Bericht von der Außerordentlichen Generalversammlung am 17.01.2022 - Teil 1

  • Ich erlaube mir, wieder einen Bericht einer GV zu schreiben und zu posten, auch wenn ein Mitglied Katzian zitierend meinte, dass, was hier besprochen würde, „hier bleiben sollte“. Für mich ist die Austria kein Geheimbund und ihre Beschlüsse sind im öffentlichen Interesse.


    Auf dem Podium saßen: Karl Pisec (Vizepräsident), Raimund Harreither (Vizepräsident), Robert Zadrazil (Verwaltungsratvorsitzender), Gerhard Krisch (Vorstand), Frank Hensel (Präsident), Jürgen Werner (Berater des Vorstands) und Manuel Ortlechner (Sportdirektor).

    Anwesend waren 110 Mitglieder, die noch 25 Vollmachten hatten, also gab es 135 Stimmberechtigte sowie einige Gäste.


    Nach der Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit durch Hensel gab es 3 Gegenstimmen gegen die Genehmigung der Tages Ordnung. Na ja...


    Der 3. Tagesordnungspunkt war die Genehmigung des Protokolls der letzten GV. Hier gab es mehrere Einprüche, weil kaum jemand das Protokoll gelesen hatte und anscheinend nicht alles protokolliert wurde, vor allem die Fragen der Mitglieder.

    Hensel meinte, dass es immer so gehandhabt wurde, der Syndikus sein OK gegeben hatte und es eine Holschuld für das Protokoll gebe. Jemand warf ein, dass man das Protokoll gemeinsam mit der Einladung zur GV verschicken könne, was mMn nur möglich wäre, wenn die Einladung per eMail rausginge. Hensel sagte, dass das Protokoll keine wörtliche Mitschrift sei und man das System beibehalten werde... was Krisch später aber relativierte. Die Abstimmung endete mit 106 Stimmen dafür, 27 Enthaltungen und 2 Gegenstimmen.


    Im 1. Teil des Präsidiumsberichts ging Hensel zuerst auf die wirtschaftliche Lage ein.

    Die Sponsoreneinnahmen gingen Corona-bedingt um 12 Mio zurück. Das Ergebnis war 18719 noch 28,177 Mio, 19/20 noch 20,97 Mio, aber 20721 nur noch 18,206 Mio. Man erwarte aber, 23/24 knapp an das Vor-Corona-Niveau heranzukommen. Die Wertberichtung war 19/20 -11,13 Mio, im Jahr darauf -6,043 Mio.

    Das Insignia-Sponsoring ist beendet, Krisch prüft welche Möglichkeiten es für das Collaboration Agreement mit ihnen gibt.

    Dazu kam die Frage, ob überhaupt je Geld geflossen sei. Krisch antwortete, dass es welches gab und das Brustsponsoring solange aufrecht erhalten wurde, bis die Austria das Konto als ausgegliechen erachtete.

    Die Verbindlichkeiten betrugen 18/19 67 Mio, 19/20 69,9 Mio und 20/21 70,8 Mio, vor allem dadurch bedingt, dass der Stadionumbau um 15 Mio teurer war. Es wurde festgestellt, dass es keine insolvenzrechtliche Überschuldung gab und gibt.

    Um liquide zu sein, benötigt der Verein 13,5 Mio bis Juni 2023. Am schlimmsten ist die Liquiditätskrise Anfang 2022, trotzdem wurden stets alle Gehälter pünktlich bezahlt.

    Die Fortbestandsprognose (bis 23/24) geht von einem Kapitalbedarf von 13,5 Mio aus. Daher gibt es operative Sanierungsmaßnahmen:

    - Transfererlöse: 1,5 Mio jährlich, wobei wir jetzt schon bei 1,7 Mio sind. Die Berechnung sieht keine Einnahmen durch die Teilnahme an einen europäischen Bewerb vor.

    - Ticketing: +2 Mio bis 23/24, Ziel für 22/23 2.000-2.500 Abos.

    Lizenzumsätze: +380.000 bis 23/24, +3,2 Mio Sponsoring, sonstiges +380.000 durch Vermarktung und Nutzung der Generali-Arena.

    - Personalkosten: 1,5 Mio Einsparung, u.a. durch auslaufende Verträge.

    - Spielbetrieb: -700.000

    - Betriebsanlagen: -200.000

    - IT: -50.000

    Betriebskosten: -200.000

    Sonstige: -200.000

    Wenn all dies umgesetzt wird, gibt es bereits 22/23 wieder ein positives Betriebsergebnis, was durch den Einstieg von Investoren abgesichert ist.


    Im 2. des Päsidiumberichts sprach Zadrazil über den Investorensuchprozess. Es wurde ein Sanierungsbeirat gegründet, der aus Weißhaupt (FAK-Anwalt), Schatz (Insovenzrechtsexperte), Kogler (Unternehmensberater) und Krisch bestand. Seine Aufgaben waren die Detailverhandlungen, die Einhaltung der Fristen, die Rechtsverbindlichkeiten und die Aufbereitung der Entscheidungsgrundlagen für den Verwaltungs- und Aufsichtsrat. Es ging um den Verkauf von 49,9% (12,5 Mio) + 1 Mio Brückenfinanzierung.

    Mitte September gab es 7 Investorengruppen, Mitte Oktober 4, Anfang November 3. In der Aufbereitung gab es Red Flag-Kriterien (z. B. Ligaauflagen), Priorisierungskriterien und das sportliche und strategische Konzept. Daher wurde die Empfehlung für die Viola Investment GmbH ausgesprochen. Der Verwaltungsrat stimmte am 29.11.21 zu und der Vertrag wurde am 11.12.2022 unterschrieben.

    Die Vertragsdetails beinhalten, dass

    - der komplette Nachwuchs, die Akademie, die Damen und Special Violets, sowie die Lizenz und die Markenrechte beim Verein bleiben,

    - 40% um 10 Mio verkauft werden,

    - außerdem eine 9,9%-Option um 2,5 Mio

    - und eine 0,2% Option als Investorenschutz. Die Bedingung dafür ist die Einführung der 50+1-Regel durch die Bundesliga und dass die 9,9%-Option gezogen wurde. Und all dem muss der Verein zustimmen!

    Der Verein hat außerdem ein Vorkaufsrecht und die Option, Anteile - auch in Teilen - zurückzukaufen. Somit hat der Verein die Möglichkeit, die Mehrheit der AG zu verhindern.

    Der Aufsichtsrat besteht aus 4 Mitgliedern des Vereins und 4 Mitgliedern der Viola Investment GmbH.


    Harreither erwähnte zuerst, dass, wenn die Mitglieder unserer diversen Gremien finanziell nur 20% des Präsidiums geleistet hätten, wir nun schuldenfrei wären! Er bedankte sich bei George Alaba, der sofort zugesagt hatte, bei uns einzusteigen. Er meinte auch, dass die Austria statt „Anspruch und Stil“ besser „Demut als Stil“ verwenden sollte.


    Die Viola Investment GmbH besteht aus Harreither, P. Podsedensek, R. Rappel (die sich beide auch zu ihrem Engagement zu Wort meldeten), George Alaba, Martin Schlaff, L. Vogel, A. Sadlo, B. Bezemer, Sebastian Prödl, M. Adler, P. Krona, S. Braunegg, Pisec, Hensel, W. Speiser, P. Langer und Jürgen Werner. Bezemer, Sadlo, Werner Krona und Prödl gehören zur „We think forward“ GmbH.


    George Alaba sprach von seiner und Davids Dankbarkeit der Austria gegenüber, weil sie den problemlosen Transfer zu Bayern ermöglichte. Dazu gab es auch eine Videobotschaft von David Alaba.


    Jürgen Werner erzählte, dass ihn Harreither schon 3 x überreden wollte, zum LASK zu gehen, er aber nun bei der Austria sei. Joschi Walter wollte ihn auch 3 x zur Austria holen.Der Vorschlag, die Gruppe zu gründen, kam von Harreither. Er erklärt sein Engagement damit, dass er es noch enmal wissen wolle, er ein riesiges Potential sehe und es ihm wichtig war, die Gruppe um Fußballexperten zu erweitern.


    Sebastian Prödl sagte, dass er für Kontinuität stehe. Er sei seit 20 Jahren mit Werner befreundet und sehe in der Austria noch viel brachliegendes Potential. Er möchte dem Fußball etwas zurückgeben und findet es witzig, dass er zum 1. Mal einen Verein anbetteln muss, ihn zu nehmen.


    Werner meinte, dass es grundlegende Änderungen geben muss. Er verglich die Austria mit einem Patienten, der aus dem Koma erwacht, aber noch immer auf der Intensivstation läge. Und das nicht nur finanziell, sondern auch sportlich. Er möchte eine neue Austria-Kultur etablieren, mit Respekt für alle, in den Gremien und auch am Platz. Er möchte eine echte Austria-DNS entwickeln. Er schloss mit US-Präsidenten-Sprüchen: „Yes, we can“ und „Let's make Austria great again“.


    Ortlechner stellte klar, dass die Austria die jungen Spieler nicht aus der Not heraus einsetze, sondern nach Plan. Mit Florian Mader ist der U-Turn zu jungen Spielern weg von Durchschnittslegionären zu schaffen. Die Austria hat seit Jahren konstant sportlich abgebaut. Nun ist es aber wichtiger, nach vorne zu schauen, als zurückzublicken. Er vertraut der VI GmbH, um aus der Austria einen interessanten und coolen Verein zu machen. Die Young Violets haben das Problem, dass es viele „Fahrstuhlspieler“ gibt.

    Sein Ausblick ist die Einführung einer neuen Kultur. In diesem Zusammenhang lobt er auch die Zusammenarbeit mit Krisch. Früher hatte man 10 Mio für die Kampfmannschaft, jetzt sind es 45% weniger, was aber seiner Meinung nach kein Problem darstelle. Ein wichtiger Punkt für ihn ist die Schaffung eines allgemein gültigen Playbooks für alle - auch zukünftigen - Trainer. Hier erwarte er sich ein Commitment von allen.

    Was die Digitalisierung betrifft, sieht er keinen Unterschied mehr zwischen dem FAK und Tottenham zum Beispiel (Viola Score, Austria Lab). Durch diese durchgehende Philosophie soll in Zukunft jeder austauschbar sein.

    Neu ist auch, dass nun auch Akademie-Spieler bereits Verträge bekommen. Sein Playbook soll „Unser Ball“ heißen. Unser Fußball muss aktiver, aggressiver, intensiver, offensiver und effektiver werden. Eine einheitliche Philosophie vereinfache die Integration neuer Mitarbeiter.


    Jürgen Werner warf ein, dass wir nicht die Dosen kopieren oder LASK 2.0 werden wollten.


    Ortlechner erkärte die Wichtigkeit von Datenanalysen, einer gemeinsamen Sprache und Verhaltensweise, sowie von Prinzipien. Das bedeutet, dass sich bereits schon jetzt Spieler bei ihm melden, weil sie zur Austria wollen. In den nächsten 3 Jahren soll es nicht nur eine Stalibilisierung, sondern auch eine klare Entwicklung geben, basierend auf 3 Säulen: Professionalismus, Spielphilosophie und Trainingsphilosophie. Viele Spieler sind momentan in Wartestellung, aber der Vertrag mit Huskovic wurde eben verlängert!


    Es folgt Teil 2...

  • Teil 2 der AO GV am 17.1.2022


    Nun gab es eine lange Diskussion.

    Frage: Ist die 50+1-Regel für den Verein nicht kritisch und was sind die Rückkauf-Bedingungen?

    Zadrazil: Der Verein besitzt das Vorkaufsrecht. Keine andere Gruppe bot diese Optionsmöglichkeiten. Für das Vorkaufsrecht gibt es Fristen, Limits und einen Prozentsatz-Aufschlag pro Jahr. Die Optionen können von uns immer gezogen werden.

    Frage: Was sind die 0,2% wert?

    Zadrazil: Die Bewertung wird durch Wirtschaftsprüfer durchgeführt. Allen anderen Investorengruppen haben diese Option abgelehnt.

    Fragen: Machen wir die Außerordentliche GV nur wegen der 0,2%?

    Zadrazil: Nein, weil es nie einen Beschluss gab, 49,9% zu verkaufen. Natürlich hätte es andere Option für Investoren gegeben allerdings nicht in dem verfügbaren Zeitrahmen.

    Frage: Wer ist Geschäftsführer der VI GmbH?

    Werner: Herr Wildmoser, die GmbH ist aber noch nicht eingetragen, wird es aber bald.

    Frage: Gibt es eine Frist, die 9,9% zu erwerben?

    Werner: 2 Jahre zu diesem Preis, dann muss neu bewertet werden.

    Frage: Gibt es kein Compliance-Problem, wenn in der AG Austria-Mitglieder, die gleichzeitig zur VI GmbH gehören, sitzen?

    Zadrazil: Diesbezüglich wird man eine Lösung finden.

    Frage: Haftet die AG für Schulden?

    Zadrazil: Ja.

    Frage: Wird es im Verein einen 2. Vorstand geben?

    Krisch: Ja. Es soll zu einer Entflechtung von AG und Verein geben und die Controlling-Systeme verbessert werden.

    Frage: Wird die AG als Gesellschaftsform hinterfragt?

    Krisch: Vielleicht wäre eine GmbH besser, aber solange es negatives Eigenkapital gibt, ist das unmöglich.

    Frage: Wann wurde offiziell verkauft?

    Krisch: 1.1.22.

    Frage: Warum gibt es im Aufsichtsrat einen Parität?

    Krisch: Das wurde von allen verlangt.

    Frage: Ist eine Übernahme möglich?

    Werner: Der Verein hat immer das Vorkaufsrecht.

    Frage: Gibt es einen Plan B und eine Nachschussverpflichtung?

    Krisch: Nein, es gibt auch kein Exit-Szenario. Unsere Planung ist nicht optimistisch: Beim Strom wurde z. B. 200.000 eigespart und die Vermietung der Parkplätze hat 150.000 eingebracht.

    Zadrazil: Unsere Kalkulation ist eine konservative.

    Harreither: Nicht im Einkauf, sondern im Verkauf liegt unsere Chance.

    Frage: Die Kronen-Zeitung schreibt, dass 12 Mio jährlich fließen sollen. Ist das richtig?

    Krisch: Ich will nicht jeden Unsinn, den jemand schreibt, kommentieren.

    Frage: Wenn die Investoren nur das negative Eigenkapital decken, wie wollen wir die Schulden zurückzahlen?

    Krisch: Wenn wir in einem Jahr wieder ein positives Ergebnis haben, sollte das kein Problem sein.

    Werner: Die Fortführungprognose ist realistisch und beinhaltet weder Einnahmen aus EC-Spielen noch Spielerverkäufen.

    Pisec: Externe Investoren hätten die Entmachtung des Vereins bedeutet. Außerdem soll sich jeder überlegen, wie er der Austria helfen kann.

    Frage: Wird uns die Unicredit einen Rabatt gewähren?

    Krisch: Es gibt ein 5-Jahres-Paket, mit dem wir sehr zufrieden sind.

    Frage: Wird man sich an Kraetschmer schadlos halten?

    Krisch: Ich sage nichts dazu.

    Hensel: Dem müssen unsere Organe nachgehen.

    Pisec: Wir müssen nach vorne und nicht nach hinten blicken.


    Nach fast 3 Stunden kam es endlich zur Abstimmung über den Verkauf von 40% der Anteile und Einräumung einer Option auf Erwerb weiterer 10,1% der Anteile. Bei nur 4 Stimmenthaltungen wurde der Antrag angenommen!


    Hensel schloss die GV damit, dass die richtige Entscheidung für eine gute Zukunft getroffen wurde. „Wir alle sind zum Erfolg verdammt!“


    Bravo, wenn ihr es geschafft habt, meinen ausführlichen Bericht bis zum Schluss zu lesen! :) Ich bin auf jeden Fall optimistisch!

  • Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht.



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • Frage: Wird man sich an Kraetschmer schadlos halten?

    Krisch: Ich sage nichts dazu.

    Hensel: Dem müssen unsere Organe nachgehen.

    Pisec: Wir müssen nach vorne und nicht nach hinten blicken.

    komische Antworten. Wer sind denn unsere Organe, außer Krisch und Hensel.



    Ach ja, gab es nicht die Ankündigung, dass sich in Bezug auf Rudas was ändern würde?

  • komische Antworten. Wer sind denn unsere Organe, außer Krisch und Hensel.



    Ach ja, gab es nicht die Ankündigung, dass sich in Bezug auf Rudas was ändern würde?

    Gerüchte besagen, dass er in Bälde "Geschichte" sein wird. Gerüchte wohl gemerkt, keine fixe Ankündigung.



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • komische Antworten. Wer sind denn unsere Organe, außer Krisch und Hensel.



    Ach ja, gab es nicht die Ankündigung, dass sich in Bezug auf Rudas was ändern würde?

    Organe, wie Vorstand, oder Verwaltungsrat, Aufsichtsrat, Rechnungsprüfung, Wirtschaftsprüfer.



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • Danke Austrix für diesen tollen und umfangreichen Bericht!

    Kleine Korrektur: Der Vertrag nach dem Verwaltungsrat wurde natürlich am 11.12 2021 und nicht 2022 unterschrieben..;-)

    Dann heißt es, dass man 1,5 Millionen an Spielertransfer jährlich erwirtschaften will und später meint Werner, dass die Fortführungsprognose realistisch ohne Spielerverkäufe wäre.

    Insgesamt scheint mir eine Steigerung um 2000 -2500 Abos/Jahr bis 22/23 sehr ambitioniert oder habe ich da etwas falsch verstanden? Sponsoreneinnahmen mit einem + von 3,2 Millionen bis 23/24 sehen auch ambitioniert aus, aber scheinen mir möglich, da ev. wieder einige der früheren Sponsoren vor Corona zurückkommen könnten und auch neue Sponsoren (Alaba ließ da etwas anklingen, oder?) dazu kommen werden. Hauptsponsor war kein Thema? Sponsoren durch eine Fangruppe auch nicht?

    Eine Fortbestandsprognose von 13,5 Millionen bis 23/24 ist eine gewaltige Summe, sind es doch nur 1 1/2 Jahre. Auch wenn jetzt die Ticketeinnahmen so gesteigert werden können (+2 Mill ohne Europa!), was bereits sehr optimistisch ist, die Sponsoreneinnahmen von 3,2 usw., so muss doch noch sehr viel eingespart werden. O.K. im Personalbereich scheint es ab Sommer besser zu werden (teure Verträge laufen aus), aber sonst? Ich kann nur hoffen, dass wir einen guten Hauptsponsor finden und Spielereinnahmen bis 23/24 um bis zu 5 Millionen realisiert werden können. Sonst sehe ich es schwierig. Und dann muss man auch die Schulden bedienen.

    Ich bin wie immer optimistisch eingestellt und begründe das wie folgt:

    Wir haben auf der sportlichen Seite gute Leute (Werner, Ortlechner, Schmid) und können mit dem know how von Werner und Co. gut am Transfermarkt punkten.

    Dann sind Leute am Werk, die die Austria verkörpern und alles dafür geben werden um das Überleben zu sichern, wie man bereits jetzt gesehen hat. Echte Veilchen also, die sicherlich gute Arbeit verrichten werden.

    forza viola!

  • Kleine Korrektur: Der Vertrag nach dem Verwaltungsrat wurde natürlich am 11.12 2021 und nicht 2022 unterschrieben..;-)

    Dann heißt es, dass man 1,5 Millionen an Spielertransfer jährlich erwirtschaften will und später meint Werner, dass die Fortführungsprognose realistisch ohne Spielerverkäufe wäre.

    Insgesamt scheint mir eine Steigerung um 2000 -2500 Abos/Jahr bis 22/23 sehr ambitioniert oder habe ich da etwas falsch verstanden? Sponsoreneinnahmen mit einem + von 3,2 Millionen bis 23/24 sehen auch ambitioniert aus, aber scheinen mir möglich, da ev. wieder einige der früheren Sponsoren vor Corona zurückkommen könnten und auch neue Sponsoren (Alaba ließ da etwas anklingen, oder?) dazu kommen werden. Hauptsponsor war kein Thema? Sponsoren durch eine Fangruppe auch nicht?

    Eine Fortbestandsprognose von 13,5 Millionen bis 23/24 ist eine gewaltige Summe, sind es doch nur 1 1/2 Jahre. Auch wenn jetzt die Ticketeinnahmen so gesteigert werden können (+2 Mill ohne Europa!), was bereits sehr optimistisch ist, die Sponsoreneinnahmen von 3,2 usw., so muss doch noch sehr viel eingespart werden. O.K. im Personalbereich scheint es ab Sommer besser zu werden (teure Verträge laufen aus), aber sonst? Ich kann nur hoffen, dass wir einen guten Hauptsponsor finden und Spielereinnahmen bis 23/24 um bis zu 5 Millionen realisiert werden können. Sonst sehe ich es schwierig. Und dann muss man auch die Schulden bedienen.

    Ja, ich bin immer wieder meiner Zeit voraus. ;)

    13,5 Mio werden durch den Verkauf von 49,9% der Anteile + 1 Mio Brückenfinanzierung lukriert, d. h, dass dieses Geld nicht vom Verein erwirtschaftet werden muss und die Liquidität gesichert ist. Natürlich wird die Schuldenrückzahlung sehr davon abhängen, ob erstens die Corona-bedingten abgesprungenen Sponsoren wieder zum Neueinstieg bewogen werden können und es zweitens endlich wieder normale Zuschauereinnahmen gibt. Wenn dieser Fall eintritt und man auch betrachtet, was bereits eingespart wurde und noch werden soll, sehe ich keine prekäre Situation, bald wieder schwarze Zahlen zu schreiben und damit mit dem Schuldenabbau zu beginnen.

  • Teil 3 der AO GV am 17.7.2022


    In meinem Bericht habe ich versucht, so objektiv wie möglich zu sein und mich mit persönlichen Kommentaren weitestgehend zurückzuhalten. Für die, die es interessiert, möchte ich hier meinen subjektiven Standpunkt wiedergeben.


    Vor 21 Jahren wurde ich mit Glück Ordentliches Mitglied unseres Vereins. Ich wollte zeigen, dass es eine wachsende Opposition gegen Stronachs Knebelvertrag gab. Dadurch geriet ich schon in meiner 1. GV in Konflikt mit Kraetschmer. Diese verbalen Auseinandersetzungen gab es seitdem in fast jeder GV, obwohl ich Kraetschmer auch immer wieder verteidigte, weil er mMn auch gute Arbeit leistete, ich aber seinen Größenwahn nicht erkannte.


    In der AO GV wurde immer wieder von einer neuen Kultur gesprochen. Und der Beginn dieser neuen Kultur war bereits gestern zu bemerken, weil sich die Sprache und das Auftreten des Podiums geändert hatte. Es gab keine Abkanzelung von oben herab bei „unangenehmen“ - d. h. berechtigten - Fragen, wie es bei Kraetschmer und auch Muhr in der Vergangenheit üblich war. Beispiel: „Gibt es einen Plan B (Ablöse), wenn der Trainer weiter erfolglos ist?“ Muhr: „Den brauch ma net, weil wir erfolgreich sein werden!“ Kurze Zeit später wurde der Trainer entlassen. Frage in der folgenden GV: „Hätte man den Trainer nicht schon in der Winterpause feuern sollen?“ Kraetschmer: „Im Nachhinein ist man immer g'scheiter!“ Ich erwarte allerdings vom Management, dass es schon im Vorhinein g'scheiter ist. ;)


    Dieses Mal beantworteten vor allem Krisch und Zadrazil alle Fragen, so bescheuert sie auch sein mochten, in ruhiger, sachlicher und kompetenter Art und Weise. Nur ein einziges Mal reagierte Krisch ein wenig sarkastisch, als es um den Kronen Zeitungs Nonsens ging.

    Emotional zeigten sich in sympathischer Manier nur Harreither und Pisec, die immer wieder dazu appellierten, dass jeder seinen Beitrag zur Gesundung des Vereins leisten könne und solle, z. B. durch Abo-Kauf, private und Firmenfeiern in der Generali Arena usw. (übrigens soll das Catering dafür leistbarer werden).

    Auch Ortlechner war teilweise emotional, aber auch stets in positiven Sinne. Das einzige, was mich an ihm stört, ist sein neudeutscher Sprech, in dem er es schafft, in jedem zweiten Satz einen Anglizismus zu plazieren. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass durch die übermäßige Verwendung von Fremdwörtern nur mangelnde Kompetenz übertüncht werden soll. Allerdings glaube ich das nicht bei Ortlechner: Er hat nicht nur bereits einiges umgesetzt, sondern auch auch Visionen und einen Plan, den ich nur als positiv für den Verein bewerten kann.

    Werner ist Werner, ein bisserl eine jüngere Ausgabe von Harreither.

    Lediglich Hensel wirkt ein wenig wie ein Relikt aus vergangenen Tagen. Die Sturheit, mit der er die Vorschläge zur Verbesserung der Protokollierung mehrmals ablehnte, erinnerte sehr an zum Glück vergangene Zeiten. Allerdings widersprach ihm Krisch, indem er sagte, dass es auch hier Verbesserungen geben werde.


    Beeindruckend war für mich, dass ich zum ersten Mal seit sehr langem das Gefühl hatte, einem kompetenten, sachlichen und mit dem Verein verbundenen Team (!) gegenüberzusitzen. Gemeinsam wird an einem Strang gezogen, ohne dass irgendjemand auf einem Ego-Trip ist. Ich bin der Überzeugung, dass, wenn es jemand schafft, unseren Verein nicht nur zu retten und zu sanieren, sondern auch auf die Erfolgsstraße zurückzubringen, dann sind es diese Herren. Und ich hoffe, dass ich mich nicht irre... ;)


    Forza Viola!

    • Offizieller Beitrag

    Dann sind Leute am Werk, die die Austria verkörpern und alles dafür geben werden um das Überleben zu sichern, wie man bereits jetzt gesehen hat. Echte Veilchen also, die sicherlich gute Arbeit verrichten werden

    Ich glaub nicht, dass es einen Automatismus gibt, dass echte Veilchen automatisch gute Arbeit verrichten werden. Aber es ist schon extrem viel Wert, wenn wir wissen, dass sie nur im Sinne der Austria handeln werden.

  • Vielen Dank für deine ausführliche Berichte, vor allem betr den MK Grössenwahn und wie er bei jeder GV die kritische Fragen abgewürgt hat, war auch der Grund, dass ich meine OM ruhen hab lassen !

  • Früher wars einmal auf Vorschlag eines Präsidiumsmitgliedes möglich, zumindest war es bis zu meinem Ausschluss 2006 so.


    Hab aber in Erinnerung, dass es jetzt seit einigen Jahren eine Aufnahmesperre gibt.


    Vielleicht täusche ich mich aber auch.


    Ich werde einmal nachfragen.



    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



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