Nun hat auch unser Verwaltungsratvorsitzender Robert Zadrazil eine Stellungnahme per eMail abgegeben:

Liebe ordentliche Mitglieder unserer Wiener Austria,

Ich möchte einerseits die von unserem Präsidenten angeführten Punkte unterstreichen, andererseits auch betonen wie wichtig der gegenseitige Austausch, die entsprechende Diskussionskultur und eine gemeinsame Zielsetzung für die Weiterentwicklung jeder Organisation ist. Leider sind hier wesentliche grundlegende Elemente einer in diesem Sinne positiven Zugangsweise in diesem anonymen email nicht zu erkennen. Grundlage für jeden Vorwurf, sollte ein Mindestmass an Kenntnis der Situation, verbunden mit einer sorgfältigen Recherche sein. Diesen Aufwand war der Verfasser dieses emails in fast allen Punkten leider nicht bereit auf sich zu nehmen.

Man kann immer unterschiedlicher Meinung sein, aber die Fakten sind, daß Andreas Rudas im Laufe der Zeit in seinen unterschiedlichsten Rollen die Austria vielfältig unterstützt hat. Neben den bereits im email, seitens unseres Präsidenten angeführten Punkten, möchte ich noch die erfolgreichen wesentlichen Sponsorakquisitionen ergänzen. Andreas Rudas ist für eine siebenstellige Summe an Sponsorbeträgen in der jüngeren Vergangenheit verantwortlich. Ich glaube, daß können wirklich nicht viele von sich behaupten.

Ich möchte daher alle ersuchen, die Aufmerksamkeit auf unsere gemeinsame Zukunft und den jeweiligen möglichen individuellen Beitrag zur erfolgreichen Weiterentwicklung unserer Austria zu richten,

Liebe Grüße,

Robert Zadrazil

Es war ja klar, dass er sich hinter seinen Stellvertreter Rudas stellt, auch weil der Insignia-Deal auf Bank-Austria Boden gewachsen ist und Rudas ihn stets vehement verteidigt hat.